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Seniorprofessur am UKW: Damit das Wissen nicht versandet

Prof. Dr. Claudia Sommer blickt auf 30 Jahre in der Neurologie zurück und beginnt ihre Seniorprofessur am Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin (ZiS)

Jens Volkmann im blauen Anzug neben Claudia Sommer in dunkler Hose und hellem Blazer stehen nebeneinander im Hörsaal der Neurologie  und lächeln in die Kamera.
Prof. Dr. Jens Volkmann, Direktor der Neurologischen Klinik und Poliklinik des UKW, verabschiedet Oberärztin Prof. Dr. Claudia Sommer, die ihre Forschung als Seniorprofessorin im Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin fortsetzt. © Brigitte May / UKW
Klaus Viktor Toyka steht am Rednerpult im Hörsaal, vor ihm ein großer bunter Blumenstrauße in einer Bodenvase.
Im März 1995 stellte Prof. Dr. Klaus Viktor Toyka, seinerzeit Direktor der Neurologie, Claudia Sommer als Oberärztin ein. Beim Symposium am 2. Mai 2025 hielt er anlässlich der Verabschiedung von Prof. Dr. Claudia Sommer ein Grußwort. © Brigitte May / UKW
Bild vom vollen Hörsaal der Neurologie, vorne im Bild Claudia Sommer, die mit dem Publikum gebannt nach vorn schaut.
Anlässlich ihrer Verabschiedung aus der Neurologie lud Prof. Dr. Claudia Sommer zum Symposium „30 Jahre Neurologin“ ein. Es gab Grußworte und Vorträge, die sich um die Forschung aus dieser Zeit, ihre Entwicklungen und zukünftigen Möglichkeiten rankten. © Brigitte May / UKW

Würzburg. Zu den ersten Aufgaben, die Claudia Sommer im März 1995 nach ihrem Dienstantritt in der Neurologie des Uniklinikums Würzburg (UKW) erhielt, zählte das Aufhängen von Rauchverbotsschildern. Doch die damals 36-jährige Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie weigerte sich. „Als neue Oberärztin wollte ich mich nicht gleich bei allen Raucherinnen und Rauchern unbeliebt machen“, erzählt sie. Für die nachfolgenden Generationen ist es heute unvorstellbar, dass einst überhaupt im Klinikgebäude geraucht wurde oder dass Ärztinnen und Ärzte ständig nach verlorenen Röntgenbildern durch das Haus liefen und abends nicht heimgehen durften, bevor sie die Laborzettel nicht eigenhändig in die Patientenakte geklebt hatten. Solche und weitere Anekdoten wurden am 2. Mai 2025 im voll besetzten Hörsaal der Kopfkliniken zum Besten gegeben. Prof. Dr. Claudia Sommer hatte Weggefährtinnen und Weggefährten zu einem Symposium eingeladen, um sich nach 30 Jahren gebührend zu verabschieden und einen Blick auf die aktuelle Forschung und potenzielle Entwicklungen zu werfen.

Weiterhin Sprecherin der Klinischen Forschungsgruppe ResolvePAIN

Claudia Sommer geht nämlich nicht wirklich. Sie ist von B1 den Berg hoch ins Gebäude A9 gezogen, von der Neurologie ins Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin (ZiS), wo sie sich mit Prof. Heike Rittner ein Zimmer teilt. Gemeinsam leiten die Medizinerinnen die Klinische Forschungsgruppe (KFO 5001) ResolvePAIN, die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) inzwischen in der zweiten Förderperiode unterstützt wird (siehe Meldung vom 17.12.2024). Claudia Sommer ist nicht nur Projekte der Forschungsgruppe eingebunden, deren Sprecherin sie ist, sondern auch des Sonderforschungsbereichs SFB 1158 der Universität Heidelberg. Derzeit betreut sie acht naturwissenschaftliche Doktorandinnen und Doktoranden sowie circa 20 medizinische in verschiedenen Stadien der Dissertation.

Privileg einer Seniorprofessur

„Über das Privileg, als Seniorprofessorin weiterarbeiten zu dürfen, bin ich unendlich dankbar“, freut sich Claudia Sommer. Den Ortswechsel hält sie für wichtig, um der nachfolgenden Generation Platz zu machen. Aber es sei für sie schwer vorstellbar, „die tollen Kollegen und Kooperationspartner, die mich immer wieder intellektuell fordern, nicht mehr um sich zu haben. „Oder die vielen jungen Studierenden, die mit mir arbeiten wollen. Das ist doch wunderbar.“ Die Seniorprofessur sei keine Selbstverständlichkeit. Viele Kliniken böten ihren pensionierten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern nicht die Gelegenheit, im Rahmen einer Seniorprofessur weiterzuarbeiten. Dabei wäre es doch schade um das über all die Jahre angesammelte Wissen, das sonst versanden würde.

Meilensteine in der Erforschung von Schmerz, Polyneuropathien, Fibromyalgie und Stiff-Person-Syndrom

Claudia Sommer hat sich neben der Schmerzforschung vor allem im Bereich Polyneuropathien hervorgetan. Dabei handelt es sich um Erkrankungen des peripheren Nervensystems, also der Nerven außerhalb von Gehirn und Rückenmark. So hat sie mit ihrem Team beispielsweise einen Autoantikörper entdeckt, der die Ranvierschen Schnürringe zerstört. Diese Struktur befindet sich an den Nervenfasern und sorgt dafür, dass Signale aus dem Gehirn ihr Ziel erreichen. Inzwischen ist dies ein eigenes Forschungsgebiet geworden, in dem sich die Forscherinnen weltweit einen Namen gemacht haben. Zudem konnte Claudia Sommer zeigen, dass beim Stiff-Person-Syndrom Antikörper die Neurone angreifen. Ferner hat sie mit ihrer Forschung Fibromyalgie-Betroffene vom Stigma befreit, der chronische Schmerz hänge nur mit der Psyche zusammen.

Von Patientinnen und Patienten lernen und Forschungsfragen erhalten

Die gebürtige Pfälzerin wollte schon als Kind Forscherin werden. Ihre Forschungsfragen erhielt sie von den Patientinnen und Patienten, somit waren in ihrem gesamten Berufsleben Klinik und Forschung untrennbar miteinander verbunden. „Mich hat immer fasziniert, bei unerklärten Krankheiten, an die vielleicht kaum jemand glaubt, Mechanismen zu entdecken und zu zeigen, dass im Körper tatsächlich etwas passiert und wir das Phänomen ernst nehmen müssen.” Jede Patientin und jeder Patient war für sie ein Rätsel, das es zu lösen galt.

Als Seniorprofessorin darf sie Patientinnen und Patienten nur noch im Rahmen von Forschungsprojekten behandeln. „Das ist schade, aber die Patientinnen und Patienten in der Klinik sind gut versorgt. Ich habe sehr gute Nachfolgerinnen und Nachfolger.“ Was sie weniger vermissen werde, sei das Schreiben von Anträgen, das bisweilen sehr arbeitsintensiv, anstrengend und manchmal auch frustrierend gewesen sei. Doch sie ist schon wieder bei vielen Anträgen mit im Boot. „Mir fällt es schwer, bei spannenden Projekten nein zu sagen. Und solange ich noch Energie habe und es mir Spaß macht, warum nicht?“

Präsidentin der Peripheral Nerve Society und Herausgeberin des European Journal of Neurology

Auch andere Institutionen strecken ihre Fühler aus, jetzt, da sich herumgesprochen hat, dass sie in Zukunft mehr Zeit haben könnte. So wird sie ab Sommer 2025 zwei Jahre lang President Elect und weitere zwei Jahre Präsidentin Peripheral Nerve Society sein. Zudem unterstützt sie aktiv die GBS|CIDP Foundation International. Die weltweit tätige, gemeinnützige Organisation unterstützt Menschen, die vom Guillain-Barré-Syndrom (GBS), von der chronisch-entzündlichen demyelinisierenden Polyradikuloneuropathie (CIDP), von der multifokalen motorischen Neuropathie (MMN) und von verwandten Erkrankungen betroffen sind. Außerdem wird sie demnächst Herausgeberin des European Journal of Neurology sein, für das sie in den vergangenen Jahren stellvertretende Herausgeberin war.

Von ihrem Ziel, demnächst nur noch halbtags zu arbeiten, ist sie noch weit entfernt. Doch sie genießt bereits jetzt einige Freiheiten, die der Klinikalltag nicht zuließ. So ist es für sie ein unglaublicher Luxus, morgens vor der Arbeit Tennis zu spielen oder nach einem Kongress in Apulien eine Woche Urlaub in Italien dranzuhängen.

Bahnbrechende Fortschritte in der Behandlung von Schlaganfällen und Multipler Sklerose

Abgesehen von der Digitalisierung und rauchfreien Klinik stehen für sie auf der positiven Bilanz der vergangenen 30 Jahre in der Neurologie die Durchbrüche in der Behandlung von Schlaganfällen und Multipler Sklerose. „In meiner Zeit als Assistenzärztin war die Schlaganfallbehandlung Schicksal. Heute kann jeder, der rechtzeitig kommt, behandelt werden – dank des fantastischen Zusammenspiels von Verständnis dafür, was bei einem Schlaganfall passiert, und Technik zur Entfernung des Thrombus. Und die Diagnose Multiple Sklerose bedeutet heute nicht mehr automatisch einen frühen Tod. Dank moderner Therapien können viele Betroffene mit MS ein ganz normales Leben führen.“

Ihr Blick in die Zukunft ist vorsichtig optimistisch: Zwar ist es nicht ihr Forschungsgebiet, aber sie würde gern miterleben, wie ALS behandelt werden kann – eine schreckliche Krankheit, die Menschen plötzlich und unerwartet aus dem Leben reißt. Bei den immunologisch bedingten Neuropathien ist man ihrer Meinung nach auf einem sehr guten Weg. In der Schmerztherapie hofft sie, dass eine der vielen Ideen zu einem Medikament führen wird, das Schmerzen signifikant reduziert und kaum oder keine Nebenwirkungen hat. Im Moment können sie den Schmerz im Durchschnitt auf 50 Prozent senken. Doch damit ist sie nicht zufrieden. „Wenn der Schmerz als Warnzeichen keinen Sinn mehr macht, dann soll er ganz verschwinden.“ Claudia Sommer arbeitet daran.

Probandinnen und Probanden für verschiedene Studien gesucht

Die Forschung von Claudia Sommer, ihren Kolleginnen und Kollegen sowie Doktorandinnen und Doktoranden wäre nicht möglich, ohne das Mitwirken der Patientinnen und Patienten und gesunden Kontrollpersonen, die an den Studien teilnehmen. Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger aus Würzburg und Umgebung ist erstaunlich gut, freut sich Claudia Sommer und bedankt sich bei allen bisherigen und zukünftigen Studienteilnehmenden für ihren oft selbstlosen Einsatz, mit dem sie maßgeblich zum Erkenntnisgewinn beitragen. Derzeit werden für verschiedene Studien gesunde Kontrollpersonen gesucht sowie Patientinnen und Patienten mit Migräne (siehe Meldung vom 28. März 2025)

Ein ausführliches Porträt über Prof. Dr. Claudia Sommer gibt es in der UKW-Serie #WomenInScience.

Text: Wissenschaftskommunikation UKW / KL 

Jens Volkmann im blauen Anzug neben Claudia Sommer in dunkler Hose und hellem Blazer stehen nebeneinander im Hörsaal der Neurologie  und lächeln in die Kamera.
Prof. Dr. Jens Volkmann, Direktor der Neurologischen Klinik und Poliklinik des UKW, verabschiedet Oberärztin Prof. Dr. Claudia Sommer, die ihre Forschung als Seniorprofessorin im Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin fortsetzt. © Brigitte May / UKW
Klaus Viktor Toyka steht am Rednerpult im Hörsaal, vor ihm ein großer bunter Blumenstrauße in einer Bodenvase.
Im März 1995 stellte Prof. Dr. Klaus Viktor Toyka, seinerzeit Direktor der Neurologie, Claudia Sommer als Oberärztin ein. Beim Symposium am 2. Mai 2025 hielt er anlässlich der Verabschiedung von Prof. Dr. Claudia Sommer ein Grußwort. © Brigitte May / UKW
Bild vom vollen Hörsaal der Neurologie, vorne im Bild Claudia Sommer, die mit dem Publikum gebannt nach vorn schaut.
Anlässlich ihrer Verabschiedung aus der Neurologie lud Prof. Dr. Claudia Sommer zum Symposium „30 Jahre Neurologin“ ein. Es gab Grußworte und Vorträge, die sich um die Forschung aus dieser Zeit, ihre Entwicklungen und zukünftigen Möglichkeiten rankten. © Brigitte May / UKW

Prof. Dr. Henning Hamm für dermatologisches Lehrbuch ausgezeichnet

Der Hauptpreis für Akademische Lehre der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft e.V. ging in diesem Jahr an Prof. Dr. Henning Hamm von der Würzburger Universitäts-Hautklinik. Geehrt wurde der Universitätsprofessor i. R. für das von ihm zusammen mit Klinikdirektor Prof. Dr. Matthias Goebeler herausgegebene Lehrbuch „Basiswissen Dermatologie“.

 

Prof. Dr. Matthias Goebeler und Prof. Dr. Henning Hamm
Prof. Dr. Matthias Goebeler (links) und Prof. Dr. Henning Hamm, beide von der Hautklinik des Uniklinikums Würzburg, mit dem von ihnen herausgegebenen Lehrbuch „Basiswissen Dermatologie“. Bild: Hermann Mareth / UKW
Prof. Dr. Henning Hamm
Prof. Dr. Henning Hamm bei seiner Dankesrede anlässlich der Preisverleihung auf der DDG-Tagung 2025 in Berlin. Bild: DDG_Mike Auerbach

Würzburg / Berlin. Die Deutsche Dermatologische Gesellschaft e. V. (DDG) hat auf ihrer Tagung Anfang Mai den diesjährigen Preis für Akademische Lehre vergeben. Gewürdigt werden Lehrende und Lehrkonzepte, die eine zukunftsfähige dermatologische Ausbildung vorantreiben sowie innovativ und erfolgreich die akademische Lehre bereichern. Der mit 2.500 Euro dotierte Hauptpreis ging an Prof. Dr. Henning Hamm von der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie des Uniklinikums Würzburg (UKW). Ausgezeichnet wurde er für das zusammen mit Klinikdirektor Prof. Dr. Matthias Goebeler herausgegebene Lehrbuch „Basiswissen Dermatologie“. Das im Jahr 2024 in zweiter Auflage beim Springer-Verlag erschienene Werk richtet sich vor allem an Studierende der Humanmedizin und gibt einen kompakten Überblick über alle relevanten dermatologischen Inhalte. Es folgt inhaltlich dem neuen, auf „Kenntnisse und Kompetenzen“ bauenden Nationalen Kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM) und dem IMPP-Gegenstandskatalog (IMPP-GK2). 

Überzeugende Didaktik

„Das Lehrbuch überzeugt durch seine Didaktik. Jedes Sachgebiet wird kompakt vorgestellt und kann für die Prüfungsvorbereitung durchgearbeitet werden. Die inhaltliche Gestaltung mit dermatologischen Grundlagen und den wichtigsten Erkrankungen des Fachgebietes überzeugen auf ganzer Linie“, begründet Prof. Dr. Falk Ochsendorf, Vorsitzender des Preiskomitees, die Entscheidung. Die Gestaltung des Lehrbuchs ist abwechslungsreich: Fast 200 Farbfotos und zahlreiche Fallbeispiele machen den Inhalt anschaulich. Die Kernaussagen werden typografisch hervorgehoben. Übungsfragen – mit Auflösungsteil am Ende des Buches – schließen jedes Kapitel ab.

Neu: Kapitel zu Konsultationsanlässen

Ein Novum der zweiten Auflage ist ein großes Kapitel mit dem Titel „Konsultationsanlässe“. Auf den NKLM Bezug nehmend, in dem eine Liste mit den 167 häufigsten Anlässen zu einer ärztlichen Konsultation zur Förderung differentialdiagnostischer Überlegungen zu finden ist, werden hier die Themen mit dermatologischem Bezug aufbereitet. „Hier wird Wissen unter Berücksichtigung aktueller Leitlinien und Übersichtsartikel auf den Punkt gebracht“, sagt Prof. Ochsendorf. 

Zielgruppengenau zugeschnitten

In die Erstellung der Kapitel wurden bei beiden Auflagen des Buches Assistenzärztinnen und Assistenzärzte eingebunden, die am Beginn ihrer Facharztweiterbildung standen, was den zielgruppengenauen Zuschnitt des Werkes ermöglichte. 

Prof. Hamm ist Universitätsprofessor im Ruhestand und weiterhin als angestellter Facharzt in Teilzeit an der Hautklinik des UKW tätig.

Text: DDG + Pressestelle / UKW

Prof. Dr. Matthias Goebeler und Prof. Dr. Henning Hamm
Prof. Dr. Matthias Goebeler (links) und Prof. Dr. Henning Hamm, beide von der Hautklinik des Uniklinikums Würzburg, mit dem von ihnen herausgegebenen Lehrbuch „Basiswissen Dermatologie“. Bild: Hermann Mareth / UKW
Prof. Dr. Henning Hamm
Prof. Dr. Henning Hamm bei seiner Dankesrede anlässlich der Preisverleihung auf der DDG-Tagung 2025 in Berlin. Bild: DDG_Mike Auerbach

Ehrendoktorwürde für Hermann Einsele

Große Ehre für Professor Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik II des Universitätsklinikums Würzburg: Für seine herausragenden Verdienste um die Wissenschaft und die Kooperation mit der Iuliu Hațieganu University of Medicine and Pharmacy in Cluj-Napoca hat die rumänische Universität den Würzburger Mediziner mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.

Prorektor Professor Sorin Claudiu Man und Professor Hermann Einsele
Prorektor Professor Sorin Claudiu Man (links) zeichnete Professor Hermann Einsele mit der Ehrendoktorwürde aus. (Foto: Universität Cluj-Napoca)

„Die Verleihung des Ehrentitels an Herrn Professor Einsele ist ein Stolz für uns alle, für die Medizinische Fakultät und gleichermaßen für unsere Kollegen“, so Rektorin Anca Dana Buzoianu in der Festschrift, die zur feierlichen Ehrung am 29. April 2025 herausgegeben wurde.

Die rumänische Universität würdigte den Würzburger Professor als angesehenen Forscher auf dem Gebiet der Hämatologie und Onkologie. Er genieße internationale Anerkennung für seine herausragenden Beiträge zur medizinischen Forschung, seine internationalen Kooperationen und seine Veröffentlichungen in renommierten Fachzeitschriften.

Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen aus Cluj-Napoca hat Hermann Einsele viele wissenschaftliche Erfolge erzielt. Darunter sind ein gemeinsames Trainingsprogramm für junge Hämatologinnen und Hämatologen, gemeinsame Forschungsprojekte, die von der European Hematology Association (EHA) und der Europäischen Kommission finanziert werden, ein gemeinsames EU-Exzellenz-Programm sowie zahlreiche gemeinsame, teils hochrangige Publikationen in wissenschaftlichen Fachjournalen.

Über Hermann Einsele

Hermann Einsele wurde 2004 an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) berufen. Dem JMU-Präsidium gehörte der gebürtige Stuttgarter sechs Jahre lang als Vizepräsident für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs an.

Professor Einsele ist Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der Academia Europaea. Er wurde mit zahlreichen bedeutenden Preisen ausgezeichnet, darunter der Ken Anderson Award (2024) und der Erasmus Haematology Award (2022) der Erasmus Universität Rotterdam (Niederlande) für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Immuntherapie von Krebserkrankungen. Seit 2023 ist er Sprecher des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen NCT WERA.

Pressemitteilung der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg vom 21. Mai 2025

Prorektor Professor Sorin Claudiu Man und Professor Hermann Einsele
Prorektor Professor Sorin Claudiu Man (links) zeichnete Professor Hermann Einsele mit der Ehrendoktorwürde aus. (Foto: Universität Cluj-Napoca)

Online-Veranstaltung zur Herzschwäche

Am Mittwoch, den 25. Juni 2025 informiert ein Webinar des Uniklinikums Würzburg über die Diagnose- und Therapiemöglichkeiten bei Herzinsuffizienz. Die kostenlose Online-Veranstaltung ist ein Gemeinschaftsprojekt mit der Mediengruppe Main-Post.

PD Dr. Caroline Morbach und Prof. Dr. Stefan Störck
PD Dr. Caroline Morbach und Prof. Dr. Stefan Störck referieren am 25. Juni 2025 in einer Online-Veranstaltung über zentrale Aspekte der Herzschwäche. Bild: Daniel Peter, Romana Kochanowski / UKW

Würzburg. Fast vier Millionen Menschen in Deutschland sind von einer Herzinsuffizienz betroffen – und täglich werden es mehr. Die auch als Herzschwäche bekannte Krankheit ist die häufigste Diagnose für eine stationäre Krankenhausaufnahme. Und sie hat eine ernste Prognose: Die Sterblichkeit als Folge einer Herzschwäche ist höher als bei vielen Krebserkrankungen. Grund genug, über die Hintergründe und zentralen Aspekte der Herzinsuffizienz aufzuklären. Bei einer kostenlosen Online-Veranstaltung am Mittwoch, den 25. Juni 2025 geben Privatdozentin Dr. Caroline Morbach und Prof. Dr. Stefan Störk, beide vom Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) des Uniklinikums Würzburg (UKW), Antworten auf Fragen wie: Was sind die Ursachen einer Herzschwäche? Wie lässt sie sich erkennen? Welche Therapieoptionen stehen zur Verfügung? Warum ist eine Langzeit-Nachsorge so wichtig? Und was können die Betroffenen selbst für sich tun? 

Das Webinar mit dem Titel „Geschwächte Herzen stärken“ ist Teil einer Veranstaltungsreihe, die vom UKW gemeinsam mit der Mediengruppe Main-Post organisiert wird. 

Es geht von 18:00 bis etwa 19:30 Uhr und nutzt die Plattform Zoom. 
Weitere Informationen und eine Anmeldemöglichkeit gibt es unter www.ukw.de/selbsthilfe

 

Text: Pressestelle / UKW

PD Dr. Caroline Morbach und Prof. Dr. Stefan Störck
PD Dr. Caroline Morbach und Prof. Dr. Stefan Störck referieren am 25. Juni 2025 in einer Online-Veranstaltung über zentrale Aspekte der Herzschwäche. Bild: Daniel Peter, Romana Kochanowski / UKW

Chorkonzert bringt 11.500 Euro für die Stiftung „Forschung hilft“

Bei einem Benefizkonzert der beiden Gospel-Rock-Pop-Chöre Voices und Chorus kamen 11.500 Euro für „Forschung hilft“ zusammen. Die Stiftung fördert aussichtsreiche onkologische Forschungsprojekte am Uniklinikum Würzburg.

Bei der Scheckübergabe (von links): Chormanager Rolf Schlegelmilch und Chorleiter Fred Elsner zusammen mit Judith Jörg-Roth, Bürgermeisterin und Schirmherrin der Benefizveranstaltung, Gabriele Nelkenstock und Prof. Dr. Hermann Einsele aus dem Stiftungsrat und Prof. Dr. Beilhack als einer der Begünstigten von „Forschung hilft“. Bild: Susanne Just / UKW
Die Chormitglieder von Voices würzten die Spendenübergabe am Uniklinikum Würzburg mit einem Kurzauftritt. Bild: Susanne Just / UKW

Würzburg. Anfang Mai dieses Jahres begeisterten die beiden Chöre Voices und Chorus bei einem gemeinsamen Benefizkonzert in der Würzburger Hochschule für Musik rund 800 Zuhörerinnen und Zuhörer mit Rock- und Pop-Klassikern. Der Reinerlös der Veranstaltung unterstützt „Forschung hilft“, die Stiftung zur Förderung der Krebsforschung am Uniklinikum Würzburg (UKW). 

Eine kreative Unterstützung der Krebsforschung

Eingeleitet von einer kurzen Gesangsdarbietung des Chores überreichten am 20. Mai Vertreter von Voices einen symbolischen Riesenscheck über 11.500 Euro an Gabriele Nelkenstock, die Vorsitzende des Stiftungsrats von „Forschung hilft“, und das Stiftungsratsmitglied Prof. Dr. Hermann Einsele. Der Direktor der Medizinischen Klinik II des UKW bedankte sich herzlich und lobte: „Mit Ihrem großartigen Engagement und künstlerischen Können haben Sie auf besonders kreative Weise einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, dass ausgewählte Würzburger Forschungsteams auch in Zukunft ihre aussichtsreichen Projekte im Kampf gegen den Krebs verwirklichen können.“ Gabriele Nelkenstock ergänzte: „Musik hat die Kraft, Herzen zu berühren, Mut zu schenken und Menschen zu verbinden. Das Benefizkonzert nutzte diese wunderbare Energie, um bessere Therapien und eine hoffnungsvollere Zukunft für alle von Krebs Betroffenen zu ermöglichen.“ 

Neben dem kompletten Kartenverkauf und zahlreichen Einzelspenden kam auch ein Beitrag des Würzburger Gastronomieunternehmens La Rosa vegan and veggie, das bei der Veranstaltung die Pausenbewirtung übernahm, dem Stiftungszweck zugute.

Die in Würzburg beheimateten Voices traten bei der von der Stiftung vorbereiteten und organisierten Aktion gemeinsam mit dem befreundeten Ensemble Chorus – Gruppo Ritmico Corale Verona auf. Für den reibungslosen Ablauf des Abends sorgte ein Team aus freiwilligen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern des UKW.

Über „Forschung hilft“

Die Stiftung „Forschung hilft“ wurde Ende 2017 vom Würzburger Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ gegründete. Seither schüttet die Stiftung jährlich Förderpreisgelder an lokale Krebsforscherinnen und -forscher  aus – bislang 904.000 Euro. Weitere Infos gibt es unter www.forschung-hilft.de. 

Wer die Stiftung weiter voranbringen will, kann auf folgendes Konto spenden: 
Stiftergemeinschaft der Sparkasse Mainfranken Würzburg
IBAN: DE19 7905 0000 0000 0655 65
BIC: BYLADEM1SWU

Text: Pressestelle / UKW

Bei der Scheckübergabe (von links): Chormanager Rolf Schlegelmilch und Chorleiter Fred Elsner zusammen mit Judith Jörg-Roth, Bürgermeisterin und Schirmherrin der Benefizveranstaltung, Gabriele Nelkenstock und Prof. Dr. Hermann Einsele aus dem Stiftungsrat und Prof. Dr. Beilhack als einer der Begünstigten von „Forschung hilft“. Bild: Susanne Just / UKW
Die Chormitglieder von Voices würzten die Spendenübergabe am Uniklinikum Würzburg mit einem Kurzauftritt. Bild: Susanne Just / UKW

Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V. finanziert eine FBREK-Nurse an der Würzburger Universitäts-Frauenklinik

Zukünftig soll eine zusätzliche spezialisierte Pflegekraft das Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs der Würzburger Universitäts-Frauenklinik unterstützen. Als Starthilfe für die Stelle der FBRK-Nurse übernimmt der Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ die Personalkosten für das erste Jahr.

Gabriele Nelkenstock, Dr. Tanja Schlaiß und Prof. Dr. Achim Wöckel
Gabriele Nelkenstock, die Vorsitzende des Vereins „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ (Mitte), überreichte den Spendenscheck zur Finanzierung der FBREK-Nurse an Privatdozentin Dr. Tanja Schlaiß und Klinikdirektor Prof. Dr. Achim Wöckel von der Würzburger Universitäts-Frauenklinik. Bild: Thomas Berberich / UKW

Würzburg. „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ unterstützt die Krebserkrankten am Uniklinikum Würzburg (UKW) auf vielfältige Weise. So betreibt der Würzburger Verein unter anderem Angehörigenwohnungen und fördert Forschungsprojekte. Außerdem finanziert er ausgewählte, innovative Personalstellen. Als jüngstes Beispiel aus der letzten Kategorie übernimmt „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ jetzt für ein Jahr die Personalkosten für eine spezialisierte Pflegekraft im Zentrum für familiären Brust- und Eierstockkrebs (FBREK) an der Würzburger Universitäts-Frauenklinik. Für die Halbtagsstelle fallen 28.500 Euro an. Einen symbolischen Scheck über diesen Betrag überreichte die Vereinsvorsitzende Gabriele Nelkenstock am 19. Mai 2025 an Prof. Dr. Achim Wöckel. Der Direktor der Frauenklinik des UKW erläutert: „In unserem Zentrum betreuen wir Patientinnen mit einer hohen, genetisch bedingten Wahrscheinlichkeit für Brust- und Eierstockkrebs. Die FBREK-Nurse wird unser interdisziplinäres Team dabei auf vielfältige Weise unterstützen.“ Beispielsweise werde die neu geschaffene Stelle dazu beitragen, die Abläufe beim Intensivierten Früherkennungs- und Nachsorgeprogramm (IFNP) der Einrichtung weiter zu optimieren. Weiterhin soll die Pflegekraft mit dem Screening-Instrument „Distress-Thermometer“ die individuellen psychosozialen Belastungen der Krebspatientinnen erfassen. Hinzu kommen administrative Aufgaben sowie die Mitarbeit bei den am FBREK-Zentrum des UKW laufenden wissenschaftlichen Studien. Die FRBEK-Nurse wird ihre Arbeit Anfang Juni dieses Jahres aufnehmen.

Anschubfinanzierung führt zu dauerhaften Stellen

„Schon in der Vergangenheit hat die ‚Anschubfinanzierung‘ von ‚Hilfe im Kampf gegen Krebs‘ zur späteren dauerhafte Etablierung wertvoller Kräfte an der Frauenklinik geführt, zuletzt zum Beispiel bei der Schaffung der Stellen von zwei Breast Care Nurses“, berichtet Prof. Wöckel und fährt fort: „Wir bedanken uns erneut – gerade auch im Namen unserer Patientinnen – sehr herzlich für die bereitgestellten Mittel.“ 

Wer die Arbeit von „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ unterstützen möchte, kann dies tun unter Spendenkonto:
Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.
Castell Bank Würzburg
IBAN: DE74 7903 0001 0000 0092 45 
www.kampfgegenkrebs.de

Text: Pressestelle / UKW

Gabriele Nelkenstock, Dr. Tanja Schlaiß und Prof. Dr. Achim Wöckel
Gabriele Nelkenstock, die Vorsitzende des Vereins „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ (Mitte), überreichte den Spendenscheck zur Finanzierung der FBREK-Nurse an Privatdozentin Dr. Tanja Schlaiß und Klinikdirektor Prof. Dr. Achim Wöckel von der Würzburger Universitäts-Frauenklinik. Bild: Thomas Berberich / UKW

Sehbehindertentag: Wissenswertes zu Diagnostik, Therapie und Unterstützungsangeboten

Am Mittwoch, den 4. Juni 2025 veranstaltet der Verein der Freunde und Förderer der Universitäts-Augenklinik Würzburg im Würzburger Tagungszentrum Burkardushaus erneut einen Informationstag, der sich der Diagnostik, Therapie und Unterstützung von Menschen mit einer Sehbeeinträchtigung oder Sehbehinderung widmet.

Elektronische Sehhilfe
Beim Sehbehindertentag werden unter anderem elektronische Sehhilfen vorgestellt. Bild: Amelie Seidel / Blindeninstitut Würzburg

Würzburg. Die diesjährige Neuauflage des Würzburger Sehbehindertentags am Mittwoch, den 4. Juni 2025 bietet wieder gebündelt hilfreiche Informationen rund um Sehbeeinträchtigung und Sehbehinderung. Kernthemen dabei sind die Diagnostik, die Therapie und die Unterstützung von Betroffenen. Der kostenlos und ohne Anmeldung zu besuchende Infotag im Tagungszentrum Burkardushaus in Domnähe geht von 12:00 bis 17:30 Uhr. Während dieser Zeit gibt eine Ausstellung einen Einblick in die Vielfalt der verfügbaren optischen und elektronischen Hilfsmittel für Sehbehinderte. Darüber hinaus wird Wissenswertes zu sozialrechtlichen Aspekten geboten.

Mit halbstündigen Fachvorträgen

Ab 12:30 Uhr leiten Grußworte von Kooperationspartnern und Unterstützern sowie vom Schirmherrn der Veranstaltung, Bürgermeister Martin Heilig, einen Vortragsblock ein. Um 13:30 Uhr starten dann jeweils etwa halbstündige, für laienverständliche Referate von Experten der Universitäts-Augenklinik und niedergelassenen Kollegen. Themen sind die Altersbedingte Makuladegeneration, das Glaukom (Grüner Star) und die Augenerkrankungen bei Diabetes. Hinzukommen Informationen zum Trockenen Auge (Sicca-Symptomatik), zur Hornhaut sowie der Hornhautbank an der Würzburger Augenklinik. Außerdem werden die Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln, Sehtrainings und alternativen Therapien beleuchtet. 
Ergänzend liefert der Medizinhistoriker Frank Krogman zu jedem der beschriebenen Krankheitsbilder kurzweilige Details aus der Medizingeschichte. Die Vortragenden stehen auch für individuelle medizinische Fragen zu Verfügung. 

Organisator des von der Lotterie Glücksspirale geförderten Infotags ist der Verein der Freunde und Förderer der Universitäts-Augenklinik Würzburg. Unterstützt wird er von der Universitäts-Augenklinik Würzburg, der Blickpunkt Auge-Beratungsstelle Unterfranken-Würzburg, dem Bildungszentrum für Blinde und Sehbehinderte des Berufsförderungswerks Würzburg und dem Blindeninstitut Würzburg. 


Das detaillierte Programm findet sich unter www.ukw.de/augenklinik/veranstaltungen

Text: Pressestelle / UKW

Elektronische Sehhilfe
Beim Sehbehindertentag werden unter anderem elektronische Sehhilfen vorgestellt. Bild: Amelie Seidel / Blindeninstitut Würzburg