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Gen- und zellbasierte Therapie: Aufstrebender Hoffnungsträger der Medizin und Wirtschaftsfaktor

Übergabe der Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien an Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-Watzinger am 12. Juni in Berlin

Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft sowie Behörden, Stiftungen und Patientenorganisationen entwickelten gemeinsam ein Strategiepapier, um die Translation neuer Erkenntnisse aus der Forschung in die Krankenversorgung zu verbessern. Prof. Dr. Michael Hudecek, Leiter des Lehrstuhls für Zelluläre Immuntherapie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW), vertrat das Handlungsfeld „Forschung und Entwicklung“ bei der Podiumsdiskussion im Rahmen der Veröffentlichung des Strategiepapiers im Berliner Futurium.

 

Michael Hudecek spricht auf dem Podium
Am Mikrofon: Prof. Dr. Michael Hudecek, Leiter des Lehrstuhls für Zelluläre Immuntherapie am UKW und Sprecher der Arbeitsgruppe „Forschung und Entwicklung“, erläutert bei der Podiumsdiskussion im Rahmen der Veröffentlichung des Strategiepapiers im Berliner Futurium, welche Maßnahmen notwendig sind, um die Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien erfolgreich umzusetzen. Foto: Svea Pietschmann
Gruppenbild im Futurium nach der Übergabe der Nationalen Strategie GCT
Gruppenbild mit Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, nachdem sie von Prof. Dr. Christopher Baum, Sprecher der Nationalen Strategie GCT und Vorsitzender des BIH-Direktoriums, die Nationale Strategie für gen- und zellbasierte Therapien empfangen hat. Mit im Bild die Teilnehmenden der Podiumsdiskussion, ganz rechts Prof. Dr. Michael Hudecek, Sprecher der AG "Forschung und Entwicklung". Foto: Svea Pietschmann
Szene im Labor von Michael Hudecek
Eine Empfehlung im Strategiepapier ist die Vernetzung und die Bildung von dezentralen Hubs in ganz Deutschland: Die Kernkompetenzen in der Entwicklung und Herstellung von GCT an den verschiedenen Standorten soll weiter ausgebaut und etabliert und die Infrastruktur mit allen anderen Akteuren geteilt werden. © Daniel Peter / UKW

Würzburg/Berlin. Gen- und zellbasierte Therapien (GCT) stehen im Mittelpunkt der zukünftigen biomedizinischen Forschung und klinischen Versorgung. Sie sind aber nicht nur medizinisch relevant, sondern auch gesellschaftspolitisch wichtig und eines Tages möglicherweise ein ebenso großer Wirtschaftsfaktor wie die Automobil- und Elektroindustrie. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Forschungs- und Innovationsstandortes Deutschland langfristig zu sichern und den Zugang zu diesen neuartigen Therapien für Patientinnen und Patienten zu gewährleisten, wurde im Rahmen der Nationalen Strategie für gen- und zellbasierte Therapien im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und koordiniert durch das Berlin Institute of Health (BIH) eine Multi-Stakeholder-Strategie entwickelt. Die Strategie soll die Grundlage für einen zeitnahen Dialog mit politischen Entscheidungsträgern bilden.

Mit Optimismus und großen Erwartungen nach Berlin gefahren

Übergeordnetes Ziel der Nationalen Strategie GCT ist es, innovative Produkte und Anwendungen zu entwickeln, die ursächlich wirken, die Gesundheit fördern und dabei sicher, effizient, finanzierbar und breit verfügbar sind. Nach der offiziellen Übergabe des Strategiepapiers an die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Bettina Stark-Watzinger, erläuterten die Vertreterinnen und Vertreter der acht am Papier beteiligten Arbeitsgruppen, welche Maßnahmen notwendig sind, um die Strategie erfolgreich umzusetzen. Prof. Dr. Michael Hudecek, Leiter des Lehrstuhls für Zelluläre Immuntherapie am UKW und der Außenstelle des Fraunhofer-Instituts für Zelltherapie und Immunologie IZI in Würzburg, vertrat dabei die wichtige Arbeitsgruppe „Forschung und Entwicklung“, laut Hudecek den Motor der GCT. Die 28-köpfige Arbeitsgruppe hat innerhalb eines Jahres konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet. 

Michael Hudecek, Sprecher der Arbeitsgruppe „Forschung und Entwicklung“: „Wir sind heute mit Optimismus und großen Erwartungen nach Berlin gefahren, um Maßnahmen vorzustellen und wichtige Impulse zu geben, damit Deutschland in der Entwicklung gen- und zellbasierter Therapien weiterhin international wettbewerbsfähig ist.“

Dezentrale Knotenpunkte mit verschiedenen Kernkompetenzen 

Ein wesentlicher Punkt der Handlungsempfehlungen ist die Vernetzung und die Bildung von Knotenpunkten, so genannten Hubs. An vielen Standorten in Deutschland gibt es exzellente Forschung und Entwicklung, aber auch viele Redundanzen. „Um die Kernkompetenzen in der Entwicklung und Herstellung von GCT an den verschiedenen Standorten weiter auszubauen und zu etablieren, müssen wir dezentrale Hubs schaffen, deren Infrastruktur mit allen anderen Akteuren geteilt wird“, postuliert Michael Hudecek. Und diese Infrastruktur muss ausgebaut werden, sei es für die Herstellung von Vektoren oder GMP-konformen Materialien, Biotech-Inkubatoren oder Spin-offs. „Der Bedarf an gen- und zellbasierten Therapien wird steigen“, so Hudecek. „Um hier weder zeitlich noch finanziell von Herstellern im Ausland abhängig zu sein, müssen wir unsere Kapazitäten in Deutschland ausbauen.“ Auch in die Ausbildung des Personals müsse mehr investiert werden, sowohl in der Produktion als auch in der Anwendung. 

Agilere Förderrahmen und Patientenbeteiligung 

Das Potenzial in Deutschland werde oft nicht erkannt und die Vergabe von Fördermitteln sei zu langsam, um mit den rasanten Entwicklungen Schritt zu halten. Hudecek fordert mehr Mut zum Risiko, damit das Wissen und die Wertschöpfungskette in Deutschland bleiben. 
Eine agilere Förderung ist eine öffentliche Investition, von der die gesamte Gesellschaft profitiert, vor allem aber die Patientinnen und Patienten. Diese sollten auch stärker in die Forschung und Entwicklung dieser Zukunftsmedizin einbezogen werden. Neben Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Klinik, Biotech- und Pharmaindustrie waren deshalb auch Juliane Friedrichs vom Haus der Krebs-Selbsthilfe - Bundesverband e.V. und Markus Wartenberg, Patientenvertreter in der Deutschen Sarkom-Stiftung und Sprecher des Patientenforschungsrates Nationales Centrum für Tumorerkrankungen (NCT), in der Arbeitsgruppe "Forschung und Entwicklung" aktiv. 

Würzburger Beteiligungen am 130 Seiten starken Strategiepapier gab es in drei weiteren Arbeitsgruppen: Michael Hudecek engagierte sich neben seiner Sprecherfunktion in der Arbeitsgruppe „Forschung und Entwicklung“ auch beim Thema „Technologietransfer“. Prof. Dr. Matthias Eyrich, Leiter der Bereiche Zelltherapie, GMP-Labor und Hämatologisches Labor im Kinderonkologischen Zentrum des UKW, engagierte sich in der Arbeitsgruppe „Qualitäts- und Kapazitätsentwicklung im Bereich der GMP-Herstellung“ und Prof. Dr. Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik und Poliklinik II, verstärkte die Arbeitsgruppe „Marktzulassung und Anwendung in der Versorgung“.

Matthias Eyrich, Mitglied der Arbeitsgruppe "Qualitäts- und Kapazitätsentwicklung im Bereich der GMP-Herstellung": „Es ist bemerkenswert, dass 140 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in nur neun Monaten ein solches Strategiepapier erstellen und konsentieren konnten. Das zeigt, dass in Deutschland der große Wunsch vorhanden ist, die Gen- und Zelltherapie international kompetitiv aufzustellen. Ich bin zuversichtlich, dass die Politik mit diesen detaillierten Angaben nun leistungsfähige Rahmenbedingungen schaffen wird, mit denen wir diese innovativen Produkte unseren Patientinnen und Patienten schneller und besser zur Verfügung stellen können."

Weitere Informationen in der Pressemitteilung des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH).

Zum Download des Strategiepapiers.

Text: Kirstin Linkamp / UKW 

G-BA-Innovationsfonds-Projekt BRIDGE steht in den Startlöchern

Ein neues interdisziplinäres Forschungsprojekt unter der gemeinsamen Leitung der Universitätsmedizin Mainz und der MSB Medical School Berlin und mit Beteiligung der Universitätsmedizin Würzburg untersucht die Wirksamkeit einer innovativen Versorgungsform für multimorbide, ältere Menschen mit Depression: BRIDGE ist ein Aktivierungsprogramm, das unmittelbar an einen Krankenhausaufenthalt in der Geriatrie oder Gerontopsychiatrie anschließt. Es soll zu mehr körperlicher Aktivität und positiven Erlebnissen im Alltag der Patientinnen und Patienten beitragen und so die depressiven Symptome reduzieren und die Lebensqualität verbessern. Das Projekt startet am 1. Juli 2024 und wird über einen Zeitraum von 39 Monaten mit insgesamt rund 5,3 Millionen Euro durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert.

Etwa jeder fünfte ältere Mensch ist von einer depressiven Erkrankung betroffen. Bei älteren Menschen, die zu Hause leben und bei denen zusätzlich körperliche Mehrfacherkrankungen bestehen, ist das Depressionsrisiko noch weiter erhöht. Diese besonders vulnerablen Personen benötigen beim Übergang von einer gerontopsychiatrischen oder geriatrischen stationären Behandlung in die ambulante Versorgung Unterstützungsangebote, um die bereits erzielten Therapieerfolge zu festigen und eine erneute gesundheitliche Verschlechterung zu vermeiden. Bisher fehlen jedoch in vielen Fällen diese speziellen Versorgungsangebote. Hier setzt das vom G-BA geförderte Innovationsfonds-Projekt „BRIDGE – Behaviorale und körperliche Aktivierung für multimorbide, ältere Patientinnen und Patienten mit depressiven Symptomen beim stationär-ambulanten Übergang“ an. 

BRIDGE soll zu mehr körperlicher Aktivität und positiven Erlebnissen im Alltag beitragen 

„Im Erfolgsfall steht mit BRIDGE erstmals eine Versorgungsform zur Verfügung, die eine stationäre mit einer ambulanten Behandlung älterer depressiver Patientinnen und Patienten mit körperlichen Mehrfacherkrankungen verbindet und dazu beiträgt, Krankheitssymptome zu reduzieren, stationäre Behandlungstage zu verringern und die Funktionsfähigkeit und Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen“, betont die Projektleiterin Prof. Dr. Alexandra Wuttke, die neben ihrer Professur für die Prävention von Demenz und Demenzfolgeerkrankungen am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) gemeinsam mit der stellvertretenden Projektleiterin, Dr. Katharina Geschke, die Zentrale Forschungseinheit für psychische Gesundheit im Alter (ZpGA) der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz leitet. Im Mainz ist die Konsortialführung des Forschungsprojekts angesiedelt. 
Im Rahmen des Versorgungsangebots BRIDGE werden Patientinnen und Patienten zu körperlicher Aktivität und einer positiven Alltagsroutine ermutigt und befähigt. Sie lernen, körperliche Bewegung in ihre täglichen Abläufe zu integrieren und für mehr angenehme Erlebnisse im Lebensalltag zu sorgen. Diese sollen ein Gegengewicht zu teils unveränderlichen Belastungen bilden. „Das Grundprinzip lautet: Nicht darauf warten, bis es besser wird; sondern den Alltag aktiv in die Hand nehmen, selbst wenn die Lust und Motivation zunächst fehlt. Dadurch wird der Teufelskreis zwischen Inaktivität und Depressivität unterbrochen – Stimmung und Lebensqualität verbessern sich“, erläutert die Berliner Projektleiterin Prof. Dr. Eva-Marie Kessler. Die Professorin für Gerontopsychologie an der MSB Medical School Berlin entwickelt das Programm inhaltlich gemeinsam mit Prof. Dr. Lisa Warner (MSB Medical School Berlin) und der Sportwissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia Voelcker-Rehage (Westfälische Wilhelms-Universität Münster).

Das Aktivierungsprogramm wird bereits im Rahmen des Klinikaufenthaltes angebahnt und dann nahtlos bei den Patientinnen und Patienten zu Hause durch speziell geschulte Pflegefachkräfte weitergeführt. Diese arbeiten in sogenannten BRIDGE-Teams mit Psychotherapeutinnen und -therapeuten und Bewegungswissenschaftlerinnen und –wissenschaftlern zusammen. Zusätzlich wird das neuartige Versorgungsangebot auch videobasiert im häuslichen Umfeld ermöglicht. Die Studienteilnehmenden können Videoanrufe mit den Pflegekräften durchführen und Bewegungsübungen digital abrufen. In einem Stepped Care-Ansatz wird, je nach Ausprägung der depressiven Symptomatik, eine achtwöchige Basis- oder eine zwölfwöchige Intensivversion des Programms angeboten. 

Großes deutschlandweites Konsortium setzt BRIDGE um 

Die Wirksamkeit der neuartigen Versorgungsform soll ab Anfang 2025 bei insgesamt 800 Teilnehmenden an 13 Kliniken in Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland und Bayern erprobt werden. Dazu gehören das Agaplesion Elisabethenstift, die Agaplesion Frankfurter Diakonie Kliniken, die Geriatrische Fachklinik Rheinhessen-Nahe, die Rheinhessen-Fachklinik Alzey, die Saarland-Heilstätten GmbH, die Universitätsmedizin Mainz sowie das Universitätsklinikum Würzburg. 

Es wird geprüft, wie die Teilnehmenden die neue Versorgungsform annehmen und wie die Leistungserbringenden den Nutzen des Programms einschätzen und die Zusammenarbeit bewerten. Die IKK Südwest und die Techniker Krankenkasse (TK) liefern Routinedaten aus ihrem Versichertenbestand für die gesundheitsökonomische Evaluation. Grundsätzlich können aber alle gesetzlich versicherten betroffenen Patientinnen und Patienten an der Studie teilnehmen. 

Um eine unabhängige Bewertung der Projektergebnisse zu gewährleisten, führt das IGES Institut in Berlin eine externe Evaluation durch. Die Datenerhebung erfolgt dabei am Institut für klinische Epidemiologie und Biometrie (IKE-B) der Universität Würzburg. Die Zentrale für klinische Studien des Universitätsklinikums Würzburg führt zudem ein Monitoring zur Sicherstellung der Datenqualität durch.

Die Deutsche Depressionsliga e. V. (DDL) wird als Vertretung der Patientinnen und Patienten alle Phasen des Projekts begleiten. Sie wird dabei von der Initiative Bündnisse gegen Depression Rheinland-Pfalz und dem Darmstädter Bündnis gegen Depression unterstützt. 
Weitere Kooperationspartner sind die Deutsche Gesellschaft für Verhaltenstherapie (DGVT), die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz, die Katholische Hochschule Mainz, die Goethe-Universität Frankfurt am Main, die Medizinische Hochschule Brandenburg sowie das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz. 
 

Über 16.000 Euro für den Kampf gegen Krebs

Bei einer Benefizveranstaltung in der Eventlocation Brückenbaron in Bolzhausen kamen Spenden in Höhe von 16.550 Euro für den Würzburger Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ und die Stiftung „Forschung hilft“ zusammen.

Gabriele Nelkenstock (mit Blumenstrauß) mit den Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmern
Gabriele Nelkenstock (mit Blumenstrauß) mit den Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmern, Moderator Daniel Pesch (Fünfter von links), Holger Metzer vom Brückenbaron (Zweiter von rechts) sowie Ehrengästen der Benefizveranstaltung. © Angelika Cronauer

Würzburg / Bolzhausen. Rund 170 Gäste folgten am 6. Juni 2024 der Einladung des Vereins „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ und der Stiftung „Forschung hilft“ zu einer Benefizveranstaltung in der Eventlocation Brückenbaron in Bolzhausen im Landkreis Würzburg. Die geladenen Unterstützerinnen und Unterstützer der beiden Institutionen erlebten einen gleichermaßen genussvollen wie informativen und kommunikativen Sommerabend. Dabei kamen Spenden in Höhe von 16.550 Euro zusammen.

Ein großer Dank an die Unterstützerinnen und Unterstützer

Das Geld soll sowohl der Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten, als auch der Krebsforschung am Uniklinikum Würzburg zugutekommen. Als Organisatorin des Events betonte Gabriele Nelkenstock, Vorsitzende des Vereins Hilfe im Kampf gegen Krebs und des Stiftungsrates von „Forschung hilft“, die Bedeutung eines starken Gemeinschaftsgefühls zwischen Krebserkrankten, Forschenden und Gesellschaft. Gleichzeitig dankte sie den Anwesenden für ihre teilweise seit Jahrzehnten geleistete Unterstützung. Ihr besonderer Dank an diesem Abend galt Holger Metzger, dem Chef des Brückenbarons, der nicht nur den Veranstaltungsort, sondern auch sämtliche Speisen und Getränke sowie sein Personal kostenlos zur Verfügung stellte.

Diskussionsrunde mit breitem Themenspektrum

Bei einer Diskussionsrunde mit lokalen Vertreterinnen und Vertretern aus Medizin, Politik, Verwaltung und Sport kamen zahlreiche Aspekte rund um den Kampf gegen Krebs zur Sprache – wie zukunftsweisende Therapie- und Versorgungsangebote, die Situation der Förderlandschaft, die Chancen eines Bürokratieabbaus, die Unterstützung von ehrenamtlichem Engagement sowie der hohe Stellenwert gesellschaftlichen Zusammenhalts. Zu den bewegendsten Momenten gehörten dabei die authentischen Schilderungen einer 34-jährigen, an Lymphdrüsenkrebs erkrankten Patientin zu ihrem Krankheits- und Therapieverlauf. 
Als eines der nächsten großen, von Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V. geplanten Projekte beschrieb Gabriele Nelkenstock den Bau eines innovativen Angehörigenhauses in Würzburg.

Eine Bildergalerie des Abends gibt es hier: www.kampfgegenkrebs.de/bildergalerie-dankbarkeit-ist-das-gedaechtnis-des-herzens 

Weitere Spenden sind herzlich willkommen unter:

Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.
Castell Bank Würzburg
IBAN: DE74 7903 0001 0000 0092 45 
www.kampfgegenkrebs.de 

Stiftung „Forschung hilft“ 
Stiftergemeinschaft der Sparkasse Mainfranken Würzburg
IBAN DE19 7905 0000 0000 0655 65
www.forschung-hilft.de 

Text: Pressestelle / UKW

Gabriele Nelkenstock (mit Blumenstrauß) mit den Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmern
Gabriele Nelkenstock (mit Blumenstrauß) mit den Diskussionsteilnehmerinnen und -teilnehmern, Moderator Daniel Pesch (Fünfter von links), Holger Metzer vom Brückenbaron (Zweiter von rechts) sowie Ehrengästen der Benefizveranstaltung. © Angelika Cronauer

Schlüssel zur Verbesserung von Krebstherapien entdeckt

Manche Krebsmedikamente verursachen schwere Nebenwirkungen, weil sie nicht zielgerichtet genug arbeiten. Warum, das hat jetzt ein Team der Universität Würzburg rund um die Biochemikerin Caroline Kisker herausgefunden.

Die Struktur von USP28 im Komplex mit dem Inhibitor AZ1. Farblich hervorgehoben sind alle Aminosäuren, die ähnlich (gelb) oder identisch (grün) gegenüber USP25 sind. Vor allem die Region, in der der Inhibitor bindet (mit rotem Pfeil markiert), ist zwischen den beiden Proteinen identisch. (Kisker/JMU) Pressemitteilung der Uni 06.06.2024

Kaum ein zellulärer Prozess in unserem Körper kommt ohne das kleine Protein Ubiquitin aus: Es orchestriert die Stabilität und Funktion der allermeisten Proteine. Wird es an andere Proteine angeheftet, sind diese oft für den Abbau freigegeben. Eine solche Markierung kann jedoch durch spezielle Enzyme auch wieder rückgängig gemacht werden. Das Enzym USP28 beispielsweise ist bekannt als Stabilisator von Proteinen, die entscheidend für Zellwachstum und -teilung sind – für das Wachstum von Krebs können diese ebenfalls eine wichtige Rolle spielen.

Um die Stabilität dieser Proteine zu verringern und so das Krebswachstum einzudämmen, wurden sogenannte Inhibitoren gegen USP28 entwickelt. Diese Hemmstoffe sind die Grundlage vieler, sich in Entwicklung befindlicher Krebsmedikamente und stören die Zellteilung, indem sie das Enzym USP28 blockieren. Das Problem: Häufig wirken sie nicht nur gegen USP28, sondern auch gegen USP25, ein eng verwandtes Enzym, das Ubiquitin von anderen Proteinen ablöst und als Schlüsselprotein des Immunsystems gilt. Die Weiterentwicklung von USP28-Inhibitoren zu in der Klinik anwendbaren Therapeutika ist deshalb wegen der absehbaren Nebenwirkungen sehr schwierig – sie reichen von Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu Nervenschäden und sogar Autoimmunerkrankungen.

Verwechslungsgefahr zwischen beiden Enzymen

Wieso Inhibitoren nicht zielsicher ausschließlich USP28, sondern auch USP25 angehen, das haben Forschende der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) jetzt herausgefunden: „Offenbar gibt es eine hohe Verwechslungsgefahr zwischen USP28 und USP25“, erklärt Caroline Kisker vom Lehrstuhl für Strukturbiologie am Würzburger Rudolf-Virchow-Zentrum und Vizepräsidentin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. „Wir konnten zeigen, dass die beiden Enzyme in großen Bereichen, auch genau dort, wo die Inhibitoren wirken, sehr ähnlich oder sogar identisch sind.“

Im Rahmen ihrer Forschung untersuchte die Arbeitsgruppe der Biochemikerin mittels Röntgenkristallographie die Struktur von USP28 in Verbindung mit den drei Inhibitoren „AZ1“, „Vismodegib“ und „FT206“ – und ermittelte so die räumliche Bindestelle. Weitere biochemische Experimente an USP25 zeigten: Die Stellen, an denen die Inhibitoren bei USP28 und bei USP 25 andocken, sind identisch aufgebaut. „Die Hemmstoffe können also nicht unterscheiden, wo sie binden“ so Kisker. „Das erklärt die unspezifische Wirkung.“

Entdeckung ebnet Weg für die Entwicklung treffsicherer Inhibitoren

Die neue wissenschaftliche Erkenntnis liefert eine wichtige Grundlage für die Suche nach spezifischeren Medikamenten mit weniger Nebenwirkungen. Diese zu entwickeln, das ist das nächste große Ziel der Würzburger Forschenden. „Unsere strukturbiologischen Daten ermöglichen es uns, die bisherigen Inhibitoren so zu verändern, dass sie nur noch entweder gegen USP25 oder USP28 wirken“, sagt Kisker. „Zudem wollen wir nach Inhibitoren suchen, die bei den Enzymen an Stellen binden, die sich weniger ähnlich sind. Damit haben diese Moleküle eine höhere Zielgenauigkeit.“

Finanzielle Unterstützung für Forschungsarbeit gab es von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG.

Das Rudolf-Virchow-Zentrum in Würzburg

Das Rudolf-Virchow-Zentrum (RVZ) für Integrative und Translationale Bildgebung ist ein interdisziplinäres Forschungszentrum, das sich mit der Visualisierung elementarer Lebensprozesse beschäftigt – vom Subnano- bis zum Makromaßstab. Als zentrale Einrichtung der Universität Würzburg beherbergt das Zentrum derzeit 13 Forschungsgruppen mit translationalem Fokus und rund 100 Forschende, die die molekularen Ursachen von Gesundheit und Krankheit untersuchen.

Zur Studie

Structural basis for the bi-specifity of USP25 and USP28 inhibitors. Jonathan Vincent Patzke, Florian Sauer, Radhika Karal Nair, Erik Endres, Ewgenij Proschak, Victor Hernandez-Olmos, Christoph Sotriffer, Caroline Kisker. DOI: 10.1038/s44319-024-00167-w [Link: https://www.embopress.org/doi/full/10.1038/s44319-024-00167-w]

Kontakt

Prof. Dr. Caroline Kisker, Lehrstuhl für Strukturbiologie am Rudolf-Virchow-Zentrum – Center for Integrative and Translational Bioimaging sowie Vizepräsidentin für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs, Tel. +49 931 31-80381, caroline.kisker@ uni-wuerzburg.de

Text: Sebastian Hofmann / Pressestelle Universität Würzburg

Neuer Sonderforschungsbereich sucht innovative Therapien gegen Krebs

Die Uni Würzburg ist Teil eines neuen Sonderforschungsbereichs, in dem innovative Therapiestrategien gegen Krebs gesucht werden. Ein weiterer Sonderforschungsbereich mit Würzburger Beteiligung wird verlängert.

Auf die Suche nach innovativen Therapien gegen Krebs geht ein neuer Sonderforschungsbereich, den die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) jetzt bewilligt hat: Forschungsgruppen der Technischen Universität München (TUM), der Goethe-Universität Frankfurt und der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) haben sich dafür zusammengetan. Sie wollen die Rolle klären, die das kleine Protein Ubiquitin bei der Krebsentstehung spielt.

Ubiquitin kommt praktisch überall im Körper vor. Es kontrolliert die Funktion und den Abbau der allermeisten Proteine und vermittelt Signale, die die Zellteilung steuern. „Fehler im Ubiquitin-System können zur Entstehung von Krebs beitragen, das ist bekannt“, sagt Professorin Caroline Kisker, Leiterin des Lehrstuhls für Strukturbiologie an der JMU. Doch welche Rolle das Protein im Detail spielt, ist weitgehend ungeklärt.

Der neue Sonderforschungsbereich „Functionalizing the Ubiquitin System against Cancer – UbiQancer“ soll das ändern: Mit einem Schwerpunkt auf Darm- und Lungenkrebs sowie auf Akuter Myeloischer Leukämie (AML) und B-Zell-Lymphomen wollen die beteiligten Forschungsgruppen klären, welche Rolle das Ubiquitinsystem bei diesen Krebsarten spielt. Sie hoffen, potenzielle neue Angriffspunkte für die Krebstherapie zu finden.

18 Millionen Euro Förderung ab Herbst

Die DFG fördert den neuen Sonderforschungsbereich ab Oktober 2024 für zunächst drei Jahre und neun Monate mit rund 18 Millionen Euro. Sprecher ist Professor Florian Bassermann von der TU München, stellvertretende Sprecherin ist JMU-Professorin Caroline Kisker.

„Die Expertisen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der drei Standorte und die daraus entstehenden Synergien bilden eine exzellente Voraussetzung, um die durch Ubiquitin vermittelten Signalwege besser zu verstehen und dieses Wissen als Ausgangspunkt für neue therapeutische Ansätze zu nutzen“, so die Würzburger Forscherin.

Von der JMU sind Arbeitsgruppen aus der Chemie und Pharmazie, der Medizin und vom Rudolf Virchow Zentrum am neuen Sonderforschungsbereich beteiligt.

Bestehender Sonderforschungsbereich läuft weiter

Für eine weitere Förderperiode verlängert wird der Sonderforschungsbereich „Behandlung motorischer Netzwerkstörungen mittels Neuromodulation“ (rund 15,3 Millionen Euro); Sprechereinrichtung ist die Universitätsmedizin Charité in Berlin. Beteiligt ist auch das Universitätsklinikum Würzburg; hiesiger Standortsprecher ist Professor Jens Volkmann, Direktor der Neurologischen Klinik am Universitätsklinikum Würzburg (UKW).

Dieser Sonderforschungsbereich untersucht dynamische Nerven-Netzwerke bei gesunden und neurologisch oder psychiatrisch erkrankten Menschen, um sie durch magnetische und elektrische Hirnstimulation gezielt zu beeinflussen. Ziel ist die Entwicklung innovativer Neuromodulationssysteme, die mit hoher Präzision auf einzelne Symptomkreisläufe bei neurologischen Bewegungsstörungen abzielen, wie sie etwa bei der Parkinsonerkrankung, Dystonie oder Tics auftreten.

Die JMU in Sonderforschungsbereichen

Damit ist die Universität Würzburg nun an insgesamt 15 Sonderforschungsbereichen beteiligt; dazu kommen drei Sonderforschungsbereiche in alleiniger Trägerschaft der JMU.

Text: Pressestelle Universität Würzburg

 

Neue Stiftungsprofessur für Tropenmedizin und Globale Gesundheit an der Universitätsmedizin Würzburg

Durch die Förderung der zusätzlichen Professur können am UKW zielgerichtet die Angebote der Tropenmedizin ausgebaut werden, das betrifft etwa die Themen Reiseimpfungen oder die Versorgung von Reiserückkehrern,

Von links: Oberpflegamtsdirektor Walter Herberth (Stiftung Juliusspital, Klinikum Würzburg Mitte), Volker Sauer (Geschäftsführer KWM), PD Dr. Tim J. von Oertzen, (Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender Universitätsklinikum Würzburg), Prof. Dr. Matthias Frosch (Dekan Medizinische Fakultät Würzburg), Prof. Dr. August Stich (Schwerpunktbereich Infektiologie/Tropenmedizin, UKW), Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Catharina Kipping (Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp), Dr. Gunther Schunk (Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp) freuen sich über die Stiftungsvereinbarung. Foto: Claudia Lother / Stadt Würzburg

Würzburg. An der Universitätsmedizin Würzburg wird eine neue Stiftungsprofessur mit dem Schwerpunkt „Tropenmedizin und Globale Gesundheit“ eingerichtet. Ermöglicht wird dies durch die gemeinsame Förderung der Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp, des Klinikums Würzburg Mitte (KWM) und Medmissio, dem ehemaligen Missionsärztlichen Institut. Die Stiftungsvereinbarung wurde heute (28. Mai 2024) im Würzburger Rathaus unterzeichnet. Die Förderung beläuft sich über vier Jahre, im Anschluss übernimmt die medizinische Fakultät die Finanzierung der Professur.

Tradition der Tropenmedizin in Würzburg wird ausgebaut

„Damit kann am Standort Würzburg die lange Tradition der Tropenmedizin weiter ausgebaut werden, das ist mir sehr wichtig. Denn von den Versorgungsangeboten unter dem Dach der Würzburger Universitätsmedizin profitieren auch die Bürgerinnen und Bürger der Region“, sagte Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt bei der Unterzeichnung der Vereinbarung. Schuchardt hat den gesamten Prozess zur Einrichtung der Stiftungsprofessur eng moderiert.

„Durch die Förderung der zusätzlichen Professur können wir am UKW weiterhin zielgerichtet die Angebote der Tropenmedizin ausbauen, das betrifft etwa die Themen Reiseimpfungen oder die Versorgung von Reiserückkehrern. Damit ergänzen wir unser Versorgungsangebot als Klinikum der Maximalversorgung für die Region“, erklärt PD Dr. Tim J. von Oertzen, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der Würzburger Uniklinik.

Bereits im Februar war Prof. Dr. August Stich, zuvor Chefarzt der Tropenmedizin am Klinikum Würzburg Mitte, an das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) gewechselt und hat dort den Lehrstuhl für Klinische Infektiologie innerhalb der Medizinischen Klinik und Poliklinik II übernommen. In dieser Funktion leitet er den Schwerpunktbereich Infektiologie / Tropenmedizin am UKW.

Blick auf Klimawandel und Migration

Prof. Stich: „Durch die Förderung der zusätzlichen Professur können wir die Herausforderungen der globalen Gesundheit auch wissenschaftlich in den Blick nehmen. Angesichts des Klimawandels, aber auch vor dem Hintergrund aktueller und zukünftiger Entwicklungen beim Thema Migration wird dieser Aspekt stark an Bedeutung gewinnen.“ Zudem könne auch die langjährige Netzwerk-Arbeit, beispielswiese mit dem Else Kröner Center Würzburg-Mwanza, gestärkt werden, so Prof. Stich. Sein Dank gelte daher den drei Förderern der neuen Professur.

Dr. Gunther Schunk, Vorstandsvorsitzender der Würzburger Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp, betont: „Mit der Professur können wir die Kompetenz in Global Health am Standort halten und weiterentwickeln – zum Wohle der Menschen und zur Förderung der Forschung. Außerdem wird die medizinische Ausbildung auf einem Gebiet gestärkt, das von wachsender Bedeutung ist. Damit unterstützt die Stiftung erneut ein Projekt im Bereich der Medizin, die sich in den vergangenen Jahren zu einem Förderschwerpunkt unserer Stiftung entwickelt hat.“ So fördert die Stiftung u.a. auch eine Stiftungsprofessur am UKW zum Schwerpunkt „Prävention vom Demenz und Demenzfolgeerkrankungen“.

„Infektionskrankheiten kennen keine Grenzen“

Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät in Würzburg: „Das außergewöhnliche Engagement der Stifter ermöglicht einen wichtigen weiteren Ausbau für die Universitätsmedizin. Davon wird auch die Lehre profitieren, gerade weil es sich um wichtige Querschnittsthemen handelt. Der globale Blick auf Gesundheit wird in Zukunft wichtiger denn je: Infektionskrankheiten kennen keine Grenzen. Gleichzeitig ist die Gesundheit von Menschen in Ländern mit geringerem Einkommen und erschwertem Zugang zu den Gesundheitssystemen eine Aufgabe, der sich auch die Industrienationen in Zukunft stärker widmen müssen. Diese Themen werden an der Universitätsmedizin Würzburg auch in der Forschung durch die neue Stiftungsprofessur weiter hier an Bedeutung gewinnen.“ Die Besetzung der Professur wird aktuell vorbereitet.

Volker Sauer, Geschäftsführer des Klinikum Würzburg Mitte: „Mit der Einbettung der Tropenmedizin in ein universitäres Umfeld und ihrer daraus resultierenden Akademisierung haben wir gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Würzburg bereits einen wichtigen Grundstein zur Förderung einer ganzheitlichen, global betrachteten Gesundheitsversorgung gelegt. Wir freuen uns, dies nun durch die gemeinsame Stiftungsprofessur weiter zu stärken.“

Von links: Oberpflegamtsdirektor Walter Herberth (Stiftung Juliusspital, Klinikum Würzburg Mitte), Volker Sauer (Geschäftsführer KWM), PD Dr. Tim J. von Oertzen, (Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender Universitätsklinikum Würzburg), Prof. Dr. Matthias Frosch (Dekan Medizinische Fakultät Würzburg), Prof. Dr. August Stich (Schwerpunktbereich Infektiologie/Tropenmedizin, UKW), Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Catharina Kipping (Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp), Dr. Gunther Schunk (Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp) freuen sich über die Stiftungsvereinbarung. Foto: Claudia Lother / Stadt Würzburg

Jetzt noch teilnehmen: Befragung zur Angehörigenpflege während der Corona-Pandemie

Ein Forschungsprojekt am Uniklinikum Würzburg zielt auf eine bessere Unterstützung der Angehörigenpflege in zukünftigen Krisen ab. Hierfür werden noch Personen gesucht, die während der Covid-19-Pandemie ihnen nahestehende Personen gepflegt haben und über ihre damaligen Erfahrungen berichten wollen.

Bild: UKW / Carolin Liebscher
Mit einer Umfrage sollen die Erfahrungen angehöriger Pflegepersonen während der Corona-Pandemie im Jahr 2020 erforscht werden. Bild: UKW / Carolin Liebscher

Würzburg. Das Institut für Allgemeinmedizin am Uniklinikum Würzburg sucht für eine Befragung noch Menschen, die zwischen März und Dezember 2020 eine nahestehende Person unentgeltlich gepflegt haben. In jenem Zeitraum beeinträchtigten die Covid-19-Pandemie und die Schutzmaßnahmen zur Eindämmung des Virus die Situation in der Angehörigenpflege deutlich. In der Studie sollen die dabei von den Pflegepersonen gemachten Erfahrungen analysiert werden, um in zukünftigen Krisensituationen diese Form der Pflege besser unterstützen zu können.

Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer müssen volljährig sein, über gute Deutschkenntnissen verfügen und im fraglichen Zeitraum mindestens zehn Stunden pro Woche pflegerisch tätig gewesen sein. Bei der Umfrage ist ein Fragenbogen online oder in Papierform auszufüllen, der Zeitbedarf beträgt etwa 30 bis 45 Minuten. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich für ein vertiefendes Interview zu melden.

Die Studie ist Teil des vom Bundesforschungsministerium (BMBF) geförderten Forschungsprojektes „CollPan“, das sich mit den indirekten Auswirkungen der Covid-19-Pandemie beschäftigt.

Link zur Befragung: www.t1p.de/collpan-pflege

Kontakt: Institut für Allgemeinmedizin am Uniklinikum Würzburg, Jessica Ruck, E-Mail: Ruck_J1@ ukw.de, Tel: 0931 201-47802

Text: Pressestelle UKW