Wettbewerb „Gesellschaft der Ideen“: Abstimmen für Virtual-Reality-Projekt

Chronische Schmerzen bekämpfen: Daran arbeitet ein Projektteam im Rahmen eines Wettbewerbs. Wer die Idee gut findet, kann sie in einer Online-Aktion unterstützen, bei der die Konzepte bewertet werden.

Soziale Innovationen werden im bundesweiten Wettbewerb „Gesellschaft der Ideen“ gesucht. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert den Wettbewerb. Mit dabei das Virtual-Reality-Projekt ReliefVR, bei dem Uniklinik Würzburg und Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg kooperieren.

28 Projektteams stehen aktuell im Wettbewerb. Derzeit läuft ein öffentliches Bewertungsverfahren: Bis 21. Juni 2021 können alle Bürgerinnen und Bürger online die einzelnen Konzepte bewerten oder auch nur das Konzept, dessen Idee am besten gefällt.

Das Ergebnis der Abstimmung fließt, zusammen mit den Bewertungen einer Fachjury, in die Entscheidung des BMBF ein, welche Ideen in die nächste Runde kommen. Maximal zehn Teams werden dann mit bis zu 200.000 Euro weitergefördert.

Wer ein Team unterstützen will, kann hier abstimmen: https://www.gesellschaft-der-ideen.de/ 

ReliefVR: Gegen chronische Schmerzen

Yevgeniya Nedilko und Ralitza Stoykova bilden das Team ReliefVR mit Sitz in Frankfurt/Main. Sie kooperieren mit dem JMU-Lehrstuhl für Psychologie I – Biologische Psychologie, Klinische Psychologie und Psychotherapie und mit dem Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin des Universitätsklinikums Würzburg (Professorin Heike Rittner).

ReliefVR steht für das Ausbrechen aus dem Teufelskreis der chronischen Schmerzen. „Mit unserer Methode ist es möglich, chronische Schmerzen nichtinvasiv und ohne Medikamente nachhaltig zu beseitigen, und zwar dort, wo sie wahrgenommen werden: im Gehirn“, heißt es in der Projektbeschreibung. Das gelinge mit Virtual Reality (VR).

Diese Methode wird in Krankenhäusern schon zur Behandlung akuter Schmerzen eingesetzt. ReliefVR will den Einsatz auch bei chronischen Schmerzen ermöglichen und optimieren. Chronische Schmerzen im unteren Rücken, Fibromyalgie und Phantomschmerzen seien nur einige Krankheitsbilder, die mittelfristig zum Behandlungsspektrum gehören können.

Der JMU-Lehrstuhl für Psychologie I hat langjährige Forschungserfahrung im Bereich Schmerz und virtuelle Realität. Aktuell ist er am BMBF-Verbundprojekt VirtualNoPain beteiligt: Dabei wird erstmalig virtuelle Realität mit Neurofeedback zur Reduktion chronischer Schmerzen kombiniert.

Im Projekt ReliefVR soll untersucht werden, wie sich Körperillusionen in VR zur Reduktion chronischer Schmerzen einsetzen lassen. Bereits jetzt gehen Projektleiter Dr. Ivo Käthner und sein Team der Frage nach, wie man mit Körperillusionen Schmerzen möglichst gut vermindern kann. In VR-Szenarien schlüpfen die Nutzer dabei in Avatare. Die Bewegungen des realen Körpers werden dabei auf die Bewegungen des Avatars übertragen, so entsteht das Gefühl, einen virtuellen Körper zu besitzen. „Diese Körperillusion lässt sich zur Schmerzreduktion nutzen“, erklärt Käthner.

https://www.reliefvr.de/  

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Gesellschaft der Ideen - Steckbrief
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