Jürgen Groll, Inhaber des Lehrstuhls für Funktionswerkstoffe in der Medizin, hat den Reimund-Stadler-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker verliehen bekommen. Er erhält den mit 5000 Euro dotierten Preis für seine hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen bei der Entwicklung von Polymeren.
Funktionswerkstoffe für die Medizin werden dringend gebraucht – beispielsweise zum Verschließen von Wunden, als künstlichen Ersatz von Gelenken, als Gerüst für neue Gewebe. Professor Jürgen Groll forscht an solchen Werkstoffen; sein Spezialgebiet sind Kunststoffe, so genannte Polymere, die über ganz besondere Eigenschaften verfügen.
So hat Groll beispielsweise ein Vlies entwickelt, das, im Körper eingesetzt, bestimmte Zellen anlockt, die sich auf ihm niederlassen, dort neues Gewebe bilden und so Defekte heilen können.
Für seine „hervorragenden wissenschaftlichen Leistungen bei der Entwicklung von Polymeren für biofunktionelle Beschichtungen, dreidimensionale Zellkulturträger und Hydrogele“ hat ihm die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) jetzt den mit 5000 Euro dotierten Reimund-Stadler-Preis der Fachgruppe Makromolekulare Chemie verliehen.
Jürgen Grolls Lebenslauf
Jürgen Groll wurde 1976 geboren; aufgewachsen ist er in Oberstotzingen. Von 1995 bis 2000 hat er an der Universität Ulm Chemie studiert; 2004 wurde er an der RWTH Aachen promoviert. Anschließend forschte er als Senior Researcher bei der Sustech GmbH in Darmstadt und am DWI an der RWTH Aachen als Arbeitsgruppenleiter in den Bereichen Polymerchemie und Biomaterialien. Seit August 2010 hat Groll an der Universität Würzburg den Lehrstuhl für Funktionswerkstoffe in der Medizin und der Zahnheilkunde inne.
(aus einBLICK 5.10.2010 Universität Würzburg)