Aktuelle Pressemitteilungen

Vorstufe des Cholesterins schützt Zellen vor Ferroptose

Eine Vorstufe des Cholesterins, die bislang als schädlich eingestuft wurde, kann Krebszellen vor dem Zelltod schützen. Diese in Nature veröffentlichte Erkenntnis öffnet der Krebsforschung neue Türen.

In einer bahnbrechenden Studie hat ein Team um den Würzburger Professor José Pedro Friedmann Angeli nachgewiesen, dass die Cholesterinvorstufe 7-Dehydrocholesterol (7-DHC) eine entscheidende Rolle als Antioxidans spielt: Sie lagert sich in die Zellmembranen ein und schützt die Zellen, indem sie eine bestimmte Art des Zelltods verhindert, die so genannte Ferroptose.

Bislang wurde eine Anhäufung der Cholesterinvorstufe 7-DHC nur mit neurologischen Entwicklungsstörungen in Verbindung gebracht, jetzt zeigen wir, dass sie die zelluläre Fitness erhöht und bei Krebsarten wie dem Burkitt-Lymphom und dem Neuroblastom ein aggressiveres Verhalten fördern könnte“, sagt Friedmann Angeli.

Die neu entdeckte Schutzfunktion von 7-DHC eröffne nun spannende Perspektiven, um die Behandlung von Krebs und anderen mit Ferroptose verbundenen Krankheiten weiter zu verbessern: „Das gibt uns neue Möglichkeiten, potenzielle Hemmstoffe zu prüfen, die auf die Cholesterinbiosynthese abzielen und bereits in der medizinischen Praxis etabliert sind.“

Teams aus Würzburg, Dresden, München und Heidelberg beteiligt

Das berichten die Forschenden im Journal Nature. An der Studie haben neben dem Würzburger Team vom Rudolf Virchow Zentrum – Center for Integrative and Translational Bioimaging mitgewirkt: Maria Fedorova (Technische Universität Dresden), Marcus Conrad (Helmholtz Munich) Derek Pratt (Universität Ottawa) sowie Andreas Trumpp und Hamed Alborzinia (Deutsches Krebsforschungszentrum DKFZ Heidelberg).

Veränderungen im 7-DHC-Spiegel beobachten

Ein hoher Cholesterinspiegel wird mit Gesundheitsproblemen wie Herzproblemen und Diabetes in Verbindung gebracht. Die meisten Studien konzentrieren sich darauf, wie Cholesterin direkt zu diesen Erkrankungen beiträgt.

Auf diesem Gebiet eröffnet die Entdeckung der Cholesterinvorstufe 7-DHC als Antioxidans neue Möglichkeiten: Studien über Veränderungen im 7-DHC-Spiegel könnten entscheidende neue Erkenntnisse über die Erkrankungen liefern. Darüber hinaus sollten Medikamente, die speziell die 7-DHC-Produktion blockieren, in Kombination mit anderen Medikamenten erforscht werden – das könnte bei der Therapie mancher Krebserkrankungen positiv wirken.

Mögliche Auswirkungen auf die Tumorentwicklung

„Unser nächstes Forschungsziel ist es, die Auswirkungen der 7-DHC-Akkumulation während der Tumorentwicklung zu untersuchen“, sagt der Würzburger Ferroptose-Experte José Pedro Friedmann Angeli.

Das Team, das für die Publikation in Nature verantwortlich zeichnet, plädiert außerdem für weitergreifende epidemiologische Studien. Hintergrund: Es gibt von der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) zugelassene Medikamente, die das Enzym DHCR7 hemmen können. Dazu gehört Trazodon, das in den USA jährlich rund 20 Millionen Mal verschrieben wird, manchmal sogar für den Off-Label-Gebrauch zur Behandlung von Schlaflosigkeit.

„Studien haben gezeigt, dass Personen, die dieses Medikament einnehmen, erhöhte Plasmaspiegel von 7-DHC aufweisen. Um hier mögliche Auswirkungen besser zu verstehen, sind epidemiologische Studien von entscheidender Bedeutung“, sagt Friedmann Angeli. Diese Studien würden helfen herauszufinden, ob es einen Zusammenhang gibt zwischen Patientengruppen, die regelmäßig ferroptosemodulierende Medikamente wie Trazodon einnehmen, und der Krebsinzidenz, dem Auftreten von Metastasen oder anderen kritischen Aspekten der öffentlichen Gesundheit.

 

Publikation

7-Dehydrocholesterol is an endogenous suppressor of ferroptosis. Nature, 31. Januar 2024, DOI: 10.1038/s41586-023-06878-9, www.nature.com/articles/s41586-023-06878-9

Förderer

Die Studie wurde finanziell gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), dem Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) Würzburg und der José Carreras Leukämie Stiftung.

Kontakt

Prof. Dr José Pedro Friedmann Angeli, Rudolf Virchow Zentrum – Center for Integrative and Translational Bioimaging, Universität Würzburg, Comprehensive Cancer Centre (CCC) Mainfranken und Bayerisches Zentrum für Krebsforschung (BZKF), pedro.angeli@ virchow.uni-wuerzburg.de

Pressemitteilung der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg vom 31. Januar 2023

Dental Innovation Award für Zahnärztin des Uniklinikums Würzburg

Für die Präsentation eines innovativ gelösten Patientenfalls wurde Dr. Julia Ludwig von der Poliklinik für Zahnerhaltung des Uniklinikums Würzburg mit dem zweiten Platz des Dental Innovation Awards 2023 ausgezeichnet.

Dr. Julia Ludwig freut sich über den zweiten Platz beim Dental Innovation Award.
Dr. Julia Ludwig freut sich über den zweiten Platz beim Dental Innovation Award. Bild: Alexander Schubert / UKW

Dr. Julia Ludwig, Zahnärztin an der Poliklinik für Zahnerhaltung des Uniklinikums Würzburg, erzielte den zweiten Platz beim Dental Innovation Award 2023. Der Preis wird von der Stiftung für innovative Zahnmedizin unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ) vergeben. Dr. Ludwig erhielt die Auszeichnung in der Kategorie „Minimalinvasive Zahnerhaltung“ für eine Fallpräsentation unter dem Titel „Zahnumformungen nach Prämolarentransplantation und Kariesinfiltration mit Icon.“ Was verbirgt sich dahinter?

Die Würzburger Zahnärztin erläutert: „Ein junger Patient hatte durch einen Unfall mehrere Frontzähne verloren. Bei Jugendlichen, bei denen noch viel körperliches Wachstum zu erwarten ist, gestaltet sich eine Zahnlückenversorgung oft als sehr schwierig. Sie kann eine interdisziplinäre Behandlung erforderlich machen.“ Im konkreten Fall transplantierte zunächst ein Spezialist patienteneigene Zähne aus dem Seitenzahnbereich in die Lücken. Anschließend wurden die Zahnbögen kieferorthopädisch wieder harmonisch ausgeformt. „Zuletzt habe ich die transplantierten Zähne komplett non-invasiv mit direkten Kompositrestaurationen so umgestaltet, dass sie wie natürliche Frontzähne aussehen. Vorhandene kariöse Stellen wurden durch kleine Füllungen und per Kariesinfiltrationskonzept – kurz Icon – minimalinvasiv behandelt“, berichtet Julia Ludwig. Zusammenfassendes Ergebnis: Durch die innovative Behandlungsmethode war es möglich, den Jugendlichen mit eigenem Zahnmaterial minimalinvasiv, funktionell und ästhetisch ansprechend zu versorgen.

Dr. Julia Ludwig freut sich über den zweiten Platz beim Dental Innovation Award.
Dr. Julia Ludwig freut sich über den zweiten Platz beim Dental Innovation Award. Bild: Alexander Schubert / UKW

Hell und modern: Kinderwunschzentrum am UKW mit neuem Standort

Neueste Technik und sichere Verfahren für optimale Behandlung / Alle Bereiche an einem Standort vereint

Oberarzt Dr. Michael Schwab, Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums und Dr. Claudia Staib, Leiterin des Labors im UKW-Kinderwunschzentrum. Foto: UKW / Daniel Peter
Oberarzt Dr. Michael Schwab, Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums und Dr. Claudia Staib, Leiterin des Labors im UKW-Kinderwunschzentrum. Foto: UKW / Daniel Peter
Seit Anfang 2024 arbeitet das Team des UKW-Kinderwunschzentrums in den neuen Räumen der Frauenklinik. Foto: UKW / Daniel Peter
Seit Anfang 2024 arbeitet das Team des UKW-Kinderwunschzentrums in den neuen Räumen der Frauenklinik. Foto: UKW / Daniel Peter
In einem extra ausgestatteten Raum des Zentrums ist Platz für insgesamt 16 gesicherte Kryotanks. Foto: UKW / Daniel Peter
In einem extra ausgestatteten Raum des Zentrums ist Platz für insgesamt 16 gesicherte Kryotanks. Foto: UKW / Daniel Peter
Freude über den Umzug in neue Räume. Von links: Dr. Michael Schwab (Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums), Dr. Claudia Staib (Leiterin des Labors im UKW-Kinderwunschzentrum), PD Dr. Tim J. von Oertzen (Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender) und Prof. Dr. Achim Wöckel (Direktor der Frauenklinik am UKW).
Freude über den Umzug in neue Räume. Von links: Dr. Michael Schwab (Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums), Dr. Claudia Staib (Leiterin des Labors im UKW-Kinderwunschzentrum), PD Dr. Tim J. von Oertzen (Ärztlicher Direktor des UKW und Vorstandsvorsitzender) und Prof. Dr. Achim Wöckel (Direktor der Frauenklinik am UKW). Foto: UKW / Annika Wolf

Würzburg. Das Kinderwunschzentrum am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) hat neue, modern ausgestattete Räume im prägnanten Turm der UKW-Frauenklinik bezogen. Auf drei Etagen stehen nun Untersuchungs- und Behandlungsräume, mordernste Laboreinrichtung sowie die nötigen gesicherten Flächen für die Kryotanks zum Lagern von eingefrorenen Spermien oder Eizellen zur Verfügung. Jährlich werden am UKW-Kinderwunschzentrum etwa 750 Patientinnen und Patienten behandelt. Das Kinderwunschzentrum der Uniklinik zählt zu den größten Einrichtungen dieser Art in Unterfranken.

„Für unsere Patientinnen und Patienten mit Kinderwunsch stehen damit helle und moderne Räume am UKW zur Verfügung. Und das Team des Kinderwunschzentrums profitiert von den optimalen Rahmenbedingungen für diese wichtige Aufgabe“, betont PD Dr. Tim J. von Oertzen, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender der unterfränkischen Uniklinik. Zuvor waren die Räume des Kinderwunschzentrums im Untergeschoss der UKW-Frauenklinik an der Josef-Schneider-Straße untergebracht.

„Durch den Umzug auf die drei Etagen des Turms bleibt die enge Anbindung an die Frauenklinik und unsere verschiedenen Fachdisziplinen erhalten. Gleichzeitig konnte durch den Umbau und den Umzug jetzt ein passendes Ambiente geschaffen werden, das zur medizinischen Leistung auf universitärem Niveau passt“, freut sich Prof. Dr. Achim Wöckel, Direktor der Frauenklinik am UKW. Das Würzburger Universitätsklinikum investierte aus Eigenmitteln für den Umbau der Flächen im Gebäude aus den 1930er Jahren ca. 2,9 Millionen Euro. Die Flächen mussten zuvor entkernt und mit der nötigen technischen Infrastruktur ausgestattet werden. Die Bauarbeiten dauerten 18 Monate und wurden vom UKW (Geschäftsbereich Technik und Bau) geplant und ausgeführt.

Räumlich ist das Kinderwunschzentrum damit ein eigener Bereich für sich. In der ersten Etage befinden sich u.a. der Behandlungsraum und Büros, darüber direkt der Anmeldebereich mit zwei Untersuchungsräumen. In der dritten Etage befindet sich das Labor sowie ein extra ausgestatteter Raum für insgesamt 16 gesicherte Kryotanks und ein Raum zur Spermaabgabe. Für die entnommenen Eizellen gibt es einen eigenen kleinen „Proben-Aufzug“ zwischen den Etagen.

Schonende Kontrolle in speziellem Inkubator per Video

Direkt nach der Befruchtung der Eizelle im Kinderwunschzentrum werden diese in einem speziellen Inkubator gelagert, um dort den Erfolg einer Befruchtung zu kontrollieren. Als eine von nur wenigen Kliniken in Bayern setzt das UKW-Kinderwunschzentrum dafür einen speziellen „Time Lapse Inkubator“ ein. Dieser ermöglicht eine besonders schonende Überwachung der befruchteten Eizellen bzw. der sich dann entwickelnden Embryonen. Dr. Claudia Staib, Leiterin des Labors im Kinderwunschzentrum, erklärt: „Dadurch können wir eine Überwachung per Video vornehmen. Dies ist besonders schonend, denn so ist keine Entnahme aus dem Inkubator zur Kontrolle erforderlich. Das ist ein enormer Vorteil für den Erfolg einer künstlichen Befruchtung.“ Die Biologin betont zudem: „Der Begriff ´künstliche Befruchtung´ ist etwas irreführend: Natürlich findet die Befruchtung in einem Labor statt, aber der Vorgang ist zellbiologisch der gleiche wie im Körper. Nur die Umgebung ist eine andere.“ Ist eine Befruchtung erfolgreich, wird der Embryo nach fünf Tagen der Patientin eingesetzt.


Kinderwunsch erhalten bei Krebstherapie

Oberarzt Dr. Michael Schwab, Ärztlicher Leiter des UKW-Kinderwunschzentrums, erklärt: „Unerfüllter Kinderwunsch ist nicht ungewöhnlich. Bei etwa 15 Prozent der Paare im gebärfähigen Alter bleibt der Wunsch nach einem Kind unerfüllt. Daher werden bei uns zunächst beide Partner untersucht. Für die erfolgreiche Befruchtung stehen uns dann verschiedene Verfahren zur Verfügung.“ Eine wichtige Aufgabe des UKW-Kinderwunschzentrums sei es auch, Patientinnen und Patienten im Rahmen von „FertiPRotekt“ bei einer Krebserkrankung zu betreuen, die eine Chemo- oder Strahlentherapie vor sich haben. Dadurch kann bei erfolgreicher Behandlung ein späterer Kinderwunsch erfüllt werden. Dabei werden dann z.B. die Eizellen eingefroren, um sie bei einem späteren Zeitpunkt zu befruchten und einzusetzen. 


Zur Hälfte liegen die Gründe beim Mann

Die Gründe für einen unerfüllten Kinderwunsch sind vielfältig, erklärt Reproduktionsmediziner Dr. Schwab. Allerdings gebe es eine merkliche Verschiebung: Lag früher der Grund zu etwa 30 Prozent beim Mann, sei dieser Anteil auf inzwischen rund 50 Prozent angestiegen. Schwab: „Auch bei Männern sinkt die Fruchtbarkeit bei steigendem Alter, das kann eventuell zu dieser Entwicklung beitragen. Wichtig ist daher eine exakte Diagnose.“ Dabei arbeiten die Würzburger Reproduktionsmediziner jeweils eng mit den übrigen Fachabteilungen des UKW zusammen, z.B. der Endokrinologie, wenn ein Verdacht auf Hormonstörungen besteht.

Das UKW-Kinderwunschzentrum ist als Mitglied des deutschen IVF-Registers auch mit dem entsprechenden Gütesiegel ausgezeichnet. Zudem können neue Entwicklungen aus der medizinischen Forschung der Universitätsmedizin schnell in die Behandlung integriert werden.

Eine anteilige Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenversicherung ist durch die Patientinnen und Patienten im Vorfeld abzustimmen.

 

Kontakt:

Universitäts-Frauenklinik Würzburg
Zentrum für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin
Josef-Schneider Straße 4, 2. OG
97080 Würzburg
Tel.: 0931 20125619
E-Mail: kinderwunsch@ukw.de
www.ukw.de/kinderwunsch


Info: Fachbegriffe zur Kinderwunschbehandlung
In-Vitro-Fertilisation (IVF):
Dabei werden die durch Punktion gewonnenen Eizellen im Labor mit dem Sperma des Mannes zusammengegeben, so dass eine Befruchtung stattfindet. Hat sich die Eizelle nach 24 Stunden in mehrere Zellen geteilt, spricht man von einem Embryo, der dann in die Gebärmutter transferiert wird.

Intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI):
Diese Variante der IVF wird bei verminderter Spermienkonzentration und -qualität angewandt. Dabei wird ein einzelnes Spermium wird unter dem Mikroskop direkt in die Eizelle eingebracht.

Naturheilkundliche Pflegesprechstunde am Uniklinikum Würzburg für weiteres Jahr gesichert

Großzügige Spende sichert den Fortbestand der naturheilkundlichen Pflegesprechstunde am Uniklinikum Würzburg (UKW) auch im Jahr 2024. Die Sprechstunde ist eines der vielfältigen begleitenden Angebote für Menschen mit oder nach einer Krebserkrankung.

Gruppenbild mit 4 Personen mit einem Scheck in der Hand
Pflegefachkraft Antonia Weimann (links) und Dr. Claudia Löffler (rechts) nehmen dankend den Spendenscheck des KOI-Fördervereins, vertreten durch Beate Beyrich und Friederike Hofmann, an. © Annika Wolf / UKW
Antonia Weimann (Pflegefachkraft am UKW) berät im Rahmen der naturheilkundlichen Pflegesprechstunde eine Krebspatientin zum Thema Schröpfen.
Antonia Weimann berät im Rahmen der naturheilkundlichen Pflegesprechstunde eine Krebspatientin zum Thema Schröpfen. © Annika Wolf / UKW

Würzburg. Jeder zweite Mensch erhält im Laufe seines Lebens die Diagnose Krebs. Die Behandlungsmöglichkeiten und damit die Heilungschancen werden immer besser. Was aber oft bleibt, sind Spätfolgen der Erkrankung oder der Therapie. Der Bereich „Komplementäre Onkologie Integrativ“ (KOI) des am UKW angesiedelten Comprehensive Cancer Center Mainfranken (CCC MF) widmet sich der wissenschaftlich fundierten, ganzheitlichen Betreuung und Unterstützung von Menschen mit onkologischen Erkrankungen, begleitend zur konventionellen Krebstherapie. 

Förderverein unterstützt therapiebegleitendes Angebot für Menschen mit Krebs

Zu den komplementärmedizinischen Angeboten des KOI gehören neben einer ärztlichen Sprechstunde und Informationsveranstaltungen auch Ernährungs-, Bewegungs- und Sportberatungsangebote sowie die naturheilkundliche Pflegesprechstunde. Für das letztgenannte Zusatzangebot finanziert der KOI-Förderverein auch im Jahr 2024 eine Personalstelle mit 8.600 Euro. Dr. Claudia Löffler, Leiterin des KOI und Fachärztin für Innere Medizin, Hämatologie und Onkologie am UKW, sagt: „Nur dank der großzügigen Spende können wir die Pflegesprechstunde auch in diesem Jahr anbieten. Das freut uns sehr, denn die Rückmeldungen unserer Patientinnen und Patienten sind durchweg positiv.“

Pflegefachkraft berät Krebspatientinnen und  -patienten in Pflegesprechstunde

Die naturheilkundliche Pflegesprechstunde wird aktuell von einer speziell ausgebildeten Pflegefachkraft durchgeführt: Antonia Weimann. 
„In der Pflegesprechstunde berate und unterstütze ich krebskranke Menschen bei ihren individuellen Problemen, Symptomen oder Ängsten. Ein großes Thema ist beispielsweise der Umgang mit Nebenwirkungen nach oder während einer Chemotherapie. Hier können Angebote wie eine Akupunktur oder Schröpfen helfen“, sagt Antonia Weimann.
Das seit 2018 bestehende Angebot der Pflegesprechstunde wird jährlich über 200-mal in Anspruch genommen.


Weitere Informationen zum Bereich „Komplementäre Onkologie Integrativ" sind hier nachzulesen.

 

Kontakt zum KOI-Förderverein:

Förderverein zur Unterstützung der Komplementärmedizin für onkologische Patienten e.V.
Gisela Walter (stellvertretende Vorsitzende)

Tel. 0931/68083782
E-Mail: foerderverein.koi@gmail.com

Spendenkonto:
Sparkasse Mainfranken
IBAN: DE05 7905 0000 0049 283617
 

Informationen zum Warnstreik am 30. Januar am UKW / Notdienstversorgung gesichert

Terminverschiebungen und längere Wartezeiten

Würzburg. Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat für den 30. Januar 2024 (Dienstag) einen ganztägigen Warnstreik an Unikliniken ankündigt. Davon ist auch das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) betroffen. Durch eine Notdienstvereinbarung zwischen der Gewerkschaft und dem Universitätsklinikum ist die Notfallversorgung auch während des Streiks gesichert. Zudem regelt die Vereinbarung, dass die dringliche Behandlung von Tumor- und Dialysepatienten von den Streikmaßnahmen ausgenommen ist.

Allerdings sind deutliche Einschränkungen im Rahmen der übrigen Versorgung zu erwarten. So müssen etwa planbare Eingriffe aufgrund des Streiks verschoben werden, wenn dies medizinisch vertretbar ist. Betroffene Patientinnen und Patienten wurden und werden, sofern möglich, von den jeweiligen Kliniken über Terminausfälle und -verschiebungen informiert bzw. gebeten, sich nochmals in der behandelnden Klinik zu erkundigen.

Auch in den Ambulanzen, Sprechstunden und weiteren Bereichen kann es am Streiktag zu Einschränkungen und längeren Wartezeiten kommen.

Anlass der Streikmaßnahmen sind die aktuellen Tarifverhandlungen. Dabei verhandelt die Tarifgemeinschaft Deutscher Länder (TdL) als Arbeitgeberverband mit dem Marburger Bund. Die Abschlüsse gelten dann auch für die Ärztinnen und Ärzte am Universitätsklinikum Würzburg.

Große und kleine Forschende für Studien gesucht

Am Zentrum für Psychische Gesundheit des Uniklinikums Würzburg wird in mehreren Studien untersucht, wie Menschen lernen und Entscheidungen treffen. Hierfür werden Personen zwischen acht und 30 Jahren gesucht, die an Experimenten – meist kleinen Spielen oder Rätseln am Computer oder Smartphone – teilnehmen.

Mit einem vertieften Verständnis darüber, wie Prozesse beim Lernen und Entscheidungentreffen aussehen, können Risiko- und Schutzfaktoren für die Entstehung psychischer Probleme identifiziert werden. Zukünftig könnte dies zu einer besseren Früherkennung, Diagnostik und Intervention führen – doch zuvor müssen diese Verhaltensweisen und Prozesse besser untersucht werden. Dazu führt die Arbeitsgruppe „Lernen und Motivation in der Entwicklungspsychiatrie, Psychotherapie und Prävention“ von Prof. Dr. Andrea Reiter am Zentrum für Psychische Gesundheit des Uniklinikums Würzburg (UKW) mehrere Studien durch. Für diese werden Teilnehmende zwischen acht und 30 Jahren gesucht.

Spielerische Experimente und Knobelaufgaben

In den Studien nehmen sie an altersgerechten, spielerischen Experimenten am PC Teil, in denen zum Beispiel ein Raumschiff gesteuert werden muss. Außerdem sind Fragebögen auszufüllen und Knobelaufgaben zu lösen. Die Arbeitsgruppe führt zum einen Onlinestudien durch, an denen von zu Hause aus mitgemacht werden kann. Zum anderen gibt es Experimente in den Räumen des UKW, wodurch der Einsatz einer VR-Brille möglich ist. Bei Studien, in denen die Bildgebungsverfahren EEG oder MRT verwendet werden, können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch einen Blick auf das eigene Gehirn und die Hirnaktivität werfen. Je nach Studie sind ein oder mehrere Termine erforderlich, die zwischen einer und 2,5 Stunden lang sein können. Pro Stunde gibt es eine Aufwandsentschädigung von rund zehn Euro und meist zusätzlich Gewinne aus den Computerspielen.

Interessierte, die sich über die untenstehenden Kontaktmöglichkeiten melden, bekommen die Studien vorgestellt und können Fragen stellen. Anschließend entscheiden sie, ob sie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihrer Teilnahme unterstützen möchten. Bei Minderjährigen muss das Einverständnis einer oder eines Sorgeberechtigten zur Kontaktaufnahme und Teilnahme vorliegen.

Kontakt:

E-Mail: kj_science@ ukw.de

Online-Formular: https://kjppp-onlineresearch.ukw.de/AGReiter/kontaktformular/probandenpool.html

 

Universitätsmedizin Würzburg: Einsatz für Zusammenhalt und gesellschaftliche Vielfalt sind wichtig und nötig

An der Universitätsmedizin Würzburg arbeiten Menschen aus 87 Nationen

Würzburg. Am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) und der Medizinischen Fakultät Würzburg arbeiten Menschen aus vielen verschiedenen Nationen und Kulturen zusammen, um Menschen zu versorgen, medizinische Fachkräfte auszubilden und neue Therapien zu erforschen. Die Universitätsmedizin Würzburg setzt sich für diese gesellschaftliche Vielfalt, Respekt und Toleranz ein und stellt sich gegen rechtsextremistische und demokratiefeindliche Tendenzen.

„Diese Vielfalt ist eine Stärke. Ohne die Unterstützung, die Kompetenz und das Engagement vieler Kolleginnen und Kollegen, die aus den unterschiedlichsten Nationen kommen, könnten wir unsere Aufgaben nicht in diesem Umfang erfüllen. Nachrichten über Veranstaltungen zu Plänen von Massenabschiebungen machen deutlich, dass es wichtig ist, sich für eine freiheitliche Gesellschaft einzusetzen“, betont PD Dr. Tim J. von Oertzen, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Würzburger Universitätsklinikums.

Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät in Würzburg, sagt: „Internationale Zusammenarbeit ist eine elementare Vorrausetzung für wissenschaftliches Arbeiten. Sie stärkt den Wissenschaftsstandort Deutschland und zeichnet besonders auch die Würzburger Universitätsmedizin aus. Es ist daher gut, wichtig und nötig, jetzt ein starkes Zeichen für Demokratie und den Rechtsstaat zu setzen.“

An der Universitätsmedizin Würzburg arbeiten Menschen aus 87 Nationen.