Aktuelle Pressemitteilungen

Eine virtuelle Patientin

Gaming, Lehre oder Medienkonsum: Virtual Reality (VR) ist in vielen Bereichen unseres Lebens auf dem Vormarsch. An der Uni Würzburg kommt die Technik nun in einem weiteren Feld zum Einsatz: Prüfungen im Medizinstudium.

Links: Virtuelle Patientin im VR-Szenario. Rechts: Schauspielperson im klassischen Prüfungsaufbau.
Links: Virtuelle Patientin im VR-Szenario. Rechts: Schauspielperson im klassischen Prüfungsaufbau.

Eine Patientin kommt mit Bauchschmerzen in die Notaufnahme. Nach Verabreichung eines Schmerzmittels verbessert sich ihr Zustand nicht – im Gegenteil: Es kommen neue Symptome dazu. Ausschlag, Atembeschwerden, Kreislaufprobleme. Mit Diagnose und passender Behandlung dieses Falles waren insgesamt 136 Studierende bei der OSCE an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) im vergangenen Sommersemester konfrontiert.

OSCE steht für Objective Structured Clinical Examination, eine standardisierte klinisch-praktische Prüfung im Parcoursformat, bei der Medizinstudierende des zehnten Semesters insgesamt neun unterschiedliche Stationen absolvieren. Ziel ist eine möglichst realitätsnahe Überprüfung der Kompetenzen, die den Prüflingen als Herausforderungen im späteren klinischen Berufsalltag begegnen.

Aus den verschiedenen Prüfungsszenarien sticht eines besonders hervor. Die eingangs erwähnte junge Patientin gibt es nämlich in zwei unterschiedlichen Varianten: Während eine Hälfte der Prüflinge auf eine Schauspielpatientin trifft, stellt sich die andere der Aufgabe in der virtuellen Realität.

Das Potenzial der virtuellen Prüfung

Die Studierenden im virtuellen Szenario bekommen eine VR-Brille auf, zwei Controller in die Hand und schon betreten sie ein computergeneriertes Krankenzimmer. Hier können sie etwa mit dem Stethoskop Atemgeräusche abhören, Blut abnehmen, Laboruntersuchungen und weitere Diagnostik anfordern, Infusionen legen, Medikamente aus dem Schrank holen und verabreichen. Die Prüfungsszenarien sind Teil des VR-basierten Notfalltrainings STEP-VR, das zusammen mit einem Startup für 3D-Visualisierung (ThreeDee GmbH) entwickelt wurde. Um das Programm für Prüfungen fit zu machen, gab es zudem Fördermittel von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre.

Für Dr. Tobias Mühling, Leiter der Arbeitsgruppe  „Virtual Reality-Simulation im Medizinstudium“ sowie Lehrkliniksleitung und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Zentrum für Studiengangsmanagement und -entwicklung, liegen die Vorteile des Formats auf der Hand: „Uns eröffnet sich so eine völlig neue Palette an komplexen Szenarien, die man mit Schauspielpersonen und Puppen nicht simulieren kann. Einen Schauspieler kann ich nicht beatmen, kann ihm keine Medikamente geben. Auch bestimmte Symptome kann ein eigentlich gesunder Mensch ja nicht einfach vortäuschen.“

Einen weiteren wichtigen Punkt machen gerade im Prüfungskontext die Standardisierung und Vergleichbarkeit von Aufgaben und deren Umsetzung aus. Während schauspielerische Darbietungen jedes Mal variieren, ist die virtuelle Patientin für jeden Prüfungsteilnehmer absolut identisch.

Nicht zu vernachlässigen sind außerdem die Vorteile, die das Format für die Prüfenden zukünftig mit sich bringen könnte. Bei der herkömmlichen OSCE müssen Prüfende an jeder Station ausführliche Checklisten abarbeiten, um die Leistung der Studierenden zu bewerten: „Wir arbeiten an einer automatischen Auswertung, bei der das Programm die einzelnen Punkte selbst erkennt und abhakt. Die Prüfenden müssten die korrekte Erfassung nur abschließend kontrollieren und können sich ansonsten voll auf die Beobachtung und faire Leistungsbeurteilung der Studierenden konzentrieren“, so Mühling weiter.

Nur wenige Nachteile

Auch wenn das VR-Format zukünftig durchaus auf weitere Stationen anwendbar sei, stoße es an manchen Stellen an seine Grenzen: „Bei Aufgaben, die sich auf Anamnese und Kommunikation konzentrieren, ist das Format aufgrund der bisher fehlenden Möglichkeit zur Kommunikation mit Patient oder Patientin sicher weniger geeignet. Unser Fokus liegt deshalb bewusst auf Themen wie klinischer Entscheidungsfindung bei Diagnostik und Stabilisierungsmaßnahmen“, erklärt Tobias Mühling.

In seltenen Fällen komme es auch vor, dass Studierende die VR nicht gut vertragen oder dies zumindest befürchten. Die sogenannte Simulation Sickness (Simulationsschwindel) sei aber eher bei älteren Programmen ein Thema gewesen und in der Pilotstudie bei dem hier entwickelten Programm nicht aufgetreten. Bei den wenigen, die dennoch Bedenken haben, hilft Verena Schreiner als Stellvertreterin aus. Sie agiert als studentische Assistenzperson und lässt sich von den Prüflingen anleiten, die das Szenario auf 2D am Bildschirm sehen.

Schreiner arbeitet als Mitarbeiterin im Projekt wissenschaftliche Ergebnisse auf, die wichtige Erkenntnisse zur erfolgreichen Implementierung von VR-Stationen in Prüfungen liefern: „Über das letzte Jahr habe ich mich mit der Planung der Stationen, der Erstellung der Checklisten und der Auswahl der Fälle befasst“, erzählt sie. Außerdem unterstützt sie die Auswertung der Prüfungsdaten.

Würzburger Pionierarbeit

Zu diesem Thema gibt es in der Medizin aktuell noch kaum Veröffentlichungen: „Ein so systematischer Einsatz von VR in Prüfungssituationen der Medizin ist bisher nicht berichtet – gerade in Deutschland sind wir da sicherlich ganz vorne mit dabei“, berichtet Professorin Sarah König als Leiterin des Instituts für Medizinische Lehre und Ausbildungsforschung und Studiendekanin der Medizinischen Fakultät.

Auch bei den Studierenden findet das moderne Format Anklang. In der anschließenden systematischen Prüfungsevalution bewerteten sie das Szenario als realistisch und lobten inhaltliche Relevanz, Benutzung und Funktionalität.

„Die Behandlung von virtuellen Patientinnen und Patienten ist ein verpflichtender Teil des Lehrplans im sogenannten Blockpraktikum. Zusätzlich bieten wir freiwillige Trainings an, wo die Studierenden unter Anleitung verschieden Fälle bearbeiten können“, erklärt Verena Schreiner.

Die Übungsmöglichkeiten trugen dazu bei, dass sich die Studierenden mit ihren erbrachten Leistungen im virtuellen Krankenzimmer durchaus zufrieden zeigten. Für die Forschungsgruppe bleibt es derweil spannend: In der Auswertung der gewonnenen Daten muss sich jetzt zeigen, ob mit der virtuellen Station faire und reproduzierbare Prüfungsergebnisse erzielt werden können. Eine Veröffentlichung der Ergebnisse ist zum Jahresende zu erwarten.

Kontakt

Dr. Tobias Mühling, Institut für Medizinische Lehre und Ausbildungsforschung, E-Mail: Muehling_T@ukw.de 

 

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 26.09.2023

Links: Virtuelle Patientin im VR-Szenario. Rechts: Schauspielperson im klassischen Prüfungsaufbau.
Links: Virtuelle Patientin im VR-Szenario. Rechts: Schauspielperson im klassischen Prüfungsaufbau.

Ein Maß für die Knochenregeneration beim Multiplen Myelom

Studie vom Uniklinikum Würzburg liefert erstmals ein Maß, um die Knochenregeneration beim Multiplen Myelom zu beurteilen. Die Vermessung der Läsionsgröße ist ein verlässlicher Parameter für die Definition des Endpunktes in geplanter Folgestudie zur Bewegungstherapie.

Computertomografische Aufnahmen einer Läsion vor und nach Therapie.
Darstellung des Therapieansprechens bei einer 62-jährigen Patientin mit multiplem Myelom (IgG kappa, R-ISS I). Die Baseline-CT zeigt einen Knochendefekt im ersten Lendenwirbel (A/D) mit trabekulärer Remineralisierung nach sechs Zyklen E-KRd (B/E). Eine farbkodierte Subtraktionskarte zeigt das Ausmaß der Remineralisierung in verschiedenen Teilen der Läsion (C/F). Obere Reihe: Standardansicht. Untere Reihe: Vergrößerung. ©Jan-Peter Grunz / MDPI (doi.org/10.3390/cancers15154008)

Das Multiple Myelom zählt zu den häufigsten Tumoren im Knochen und Knochenmark. Dauerhaft geheilt werden kann die Krebserkrankung noch nicht. Und selbst wenn die Tumorzellen mit modernen Therapien abgeräumt wurden, bleiben in der Regel Löcher im Knochen, die zu Schmerzen, Frakturen und im schlimmsten Fall zu einer Querschnittslähmung führen können. Am Uniklinikum Würzburg (UKW) wurde nun erstmals wissenschaftlich analysiert, ob und in welchem Maß sich die Knochen während einer standardisierten Induktionstherapie, also in der ersten intensiven Behandlungsphase, regenerieren

Nach Induktionstherapie: Läsionen verkleinern sich um 22 Prozent, Trabekel remineralisiert

Nach sechs Zyklen mit dem Anti-SLAM7-Antikörper Elotuzumab in Kombination mit dem Proteasom-Inhibitor Carfilzomib, dem Immunmodulator Lenalidomid und Kortison Dexmethason (kurz E-KRd) hat sich die Größe der Löcher im Schnitt um 22 Prozent verringert. Ferner war auf den Röntgenbildern eine deutliche Remineralisierung des Trabekels, also des Knocheninneren, zu erkennen. 

„Das ist die gute Botschaft: Eine Knochenregeneration findet statt. Es ist möglich, das Innere des Knochens wiederaufzubauen“, freut sich Prof. Dr. Franziska Jundt. Die Oberärztin der Medizinischen Klinik und Poliklinik II am UKW hat selbst nicht mit so einem positiven Ergebnis gerechnet, dass man mit modernen Therapien 22 Prozent Regeneration erreichen kann. Aber die Lücke zu 100 Prozent sei noch zu groß. „Deshalb benötigen wir unbedingt neue Therapieideen, um den Knochenaufbau anzustoßen.“ 

Impact-Training: Springen und stampfen für stärkere Knochen

Einen Ansatzpunkt verfolgt Franziska Jundt derzeit mit einem Impact-Training. Durch gezieltes und regelmäßiges Springen und Stampfen soll das muskuloskelettale System stimuliert werden, sodass sich die Knochendichte erhöhen, die Mobilität verbessern und Frakturen vorgebeugt werden könnte. „Wir streben mindestens das doppelte an Knochenmineralisation an“, so die Hämatoonkologin. In einer Machbarkeitsstudie (MIMM) hat Franziska Jundt gerade geprüft, ob die Bewegungstherapie, die in Zusammenarbeit mit Freerk Baumann, Professor für onkologische Bewegungswissenschaften an der Uniklinik Köln, entwickelt wurde, den Myelom-Patientinnen und Patienten zugemutet werden kann. „Die Daten werden gerade noch ausgewertet, aber wir haben tolle Effekte hinsichtlich der Leistungsfähigkeit und Lebensqualität bei unseren Probandinnen und Probanden beobachtet, und das Training unter medizinischer Anleitung kann unter Umständen sogar während einer Chemotherapie laufen“, berichtet Franziska Jundt.

Die Wirksamkeit des Impact-Trainings soll nun in einer größer angelegten Studie in Würzburg, aber auch in Essen und Köln getestet werden. Für die Zielgröße galt es einen primären Endpunkt zu formulieren. Mit welchem Parameter kann die Knochenregeneration quantitativ und qualitativ beurteilt werden? 

Vermessung der Läsionsgröße ist verlässlicher Parameter 

Am Uniklinikum Würzburg haben die Radiologen Dr. Jan Peter Grunz und Privatdozent Dr. Andreas Kunz unabhängig voneinander Röntgenbilder beurteilt, die von insgesamt 20 Patientinnen und Patienten mit einem neu diagnostizierten Multiplen Myelom vor und nach der standardisierten E-KRd-Therapie mittels Computertomografie erstellt wurden. „Die erste Herausforderung war das Finden und Messen der Läsionen zu beiden Zeitpunkten“, kommentiert Jan-Peter Grunz, der die Ergebnisse als Erstautor im Fachjournal Cancers publiziert hat. Insgesamt sind den Radiologen 108 Läsionen aufgefallen, wovon 94 von beiden entdeckt wurden, 14 nur von jeweils einem.

„Unterm Strich haben wir in der Studie gezeigt, dass wir die Läsionen mit einer Standardabweichung von 1,2 Millimetern verlässlich erfassen und messen können“, resümiert Jan-Peter Grunz. Gemeinsam mit dem Bioinformatiker Dr. Dirk Hasenclever aus Leipzig haben die Radiologen aber nicht nur ein quantifizierbares Maß geliefert, welches man auf andere Studien übertragen kann, sondern auch den Remineralisierungsprozess qualitativ dargestellt. „Mit einer speziellen Farbkodierung konnten wir die Regeneration im inneren und äußeren Bereich der Knochen sichtbar machen“, erläutert Jan-Peter Grunz. 

Knochenzellen aus der Lethargie holen

Welche Faktoren zusammenkommen müssen, um den knochenzersetzende Prozess umzukehren und einen vollständigen stabilen Knochenaufbau zu erreichen, sei noch unklar. „Die Tumorzellen haben die Knochenzellen so verändert, dass sie in einem lethargischen Zustand sind und keinen Knochenaufbau betreiben können. Diesen Zustand gilt es zu überwinden“, erörtert Franziska Jundt. Vielleicht löst die mechanische Stimulation durch das Sprung- und Stampftraining diese Bremse, vielleicht können neue Immuntherapien weitere Anstöße liefern, vielleicht muss zusätzlich ein Signalweg in den Knochenzellen beeinflusst werden. 

Notch-Signalweg verantwortet Expression der extrazellulären Matrix 

Ihre neuesten Erkenntnisse zum Notch-Signalweg hat Franziska Jundt gerade im Blood Cancer Journal publiziert. Der Notch-Signalweg sorgt nicht nur dafür, dass die Myelomzellen besser wachsen und weniger über den programmierten Zelltod zu Grunde gehen können, er ist auch dafür zuständig, dass die Tumorzellen die sie umgebende Matrix produzieren. „Das bedeutet, dass sich die Tumorzellen ihr Bett selber formen“, erklärt Franziska Jundt. „Und diese vom Tumor gebildeten Matrix-Faktoren sind relevant für das Überleben der Myelom-Patientinnen und Patienten. Die Expression bestimmter Matrix-Faktoren steht unmittelbar mit einem besseren oder schlechteren Überleben in Verbindung.“ Die Schwierigkeit besteht nun darin, den Notch-Signalweg in den Tumorzellen spezifisch zu blockieren, ohne zu viele negative Nebeneffekte auf gesunde Zellen. 

Über das Multiple Myelom und Immuntherapien: 
Das Multiple Myelom ist nach der Leukämie die zweithäufigste Blutkrebserkrankung, bei der es zu verschiedenen bösartigen Tumorherden im Knochenmark kommt. Der Begriff leitet sich vom Lateinischen „multiple“ für vielfach und dem Griechischen „myelos“ für Mark ab. Jedes Jahr erhalten allein in Deutschland rund 7.000 Menschen die Diagnose. Das Erkrankungsrisiko steigt in höherem Alter deutlich an. Bei den Betroffenen vermehren sich entartete Plasmazellen unkontrolliert und verdrängen die gesunden weißen Blutkörperchen, die für die Produktion von Antikörpern zuständig sind. Aufgrund des veränderten Immunität kommt es vermehrt zu Infektionen, die Knochenstruktur wird zerstört, Nerven und Organe werden geschädigt, die Betroffenen leiden unter Müdigkeit und Appetitlosigkeit. Dauerhaft geheilt werden kann diese Krebserkrankung noch nicht. Denn auch nach vermeintlich erfolgreicher Therapie müssen die Betroffenen immer mit einem Rezidiv rechnen. Mit einem besseren Verständnis der Evolution dieser entarteten Knochenmarkzellen könnten aber die Diagnose und Behandlung optimiert werden.
Als große Hoffnungsträger gelten Immuntherapien mit Antikörpern oder Gen-manipulierten T-Zellen, den so genannten CAR-T-Zellen. Das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) spielt bei der Erforschung, Anwendung und Ausweitung dieses neuen Arzneimittelprinzips eine international bedeutende Rolle. So wird in Würzburg das größte Myelom-Programm in Europa mit vielem klinischen Studien und Begleitforschung zu den neuesten Therapieformen wie CAR-T-Zellen und verschiedenen T-Zell-aktivierenden (bispezifischen) Antikörpern angeboten. 

Schwerverletzte im Minutentakt: UKW beteiligt sich an Würzburger Großübung

Abläufe in der Notaufnahme wurden trainiert

Nach der Erstsichtung wurden die Patienten auf die Behandlungsplätze in der Notaufnahme des UKW verteilt.
Nach der Erstsichtung wurden die Patienten auf die Behandlungsplätze in der Notaufnahme des UKW verteilt. Fotos: UKW / Stefan Dreising
Nach der Erstsichtung wurden die Patienten auf die Behandlungsplätze in der Notaufnahme des UKW verteilt.
Nach der Erstsichtung wurden die Patienten auf die Behandlungsplätze in der Notaufnahme des UKW verteilt. Fotos: UKW / Stefan Dreising

Würzburg. Im Minutentakt wurden am Sonntag (24.09.) Verletzte und Schwerverletzte in die Zentrale Notaufnahme des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) gebracht. Zum Glück war es nur eine Simulation: Das UKW beteiligte sich an der Großübung des Amtes für Zivil- und Brandschutz. Bei dieser Übung wurde ein Massenanfall von Verletzten (MANV) simuliert.

Das UKW nutzte die Gelegenheit, um die Abläufe in der Notaufnahme zu trainieren. Dazu zählte etwa die Einrichtung eines Sichtungsplatzes, an dem die ankommenden Patienten in solchen Fällen gemäß des Schweregerades ihrer Verletzung auf die Behandlungsplätze in der Notaufnahme verteilt werden. Zudem wurde das UKW-eigene Alarmierungssystem für solche Notfälle erfolgreich getestet. Insgesamt waren am UKW rund 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Klinikbereiche und Berufsgruppen (Medizin, Pflege, Logistik) beteiligt.

Das UKW testet regelmäßig seine Notfallpläne: Erst im vergangenen Jahr wurde die Versorgung von kontaminierten Unfallopfern geprobt. Die aktuelle Übung wurde zudem gefilmt, um die Abläufe im Nachgang gemeinsam zu analysieren.
 

Nach der Erstsichtung wurden die Patienten auf die Behandlungsplätze in der Notaufnahme des UKW verteilt.
Nach der Erstsichtung wurden die Patienten auf die Behandlungsplätze in der Notaufnahme des UKW verteilt. Fotos: UKW / Stefan Dreising
Nach der Erstsichtung wurden die Patienten auf die Behandlungsplätze in der Notaufnahme des UKW verteilt.
Nach der Erstsichtung wurden die Patienten auf die Behandlungsplätze in der Notaufnahme des UKW verteilt. Fotos: UKW / Stefan Dreising

Große Willkommensparty für rund 225 neue Auszubildende und Studierende

Mit Food-Truck, DJ und sportlichen Aktivitäten ist das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) ins akademische Jahr 2023/2024 gestartet. Neben 225 „Erstis“ aus insgesamt 24 Ausbildungsberufen und Studiengängen nahmen noch einmal so viele Auszubildende und Studierende aus den Mittel- und Oberkursen an der von der Schülermitverwaltung des beruflichen Schulzentrums organisierten Party teil.

 

Blick auf die Willkommensparty am Schwarzenberg
Willkommensparty auf dem sonnigen Gelände der Berufsfachschule für Pflege am Universitätsklinikum Würzburg.
4 Azubis mit Burger vom Food-Truck bei Azubi-Welcome-Party
Die Auszubildenden und Studierenden freuten sich über den Food-Truck, der neben klassischen Burgern auch vegetarische und vegane Köstlichkeiten bot. © Kim Sammet
Collage von Azubis aus verschiedenen Berufen und Studiengängen am UKW
Insgesamt werden am UKW 24 Ausbildungen und Studiengängen angeboten. Von patientennahen Berufen über kaufmännische oder handwerkliche Ausbildungen - die Vielfalt spiegelte sich auf der Willkommensparty wider.

„Zum ersten Mal haben wir hier alle Auszubildenden der Universitätsklinik Würzburg an einem Ort versammelt. Dies ist ein bemerkenswerter Moment, den wir feiern sollten", verkündete Oberstudiendirektorin Christine Hildebrandt zu Beginn der Willkommensparty auf dem sonnigen Gelände der Berufsfachschule für Pflege am Universitätsklinikum Würzburg. Die Leiterin des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums für Gesundheitsberufe Würzburg wünschte den neuen Auszubildenden viel Erfolg, gute Noten und zahlreiche wertvolle Eindrücke in der bevorstehenden Zeit. 

Insgesamt werden am UKW 24 Ausbildungen und Studiengängen angeboten. Den größten Anteil der Azubis bilden, wie in jedem Jahr, die Pflegefachkräfte. Neben zahlreichen weiteren patientennahen Berufen sind am UKW auch kaufmännische oder handwerkliche Ausbildungen möglich. Die Vielfalt spiegelte sich auf der Welcome-Party wider, bei der die unterschiedlichen Fachrichtungen zusammenkamen.

Food-Truck, DJ und Spiele machten Welcome-Party zum vollen Erfolg

Die Auszubildenden und Studierenden konnten sich auf einen Food-Truck freuen, der neben klassischen Burgern auch vegetarische und vegane Köstlichkeiten bot. Ein Live-DJ sorgte für musikalische Unterhaltung, während die Diätassistentinnen und Diätassistenten mit selbstgebackenen Kuchen verwöhnten. Auch sportliche Aktivitäten kamen nicht zu kurz, Spiele wie Wikingerschach, Federball und Spikeball fanden regen Zulauf.

„Sie sind unsere Zukunft“

Matthias Uhlmann, stellvertretender Pflegedirektor, unterstrich die Bedeutung dieses Tages für die Zukunft: „In Zeiten des Fachkräftemangels ist es sehr bedeutsam, dass sich weiterhin Menschen für eine Ausbildung im sozialen und medizinischen Bereich begeistern lassen. Sie sind unsere Zukunft!“

Das UKW wünscht allen neuen Studierenden und Auszubildenden einen erfolgreichen Start in ihre Ausbildungen und Studiengänge sowie eine inspirierende und bereichernde Zeit.
 

Blick auf die Willkommensparty am Schwarzenberg
Willkommensparty auf dem sonnigen Gelände der Berufsfachschule für Pflege am Universitätsklinikum Würzburg.
4 Azubis mit Burger vom Food-Truck bei Azubi-Welcome-Party
Die Auszubildenden und Studierenden freuten sich über den Food-Truck, der neben klassischen Burgern auch vegetarische und vegane Köstlichkeiten bot. © Kim Sammet
Collage von Azubis aus verschiedenen Berufen und Studiengängen am UKW
Insgesamt werden am UKW 24 Ausbildungen und Studiengängen angeboten. Von patientennahen Berufen über kaufmännische oder handwerkliche Ausbildungen - die Vielfalt spiegelte sich auf der Willkommensparty wider.

KIWI Vortrag "Erste Hilfe im Säuglings- und Kleinkindalter"

Am Dienstag, 24.10.2023 bietet die Interessengemeinschaft zur Förderung der Kinder der Würzburger Intensivstation (Uni-Kinderklinik) KIWI e.V. ab 19.30 Uhr wieder einen Vortrag zum Thema "Erste Hilfe im Säuglings- und Kleinkindalter" an.

Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Wann:             24.10.2023 um 19.30 Uhr

Wo:                 Hörsaal der Kinderklinik, D 31, Josef-Schneider-Str. 2, 97080 Würzburg

Referentin:     Dr. Katharina Ruf, Fachärzting für Kinder- und Jugendmedizin

Dauer:            ca. 1,5 Stunden

Veranstalter:  KIWI e.V.  (Informationen unter 09305/1415)

Richtfest für den Neubau der Strahlenklinik am Universitätsklinikum

Auf dem Gelände des Universitätsklinikums Würzburg setzt sich die Erneuerung fort. Am Freitag, 15. September konnte hier gemeinsam mit Bayerns Digitalministerin, Judith Gerlach, das Richtfest für den Neubau der Strahlenklinik gefeiert werden. Künftig soll in einem hochmodernen Gebäude die Strahlentherapie an nur einem Standort konzentriert sein. Rund 83 Millionen Euro investiert der Freistaat Bayern in das Projekt. Die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant.

Richtkrone beim Richtfest und Zimmerleute beim Richtspruch
Richtkrone beim Richtspruch (Bildquelle Staatliches Bauamt Würzburg, Thomas Guera)
Ministerin Judith Gerlach
Digital-Ministerin Judith Gerlach bei ihrer Festrede (Bildquelle Staatliches Bauamt Würzburg, Thomas Guera)
Festredner beim Richtfest vor der Richtkrone
Festredner (von Links nach rechts): Prof. Ralf-Ingo Ernestus, Grit Liebau, Prof. Andrea Wittig-Sauerwein, Ministerin Judith Gerlach, Martin Heilig (Bildquelle Staatliches Bauamt Würzburg, Thomas Guera)
Perspektive zukünftige Klinik
Perspektive zukünftige Klinik (Bild: Wörner Traxler Richter)

Bayerns Digitalministerin Judith Gerlach erklärte in Ihrer Festansprache:
„Der Neubau der Strahlenklinik ist ein Segen für viele Menschen in Not. Denn uns ist wichtig, dass Patientinnen und Patienten, die schwer krank sind, eine optimale Versorgung erhalten. Die Staatsregierung investiert deshalb sehr gerne in diesen Klinikneubau. Wir wollen in Bayern Spitzeneinrichtungen und schaffen dafür Spitzenbedingungen.“

Spitzenmedizin unter einem Dach 

Das vom Staatlichen Bauamt Würzburg geleitete Projekt fasst erstmals sämtliche Einrichtungen zur Strahlentherapie des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) räumlich zusammen. Das siebengeschossige Gebäude, das von Wörner Traxler Richter Planungsgesellschaft mbh entworfen wurde, bietet neben Therapiebereichen, Ambulanzen und Palliativstation auch einer Tagesklinik und einer Bettenstation zeitgemäße Räume.

„Die jetzt an einem Standort in Würzburg zusammengefasste Strahlentherapie wird eine zentrale Anlaufstelle für unsere Patientinnen und Patienten mit Tumorerkrankungen.“ sagte Prof. Dr. Andrea Wittig-Sauerwein, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie und weiter: „Das Gebäude soll mit sechs Therapiegeräten auf dem neuesten Stand der Technik ausgestattet werden, um eine präzise, hoch wirksame und dabei schonende Behandlung zu ermöglichen. Deshalb werden die meisten Patienten täglich nach der Behandlung wieder nach Hause gehen können. Wenn eine zusätzliche Chemotherapie nötig ist oder Patienten sehr schwer krank sind, bieten die Tagesklinik und die hellen Patientenzimmer alle Möglichkeiten einer ganzheitlichen Unterstützung.“

Drei der sieben Stockwerke liegen unterirdisch. Auf der Ebene des zweiten Untergeschosses ist ein Trakt mit insgesamt fünf Strahlenbunkern angeschlossen; hier sind sämtliche Linearbeschleuniger des Campus konzentriert. Der Gebäudeentwurf nutzt geschickt die Hanglage für die Belichtung dieser Bereiche. Um allen Aspekten des Strahlenschutzes gerecht zu werden, erhielten die Wände in diesem Bereich eine Stärke von bis zu annähernd zwei Metern..

Talseitig dem Klinikneubau vorgelagert ist zudem der Rohbau einer neuen Trafostation. Diese soll die nächstliegenden, an ihre Leistungsgrenzen gekommenen Trafostationen ergänzen und die Stromversorgung der Strahlentherapie sowie angrenzender UKW-Kliniken und Institute der Universität Würzburg sichern.

Wichtiger Teil des laufenden Modernisierungsprozesses

Prof. Dr. Ralf-Ingo Ernestus, Kommissarischer Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Würzburg stellte bei seiner Ansprache die Baumaßnahme in einen größeren Gesamtzusammenhang: „Das heutige Richtfest ist ein zukunftsweisender Meilenstein für die bauliche Entwicklung der Würzburger Universitätsmedizin. Die strahlentherapeutische Versorgung krebskranker Patienten am Uniklinikum wird damit räumlich und organisatorisch zusammengeführt. Zusätzlich wird in dem neuen Gebäude eine moderne und auf die Bedürfnisse der Patienten ausgerichtete Palliativstation eingerichtet. Damit geben wir wichtige Impulse für die Arbeit im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen, NCT WERA, das von Würzburg aus koordiniert wird, und verbessern so auch die Rahmenbedingungen für Forschung und Lehre.“

Weitere Stimmen beim Festakt

Grit Liebau, Bereichsleiterin Universitätsbau des Staatlichen Bauamtes Würzburg lobt: „… den klaren, der schwierigen Grundstückssituation angepassten Entwurf. Ich bin sehr gespannt und freue mich auf das fertig gestellte Bauwerk in dieser außergewöhnlichen stadtbildprägenden Lage mit seiner hohen innenräumlichen Qualität.“

Martin Heilig, zweiter Bürgermeister der Stadt Würzburg hebt hervor: „Das Universitätsklinikum trägt wesentlich zum internationalen Renommee Würzburgs als innovativer Wissenschaftsstandort und zur hohen Lebensqualität in unserer Stadt und Region bei. Der Neubau der Klinik für Strahlentherapie schafft die Voraussetzungen für weitere Spitzenforschung und eine optimale wohnortnahe Versorgung insbesondere von Krebspatienten.“

Über die Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie

Strahlentherapeutische Behandlungsverfahren gehören heute zu den innovativsten Methoden in der Krebsbehandlung, sowohl bei der Heilung von Tumorerkrankungen als auch zur Symptomlinderung. Jährlich werden in der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie des Uniklinikums Würzburg etwa 2.200 Patientinnen und Patienten betreut. Das Interdisziplinäre Zentrum Palliativmedizin ist an die Klinik gekoppelt.

Das Team von Klinikdirektorin Prof. Dr. Andrea Wittig-Sauerwein therapiert bösartige Tumorerkrankungen, bei denen eine Strahlenbehandlung angezeigt ist. In vielen Fällen ist eine Heilung möglich.
Ist die Tumorerkrankung allerdings bereits zu weit fortgeschritten, kann die Strahlentherapie helfen, Beschwerden zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Neben der Krebstherapie können auch chronische Entzündungen und Schmerzzustände im Bewegungsapparat mit niedrigen Strahlendosen verringert werden.

 

Pressemitteilung des Staatlichen Bauamtes vom 15.09.2023

 

Prof. Dr. Ralf-Ingo Ernestus, kommissarischer Ärztlicher Direktor, und Prof. Dr. Andrea Wittig-Sauerwein, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie und Radioonkologie:

„Unser großer Dank gilt dem Freistaat Bayern und dem Staatlichen Bauamt Würzburg sowie allen Mitwirkenden – dem Fortgang der weiteren Bauarbeiten wünschen wir einen guten und erfolgreichen Verlauf!“
 

 

Konsequente Umsetzung der Krankenhausreform – Transparenzgesetz ist der erste Schritt

 

Die Universitätsklinika begrüßen den Kabinettsbeschluss zum Krankenhaustransparenzgesetz als ersten wichtigen Schritt einer konsequenten Umsetzung der Krankenhausreform. Im Eckpunktepapier war angekündigt, dass zur Information und Aufklärung von Patientinnen und Patienten Daten über das Leistungsangebot und die Qualität der stationären Versorgung veröffentlicht werden. Dafür sind jetzt die Grundlagen zu mehr Übersichtlichkeit und einer besseren Information für die Bürgerinnen und Bürger auf den Weg gebracht.

„Das Transparenzverzeichnis weist Versorgungsstufen aus, wie sie bereits im Koalitionsvertrag vorgesehen sind. Das ist sachgerecht. Das Level 3U macht die Universitätsklinika als eigene Versorgungsstufe sichtbar. In Zukunft können Bürgerinnen und Bürger eindeutig erkennen, wo Maximalversorgung erbracht, interdisziplinär behandelt und an Innovationen geforscht wird. Die Zuordnung des Personals zu Fachabteilungen ist ein praktikables und bereits bewährtes Vorgehen. Bei der Krankenhausreform muss aber ein weiterer Bürokratiezuwachs vermieden werden“, sagt Prof. Jens Scholz, 1. Vorsitzender des Verbandes der Universitätsklinika Deutschlands (VUD).

Mit dem Transparenzverzeichnis auch Informationen über die Qualität der Versorgung zur Verfügung zu stellen, ist richtig, aber auch anspruchsvoll. Die Darstellung von Ergebnisqualität muss auf einer wissenschaftlich entwickelten, risikoadjustierten Bewertung der Qualität beruhen. Sie darf nicht dazu führen, dass Krankenhäuser aufgrund der Darstellung komplikations- und risikobehaftete Behandlungen meiden. Bei der Umsetzung muss daher die wissenschaftliche Community eng eingebunden werden.

„Das Krankenhaustransparenzgesetz ist der Startschuss zur Umsetzung des Eckpunktepapiers. Dies muss nun auch Ansporn sein, die Krankenhausreform in allen weiteren Punkten voranzubringen. Das Bundesgesundheitsministerium hat den ersten Teil geliefert. Bei den weiteren Schritten sind nun wieder Bund und Länder gemeinsam gefordert, um die dringend notwendigen strukturellen Veränderungen auf den Weg zu bringen. Hierfür brauchen wir eine konsequente Umsetzung des Eckpunktepapiers“, betont Jens Bussmann, VUD-Generalsekretär.

Kontakt:

Barbara Ogrinz
Verband der Universitätsklinika Deutschlands e.V.
Tel.: +49 (0) 30 3940517-25
Email: ogrinz@ uniklinika.de 
www.uniklinika.de 

 

Pressemitteilung Verband der Universitätsklinika Deutschlands vom 13. September 2023