Aktuelle Pressemitteilungen

Engagiert für Migrantengesundheit: Gülsah Ensan mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet

UKW-Gesundheits- und Krankenpflegerin für ehrenamtliches Engagement in München geehrt

Gülsah Ensan arbeitet als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Schmerztagesklinik des UKW. Am 9. Juli wurde sie von Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Foto: UKW / Stefan Dreising
Gülsah Ensan arbeitet als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Schmerztagesklinik des UKW. Am 9. Juli wurde sie von Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Foto: UKW / Stefan Dreising
Ministerpräsident Dr. Markus Söder überreichte Gülsah Ensan den Bayerischen Verdienstorden. Foto: Bayerische Staatskanzlei
Ministerpräsident Dr. Markus Söder überreichte Gülsah Ensan den Bayerischen Verdienstorden. Foto: Bayerische Staatskanzlei

Würzburg. Gülsah Ensan, Gesundheits- und Krankenpflegerin am Universitätsklinikum Würzburg (UKW), wurde heute (9. Juli) in München von Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Seit 2013 engagiert sie sich ehrenamtlich im Projekt „Mit Migranten für Migranten („MiMi“) – Interkulturelle Gesundheit in Bayern“.

Als speziell ausgebildete Mediatorin erläutert sie bei Integrationskursen für Migrantinnen und Migranten Angebote und Strukturen des Gesundheitswesens. „Dabei geht es um Möglichkeiten der Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen, Gesundheits-Checkups, Schwangerschaftsuntersuchungen oder Diabetes. Dabei vermittele ich auch die Struktur unseres Gesundheitswesens, etwa die Aufgaben des Hausarztes“, so Ensan. Dafür wurde sie im Rahmen des Projektes „Mit Migranten für Migranten (MiMi) – Interkulturelle Gesundheit in Bayern“ besonderes geschult. Das Projekt hat zum Ziel, Zugangsbarrieren zur gesundheitlichen Regelversorgung abzubauen.

Ziel: Prävention und Gesundheitskompetenz stärken

Ihre Kurse mit bis zu 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern gibt sie hauptsächlich auf Deutsch, teilweise aber auch auf Türkisch. „Die Sprache ist natürlich eine große Hürde. Manchmal geht es auch darum, spezielle Wörter zu erklären und was für Angebote damit gemeint sind. Das stärkt die Chancen für eine erfolgreiche Prävention und stärkt die Gesundheitskompetenz. Dabei kann ich natürlich auf meine Erfahrungen als Gesundheits- und Krankenpflegerin am UKW zurückgreifen“, so Ensan. 2024 konnte sie ihr 25-Jähriges Dienstjubiläum am UKW feiern, seit 2016 arbeitet sie in der Schmerztagesklinik des UKW.

Mit dem Bayerischen Verdienstorden hat sie „absolut nicht gerechnet“. Aber für sie steht fest: „Das ist eine tolle Anerkennung für unsere Arbeit und das Projekt generell, denn gerade mit erfolgreicher Schulung und Aufklärung können wir dazu beitragen, Gesundheitsprävention zu stärken und damit Folgeerkrankungen zu reduzieren.“

„Das große ehrenamtliche Engagement von Frau Ensan ist absolut bemerkenswert. Zur Verleihung des Bayerischen Verdienstordens gratuliere ich ihr daher mit großer Freude im Namen des UKW“, so UKW-Pflegedirektor Marcus Huppertz.

Übrigens: Für Gülsah Ensan war es bereits die zweite „offizielle“ Würdigung ihres ehrenamtlichen Engagements für die Gesundheit von Migrantinnen und Migrantinnen. Bei der offiziellen Feier zum Tag der Deutschen Einheit 2024 in Schwerin war sie Teil der Bürgerdelegation des Freistaates Bayern. „Das war eine tolle Veranstaltung. Verschiedene Politiker kamen zu uns an den Tisch und nahmen sich wirklich Zeit für Gespräche, darunter auch der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz.“ Aber auch unabhängig von solchen Würdigungen steht für sie fest: „Ich werde auch weiter mein Ehrenamt ausführen. Es macht Freude und es bringt etwas für die Gesellschaft.“

Gülsah Ensan arbeitet als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Schmerztagesklinik des UKW. Am 9. Juli wurde sie von Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Foto: UKW / Stefan Dreising
Gülsah Ensan arbeitet als Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Schmerztagesklinik des UKW. Am 9. Juli wurde sie von Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet. Foto: UKW / Stefan Dreising
Ministerpräsident Dr. Markus Söder überreichte Gülsah Ensan den Bayerischen Verdienstorden. Foto: Bayerische Staatskanzlei
Ministerpräsident Dr. Markus Söder überreichte Gülsah Ensan den Bayerischen Verdienstorden. Foto: Bayerische Staatskanzlei

Neue Leiterin des Betriebsärztlichen Dienstes

Seit Anfang Juli dieses Jahres leitet Dr. Nicola Hackenberg den Betriebsärztlichen Dienst am Uniklinikum Würzburg.

Dr. Nicola Hackenberg
Dr. Nicola Hackenberg ist die neue Leiterin des Betriebsärztlichen Dienstes am Uniklinikum Würzburg. Bild: Margot Rössler / UKW

Würzburg. Der Betriebsärztliche Dienst des Uniklinikums Würzburg (UKW) unterstützt nicht nur das UKW selbst, sondern auch die Würzburger Universität und diverse Kooperationspartner bei der Erfüllung ihrer arbeitsmedizinischen und vorsorglichen Verpflichtungen. Geleitet wird die Einrichtung seit dem 1. Juli 2025 von Dr. Nicola Hackenberg. Die Fachärztin für Arbeitsmedizin (Jahrgang 1976) übernahm die Führungsposition von Dr. Andreas Schöpfel, der mit reduzierter Arbeitszeit weiterhin Teil des Betriebsärztlichen Dienstes bleibt. 

Zurück im facettenreichen klinischen Alltag

„Ich freue mich auf die abwechslungsreiche Tätigkeit in einem tollen Team“, kommentierte Dr. Hackenberg ihren Start am UKW. Die letzten zehn Jahre war sie als Betriebsärztin bei DHL tätig. Ausgehend von einer Würzburger Praxis des Paket- und Brief-Express-Dienstes betreute sie vornehmlich Zustellerinnen und Zusteller im Karlsruher Raum. „Der Wechsel ans UKW erlaubt es mir, mich zusammen mit sieben weiteren Ärztinnen und Ärzten mit dem facettenreichen klinischen Alltag zu beschäftigen“, freut sich die neue Leiterin. 

Prävention als Herzensanliegen

Unter den vielen betriebsärztlichen Aufgaben liegt ihr die Präventionsarbeit besonders am Herzen – ob nun durch Impfungen oder Workshop- und Beratungsangebote. Als aktuelle Herausforderung in der Arbeitsmedizin generell nennt Dr. Hackenberg die verstärkt zutage tretenden psychischen Belastungen der Beschäftigten. „Dazu trägt natürlich auch der offenere gesellschaftliche Umgang mit psychischen Problemen bei, aber gleichzeitig ist es unsere Aufgabe, auch gegen seelische Belastungen, die aus dem beruflichen Kontext heraus entstehen, präventiv tätig zu werden“, unterstreicht die Arbeitsmedizinerin.

Werdegang

Die gebürtige Ingolstädterin studierte von 1997 bis 2005 Humanmedizin an der LMU München. Ihr Berufsziel Arbeitsmedizin stand für sie schon früh fest. Die hierfür erforderliche Ausbildung in Innerer Medizin absolvierte Nicola Hackenberg am Universitätsklinikum Regensburg und an der Klinik Kitzinger Land. Außerdem arbeitete sie im Jahr 2009 neun Monate an der Klinik und Poliklinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie des UKW. Zwischen 2009 und 2014 durchlief sie die Weiterbildung bei der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft. Als Fachärztin für Arbeitsmedizin arbeitete sie ab 2015 im betriebsärztlichen Dienst beim Logistikdienstleister DHL. 

 

Text: Pressestelle / UKW

Dr. Nicola Hackenberg
Dr. Nicola Hackenberg ist die neue Leiterin des Betriebsärztlichen Dienstes am Uniklinikum Würzburg. Bild: Margot Rössler / UKW

Erster Platz beim Klimaretter-Award

Beim bundesweiten Projekt „Klimaretter – Lebensretter“ kam das Uniklinikum Würzburg in der Kategorie „Große Unternehmen“ auf den ersten Platz.

Julia Weimert und Antonia Mach
Julia Weimert (links) und Antonia Mach von der Stabsstelle Nachhaltigkeit des Uniklinikums Würzburg präsentieren die Urkunde und die Trophäe des Klimaretter-Awards 2025. Bild: Kim Sammet / UKW

Würzburg / Berlin. Die gemeinnützige Stiftung viamedica vergab am 3. Juni 2025 in Berlin die Klimaretter-Awards 2025 in sechs Kategorien. Die Trophäen erhielten die bundesweit besten Unternehmen, Einrichtungen und Einzelpersonen für ihr Engagement im Projekt „Klimaretter – Lebensretter“, das sich speziell an die Beschäftigten des Gesundheitssektors richtet. In der Kategorie „Große Unternehmen“ mit über 4.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kam das Uniklinikum Würzburg (UKW) auf den ersten Platz.

Beim Projekt „Klimaretter – Lebensretter“ werden Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen motiviert, mit einfachen Klimaschutzaktionen am Arbeitsplatz Energie und Ressourcen einzusparen, wie zum Beispiel Licht ausschalten, die Treppe statt den Aufzug nehmen, richtig lüften oder auch Verpackungsmüll vermeiden. Im online verfügbaren Klimaretter-Tool wählen sie aus den vorgegebenen Aktionen ihre individuellen Maßnahmen aus den Bereichen Energie, Mobilität, Konsum und Ressourcen aus und setzen diese in einem frei wählbaren Zeitraum um. Die Umrechnung in vermiedene Kohlendioxid-Emissionen macht den jeweiligen Beitrag zum Klimaschutz direkt sichtbar. Das UKW beteiligt sich seit 2023 an dem Projekt.

https://projekt.klimaretter-lebensretter.de

 

Text: Pressestelle / UKW

 

Julia Weimert und Antonia Mach
Julia Weimert (links) und Antonia Mach von der Stabsstelle Nachhaltigkeit des Uniklinikums Würzburg präsentieren die Urkunde und die Trophäe des Klimaretter-Awards 2025. Bild: Kim Sammet / UKW

Schnittstelle zwischen Biostatistik und Klinik stärken

Erfolgreiches internationales Symposium zu „Biostatistik für innovative klinische Studien“ am Universitätsklinikum Würzburg

Teilnehmende posieren auf einer Treppe im Zentrum für Innere Medizin
Rund 40 Teilnehmende aus ganz Deutschland nahmen im Uniklinikum Würzburg am Symposium „Biostatistik für innovative klinische Studien“ teil, weitere 90 Teilnehmende folgten dem Symposium online. © Verena Bock / NCT WERA

Würzburg. Die Biostatistik ist ein integraler methodischer Bestandteil bei der Planung, Durchführung und Auswertung klinischer Studien. Sie sorgt dafür, dass verlässliche Schlüsse aus klinischen Studien gezogen und neue Therapien sicher entwickelt werden können. 

Aus diesem Grund luden das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und die weiteren Träger des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen NCT WERA (Würzburg, Erlangen, Regensburg, Augsburg) am 1. Juli 2025 zum internationalen wissenschaftlichen Symposium „Biostatistik für innovative klinische Studien“ ins Universitätsklinikum Würzburg (UKW) ein. 

Das NCT ist eine langfristig angelegte Kooperation zwischen dem DKFZ exzellenten Partnern in der Universitätsmedizin und weiteren herausragenden Forschungspartnern an verschiedenen Standorten in Deutschland. Ziel des NCT ist es, die Behandlungsergebnisse und Lebensqualität von Menschen mit Krebs erheblich zu verbessern, indem innovative präklinische Entdeckungen und Entwicklungen effizient in klinische Anwendungen übertragen werden.

Starkes Interesse unterstreicht hohe Relevanz der Biostatistik für innovative klinische Studien

Rund 40 Teilnehmende aus ganz Deutschland nahmen vor Ort am Symposium teil um die spannenden Vorträge renommierter nationaler und internationaler Expertinnen und Experten zu hören. Weitere 90 Teilnehmende folgten dem Symposium online.

„Das starke Interesse unterstreicht die hohe Relevanz neuer methodischer Ansätze insbesondere im Bereich früher klinischer Studien für die onkologische Forschung“, kommentiert Prof. Dr. Peter Heuschmann, Vorstand des Instituts für Klinische Epidemiologie und Biometrie (IKE-B) an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Heuschmann hatte die wissenschaftliche Planung des Symposiums zusammen mit Prof. Dr. Annette Kopp-Schneider vom DKFZ und Prof. Dr. Thomas Jaki von der Universität Regensburg (UR) vorbereitet.

Einsatz von PROMs und Methoden zur Erhebung der Dosis-Toxizitäts-Beziehung

Im Rahmen des Symposiums wurden neueste methodische Entwicklungen für frühe klinische Studien in der Onkologie diskutiert, darunter innovative Studiendesigns mit ihren jeweiligen Vor- und Nachteilen. Weitere Themen waren der Einsatz von patientenberichteten Endpunkten, sogenannten Patient-Reported Outcome Measures (PROMs), sowie Methoden zur optimalen Erhebung der Dosis-Toxizitäts-Beziehung. Ein zentrales Anliegen der Veranstaltung war die engere Verzahnung von Klinik und Statistik bei der Planung und Auswertung onkologischer Studien.

Besonderes Highlight war ein interaktiver Workshop, der den direkten wissenschaftlichen Austausch zwischen medizinischen und methodischen Fachdisziplinen ermöglichte. Gemeinsam wurden Herausforderungen und Lösungen bei der Durchführung von frühen klinischen Studien diskutiert. 
Die Teilnehmenden waren sich einig: Eine frühzeitige und strukturierte Zusammenarbeit zwischen Fachleuten aus Klinik und Biostatistik ist entscheidend für den Erfolg zukunftsweisender Studienkonzepte. Gleichzeitig wurde deutlich, dass es in der onkologischen Forschungslandschaft nach wie vor einen Bedarf an Unterstützungsstrukturen gibt. 

Professur für Biostatistik am NCT WERA

Ein bedeutender Schritt in diese Richtung ist die geplante Einrichtung einer Professur für Biostatistik am NCT WERA. Diese soll die strategisch wichtige Schnittstelle zwischen Methodik und klinischer Praxis nachhaltig stärken und dazu beitragen, die Entwicklung und Umsetzung innovativer Studienkonzepte weiter voranzutreiben.

„Das Symposium wurde von allen Beteiligten als voller Erfolg gewertet und hat wichtige Impulse für die zukünftige Ausrichtung der klinischen Forschung in Deutschland und darüber hinaus gesetzt“, resümiert Prof. Dr. Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik II am UKW und Sprecher des NCT WERA.

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)
Das NCT ist eine langfristig angelegte Kooperation zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), exzellenten Partnern in der Universitätsmedizin und weiteren herausragenden Forschungspartnern an verschiedenen Standorten in Deutschland: Berlin, Dresden, Heidelberg, SüdWest (Tübingen-Stuttgart/Ulm), WERA (Würzburg mit den Partnern Erlangen, Regensburg und Augsburg) und West (Essen/Köln). Der NCT Ausbau im Jahr 2023 von den ursprünglich zwei Standorten Heidelberg und Dresden auf sechs Standorte wurde durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Nationalen Dekade gegen Krebs angetrieben und durch die Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen unterstützt. Ziel des NCT ist, Innovationen in der Krebsforschung in Deutschland zielgerichtet und schnell in Studien zu überführen, um Krebs nach neuestem Stand der Forschung erfolgreich zu diagnostizieren und unter Beibehaltung einer hohen Lebensqualität zu behandeln. Patientinnen und Patienten sind dabei Forschungspartner auf Augenhöhe.
 

Teilnehmende posieren auf einer Treppe im Zentrum für Innere Medizin
Rund 40 Teilnehmende aus ganz Deutschland nahmen im Uniklinikum Würzburg am Symposium „Biostatistik für innovative klinische Studien“ teil, weitere 90 Teilnehmende folgten dem Symposium online. © Verena Bock / NCT WERA

20 Jahre Würzburger Stammzelltransplantationszentrum: Innovative Zelltherapien in der Region verankert

Vor 20 Jahren wurde das Zentrum für Stammzelltherapie am Uniklinikum Würzburg ins Leben gerufen. Heute zieht es als etabliertes Behandlungszentrum für Zelltherapien Patientinnen und Patienten aus ganz Deutschland und dem Ausland an. Neben der klassischen Eigen- und Fremdtransplantation werden dort viele neuartige Behandlungswege angeboten.

GMP-Zelltherapielabor
Das GMP-Zelltherapielabor des Zentrums für Stammzelltherapie am Uniklinikum Würzburg versorgt Uniklinika in Deutschland mit Stammzellpräparaten. Bild: Daniel Peter / UKW

Würzburg. Die Medizinische Klinik II und die Kinderklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) betreiben seit 20 Jahren ein gemeinsames Zentrum für Transplantationen von Blutstammzellen. Die dabei eingesetzten Zellen lassen sich zum einen aus dem Blut oder dem Knochenmark der Patientinnen und Patienten selbst gewinnen – man spricht dann von „autolog“. Zum anderen können bei der „allogenen“ Stammzelltransplantation Zellen eines Spenders genutzt werden. 

Allogene und autologe Stammzelltransplantationen im Einsatz

„Bei der Versorgung der Erwachsenen liegt das Hauptaugenmerk bei der allogenen Stammzelltransplantation auf bösartigen Erkrankungen des Blut- und Lymphsystems, wie zum Beispiel akute Leukämien oder Lymphome“, beschreibt Prof. Dr. Hermann Einsele. Der Direktor der Medizinischen Klinik II fährt fort: „Einen besonderen Schwerpunkt bei der autologen Stammzelltransplantation stellt in Würzburg in den letzten Jahren das Multiple Myelom dar.“

Leukämien spielen auch bei Kindern und Jugendlichen eine große Rolle. „Darüber hinaus wird die Blutstammzelltransplantation durch die zunehmende Verfahrenssicherheit gerade bei jungen Patientinnen und Patienten mehr und mehr auch für nicht-bösartige Bluterkrankungen angewandt“, verdeutlicht Prof. Dr. Matthias Eyrich, der die Stammzelltransplantationen an der Kinderklinik des UKW leitet. Neu ist nach seinen Worten zudem, dass die Blutstammzelltransplantation häufig mit anderen Immuntherapien kombiniert wird.

Für die allogene Stammzelltransplantation wird idealerweise ein Spender benötigt, der in allen Gewebemerkmalen mit der Patientin oder dem Patienten übereinstimmt. In Deutschland haben sich derzeit mehr als zehn Millionen potenzielle Stammzellspenderinnen und -spender registrieren und ihr Blut typisieren lassen, weltweit sind es 41 Millionen. Die Wahrscheinlichkeit, einen passenden Spender zu finden, liegt bundesweit bei über 90 Prozent. „Sollte sich dennoch kein perfekter Spender finden, sind wir in der Lage, suboptimale Spender-Stammzellen unter Reinraumbedingungen aufzubereiten – eine Leistung, die nur sehr wenige Zentren in Deutschland erbringen können“, schildert Prof. Eyrich. 

Pro Jahr führen die „Med II“ und die Kinderklinik zusammen rund 120 allogene Stammzelltransplantationen durch. Bei den autologen sind es jährlich bis zu 200 – ein bundesweiter Spitzenwert.

Zelluläre Immuntherapie im Kommen

Im Jahr 2019 wurden die Transplantationsaktivitäten durch das Zentrum für zelluläre Immuntherapie (ZenITh) erweitert, das die Entwicklung innovativer Behandlungswege vorantreibt. Beispielsweise die CAR-T-Zell-Therapie: Hierbei werden körpereigene T-Lymphozyten der Patientin oder des Patienten im Labor mit einem künstlichen „chimären“ Rezeptor für Tumorzellen versehen. Die Abkürzung CAR steht daher für „Chimärer Antigen-Rezeptor“. „Der neue Rezeptor ermöglicht es den T-Lymphozyten, in vorher ungekannter Weise gegen Leukämiezellen aktiv zu werden“, schildert Prof. Dr. Michael Hudecek, einer der Experten für Zelluläre Immuntherapie am UKW. Mittlerweile ist die CAR-T-Zelltherapie als fester Bestandteil der Leukämie- und Lymphombehandlung etabliert. Auch für an Multiplem Myelom Erkrankte bietet sie eine neue Chance. Laut Prof. Hudecek ist es zudem möglich, die CAR-T-Zelltherapie mit der Blutstammzelltransplantation zu kombinieren. 

Die Medizinische Klinik II führt vornehmlich auf der Station M41 pro Jahr rund 100 CAR-T-Zelltherapien an erwachsenen Patientinnen und Patienten durch, jährlich etwa fünf weitere Anwendungen kommen durch die Kinderklinik dazu. „Mit diesen Zahlen und der dazugehörigen Expertise ist das UKW das führende CAR-T-Zell-Zentrum in Europa“, zeigt sich Prof. Einsele stolz.

Starthilfe durch außergewöhnliche Spendenaktion

Startpunkt des Zentrums für Stammzelltransplantationen war die Einweihung eines Neubaus auf dem Klinikumscampus an der Josef-Schneider-Straße im Jahr 2005. Die Kosten des 7,3 Millionen Euro teuren Gebäudes D30 teilten sich das Land Bayern und die Bundesrepublik Deutschland hälftig. Die Finanzierungszusage des Freistaats wurde durch eine außergewöhnliche Spendenaktion angestoßen. Dabei leistete die von der Würzburger Geschäftsfrau Gabriele Nelkenstock ins Leben gerufene „Aktion Stammzelltherapie“ wesentliche Starthilfe. Ihrer Bürgerbewegung gelang es, in Zusammenarbeit mit Christel Lochner, der Vorsitzenden der Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg e.V., mit vielen Aktionen über 500.000 Euro – damals über eine Million D-Mark – in der Region zu sammeln. „Diese Erfolgsgeschichte war nur möglich, weil seinerzeit Bürgerschaft und Politik, namentlich der bayerische Landtagsabgeordnete Manfred Ach, am gleichen Strang zogen“, erinnert sich Nelkenstock.

Zellbearbeitung im eigenen Labor

Bereits damals wurde Wert darauf gelegt, dass im Zentrum auch die Möglichkeit zur eigenen Zellbearbeitung gegeben ist. Das GMP-Zelltherapielabor – so der heutige Name – ist mittlerweile ein überregionaler Versorger für Stammzellpräparate und stattet andere deutsche Universitätsklinika mit für einzelne Patientinnen und Patienten maßgeschneiderten Präparaten aus. Des Weiteren fungiert das Labor als wichtige Logistik-Drehscheibe für CAR-T-Zellen. „Um dem zunehmenden Bedarf und den neuen Technologien Rechnung zu tragen, soll im Herbst 2025 ein weiteres Reinraum-Labor am UKW eröffnet werden. Damit erhalten wir erstmals die Möglichkeit, selbst CAR-T-Zellen für klinische Studien herzustellen“, freut sich Prof. Eyrich, der das GMP-Labor leitet.

Nachdem die Erwachsenen- und die Kinder-Stammzelltherapie zunächst gemeinsam im Haus D30 untergebracht waren, ergab sich durch die Eröffnung des Zentrums für Innere Medizin (ZIM) des UKW im Jahr 2009 für die Medizinische Klinik II die Möglichkeit, ihre entsprechenden Aktivitäten auf dortige Stationen zu verlagern. Während D30 – mit Ausnahme des GMP-Labors – heute alleinig von der Kinderklinik genutzt wird, betreibt die Med II unter Leitung von Privatdozent Dr. Daniel Teschner auf der Station M52 des ZIM ein Zentrum für allogene Stammzelltherapien. Die autologen Stammzelltransplantationen für Erwachsene finden auf den Stationen M 42 und 43 statt.

Aktuelle Forschungsschwerpunkte

Der Schwerpunkt der aktuellen Forschung liegt in der Weiterentwicklung der CAR-T-Zelltherapie – sowohl im optimalen Zusammenspiel mit der allogenen Stammzelltherapie als auch in der Ausweitung der Behandlungsindikationen von den Leukämien auf solide Tumoren. Solide Tumoren benötigen andere Zielstrukturen für die CAR-T-Zellen als Leukämiezellen und diese müssen in klinischen Studien validiert werden. „Ein weiteres wichtiges Ziel ist es, das Überleben der CAR-T-Zellen im für sie ungünstigen Milieu des Tumors sicherzustellen. Hierzu laufen Anstrengungen, den Stoffwechsel und die Langlebigkeit der T-Zellen zu optimieren und auf die Bedingungen im Tumor anzupassen“, erläutert Prof. Hudecek.

Klinische Studien sind das wichtigste Instrument, um die Sicherheit und Wirksamkeit von neuen Therapiekonzepten zu dokumentieren. Beispielsweise wurde kürzlich am UKW eine erste Studie bei Kindern und Jugendlichen mit Hirntumoren erfolgreich beendet, während vor wenigen Wochen die erste eigene CAR-T-Zellstudie des Würzburger Uniklinikums bei Erwachsenen mit soliden Tumoren und Lymphomen an den Start ging.

Wie fest das Thema Zelltherapie am UKW verankert ist, zeigt sich auch in der Einrichtung neuer Professuren und Arbeitsgruppen. So wurde mit Prof. Hudecek an der Medizinischen Klinik II ein Lehrstuhlinhaber für die Entwicklung neuer CAR-T-Zelltherapien berufen, während an der Kinderklinik eine Arbeitsgruppe für CAR-T-Zellen bei kindlichen soliden Tumoren neu eingerichtet und mit Dr. Ignazio Caruana international besetzt wurde. Die Anschubfinanzierung der AG leistete die Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg e.V. 

„Mit der Summe dieser Entwicklungen ist sichergestellt, dass Patientinnen und Patienten aus der Region immer von den neuesten Therapiemöglichkeiten profitieren können“, fasst Prof. Eyrich zusammen.

 

Text: Pressestelle / UKW

Welche medizinischen Themen beschäftigen den Deutschen Ethikrat?

Gastreferent des 15. Ethiktags am Uniklinikum Würzburg war Dr. Josef Schuster. Als Mitglied des Deutschen Ethikrats gab er Einblicke in die Arbeit des Gremiums und positionierte sich zu vielen medizinischen Ethikfragen.

Dr. Josef Schuster
In seinem Vortrag umriss Dr. Josef Schuster die Struktur und die aktuellen Themen des Deutschen Ethikrats. Bild: Helmuth Ziegler / UKW
Dr. Josef Schuster und Andreas Jungbauer
In der Diskussion mit dem Auditorium und dem Moderator Andreas Jungbauer (rechts) nahm Dr. Josef Schuster Stellung zu zahlreichen weiteren ethischen Herausforderungen. Bild: Helmuth Ziegler / UKW
Prof. von Oertzen, Dr. Elisabeth Jentschke, Dr. Dr. Josef Schuster und Andreas Jungbauer
Von links: Prof. Dr. Tim von Oertzen (Ärztlicher Direktor des UKW), PD Dr. Elisabeth Jentschke (Leiterin des Klinischen Ethikkomitees des UKW), Dr. Dr. Josef Schuster (Mitglied des Deutschen Ethikrats) und Andreas Jungbauer (Moderator). Bild: Niko Natzschka

Würzburg. Das Klinische Ethikkomitee (KEK) des Uniklinikums Würzburg (UKW) organisiert einmal im Jahr seinen Ethiktag. Die diesjährige, 15. Neuauflage der öffentlichen Vortrags- und Diskussionsveranstaltung fand am 30. Juni 2025 statt. Rund 200 Teilnehmende kamen in den Hörsaal des Rudolf-Virchow-Zentrums auf dem Klinikumscampus an der Würzburger Josef-Schneider-Straße, um die Ausführungen von Dr. Dr. h.c. Josef Schuster als Mitglied des Deutschen Ethikrats zu hören. Im Zentrum standen dabei die medizinischen Themen, mit denen sich das bekannte Gremium aktuell beschäftigt – oder in der jüngeren Vergangenheit beschäftigt hat. 

Einleitend beschrieb Privatdozentin Dr. Elisabeth Jentschke die Aufgaben und die Struktur des von ihr geleiteten KEK. Dem unabhängigen Komitee gehören Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verschiedener Berufsgruppen am UKW an. Auf Wunsch beraten sie bei ethischen Fragen in der Patientenversorgung und im Arbeitsalltag.

„Wo Medizin auf das Leben trifft, ist Ethik immer im Raum“, unterstrich Prof. Dr. Tim J. von Oertzen in seiner Begrüßungsansprache. Der Ärztliche Direktor und Vorstandsvorsitzende des UKW fuhr fort: „Ethische Fragestellungen sind daher keine Randthemen, sondern integraler Bestandteil ärztlicher und pflegerischer Praxis – und werden es in Zukunft noch in viel höherem Maße sein. Nicht nur, weil die Möglichkeiten der modernen Medizin zunehmen, sondern auch, weil sich gesellschaftliche Vorstellungen von Krankheit, Gesundheit, Autonomie und Verantwortung verändern.“ 

Mediziner und Vertreter des jüdischen Glaubens

Der Deutsche Ethikrat gibt mit seinen Stellungnahmen und Empfehlungen Orientierung für Gesellschaft und Politik (siehe Kastentext). Dr. Josef Schuster (Jahrgang 1954) gehört der Einrichtung seit dem Jahr 2020 an. Der Würzburger Internist und Notarzt ist bundesweit bekannt als Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Er vertritt im Ethikrat nicht nur eine Perspektive als Mediziner, sondern fungiert auch als Vertreter des jüdischen Glaubens und dessen ethischen Vorstellungen. 

Kritischer Blick auf die Stellungnahme zur Corona-Pandemie

In seiner ersten Amtsperiode im Ethikrat zwischen 2020 und 2024 zählte die Corona-Pandemie zu den zentralen Themen. Dabei erarbeitete der Rat im Jahr 2020 eine mit über 300 Seiten ungewöhnlich umfangreiche Stellungnahme. „Damals wurden viele Perspektiven der Bundesregierung positiv bewertet“, berichtete Dr. Schuster in seinem Vortrag. Retrospektiv müsse man aber immer auch den damaligen Kenntnisstand berücksichtigen. „Wir wissen heute alle, dass einige der Dinge, die im Rahmen der Pandemie auch gesetzgeberisch veranlasst wurden, wohl deutlich über das Ziel hinausgeschossen sind“, unterstrich der Referent. Besonders überraschend und erschreckend sei für ihn persönlich in der Folge gewesen, wie sehr speziell die Jugendlichen psychisch unter Maßnahmen wie Home Schooling und Kontaktbeschränkungen gelitten hätten.

Eine weitere Stellungnahme seiner ersten Amtsperiode beschäftigte sich mit der Mensch-Maschine-Interaktion. Für Dr. Schuster war hier die entscheidende Aussage: Künstliche Intelligenz ist segensreich, aber das letzte Wort muss immer der Mensch haben.

Aktuell: Diskussion um Gestaltung und Finanzierung der Pflege

Im Januar 2025 entschied der Ethikrat, sich intensiv mit dem Wohl pflegebedürftiger Menschen und ihrer Pflegenden auseinanderzusetzen – sowohl in Heimen als auch in der häuslichen Pflege. „Dabei geht es zum einen um den Mangel an pflegenden Personen und zum anderen um Finanzierungsfragen“, schilderte Josef Schuster. Nach seinen Worten wird im Ethikrat aktuell sehr kontrovers diskutiert, wie man sich zu Vollzeitkräften in der häuslichen Pflege, die meist aus osteuropäischen Ländern kommen, stellen soll. „Kritiker sehen hier eine Form der Ausbeutung. Außerdem würden durch diese Praxis Menschen aus ihren Heimatländern abgezogen, in denen auch ein Pflegebedarf besteht“, so der Mediziner. Aus eigenen Beobachtungen heraus empfindet er dieses Modell für finanziell entsprechend Ausgestattete als sinnvoll und für die Pflegenden in der Regel als fair. Außerdem funktioniere die häusliche Pflege in den Herkunftsländern trotz der „Abwanderung“ in Länder wie Deutschland nach wie vor gut.

Das weitaus größere Problem ist für ihn die Finanzierung. Er rechnete vor: „Bei der 1995 gestarteten Pflegeversicherung lag der Beitrag für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bei 0,3 Prozent des Gehaltes. Inzwischen müssen drei Arbeitnehmer eine pflegende Person finanzieren und die Demographen sagen für 2040 ein Verhältnis 2:1 voraus. Das bedeutet, dass dann 5,3 Prozent des Gehalts erforderlich sind, in 2060 bei gleichen Voraussetzungen wie heute 8,5 Prozent. Das ist ein Problem, um dessen Lösung ich die Politik nicht beneide.“ Der Ethikrat werde sich in den kommenden Wochen und Monaten damit befassen, wie das Ganze vielleicht auf bessere, gesündere Füße gestellt werden könne.

Persönliche Standpunkte zu vielen weiteren Themen

In der auf seinen Vortrag folgenden Diskussion mit dem Moderator Andreas Jungbauer und dem Auditorium wurden Standpunkte des Experten zu vielen weiteren ethischen Herausforderungen abgefragt. Hier einige Beispiele:

Bei der Organspende würde Dr. Schuster die Widerspruchslösung mitgehen. Er wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die jüdische Ethik mittlerweile Organspende erlaubt.

Was das Problem der zukünftigen Finanzierbarkeit medizinischer Leistungen angeht, sagte das Ethikrat-Mitglied: „Nicht alles, was gut tut, wird finanzierbar bleiben. Man muss das aktuelle Leistungsspektrum kritisch hinterfragen, was ist im wahrsten Sinne des Wortes lebenswichtig und was zwar das Wohlbefinden steigert und vielleicht nicht lebenswichtig ist.“ Dem zum Beispiel in Großbritannien verfolgten Konzept, das Lebensalter als Kriterium für die Verfügbarkeit bestimmter medizinischen Versorgungsleistungen wie künstliche Hüftgelenke heranzuziehen, erteilte Dr. Schuster eine klare Absage.

Auch beim ärztlich assistierten Suizid hat Dr. Schuster im Einklang mit der jüdischen Ethik eine eindeutige Haltung: Es steht dem Menschen nicht zu, das Leben zu beenden – egal wie, egal mit welchen Maßnahmen. In diesem Zusammenhang bedankte sich Dr. Elisabeth Jentschke für ein entsprechendes Positionspapier des Deutschen Ethikrats. „Es darf nicht sein, dass sich Menschen, die glauben, gesellschaftlich nichts mehr wert zu sein, subtil zum ärztlich assistierten Suizid gedrängt fühlen“, betonte die Leiterin des KEK.

Hohe Anerkennung für die Arbeit des Klinischen Ethikkomitees

Auf die Frage, wie er insgesamt die Bedeutung der Arbeit des Deutschen Ethikrats beurteile, sprach Dr. Schuster von seiner Empfindung eines eher mäßigen Einflusses des Gremiums – insbesondere auf die Politik. Im Vergleich schätzte er die Wirksamkeit eines Klinischen Ethikkomitees als bedeutend höher ein: „Hier geht es um konkrete Fragen, die sich im Klinikalltag ergeben. Die Bedeutung des KEK wird vor dem Hintergrund der steigenden medizinischen Möglichkeiten weiter steigen.“

 

Über den Deutschen Ethikrat

Bei seinem Vortrag auf dem Ethiktag gab Dr. Schuster auch einen Überblick über die Struktur des Deutschen Ethikrates. Die Rechtsgrundlage des im Jahr 2007 eingerichteten Gremiums bildet das deutsche Ethikratgesetz. Laut Definition verfolgt der Ethikrat die ethischen, gesellschaftlichen, naturwissenschaftlichen, medizinischen und rechtlichen Fragen sowie die voraussichtlichen Folgen für Individuum und Gesellschaft, die sich im Zusammenhang mit der Forschung und den Entwicklungen insbesondere auf dem Gebiet der Lebenswissenschaften und ihrer Anwendung auf den Menschen ergeben. Zu seinen Aufgaben gehören insbesondere: 

  • die Information der Öffentlichkeit und die Förderung der Diskussion in der Gesellschaft unter Einbeziehung der verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen,

  • die Erarbeitung von Stellungnahmen sowie von Empfehlungen für politisches und gesetzgeberisches Handeln,

  • die Zusammenarbeit mit nationalen Ethikräten und vergleichbaren Einrichtungen anderer Staaten und internationaler Organisationen.

Seine Mitglieder werden von der Bundesregierung und dem Bundesrat vorgeschlagen. Die endgültige Berufung erfolgt durch die Präsidentin oder den Präsidenten des Bundestages. Aktuell hat der Deutsche Ethikrat 25 Mitglieder.

Bei seiner Themenwahl gibt es zwei Wege: Zum einen kann die Bundesregierung den Ethikrat offiziell mit der Bearbeitung eines bestimmten Themas beauftragen. Zum anderen kann der Ethikrat auch eigenständig Themen aufgreifen, die er für gesellschaftlich relevant oder ethisch herausfordernd hält.

Über das Klinische Ethikkomitee

Das Klinische Ethikkomitee (KEK) ist ein unabhängiges Gremium aus Mitarbeitenden verschiedener Berufsgruppen am UKW. Es unterstützt die Klinikumsbeschäftigten in Form von Einzel- oder Gruppenberatungen bei moralischen Fragen und Herausforderungen, die sich bei der Versorgung von Patientinnen und Patienten ergeben. Darüber hinaus führt das KEK Fortbildungen zu wichtigen ethischen Themen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums durch. Im Konsens mit den Ansprechpersonen der Kliniken werden Handlungsempfehlungen für häufige ethische Fragen erarbeitet. 

 

Text: Pressestelle / UKW

Dr. Josef Schuster
In seinem Vortrag umriss Dr. Josef Schuster die Struktur und die aktuellen Themen des Deutschen Ethikrats. Bild: Helmuth Ziegler / UKW
Dr. Josef Schuster und Andreas Jungbauer
In der Diskussion mit dem Auditorium und dem Moderator Andreas Jungbauer (rechts) nahm Dr. Josef Schuster Stellung zu zahlreichen weiteren ethischen Herausforderungen. Bild: Helmuth Ziegler / UKW
Prof. von Oertzen, Dr. Elisabeth Jentschke, Dr. Dr. Josef Schuster und Andreas Jungbauer
Von links: Prof. Dr. Tim von Oertzen (Ärztlicher Direktor des UKW), PD Dr. Elisabeth Jentschke (Leiterin des Klinischen Ethikkomitees des UKW), Dr. Dr. Josef Schuster (Mitglied des Deutschen Ethikrats) und Andreas Jungbauer (Moderator). Bild: Niko Natzschka

klinikum & wir erschienen: Was macht Pflege aus?

Das Top-Thema der Ausgabe 2/2025 des Magazins klinikum & wir widmet sich dem aktuellen Projekt „Pflege, weil ich’s kann“ des Uniklinikums Würzburg. Die Kampagne geht neue Wege, um die Wahrnehmung des Pflegeberufs zu gestalten – nach innen und außen.

Titelbild des Magazins
Das Top-Thema „Pflege, weil ich’s kann“ auf der Titelseite der aktuellen Ausgabe des Magazins klinikum & wir.

Würzburg. Was macht Pflege aus? Wie sehen die Pflegekräfte ihre Tätigkeit? Und wie wollen sie von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden?

Um Fragen wie diese geht es bei „Pflege, weil ich’s kann“, einem neuen Projekt am Uniklinikum Würzburg (UKW). klinikum & wir, das Magazin der Würzburger Universitätsmedizin, beschreibt im Top-Thema seiner gerade erschienenen Ausgabe 2/2025 die Hintergründe, die Ziele sowie die bisherigen Maßnahmen der Kampagne.

Außerdem blickt die 40-seitige Publikation auf die wichtigsten Forschungsergebnisse, Auszeichnungen, Personalmeldungen sowie sonstigen Ereignisse des letzten Quartals am UKW zurück – und macht auf kommende Veranstaltungen aufmerksam. 

Neben den gedruckten Exemplaren, die an vielen öffentlich zugänglichen Stellen am Klinikum zum Mitnehmen ausliegen, gibt es klinikum & wir sowie unser Magazin UNI.KLINIK auch als Webmagazin unter www.ukw.de/medien-kontakt/presse/magazine.

Text: Pressestelle / UKW

Titelbild des Magazins
Das Top-Thema „Pflege, weil ich’s kann“ auf der Titelseite der aktuellen Ausgabe des Magazins klinikum & wir.