Aktuelle Pressemitteilungen

Erfrischende Spende für Kinderkrebsstationen

Bayla und die Elterninitiative Regenbogen unterstützen die Stationen

Sarah Arnold, Johannes Öttinger, Mona Lutz, Prof. Dr. Matthias Wölfl, Alisa Thoma, Karin Cseh, Hanna Gebhardt und Philipp Fischer (von links) bei der ersten Lieferung auf der Station Schatzinsel (Foto: Anmad Shazeb).
Sarah Arnold, Johannes Öttinger, Mona Lutz, Prof. Dr. Matthias Wölfl, Alisa Thoma, Karin Cseh, Hanna Gebhardt und Philipp Fischer (von links) bei der ersten Lieferung auf der Station Schatzinsel (Foto: Anmad Shazeb).

Würzburg. Über eine Spende der anderen Art durften sich die Kinderkrebsstationen Schatzinsel und Regenbogen der Universitätsklinik Würzburg (UKW). Johannes Öttinger kümmerte sich im Namen der Firma Bayla um die erste von insgesamt sieben Saftauslieferungen, die das Unternehmen den Stationen sponsert. Mit dieser Menge sind die jungen Patienten für gut ein halbes Jahr mit hochwertigen Erfrischungen versorgt. 

„Als regionales Unternehmen ist es uns ein besonderes Anliegen, dort zu unterstützen, wo Hilfe unmittelbar ankommt. Mit unseren Direktsäften möchten wir einen kleinen Beitrag dazu leisten, den Alltag der Kinder auf den Stationen zu bereichern“, so Johannes Öttinger. Auch über diese Saftspenden hinaus möchte Bayla die Stationen weiterhin begleiten.

Der gemeinnützige Verein "Elterninitiative Regenbogen" setzt in diesem Zug sein Engagement auf den Kinderkrebsstationen fort. Seit über 40 Jahren setzt sich die Elterninitiative für die familiengerechte Ausstattung der drei Stationen Regenbogen, Schatzinsel und Leuchtturm ein. So wurden bspw. die Einrichtung einer Elternküche und eines Spielzimmers ermöglicht. Der Verein steht in regelmäßigem Austausch mit Patientenfamilien und Klinikpersonal und entwickelt so die Angebote auf den Stationen fort. Auch verschiedene therapiebegleitende Angebote wie die Sporttherapie oder die Musiktherapie sind mittlerweile fest in den Stationsalltag integriert. Die Arbeit der Elterninitiative Regenbogen ist rein spendenfinanziert.

Die Elterninitiative bedankt sich herzlich bei der Firma Bayla für die gelungene Zusammenarbeit.

Text: Nadine Kempa für die Elterninitiative Regenbogen e.V.

Sarah Arnold, Johannes Öttinger, Mona Lutz, Prof. Dr. Matthias Wölfl, Alisa Thoma, Karin Cseh, Hanna Gebhardt und Philipp Fischer (von links) bei der ersten Lieferung auf der Station Schatzinsel (Foto: Anmad Shazeb).
Sarah Arnold, Johannes Öttinger, Mona Lutz, Prof. Dr. Matthias Wölfl, Alisa Thoma, Karin Cseh, Hanna Gebhardt und Philipp Fischer (von links) bei der ersten Lieferung auf der Station Schatzinsel (Foto: Anmad Shazeb).

Aktionstag zur „Woche der Wiederbelebung“ an der Autobahn-Rastanlage Würzburg Nord am 25. September

Notfallmediziner und Rettungskräfte zeigen an Reanimationspuppen das richtige Vorgehen

Logo Woche der Wiederbelebung
Das Logo der „Woche der Wiederbelebung“, Quelle: https://www.einlebenretten.de/

Würzburg. Am Donnerstag, 25. September, zwischen 9:00 und 13:00 Uhr, haben Reisende und alle Interessierten die Möglichkeit, an der Autobahn-Rastanlage Würzburg Nord (A3) an praxisnahen Übungen zum Thema Wiederbelebung teilzunehmen. Der Aktionstag ist eingebunden in die „Woche der Wiederbelebung“, die in diesem Jahr vom 22. bis 28. September stattfindet und Teil einer internationalen Initiative ist. Der Aktionstag findet erstmals in der Region an einer Rastanlage statt.

Ziel ist es, das Bewusstsein für Laienreanimation zu stärken und die Bevölkerung in Wiederbelebungsmaßnahmen zu schulen. Auch die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Universitätsklinikum Würzburg (UKW) beteiligt sich hier.

Unter Mitwirkung der Universitätsklinik Würzburg (UKW), des Klinikum Würzburg Mitte (KWM), des Bayerischen Roten Kreuzes und des Malteser Hilfsdienstes werden an der Rastanlage praktische Übungen an Reanimationsphantomen (Puppen) sowie an einem automatisierten Externen Defibrillator (AED) angeboten.

Ziel ist es, die Thematik der Wiederbelebung und den hohen Stellenwert der Laienreanimation praxisnah in den Fokus zu rücken. Der Aktionstag soll dazu beitragen, Kenntnisse zu diesem wichtigen Thema aufzufrischen, denn jeder kann so zur Rettung von Leben beitragen. Die Rettungskräfte und Notfallmedizinerinnen und Notfallmediziner stehen natürlich auch für Fragen zur Verfügung. Weitere praxisnahe Informationen zum Handeln bietet auch die Homepage https://www.einlebenretten.de/ 

Hinweis und Einladung zur Berichterstattung / Dreh- und Fotogenehmigung „Tank & Rast“
Zur Berichterstattung beim Aktionstag an der Autobahn-Rastanlage Würzburg Nord sind Sie herzlich eingeladen. 
Bitte beachten Sie, dass hierzu eine entsprechende Dreh- und Fotogenehmigung vom Betreiber „Tank & Rast“ erforderlich ist. Diese können Sie über dieses Drehanfrageformular dort anfragen.
 

Logo Woche der Wiederbelebung
Das Logo der „Woche der Wiederbelebung“, Quelle: https://www.einlebenretten.de/

Musical-Gäste spendeten über 12.000 Euro für die Krebsforschung am Uniklinikum Würzburg

Beim Musicalsommer Fulda 2025 kamen 12.330 Euro an Spenden für „Forschung hilft“, die Stiftung zur Förderung der Krebsforschung am Universitätsklinikum Würzburg, zusammen.

Scheckübergabe
Peter Scholz, Geschäftsführer der Spotlight Musicals GmbH, überreichte einen Spendenscheck von über 12.000 Euro an die Stiftung „Forschung hilft“, vertreten durch Gabriele Nelkenstock, Prof. Dr. Hermann Einsele und Björn Steinacker (von links). © Sophia Walkenhorst

Würzburg / Fulda. Am 29. August überreichte Peter Scholz, Geschäftsführer der Spotlight Musicals GmbH, einen Spendenscheck über 12.330 Euro an die Stiftung „Forschung hilft“. Diese fördert besonders aussichtsreiche Krebsforschungsprojekte am Uniklinikum Würzburg (UKW). Zusammengetragen worden war der Betrag auf Vermittlung des Lions Clubs Fulda vom Team des Musicals „Robin Hood“, das beim diesjährigen Musicalsommer Fulda gespielt wurde. Am Ende von vielen Vorstellungen des dreimonatigen Festivals sammelten die Ensemble-Mitglieder Spenden bei den Besucherinnen und Besuchern.

Herzlicher Dank für die Einsatz- und Spendenbereitschaft

Den symbolischen Riesenscheck nahmen die Vorsitzende des Stiftungsrats Gabriele Nelkenstock sowie das Stiftungsratsmitglieder Prof. Dr. Hermann Einsele und Björn Steinacker aus dem Stiftungsbeirat entgegen. Gabriele Nelkenstock kommentierte: „Wir sind begeistert, dass mit diesem beispielhaften Engagement wie schon im vergangenen Jahr wieder eine so hohe Summe erzielt wurde. Herzlichen Dank an alle, die an der Durchführung der großartigen Aktion beteiligt waren – und natürlich an die vielen großzügigen Spenderinnen und Spender!“

Für die Forschung zum Glioblastom

Peter Scholz zeigte sich stolz, mit dem Geld aktiv die Krebsforschung unterstützen zu können. Vor dem Hintergrund eines tragischen Krankheitsfalls in der eigenen Familie soll das Geld nach seinem Wunsch konkret der Forschung zum Glioblastom, dem bei Erwachsenen häufigsten bösartigen Hirntumor, zugutekommen. Laut dem international anerkannten Krebsexperten Einsele haben Glioblastom-Patientinnen und -Patienten derzeit leider noch eine sehr ungünstige Prognose. „Umso wichtiger ist es, mit innovativen Forschungsprojekten das Wissen über die Erkrankung und mögliche Therapieansätze zu vermehren“, unterstrich der Direktor der Medizinischen Klinik II des UKW. Jeder gespendete Euro trage nach den Worten des Professors dazu bei, der Heilung einen kleinen Schritt näher zu kommen.

Über „Forschung hilft“

Die Stiftung „Forschung hilft“ wurde Ende 2017 vom Würzburger Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ gegründet. Seither schüttet die Stiftung jährlich Förderpreisgelder an lokale Krebsforscherinnen und -forscher aus. Bislang flossen 904.000 Euro in insgesamt 69 geförderte Projekte. Weitere Infos gibt es unter www.forschung-hilft.de.

Wer die Stiftung weiter voranbringen will, kann außerdem auf folgendes Konto spenden:

Stiftergemeinschaft der Sparkasse Mainfranken Würzburg
IBAN: DE19 7905 0000 0000 0655 65
BIC: BYLADEM1SWU

www.forschung-hilft.de.


Text: Pressestelle / UKW

Scheckübergabe
Peter Scholz, Geschäftsführer der Spotlight Musicals GmbH, überreichte einen Spendenscheck von über 12.000 Euro an die Stiftung „Forschung hilft“, vertreten durch Gabriele Nelkenstock, Prof. Dr. Hermann Einsele und Björn Steinacker (von links). © Sophia Walkenhorst

Patienten-Infonachmittag zur Tiefen Hirnstimulation am 14. Oktober

Das Uniklinikum Würzburg lädt alle Interessierten am 14. Oktober 2025 zu einem Infonachmittag über die aktuellen Anwendungsmöglichkeiten der Tiefen Hirnstimulation ein.

THS Animation
Die Tiefe Hirnstimulation ermöglicht eine individuell steuerbare Beeinflussung neuronaler Netzwerke. © Cordula Matthies / UKW

Würzburg. Die Tiefe Hirnstimulation (THS) wird vor allem bei Bewegungsstörungen wie Morbus Parkinson, Tremor oder Dystonie eingesetzt. Zudem kommt sie bei therapieresistenter Epilepsie, Zwangsstörungen und Depressionen zur Anwendung. Das auch als Hirnschrittmacher bezeichnete, neurochirurgische Verfahren ermöglicht eine individuell steuerbare Beeinflussung neuronaler Netzwerke.

Das Uniklinikum Würzburg (UKW) gibt bei einem Infonachmittag am Dienstag, den 14. Oktober 2025, Patientinnen und Patienten, deren Angehörigen sowie ärztlichen Kolleginnen und Kollegen einen Überblick über die dafür erforderliche Diagnostik und die modernsten Therapieangebote. Den verschiedenen Indikationen entsprechend sind Arbeitsgruppen und Fachteams aus der Neurologie, der Funktionellen Neurochirurgie und der Psychiatrie des UKW beteiligt.

Zwischen 15:00 und 17:00 Uhr werden nach kurzen, für Laien verständlichen Impulsvorträgen zu Sicherheit, Präzision und den verfügbaren THS-Technologien bei einer Podiumsdiskussion weitere Aspekte und Details besprochen. Veranstaltungsort ist der Hörsaal der Universitäts-Kopfkliniken an der Josef-Schneider-Straße. Anschließend besteht bei einem Zusammenkommen im benachbarten Patienten-Café die Gelegenheit zum individuellen Gespräch und zur Netzwerkarbeit. 

Für eine Teilnahme an der kostenlosen Veranstaltung ist eine Anmeldung bis zum 2. Oktober 2025 erforderlich bei Ina Pfeiffer unter E-Mail: pfeiffer_I@ ukw.de oder Tel. 0931/ 201-24805.

 

Text: Pressestelle / UKW

THS Animation
Die Tiefe Hirnstimulation ermöglicht eine individuell steuerbare Beeinflussung neuronaler Netzwerke. © Cordula Matthies / UKW

Wie die Tiefe Hirnstimulation das Denken und Erinnern beeinflusst

KARTIERUNG DER KOGNITIVEN AUSWIRKUNGEN DER TIEFEN HIRNSTIMULATION BEI ALZHEIMER- UND PARKINSON-ERKRANKUNG

Eine Studie mit Würzburger Beteiligung trägt dazu bei, die Tiefe Hirnstimulation sicherer und gezielter einzusetzen. So können Patientinnen und Patienten nicht nur motorisch profitieren, sondern auch ihr Denken und ihr Gedächtnis bestmöglich geschützt oder sogar verbessert werden.

 

Porträtbild von Martin Reich in hellem Hemd vor einer mit wildem Wein berankten Wand
Die Tiefe Hirnstimulation (THS) ist ein Spezialgebiet von Prof. Dr. Martin Reich, leitender Oberarzt in der Würzburger Neurologie. Seine aktuelle Forschung trägt dazu bei, dass Patientinnen und Patienten nicht nur motorisch von der THS profitieren, sondern auch ihr Denken und ihr Gedächtnis bestmöglich geschützt oder sogar verbessert werden. © Martin Reich / visualDBSlab
Verschiedene Hirnkarten von Patienten mit Alzheimer und mit Parkinson.
Die Hirnnetzwerke, die mit Denkleistungen bei Parkinson (oben) und Alzheimer (unten) zusammenhängen, zeigen eine sehr ähnliche Struktur – allerdings spiegelbildlich, also mit entgegengesetzten Wirkungen auf die Gedächtnisleitung. Genau dieses Paradoxon, das sich in den Karten zeigt, untersuchten die Forschenden näher: Warum verschlechtert die Stimulation bei manchen Parkinson-Betroffenen das Denken, während sie bei Alzheimer-Patientinnen und -Patienten eine Verbesserung bewirken kann? Quelle: Supplementary Figure 7 in Howard, Reich et al. 2025. Alzheimer's & Dementia published by Wiley Periodicals LLC on behalf of Alzheimer's Association.

Würzburg. Die Tiefe Hirnstimulation (THS) ist ein etabliertes Verfahren, bei dem feinste Elektroden in bestimmte Bereiche des Gehirns implantiert werden. Diese geben elektrische Impulse ab, um krankheitsbedingte Störungen wie Parkinson-Symptome oder Bewegungsstörungen zu lindern. Das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) zählt mit seiner herausragenden Forschung, Expertise, innovativen Technologien und Pionierleistungen zu den führenden Zentren für die THS – national wie international, allein und in Forschungsverbünden. So untersucht beispielsweise die Neurologische Klinik unter der Leitung von Prof. Dr. Jens Volkmann gemeinsam mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und weiteren Partnern im von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Transregio-Sonderforschungsbereich (SFB) TRR 295 „ReTune” die Mechanismen und Funktionen dynamischer neuronaler Netzwerke, um diese durch Hirnstimulation gezielt beeinflussen zu können. Eine intensive und erfolgreiche Zusammenarbeit besteht zudem mit der Harvard Medical School in Boston und dem Center for Brain Circuit Therapeutics am Brigham and Women's Hospital in Boston.

Im Journal Alzheimer’s & Dementia wurde gerade eine Studie aus Boston veröffentlicht, an der das UKW mit seiner Expertise und Daten maßgeblich beteiligt war. In dieser Studie wurde die THS nicht nur bei Parkinson-, sondern erstmals auch bei Alzheimer-Patientinnen und -Patienten untersucht, um zu ermitteln, welchen Einfluss sie auf das Denken und Erinnern hat. „Die THS lindert bei Parkinson motorische Symptome. Doch bei manchen Patientinnen und Patienten kommt es nach der Behandlung zu kognitiven Problemen, etwa Gedächtnis- oder Konzentrationsschwierigkeiten. In Studien mit Alzheimer-Patientinnen und -Patienten wurde hingegen beobachtet, dass eine mit dem Hippocampus verbundene THS die kognitive Funktion zu verbessern scheint“, berichtet Prof. Dr. Martin Reich, leitender Oberarzt in der Würzburger Neurologie. Dieses Paradoxon galt es zu klären. 

Netzwerkeffekte bei Parkinson – wo wirkt die Stimulation im Gehirn und welche Verbindungen bergen Risiko?

Martin Reich forschte ab 2018 als Postdoc im Labor von Prof. Michael Fox in Boston und untersuchte, wie bei Parkinson-Erkrankten Elektroden platziert werden sollten, um positive Effekte zur Reduzierung von Parkinsonsymptomen zu erreichen und negative Effekte zu verhindern. Seine im April 2022 in der Fachzeitschrift Brain veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass Gedächtnis- oder Denkprobleme nicht zufällig auftreten, sondern davon abhängen, welche Netzwerke im Gehirn durch Stimulation erreicht werden. Auf Basis dieser Erkenntnisse konnten die Forschenden eine „Risikokarte“ erstellen, die voraussagt, wann kognitive Probleme wahrscheinlich auftreten. Gleichzeitig zeigte die Studie, dass sich negative Effekte durch eine Umprogrammierung der Stimulationsparameter wieder rückgängig machen lassen. Das bedeutet, dass THS nicht nur lokal, sondern über ganze Gehirnnetzwerke wirkt und ein gezieltes, evidenzbasiertes Anpassen der Therapie die kognitive Funktion schützen kann.

Erweiterung auf Alzheimer-Erkrankung und individuelle Patientenfaktoren wie Alter und Hippocampus-Struktur 

Nachdem die Forschenden gezeigt hatten, in welchen Bereichen des Gehirns das Risiko für kognitive Nebenwirkungen liegt, gingen sie in der Folgestudie einen Schritt weiter und fragten, bei wem dieses Risiko besonders hoch ist – abhängig vom Alter und von strukturellen Veränderungen im Hippocampus, der für das Erinnerungsvermögen essenziell ist. Zusätzlich erweiterten sie das Modell auf die Alzheimer-Erkrankung. 

„Unsere Ergebnisse lassen vermuten, dass sowohl bei Parkinson als auch bei Alzheimer das Alter und insbesondere der funktionelle Zustand des Gedächtniszentrums im Gehirn entscheidende Rollen spielen“, erläutert Martin Reich. Das heißt, der Effekt hängt von zwei entscheidenden Faktoren ab: dem Ausmaß der Schädigung des Hippocampus, dem Gedächtniszentrum des Gehirns, und wie stark die Elektrode mit dem Hippocampus verbunden ist. 

Effekt auf kognitive Funktion hängt davon ab, ob die elektrische Stimulationsstelle mit gesundem oder atrophiertem Hippocampus verbunden ist

Wenn der Hippocampus bereits geschädigt ist, neigen Stimulationsstellen, die stärker mit ihm verbunden sind, dazu, die kognitive Funktion zu verbessern. Erscheint der Hippocampus hingegen gesund, neigen diese Stellen dazu, die kognitive Funktion zu beeinträchtigen. „Ob die kognitiven Auswirkungen der THS positiv oder negativ sind, hängt also davon ab, ob die Stelle der elektrischen Stimulation mit einem gesunden oder einem atrophischen Hippocampus verbunden ist. Da jeder Patient mehrere potenzielle Stimulationsstellen an seinen THS-Elektroden hat, könnte es möglich sein, den Ort der Stimulation zu verändern, um die kognitiven Ergebnisse zu verbessern“, resümieren Erstautor Calvin William Howard und Letztautor Michael Fox.

Publikation: Howard, C. W., M. Reich, L. Luo, N. Pacheco-Barrios, R. Alterman, A. S. Rios, M. Guo, Z. Luo, H. Friedrich, A. Pines, L. Montaser-Kouhsari, W. Drew, L. Hart, G. Meyer, N. Rajamani, M. U. Friedrich, V. Milanese, A. Lozano, A. D. S. R. Group, T. Picht, K. Faust, A. Horn and M. D. Fox (2025). "Cognitive outcomes of deep brain stimulation depend on age and hippocampal connectivity in Parkinson's and Alzheimer's disease." Alzheimers Dement 21(8): e70498. DOI: 10.1002/alz.70498

Porträtbild von Martin Reich in hellem Hemd vor einer mit wildem Wein berankten Wand
Die Tiefe Hirnstimulation (THS) ist ein Spezialgebiet von Prof. Dr. Martin Reich, leitender Oberarzt in der Würzburger Neurologie. Seine aktuelle Forschung trägt dazu bei, dass Patientinnen und Patienten nicht nur motorisch von der THS profitieren, sondern auch ihr Denken und ihr Gedächtnis bestmöglich geschützt oder sogar verbessert werden. © Martin Reich / visualDBSlab
Verschiedene Hirnkarten von Patienten mit Alzheimer und mit Parkinson.
Die Hirnnetzwerke, die mit Denkleistungen bei Parkinson (oben) und Alzheimer (unten) zusammenhängen, zeigen eine sehr ähnliche Struktur – allerdings spiegelbildlich, also mit entgegengesetzten Wirkungen auf die Gedächtnisleitung. Genau dieses Paradoxon, das sich in den Karten zeigt, untersuchten die Forschenden näher: Warum verschlechtert die Stimulation bei manchen Parkinson-Betroffenen das Denken, während sie bei Alzheimer-Patientinnen und -Patienten eine Verbesserung bewirken kann? Quelle: Supplementary Figure 7 in Howard, Reich et al. 2025. Alzheimer's & Dementia published by Wiley Periodicals LLC on behalf of Alzheimer's Association.

Pizzabacken für die Würzburger Krebsforschung

Eine privat initiierte, auf preisgekrönten Pizzas beruhende Spendenaktion erbrachte 3.800 Euro für „Forschung hilft“. Die Stiftung fördert aussichtsreiche Krebsforschungsprojekte am Universitätsklinikum Würzburg.

Prof. Dr. Hermann Einsele und Gabriele Nelkenstock von der Stiftung „Forschung hilft“ waren von der Spende von Abéle Melissa und Giovanni Privitera begeistert (von links).
Prof. Dr. Hermann Einsele und Gabriele Nelkenstock von der Stiftung „Forschung hilft“ waren von der Spende von Abéle Melissa und Giovanni Privitera begeistert (von links). © Samantha Baumeister / UKW

Würzburg. Am 29. August dieses Jahres überreichte Giovanni Privitera gemeinsam mit Abéle Melissa von der Pizzeria „la margherita“ einen Spendenscheck über 3.800 Euro an „Forschung hilft“, die Stiftung zur Förderung der Krebsforschung am Universitätsklinikum Würzburg. Als Empfänger zeigten sich die Stiftungsratsvorsitzende Gabriele Nelkenstock und das Stiftungsratsmitglied Prof. Dr. Hermann Einsele begeistert – von der Summe, aber vor allem auch von der dahinterstehenden Spendenaktion.

Pizzakreation im Namen einer jungen Tumorpatientin

Deren Basis ist das besondere Talent von Giovanni Privitera als Pizzadesigner und -bäcker. Der gelernte Maurer und Inhaber eines Rimparer Balkonbauunternehmens kreiert und bäckt in seiner Freizeit schmackhafte Variationen des italienischen Fladenbrots. Als er erfuhr, dass Leni, eine gute Freundin seiner Tochter, mit 19 Jahren an einem bösartigen Hirntumor erkrankte und am Uniklinikum Würzburg (UKW) behandelt wird, stellte er sein Können in ihren und den Dienst der Würzburger Krebsforschung. Im März dieses Jahres schuf er die Pizza „Forzaleni“, übersetzt etwa „Viel Kraft für Leni“, mit der er im Mai bei der Deutschen Hobby-Pizzabäckermeisterschaft den 2. Platz belegte. Anschließend startete er mehrere Spendenaktionen. So bot er das preisgekrönte Backwerk auf verschiedenen Events gegen Spenden an. Außerdem kooperiert er regelmäßig mit der Pizzeria „la margherita“ im Rimparer Ortsteil Maidbronn. Kombiniert mit seinem eigenen, privaten Spendenanteil von 1.300 Euro kam so in kurzer Zeit die Gesamtsumme von 3.800 Euro zusammen.

Die Aktion wird fortgesetzt

„Es ist mir ein großes Anliegen, Hoffnung zu schenken, Zusammenhalt zu zeigen und die Forschung zu unterstützen“, beschrieb Giovanni Privitera bei der Spendenübergabe am UKW seine Motivation. Und das Projekt soll fortgesetzt werden. So würde sich der Hobby-Bäcker freuen, wenn sich noch weitere Pizzerien der Aktion anschlössen. Eine Kontaktaufnahme ist zum Beispiel über seinen Instagram-Account itsgio.71 möglich.

Viel Lob für das kreative und empathische Projekt

„Ich finde speziell die Kreativität der Aktion einfach großartig. Was könnten wir alles erreichen, wenn noch mehr Menschen ihre Fähigkeiten so ideenreich für die Unterstützung der Krebsforschung einbringen würden“, kommentierte Gabriele Nelkenstock. Und Prof. Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik II des UKW und renommierter Krebsexperte, ergänzte: „Die hier vorexerzierte aktive Anteilnahme ist auch ein motivierendes und unterstützendes Signal für alle onkologischen Patientinnen und Patienten.“

Über „Forschung hilft“

Die Stiftung „Forschung hilft“ wurde Ende 2017 vom Würzburger Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ gegründet. Seither schüttet die Stiftung jährlich Förderpreisgelder an lokale Krebsforscherinnen und -forscher aus – bislang 904.000 Euro. Weitere Infos gibt es unter www.forschung-hilft.de. 

Wer die Stiftung weiter voranbringen will, kann auf folgendes Konto spenden: 

Stiftergemeinschaft der Sparkasse Mainfranken Würzburg
IBAN: DE19 7905 0000 0000 0655 65
BIC: BYLADEM1SWU

Text: Pressestelle / UKW

Prof. Dr. Hermann Einsele und Gabriele Nelkenstock von der Stiftung „Forschung hilft“ waren von der Spende von Abéle Melissa und Giovanni Privitera begeistert (von links).
Prof. Dr. Hermann Einsele und Gabriele Nelkenstock von der Stiftung „Forschung hilft“ waren von der Spende von Abéle Melissa und Giovanni Privitera begeistert (von links). © Samantha Baumeister / UKW

Vorhofflimmern: 3D-navigierte Anwendung von Pulsed Field Ablation (PFA)

Am Uniklinikum Würzburg wird die Anwendung der Pulsed Field Ablation zur Behandlung von Vorhofflimmern nun auch 3D-navigiert angeboten

Im Herzkatheterlabor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Uniklinikums Würzburg: Prof. Dr. Thomas Fischer (links) und Dr. Moritz Huttelmaier bei der Durchführung einer PFA-Prozedur.  Foto: Thomas Fischer / UKW
Im Herzkatheterlabor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Uniklinikums Würzburg: Prof. Dr. Thomas Fischer (links) und Dr. Moritz Huttelmaier bei der Durchführung einer PFA-Prozedur. Foto: Thomas Fischer / UKW
Der PFA-Katheter – hier in der blumenförmigen „Flower-Konfiguration“ – kann innerhalb der 3D-Landkarte des linken Vorhofs zielgenau gesteuert werden. Foto: Thomas Fischer / UKW
Der PFA-Katheter – hier in der blumenförmigen „Flower-Konfiguration“ – kann innerhalb der 3D-Landkarte des linken Vorhofs zielgenau gesteuert werden. Foto: Thomas Fischer / UKW

Würzburg. Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung. Aufgrund krankhafter Veränderungen im Bereich der Vorhöfe kommt es anfallsartig zu unkoordinierten elektrischen Erregungen des Herzens. Ein unregelmäßiger und beschleunigter Puls ist die Folge. Stabilisiert werden kann der Rhythmus, indem im Rahmen eines Katheter-Eingriffs die Einmündungsstellen der Lungenvenen im linken Vorhof elektrisch isoliert werden – man spricht von einer Pulmonalvenenisolation (PVI). 

Eine technologische Innovation für die PVI bei Vorhofflimmern ist die Pulsed Field Ablation (PFA). Hier werden gepulste elektrische Felder mit sehr hohen Spannungen abgegeben, wodurch eine Porenbildung in den Zellmembranen der Herzmuskelzellen im behandelten Bereich erzeugt wird. Störende elektrische Erregungen aus dem Bereich der Lungenveneneinmündungen werden so unterdrückt. Aufgrund der selektiven Wirkung auf Herzmuskelzellen werden umliegende Gewebe im Gegensatz zur Anwendung herkömmlicher Energieformen wie Kälte oder Hitze geschont.

3D-navigierte, selektive Ablation des Herzgewebes

Diese innovative und schonende Ablationsform wird am Uniklinikum Würzburg (UKW) bereits seit über einem Jahr angewendet. Um den Ablationskatheter an die gewünschte Stelle zu manövrieren und die Energieabgabe zu steuern, nutzten die Ärztinnen und Ärzte bislang die Röntgendurchleuchtung. Neuerdings lässt sich das PFA-System jedoch zusätzlich auch in eine am UKW verfügbare 3D-Navigationsplattform integrieren. Hierbei wird mit dem Katheter durch Bewegung innerhalb eines Magnetfelds zunächst eine dreidimensionale Landkarte des Vorhofs erstellt. Die Abgabe der gepulsten Felder kann dadurch noch präziser erfolgen und die Ablationsbehandlung noch besser an individuelle anatomische Besonderheiten angepasst werden. In diesem Zusammenhang ist auch die zielgenaue Ablation von Herzmuskelbereichen außerhalb der Veneneinmündungsstellen möglich. Ein zusätzlicher positiver Effekt ist die Verringerung der benötigten Röntgenstrahlung. 

Alleinstellung in der Region

„Die Integration des PFA-Systems in eine 3D-Navigation ist ein weiterer Schritt zu einer optimalen Behandlung von Vorhofflimmern“, erklärt Prof. Dr. Thomas Fischer, Leiter des Schwerpunkts Interventionellen Elektrophysiologie am UKW. „Durch die Integration in ein 3D-Mapping-System ist jetzt mit PFA zusätzlich auch eine zielgenaue Nachablation im Falle von Re-Ablationen möglich. Darüber hinaus können nun auch krankhafte Regionen außerhalb der Lungenvenen mit PFA behandelt werden.“ Der generelle Vorteil der verkürzten Operationszeit einer PFA-Prozedur bleibt bestehen. Die Eingriffszeiten liegen unter einer Stunde. 

Die Medizinische Klinik und Poliklinik I des UKW ist derzeit das einzige Zentrum in der Region, das die neue Technologie einsetzt.

Text: Pressestelle / UKW

Im Herzkatheterlabor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Uniklinikums Würzburg: Prof. Dr. Thomas Fischer (links) und Dr. Moritz Huttelmaier bei der Durchführung einer PFA-Prozedur.  Foto: Thomas Fischer / UKW
Im Herzkatheterlabor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Uniklinikums Würzburg: Prof. Dr. Thomas Fischer (links) und Dr. Moritz Huttelmaier bei der Durchführung einer PFA-Prozedur. Foto: Thomas Fischer / UKW
Der PFA-Katheter – hier in der blumenförmigen „Flower-Konfiguration“ – kann innerhalb der 3D-Landkarte des linken Vorhofs zielgenau gesteuert werden. Foto: Thomas Fischer / UKW
Der PFA-Katheter – hier in der blumenförmigen „Flower-Konfiguration“ – kann innerhalb der 3D-Landkarte des linken Vorhofs zielgenau gesteuert werden. Foto: Thomas Fischer / UKW