In einer Zeit zunehmender Spezialisierung stellt sich dringlich die Frage nach der Bedeutung und den Grenzen wissenschaftlicher Methoden. Was sagt ein Befund – und was bedeutet er? Welche Rolle spielen analysis und synthesis – nicht nur als Verfahren, sondern als Grundformen des Verstehens? Ausgangspunkt des Symposiums ist die methodologische Reflexion über die Struktur wissenschaftlicher Erkenntnis in der Medizin, erweitert um hermeneutische, erkenntnistheoretische und anthropologische Dimensionen.
Im Zentrum steht der Gedanke: Jede Methode eröffnet einen bestimmten Zugang zur Welt – und verschließt andere. Keine einzelne Disziplin kann für sich beanspruchen, das Ganze zu erfassen. Der methodische Pluralismus ist kein Mangel, sondern Ausdruck der Komplexität dessen, was wir „Wirklichkeit“ nennen.