Aktuelle Pressemitteilungen

Uniklinikum Würzburg beim Stadtradeln vorn

Beim Würzburger Stadtradeln 2025 kam das Team des Uniklinikums Würzburg in der Kategorie „Unternehmenswettbewerb“ auf den ersten Platz.

Sabrina Seitz
Sabrina Seitz vom Betrieblichen Gesundheitsmanagement des Uniklinikums Würzburg präsentiert die Urkunde und den Getränkegutschein, die den UKW-Radlern für den ersten Platz in der Kategorie „Unternehmenswettbewerb“ des Stadtradelns 2025 überreicht wurden. Bild: Margot Rössler / UKW

Würzburg. Stadtradeln ist ein bundesweiter Wettbewerb, bei dem es darum geht, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. In Würzburg beteiligten sich an der diesjährigen Neuauflage zwischen dem 1. und 21. Mai 171 Teams, darunter die UKW-Radler des Uniklinikums Würzburg (UKW). 
Deren 266 aktive Radlerinnen und Radler kamen im Auswertungszeitraum auf knapp 57.000 km. Im Vergleich zu einem PKW wurden der Atmosphäre dadurch über 9.300 kg an Kohlendioxid-Emissionen erspart. 
Mit dieser Leistung kam die UKW-Mannschaft in der Kategorie „Unternehmenswettbewerb“ auf den ersten Platz. Bei der Preisverleihung am 9. Juli an der Umweltstation der Stadt Würzburg nahm Sabrina Seitz, Team-Organisatorin aus dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement des UKW, eine Urkunde sowie einen Getränkegutschein der Würzburger Hofbräu entgegen. 

 

Text: Pressestelle / UKW

Sabrina Seitz
Sabrina Seitz vom Betrieblichen Gesundheitsmanagement des Uniklinikums Würzburg präsentiert die Urkunde und den Getränkegutschein, die den UKW-Radlern für den ersten Platz in der Kategorie „Unternehmenswettbewerb“ des Stadtradelns 2025 überreicht wurden. Bild: Margot Rössler / UKW

Doppelerfolg der Universitätsmedizin Würzburg beim HOCHSPRUNG-Award 2025

Teams von ENDOLEASE und Vasc-on-Demand gewinnen drei von vier Preisen beim HOCHSPRUNG-Award 2025

Das Team ENDOLEASE posiert mit Johannes Eberle und überdimensional großem Scheck über 3.000 Euro.
Lina Tschauder, Anna Fleischer und Johannes Braig vom Projekt ENDOLEASE freuen sich über den Scheck und die Glückwünsche von Johannes Eberle vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. © Niklas Bornemann / Projekt HOCHSPRUNG / LMU
Die Gewinner und Preisverleiher posieren mit überdimensional großem Scheck über 2.000 Euro
Dr. Johannes Eberle vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst gratuliert dem VASC-on-Demand-Team zum dritten Platz und dem Publikumspreis. V.l.n.r.: Dr. Matthias Ryma, Katinka Theis, Johannes Eberle, Alexander Radüchel. © Niklas Bornemann / Projekt HOCHSPRUNG / LMU
Beide Gewinnerteams mit insgesamt sechs Personen halten 3 überdimensional große Schecks in die Höhe.
Gruppenbild mit beiden Gewinnerteams aus der Universitätsmedizin - Teams von ENDOLEASE und Vasc-on-Demand gewinnen drei von vier Preisen beim HOCHSPRUNG-Award 2025 – insgesamt 6.000 Euro und Zugang zu einem Entrepreneurship-Ökosystem. © Biofabrikation Würzburg / UKW

Würzburg. 38 Gründungsprojekte aus ganz Bayern hatten sich für den HOCHSPRUNG-Award 2025 beworben. Der Preis richtete sich in diesem Jahr an Startups mit innovativen Geschäftsideen und Technologien, die Lösungen für Herausforderungen im Bereich der Gesundheitsversorgung und Prävention bieten.

Die drei besten Teams erhielten Preisgelder in Höhe von insgesamt 9.000 Euro: 4.000 Euro für den ersten Platz, 3.000 Euro für den zweiten Platz und 2.000 Euro für den dritten Platz. Zusätzlich gab es einen Publikumspreis für den besten Pitch (1.000 Euro) und einen Sonderpreis (1.000 Euro) für die Hochschule mit den meisten Bewerbungen zu gewinnen. Die meisten Bewerbungen gingen von der Hochschule München ein. Den ersten Platz belegte eine Ausgründung der Technischen Hochschule Deggendorf. Die Athegus GmbH entwickelt und vertreibt das Roboter-Management-System hospOS. Es entlastet Pflegekräfte bei nicht-empathischen Aufgaben, senkt Kosten und verbessert die Versorgungsqualität.

Zweiter Platz für ENDOLEASE - resorbierbare Gefäßimplantate zur hochpräzisen, intraarteriellen Medikamentenabgabe

Alle weiteren Preise gingen im Finale 2025 im Zollhof in Nürnberg an die Universitätsmedizin Würzburg. Dr. Anna Fleischer aus der Medizinischen Klinik und Poliklinik II sowie Johannes Braig und Lina Tschauder vom Lehrstuhl für Funktionswerkstoffe der Medizin und der Zahnheilkunde FMZ freuten sich über den zweiten Platz. Ihr Projekt ENDOLEASE ist die weltweit erste implantierbare Plattformtechnologie zur superselektiven intraarteriellen Wirkstofffreisetzung. Das bioresorbierbare, röhrenförmige Implantat gibt Medikamente kontinuierlich und präzise über den arteriellen Blutstrom direkt ins Kapillarsystem des Zielgewebes ab. Es steigert die Wirksamkeit, minimiert Nebenwirkungen und erweitert das therapeutische Fenster, wodurch neue Therapieoptionen für schwer behandelbare Erkrankungen entstehen.

Dritter Platz und Publikumspreis für Vasc-on-Demand – Blutgefäße auf Abruf

Den dritten Preis sowie den Publikumspreis sicherte sich das Vasc-on-Demand-Team vom Lehrstuhl für Funktionswerkstoffe der Medizin und der Zahnheilkunde. „Der Erfolg zeigt uns, dass unsere Vision, künstliche menschliche Blutgefäße für eine bessere präklinische Forschung zu entwickeln, nicht nur innovativ, sondern auch zukunftsrelevant für die Medizin ist“, sagen Chemikerin Katinka Theis und Business Developer Alexander Radüchel, die vor Ort in Nürnberg gepitcht haben. Sie nahmen zusammen mit dem Erfinder der Technologie, Dr. Matthias Ryma, die überdimensionalen Schecks und Glückwünsche von Dr. Johannes Eberle entgegen. Dr. Eberle ist der Leiter der Abteilung „F – Forschung, Wissenschaftssystem“ im Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst.

Vasc-on-Demand entwickelt künstliche Blutgefäße für 3D-Gewebemodelle. Mithilfe dieser Modelle lassen sich verschiedene Krankheiten simulieren, um die Wirksamkeit von Therapien zu testen und die Entwicklung von Medikamenten zu beschleunigen. Ohne funktionierende Mikroblutgefäße, die das Gewebe mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen, würden die im Labor hergestellten dreidimensionalen Gewebestrukturen jedoch absterben. Derzeit scheitern 90 Prozent der Wirkstoffkandidaten in klinischen Studien, 40 Prozent davon wegen mangelnder Wirksamkeit beim Menschen. Durch die funktionale, menschenähnliche Vaskularisierung in gebrauchsfertigen Verbrauchsartikeln können genau diese Hürden überwunden werden. Das spart Zeit und Kosten, reduziert Tierversuche und beschleunigt die Forschung in den Bereichen Pharma, Biotech und Akademie.

HOCHSPRUNG und HOCHSPRUNG-Award

In der Jury des HOCHSPRUNG-Awards 2025 saßen Dr. Regina Bühl (Bayern Innovativ), Anna Goldsworthy (Medical Valley EMN e. V.), Jelena Helmbrecht (BayStartUp), Prof. Dr. Gabriele Schäfer (Hochschule Kempten) und Dr. Matthias Wallisch (RKW Kompetenzzentrum).

HOCHSPRUNG ist das Entrepreneurship-Netzwerk der bayerischen Hochschulen. Durch Information, Austausch und Qualifizierung fördert es die hochschulnahe Entrepreneurship-Kultur. HOCHSPRUNG wird durch das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst unterstützt. Das Projektmanagement liegt bei der Ludwig-Maximilians-Universität München. Gegründet wurde HOCHSPRUNG im Jahr 2000 im Rahmen der High-Tech-Offensive Bayern. Das Programm richtete sich zunächst an Studierende, Wissenschaftler und Absolventen, die sich für die Möglichkeiten einer Existenzgründung interessierten.
 

Privatdozent Dr. Manuel Krone ist neuer Leiter des Zentrallabors am UKW

Dr. Udo Steigerwald in den Ruhestand verabschiedet / Modernste Ausstattung für optimale Versorgung

Privatdozent Dr. Manuel Krone ist neuer Leiter des Zentrallabors am UKW.
Privatdozent Dr. Manuel Krone ist neuer Leiter des Zentrallabors am UKW. Foto: UKW / Daniel Peter
Unter der Leitung von Dr. Udo Steigerwald (rechts) erfolgte zuletzt auch der Aufbau einer neuen hochmodernen Laborstraße und damit eine enorme Ausweitung der Leistungsstärke des Zentrallabors.
Unter der Leitung von Dr. Udo Steigerwald (rechts) erfolgte zuletzt auch der Aufbau einer neuen hochmodernen Laborstraße und damit eine enorme Ausweitung der Leistungsstärke des Zentrallabors. Foto: UKW / Stefan Dreising

Würzburg. Privatdozent Dr. Manuel Krone ist seit dem 1. Juli kommissarischer Leiter des Zentrallabors am Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Er folgt auf Dr. Udo Steigerwald, der Ende Juni in den Ruhestand ging und das Zentrallabor seit 2001 geleitet hatte. Während dieser Zeit wurden umfangreiche Schritte zur Laborzentralisierung am UKW realisiert und das Zentrallabor zu einer der modernsten und leistungsfähigsten Einrichtungen dieser Art in Deutschland weiterentwickelt. Speziell in den letzten Jahren hatte es umfassende technische und bauliche Modernisierungen im Zentrallabor gegeben.

Manuel Krone, Jahrgang 1988, ist Facharzt für Laboratoriumsmedizin und Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie. Zuletzt war er stellvertretender Leiter der Zentralen Einrichtung Krankenhaushygiene und Antimicrobial Stewardship am UKW. Im Rahmen seiner Facharztweiterbildung war er bereits im Zentrallabor des UKW tätig: „Viele Kolleginnen und Kollegen im Team kenne ich daher sehr gut. Von der modernen Ausstattung des Zentrallabors profitiert die Patientenversorgung enorm. Zudem möchte ich weitere starke Impulse für die wissenschaftliche Arbeit der Universitätsmedizin in Würzburg setzen. Ich freue mich sehr über diese neue Aufgabe in bekannter Umgebung.“
Vor seinem Studium der Humanmedizin absolvierte Krone zudem ein Informatikstudium. Er arbeitete im Anschluss daran zunächst drei Jahre bei einem globalen Versicherungskonzern im Bereich Prozess- und Datenmanagement. Es folgten ein Master-Studium „Public Health“ in Schweden sowie ein Zusatzstudium zu Führung und Verantwortung bei der Bayerischen Eliteakademie in München. 2023 wurde er in Würzburg habilitiert.

„Eine der modernsten Laboreinheiten in Deutschland“

„Das Zentrallabor am UKW ist eine der modernsten Laboreinheiten in Deutschland. Wir freuen uns sehr, dass Dr. Krone die kommissarische Leitung übernimmt. Unser großer Dank gilt dabei auch Dr. Udo Steigerwald, unter dessen Leitung umfangreiche Modernisierungen bei laufendem Betrieb erfolgreich realisiert werden konnten. Das Zentrallabor ist eine unverzichtbare Säule für die Universitätsmedizin Würzburg“, betont Prof. Dr. Tim von Oertzen, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKW.

Dr. Udo Steigerwald begann 1992 seine Tätigkeit am UKW. 2001 übernahm er, zunächst noch innerhalb des Instituts für Klinische Biochemie und Pathobiochemie, die Leitung des Zentrallabors. 2012 wurde das Zentrallabor dann als eigenständige Zentrale Einrichtung etabliert. Dr. Steigerwald baute die Strukturen und das Versorgungsangebot kontinuierlich aus. Bereits 2009 begleitete er den Umzug in das damals neu erbaute Zentrum für Innere Medizin (ZIM) bei laufendem Klinikbetrieb. 2016 konnte die Zentraleinheit der Klinischen Massenspektrometrie (ZKMS) realisiert werden. Ab 2023 erfolgte die schrittweise Erneuerung der Laborautomation und der Aufbau einer neuen hochmodernen Laborstraße und damit eine enorme Ausweitung der Leistungsstärke des Zentrallabors. Die enormen Herausforderungen der Corona-Pandemie an die Labormedizin bewältigte das Team des Zentrallabors unter der Leitung von Dr. Steigerwald mit großem Einsatz und war damit ein wichtiger Eckpfeiler für das erfolgreiche Pandemiemanagement am UKW.

Bis zu 5.000 Proben am Tag

Im Zentrallabor des UKW arbeiten rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Täglich gehen im UKW-Zentrallabor bis zu 5.000 Proben ein und es werden bis zu 30.000 verschiedene Analysen am Tag durchgeführt. Im Zuge der Modernisierung konnte die für die Analytik erforderliche Blutmenge erheblich reduziert werden. Durch ein vollautomatisiertes Probenarchiv können auch weitere Analysen im Verlauf schnell mit dem eingegangenen Probenmaterial untersucht und so wertvolle Hinweise zur optimalen Patientenversorgung gewonnen werden, ohne dass eine erneute Probenentnahme erforderlich ist. Zusätzlich betreut das Zentrallabor in der angegliederten Gerinnungsambulanz Patientinnen und Patienten mit Gerinnungsstörungen und steht den klinischen Kolleginnen und Kollegen beratend in hämostaseologischen Fragestellungen zur Seite.

Dr. Manuel Krone setzt in seiner neuen Funktion nicht nur auf eine kontinuierliche Modernisierung der Analytik, sondern möchte auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit den klinischen Fachbereichen gezielt stärken. Dies bezieht sich auch auf Themen in der Forschung. Der Fokus seiner Forschung liegt auf immunologischen Fragestellungen im Zusammenhang mit Impfungen.

 

Privatdozent Dr. Manuel Krone ist neuer Leiter des Zentrallabors am UKW.
Privatdozent Dr. Manuel Krone ist neuer Leiter des Zentrallabors am UKW. Foto: UKW / Daniel Peter
Unter der Leitung von Dr. Udo Steigerwald (rechts) erfolgte zuletzt auch der Aufbau einer neuen hochmodernen Laborstraße und damit eine enorme Ausweitung der Leistungsstärke des Zentrallabors.
Unter der Leitung von Dr. Udo Steigerwald (rechts) erfolgte zuletzt auch der Aufbau einer neuen hochmodernen Laborstraße und damit eine enorme Ausweitung der Leistungsstärke des Zentrallabors. Foto: UKW / Stefan Dreising

Erfolgreiche Erstimplantation einer neuen Elektrode für die Tiefe Hirnstimulation

Am Uniklinikum Würzburg (UKW) wurden deutschlandweit erstmals erfolgreich neuartige Elektroden implantiert, mit denen sich fortgeschrittene Bewegungsstörungen noch präziser und individueller therapieren lassen.

Neue Elektrode im Vergleich zur alten Elektrode
Die neue Elektrode zur Tiefen Hirnstimulation hat doppelt so viele Kontakte wie herkömmliche Systeme. Quelle: Boston Scientific
Gruppenbild Akteure nach der Erstimplantation
Nach der erfolgreichen Erstimplantation: Prof. Dr. Cordula Matthies, die Leiterin der Funktionellen Neurochirurgie am UKW (vorne Mitte), mit Kolleginnen aus ihrem OP-Team sowie Mitarbeitenden des Medizintechnikherstellers Boston Scientific. Bild: Roselle Elacan/ UKW

Würzburg. Ein Team der Neurochirurgischen Klinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) implantierte am 18. Juni dieses Jahres als erstes Krankenhaus Deutschlands erfolgreich die Elektroden Vercise Cartesia X des Herstellers Boston Scientific bei einem 69-jährigen Patienten mit Parkinson-Erkrankung. Sie sind die ersten und bislang einzigen direktionalen Elektroden mit 16 Kontakten auf dem Markt und dienen der Tiefen Hirnstimulation (THS). Der Zulassung war eine europäische Studie unter maßgeblicher Beteiligung des Würzburger Teams für Bewegungsstörungen der Neurochirurgie und Neurologie vorausgegangen.

Funktionell gestörte Hirnareale werden harmonisiert

Das THS-System lindert die Symptome von Bewegungsstörungen, indem es zarte elektrische Impulse an spezifische Gehirnregionen sendet. Hierfür werden zwei Sonden mit Elektrodenkontakten im Gehirn der Parkinson-Patientinnen und -Patienten platziert. Die Elektroden sind mit einem ebenfalls neuen Hirnschrittmacher, dem sogenannten Vercise Genus verbunden. Das Gerät ähnelt in Größe und Form einem Herzschrittmacher. Wie dieser wird der Hirnschrittmacher unterhalb des Schlüsselbeins unter der Haut implantiert. Über feine Kabel, die ebenfalls unter der Haut verlaufen, ist er mit den Hirnelektroden verbunden. Die elektrische Stimulation harmonisiert das Zusammenspiel der funktionell gestörten Hirnareale. So können Bewegungsabläufe wieder besser koordiniert werden. Im Idealfall lassen sich Symptome wie Zittern, Muskelsteifheit und verlangsamte Bewegungen reduzieren.

Noch präzisere und individuellere Stimulation

Durch die Verdoppelung der Elektrodenkontakte bei der Neuentwicklung im Vergleich zu früheren THS-Systemen, die Segmentierung in noch kleinere Kontakte und deren über 360° wählbare Ausrichtung ringsum ist es jetzt möglich, die Stimulation sehr genau zu steuern und noch individueller an die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten anzupassen. „Das innovative System erlaubt eine maßgeschneiderte, hochpräzise Therapie, die auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt werden kann – sowohl direkt nach der Implantation als auch im Verlauf der Erkrankung, wenn sich die Symptome verändern”, kommentiert Prof. Dr. Cordula Matthies. Die Leiterin der Funktionellen Neurochirurgie am UKW führte zusammen mit ihrem Team die bundesweite Erstimplantation durch. Mit äußerst positivem Ergebnis: Jetzt, etwa drei Wochen nach dem Eingriff, zeigt sich der Patient sehr glücklich über die bereits eingetretenen Verbesserungen.

Neue Software hilft bei der Planung des Eingriffs

Mithilfe einer neuen, mit einem automatischen Algorithmus ausgestatteten Software können die Ärztinnen und Ärzte die Stimulationsprogramme anhand der Hirnbilder der Patientinnen und Patienten am Computer entwerfen, berechnen und simulieren. „Dies kann die Ansteuerung der Elektrodenkontakte optimieren sowie die Austestung des individuellen Stimulationsprogramms wesentlich erleichtern und beschleunigen“, freut sich Prof. Dr. Jens Volkmann, der Direktor der Neurologischen Klinik des UKW. 

 


Über die Parkinson-Erkrankung

Die Parkinson-Erkrankung ist eine langsam fortschreitende, degenerative Bewegungsstörung, die durch Verlust von Nervenzellen zu einer Fehlfunktion des motorischen Netzwerks des Gehirns führt. Dies kann zu verlangsamten Bewegungen, Zittern, Muskelsteifheit und Schwierigkeiten bei Gleichgewicht und Koordination führen. Mit fortschreitender Krankheit verschlimmern sich diese Symptome und beeinträchtigen zunehmend die Fähigkeit der Betroffenen, ihren Alltag selbstständig zu bewältigen. Aktuell leben mehr als 1,2 Millionen Menschen in Europa mit Parkinson – und diese Zahl wird voraussichtlich bis zum Jahr 2030 auf das Doppelte ansteigen. Aktuell stellt die Tiefe Hirnstimulation die am langfristigsten wirksame Behandlungsmöglichkeit für die fortgeschrittene Parkinson-Erkrankung dar. 

 

Text: Pressestelle / UKW

Neue Elektrode im Vergleich zur alten Elektrode
Die neue Elektrode zur Tiefen Hirnstimulation hat doppelt so viele Kontakte wie herkömmliche Systeme. Quelle: Boston Scientific
Gruppenbild Akteure nach der Erstimplantation
Nach der erfolgreichen Erstimplantation: Prof. Dr. Cordula Matthies, die Leiterin der Funktionellen Neurochirurgie am UKW (vorne Mitte), mit Kolleginnen aus ihrem OP-Team sowie Mitarbeitenden des Medizintechnikherstellers Boston Scientific. Bild: Roselle Elacan/ UKW

2. Bayerischer Kinderkrebstag am 15. Juli / KioNet-Roadshow startet am UKW

Am 15. Juli dieses Jahres lädt die Kinderklinik des Uniklinikums Würzburg Familien mit einem krebskranken Kind sowie alle sonstigen Interessierten zu einer Veranstaltung zum Thema „Psychosoziale Betreuung“ ein. Neben einem bunten Mitmachprogramm und themenspezifischen Hintergrundinformationen gibt es auch Wissenswertes über das Kinderonkologische Netzwerk Bayern (KioNet).

 

Der Info- und Mitmachtag zum Thema „Psychosoziale Betreuung“ findet rund um die Kinderklinik des Uniklinikums Würzburg statt.
Der Info- und Mitmachtag zum Thema „Psychosoziale Betreuung“ findet rund um die Kinderklinik des Uniklinikums Würzburg statt. © Arnika Hansen / UKW

Würzburg. Anlässlich des 2. Bayerischen Kinderkrebstags lädt das Psychosoziale Team der Würzburger Universitäts-Kinderklinik am Dienstag, den 15. Juli 2025, Familien mit einem krebskranken Kind sowie alle sonstigen Interessierten zu einer praxisnahen Informationsveranstaltung ein. Rund um die Klinik in Haus D31 an der Josef-Schneider-Straße 2 erwartet sie zwischen 11:00 und 13:30 Uhr zum einen ein buntes, familiengerechtes Mitmachprogramm, zum anderen für Laien verständliche Informationen zum Themenkreis „Psychosoziale Betreuung“.

Ziele: Lebensqualität erhalten, psychische Spätschäden verhindern

„Eine zeitgemäße psychosoziale Versorgung in der Akuttherapie und der Nachsorge dient dem größtmöglichen Erhalt von Lebensqualität und der Verhinderung psychischer Spätschäden bei den von einer Krebserkrankung betroffenen Kindern und ihren Angehörigen“, beschreibt Prof. Dr. Matthias Eyrich, der Leiter des Kinderonkologischen Zentrums am Uniklinikum Würzburg (UKW). Nach seinen Worten werden dabei den jungen Patientinnen und Patienten sowie ihren Familien eine psychologische Betreuung sowie Kreativ-, Musik- und Sporttherapie angeboten. Auch eine sozialrechtliche Beratung gehört zum Leistungsspektrum.

Wünsche an die Politik

Um Familien in dieser schweren Zeit bestmöglich zu entlasten und zu unterstützen, wünscht sich Prof. Eyrich weitere politische Unterstützung. „Dazu gehört die Einführung einer Kinderpflegezeit bei schwerer Erkrankung, die es den Eltern ermöglicht, finanziell abgesichert bei ihrem kranken Kind zu sein. Außerdem müssten die Kinderkrebszentren finanziell besser ausgestattet werden, um eine umfassende psychosoziale Versorgung zu gewährleisten, die nicht durch Spenden finanziert werden muss“, präzisiert der Experte.

Teil der KioNet-Roadshow

Die Veranstaltung am UKW ist gleichzeitig der Auftakt der KioNet-Roadshow. Im Kinderonkologischen Netzwerk Bayern (KioNet, www.kionet-bayern.de) haben sich die kinderonkologischen Abteilungen der Universitätsklinika Augsburg, Erlangen, Regensburg, Würzburg sowie der LMU und TU München zusammengeschlossen. Ihr Ziel ist es, krebskranken Kindern und Jugendlichen im Freistaat eine heimatnahe, bestmögliche Versorgung zu ermöglichen. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 fördert KioNet den standortübergreifenden Austausch sowie die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit aller beteiligten Berufsgruppen. Diese Kooperation hat nach Angaben der Verantwortlichen bereits zu spürbaren Verbesserungen in der Patientenversorgung und zu erfolgreichen gemeinsamen Forschungsprojekten geführt. Bei der Roadshow geben die sechs Partnereinrichtungen vom 15. bis 17. Juli 2025 zeitlich gestaffelt Einblicke in die Arbeit des Netzwerks. Das gesamte Programm gibt es hier: bzkf.de/aktuelles/news-detail-pressemitteilungen-1/kionet-roadshow-177.

In Kooperation mit dem BZKF

Die Roadshow findet in enger Kooperation mit dem Bayerischen Zentrum für Krebsforschung (BZKF, bzkf.de) statt, das am 17. Juli 2025 sein fünfjähriges Bestehen feiert. Das BZKF setzt sich dafür ein, allen Krebspatientinnen und -patienten – unabhängig vom Alter – eine optimale Versorgung sowie den Zugang zu topmodernen Therapien zu ermöglichen. Die Zusammenarbeit mit KioNet trägt dazu bei, die Versorgung krebskranker Kinder und Jugendlicher zu stärken sowie innovative Behandlungsmöglichkeiten weiter voranzutreiben.

Text: Pressestelle / UKW

Der Info- und Mitmachtag zum Thema „Psychosoziale Betreuung“ findet rund um die Kinderklinik des Uniklinikums Würzburg statt.
Der Info- und Mitmachtag zum Thema „Psychosoziale Betreuung“ findet rund um die Kinderklinik des Uniklinikums Würzburg statt. © Arnika Hansen / UKW

Engagiert für Migrantengesundheit: Gülsah Ensan mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet

UKW-Gesundheits- und Krankenpflegerin für ehrenamtliches Engagement in München geehrt

Gülsah Ensan arbeitet als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Schmerztagesklinik des UKW. Am 9. Juli wurde sie von Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Foto: UKW / Stefan Dreising
Gülsah Ensan arbeitet als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Schmerztagesklinik des UKW. Am 9. Juli wurde sie von Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Foto: UKW / Stefan Dreising
Ministerpräsident Dr. Markus Söder überreichte Gülsah Ensan den Bayerischen Verdienstorden. Foto: Bayerische Staatskanzlei
Ministerpräsident Dr. Markus Söder überreichte Gülsah Ensan den Bayerischen Verdienstorden. Foto: Bayerische Staatskanzlei

Würzburg. Gülsah Ensan, Gesundheits- und Krankenpflegerin am Universitätsklinikum Würzburg (UKW), wurde heute (9. Juli) in München von Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Seit 2013 engagiert sie sich ehrenamtlich im Projekt „Mit Migranten für Migranten („MiMi“) – Interkulturelle Gesundheit in Bayern“.

Als speziell ausgebildete Mediatorin erläutert sie bei Integrationskursen für Migrantinnen und Migranten Angebote und Strukturen des Gesundheitswesens. „Dabei geht es um Möglichkeiten der Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen, Gesundheits-Checkups, Schwangerschaftsuntersuchungen oder Diabetes. Dabei vermittele ich auch die Struktur unseres Gesundheitswesens, etwa die Aufgaben des Hausarztes“, so Ensan. Dafür wurde sie im Rahmen des Projektes „Mit Migranten für Migranten (MiMi) – Interkulturelle Gesundheit in Bayern“ besonderes geschult. Das Projekt hat zum Ziel, Zugangsbarrieren zur gesundheitlichen Regelversorgung abzubauen.

Ziel: Prävention und Gesundheitskompetenz stärken

Ihre Kurse mit bis zu 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gibt sie hauptsächlich auf Deutsch, teilweise aber auch auf Türkisch. „Die Sprache ist natürlich eine große Hürde. Manchmal geht es auch darum, spezielle Wörter zu erklären und was für Angebote damit gemeint sind. Das stärkt die Chancen für eine erfolgreiche Prävention und stärkt die Gesundheitskompetenz. Dabei kann ich natürlich auf meine Erfahrungen als Gesundheits- und Krankenpflegerin am UKW zurückgreifen“, so Ensan. 2024 konnte sie ihr 25-Jähriges Dienstjubiläum am UKW feiern, seit 2016 arbeitet sie in der Schmerztagesklinik des UKW.

Mit dem Bayerischen Verdienstorden hat sie „absolut nicht gerechnet“. Aber für sie steht fest: „Das ist eine tolle Anerkennung für unsere Arbeit und das Projekt generell, denn gerade mit erfolgreicher Schulung und Aufklärung können wir dazu beitragen, Gesundheitsprävention zu stärken und damit Folgeerkrankungen zu reduzieren.“

„Das große ehrenamtliche Engagement von Frau Ensan ist absolut bemerkenswert. Zur Verleihung des Bayerischen Verdienstordens gratuliere ich ihr daher mit großer Freude im Namen des UKW“, so UKW-Pflegedirektor Marcus Huppertz.

Übrigens: Für Gülsah Ensan war es bereits die zweite „offizielle“ Würdigung ihres ehrenamtlichen Engagements für die Gesundheit von Migrantinnen und Migrantinnen. Bei der offiziellen Feier zum Tag der Deutschen Einheit 2024 in Schwerin war sie Teil der Bürgerdelegation des Freistaates Bayern. „Das war eine tolle Veranstaltung. Verschiedene Politiker kamen zu uns an den Tisch und nahmen sich wirklich Zeit für Gespräche, darunter auch der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz.“ Aber auch unabhängig von solchen Würdigungen steht für sie fest: „Ich werde auch weiter mein Ehrenamt ausführen. Es macht Freude und es bringt etwas für die Gesellschaft.“

Gülsah Ensan arbeitet als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Schmerztagesklinik des UKW. Am 9. Juli wurde sie von Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Foto: UKW / Stefan Dreising
Gülsah Ensan arbeitet als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Schmerztagesklinik des UKW. Am 9. Juli wurde sie von Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Foto: UKW / Stefan Dreising
Ministerpräsident Dr. Markus Söder überreichte Gülsah Ensan den Bayerischen Verdienstorden. Foto: Bayerische Staatskanzlei
Ministerpräsident Dr. Markus Söder überreichte Gülsah Ensan den Bayerischen Verdienstorden. Foto: Bayerische Staatskanzlei

Neue Leiterin des Betriebsärztlichen Dienstes

Seit Anfang Juli dieses Jahres leitet Dr. Nicola Hackenberg den Betriebsärztlichen Dienst am Uniklinikum Würzburg.

Dr. Nicola Hackenberg
Dr. Nicola Hackenberg ist die neue Leiterin des Betriebsärztlichen Dienstes am Uniklinikum Würzburg. Bild: Margot Rössler / UKW

Würzburg. Der Betriebsärztliche Dienst des Uniklinikums Würzburg (UKW) unterstützt nicht nur das UKW selbst, sondern auch die Würzburger Universität und diverse Kooperationspartner bei der Erfüllung ihrer arbeitsmedizinischen und vorsorglichen Verpflichtungen. Geleitet wird die Einrichtung seit dem 1. Juli 2025 von Dr. Nicola Hackenberg. Die Fachärztin für Arbeitsmedizin (Jahrgang 1976) übernahm die Führungsposition von Dr. Andreas Schöpfel, der mit reduzierter Arbeitszeit weiterhin Teil des Betriebsärztlichen Dienstes bleibt. 

Zurück im facettenreichen klinischen Alltag

„Ich freue mich auf die abwechslungsreiche Tätigkeit in einem tollen Team“, kommentierte Dr. Hackenberg ihren Start am UKW. Die letzten zehn Jahre war sie als Betriebsärztin bei DHL tätig. Ausgehend von einer Würzburger Praxis des Paket- und Brief-Express-Dienstes betreute sie vornehmlich Zustellerinnen und Zusteller im Karlsruher Raum. „Der Wechsel ans UKW erlaubt es mir, mich zusammen mit sieben weiteren Ärztinnen und Ärzten mit dem facettenreichen klinischen Alltag zu beschäftigen“, freut sich die neue Leiterin. 

Prävention als Herzensanliegen

Unter den vielen betriebsärztlichen Aufgaben liegt ihr die Präventionsarbeit besonders am Herzen – ob nun durch Impfungen oder Workshop- und Beratungsangebote. Als aktuelle Herausforderung in der Arbeitsmedizin generell nennt Dr. Hackenberg die verstärkt zutage tretenden psychischen Belastungen der Beschäftigten. „Dazu trägt natürlich auch der offenere gesellschaftliche Umgang mit psychischen Problemen bei, aber gleichzeitig ist es unsere Aufgabe, auch gegen seelische Belastungen, die aus dem beruflichen Kontext heraus entstehen, präventiv tätig zu werden“, unterstreicht die Arbeitsmedizinerin.

Werdegang

Die gebürtige Ingolstädterin studierte von 1997 bis 2005 Humanmedizin an der LMU München. Ihr Berufsziel Arbeitsmedizin stand für sie schon früh fest. Die hierfür erforderliche Ausbildung in Innerer Medizin absolvierte Nicola Hackenberg am Universitätsklinikum Regensburg und an der Klinik Kitzinger Land. Außerdem arbeitete sie im Jahr 2009 neun Monate an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie des UKW. Zwischen 2009 und 2014 durchlief sie die Weiterbildung bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft. Als Fachärztin für Arbeitsmedizin arbeitete sie ab 2015 im betriebsärztlichen Dienst beim Logistikdienstleister DHL. 

 

Text: Pressestelle / UKW

Dr. Nicola Hackenberg
Dr. Nicola Hackenberg ist die neue Leiterin des Betriebsärztlichen Dienstes am Uniklinikum Würzburg. Bild: Margot Rössler / UKW