Das Interdisziplinäre Zentrum Palliativmedizin am Würzburger Universitätsklinikum hat heute vom Energiekonzern E.ON eine Spende von 2.000 Euro erhalten. Die Einrichtung wird damit ihren Palliativmedizinischen Dienst stärken.
Viele Mitarbeiter des E.ON-Konzerns verzichten am Monatsende freiwillig auf die Auszahlung der Netto-Cent-Beträge ihres Gehalts. Das Geld fließt in den Hilfsfonds Rest Cent, aus dem von Zeit zu Zeit Mittel für gute Zwecke geschöpft werden. Dabei wird jede Spende aus dem Hilfsfonds vom E.ON-Konzern verdoppelt. Auf diese Weise kamen für den „Förderverein Palliativstation, Strahlentherapie“ des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) insgesamt 2.000 Euro zusammen, die heute offiziell überreicht wurden.
Finanzlücke schließen
„Bei unserer Arbeit geht es darum, die Lebensqualität schwerstkranker Patienten zu verbessern – eine Aufgabe, die vor dem Hintergrund der Überalterung der Bevölkerung und der Zunahme multimorbider Kranker immer umfangreicher wird“, sagt Dr. Birgitt van Oorschot, Oberärztin des Interdisziplinären Zentrums Palliativmedizin am UKW, und fährt fort: „Da jedoch bei weitem nicht alle sinnvollen und für die Patienten segensreichen palliativmedizinischen Leistungen von den Krankenkassen finanziell abgedeckt werden, freuen wir uns sehr über die Unterstützung von E.ON.“
Geld für die Arbeit auf den Stationen
Konkret werden die neu gewonnenen Mittel in die Arbeit des Palliativmedizinischen Dienstes fließen. Der Dienst steht den übrigen Kliniken des Würzburger Großkrankenhauses bei der Übernahmeplanung, Beratung und Mitbetreuung von schwerstkranken Patientinnen und Patienten zur Seite. „Wir nehmen auf Anfrage der Stationen innerhalb von 24 Stunden Kontakt mit den Kranken auf, ermitteln den palliativmedizinischen Behandlungsbedarf und erarbeiten einen individuellen Therapieplan“, berichtet Dr. Ruth Maisch vom Palliativmedizinischen Dienst. Psychoonkologische Interventionen und spirituelle Begleitungen ergänzen das Leistungsspektrum. Um dies alles abdecken zu können, besteht der Palliativmedizinische Dienst aus einem multiprofessionellen Team. Dazu gehören neben Dr. Maisch eine Palliativ Care Schwester, eine Sozialarbeiterin, eine Kunsttherapeutin sowie ehrenamtliche Hospizhelferinnen und -helfer des Malteser Hospizdienstes.
Empathie und fachliche Kompetenz
„Was sich hier zunächst etwas therapeutisch-formal anhören mag, hat in Wirklichkeit sehr viel mit der Zuwendung eines eingespielten Teams zum Patienten hin zu tun“, betont Marion Baulig-Busch, Leitende Palliativfachkraft am UKW. Diese Empathie, gepaart mit fachlicher Kompetenz, führten letztlich auch zu der heute überreichten Spende: Für die Förderung vorgeschlagen wurde das Interdisziplinäre Zentrum Palliativmedizin von einer E.ON-Mitarbeiterin, deren Mutter im vergangenen Jahr in ihren letzten Lebenswochen bis zu ihrem Tod vom Zentrum betreut wurde. „Es ist für uns immer wieder eine besondere Bestätigung, wenn Angehörige unserer Arbeit so schätzen, dass sie in der Folge selbst spenden oder eine solche Aktion vorantreiben“, freut sich Dr. Birgitt van Oorschot.
Hintergrund
Die „Heimatbasis“ des Palliativmedizinischen Dienstes am Würzburger Uniklinikum ist die seit dem Jahr 2009 bestehende Palliativstation. Sie verfügt über zehn Betten in Einzelzimmern, Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige, ein Patientencafe und -wohnzimmer sowie einen Raum der Stille. Im letzten Jahr wurden auf der Palliativstation 304 Patientinnen und Patienten betreut, der überwiegende Teil davon mit Tumorerkrankungen. Knapp die Hälfte der Kranken verstarb auf der Station, die übrigen konnten nach durchschnittlich etwa elf Tagen nach Hause, in ein Pflegeheim oder ein Hospiz entlassen werden.
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