Aktuelle Pressemitteilungen

Vorhofflimmern: 3D-navigierte Anwendung von Pulsed Field Ablation (PFA)

Am Uniklinikum Würzburg wird die Anwendung der Pulsed Field Ablation zur Behandlung von Vorhofflimmern nun auch 3D-navigiert angeboten

Im Herzkatheterlabor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Uniklinikums Würzburg: Prof. Dr. Thomas Fischer (links) und Dr. Moritz Huttelmaier bei der Durchführung einer PFA-Prozedur.  Foto: Thomas Fischer / UKW
Im Herzkatheterlabor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Uniklinikums Würzburg: Prof. Dr. Thomas Fischer (links) und Dr. Moritz Huttelmaier bei der Durchführung einer PFA-Prozedur. Foto: Thomas Fischer / UKW
Der PFA-Katheter – hier in der blumenförmigen „Flower-Konfiguration“ – kann innerhalb der 3D-Landkarte des linken Vorhofs zielgenau gesteuert werden. Foto: Thomas Fischer / UKW
Der PFA-Katheter – hier in der blumenförmigen „Flower-Konfiguration“ – kann innerhalb der 3D-Landkarte des linken Vorhofs zielgenau gesteuert werden. Foto: Thomas Fischer / UKW

Würzburg. Vorhofflimmern ist die häufigste Herzrhythmusstörung. Aufgrund krankhafter Veränderungen im Bereich der Vorhöfe kommt es anfallsartig zu unkoordinierten elektrischen Erregungen des Herzens. Ein unregelmäßiger und beschleunigter Puls ist die Folge. Stabilisiert werden kann der Rhythmus, indem im Rahmen eines Katheter-Eingriffs die Einmündungsstellen der Lungenvenen im linken Vorhof elektrisch isoliert werden – man spricht von einer Pulmonalvenenisolation (PVI). 

Eine technologische Innovation für die PVI bei Vorhofflimmern ist die Pulsed Field Ablation (PFA). Hier werden gepulste elektrische Felder mit sehr hohen Spannungen abgegeben, wodurch eine Porenbildung in den Zellmembranen der Herzmuskelzellen im behandelten Bereich erzeugt wird. Störende elektrische Erregungen aus dem Bereich der Lungenveneneinmündungen werden so unterdrückt. Aufgrund der selektiven Wirkung auf Herzmuskelzellen werden umliegende Gewebe im Gegensatz zur Anwendung herkömmlicher Energieformen wie Kälte oder Hitze geschont.

3D-navigierte, selektive Ablation des Herzgewebes

Diese innovative und schonende Ablationsform wird am Uniklinikum Würzburg (UKW) bereits seit über einem Jahr angewendet. Um den Ablationskatheter an die gewünschte Stelle zu manövrieren und die Energieabgabe zu steuern, nutzten die Ärztinnen und Ärzte bislang die Röntgendurchleuchtung. Neuerdings lässt sich das PFA-System jedoch zusätzlich auch in eine am UKW verfügbare 3D-Navigationsplattform integrieren. Hierbei wird mit dem Katheter durch Bewegung innerhalb eines Magnetfelds zunächst eine dreidimensionale Landkarte des Vorhofs erstellt. Die Abgabe der gepulsten Felder kann dadurch noch präziser erfolgen und die Ablationsbehandlung noch besser an individuelle anatomische Besonderheiten angepasst werden. In diesem Zusammenhang ist auch die zielgenaue Ablation von Herzmuskelbereichen außerhalb der Veneneinmündungsstellen möglich. Ein zusätzlicher positiver Effekt ist die Verringerung der benötigten Röntgenstrahlung. 

Alleinstellung in der Region

„Die Integration des PFA-Systems in eine 3D-Navigation ist ein weiterer Schritt zu einer optimalen Behandlung von Vorhofflimmern“, erklärt Prof. Dr. Thomas Fischer, Leiter des Schwerpunkts Interventionellen Elektrophysiologie am UKW. „Durch die Integration in ein 3D-Mapping-System ist jetzt mit PFA zusätzlich auch eine zielgenaue Nachablation im Falle von Re-Ablationen möglich. Darüber hinaus können nun auch krankhafte Regionen außerhalb der Lungenvenen mit PFA behandelt werden.“ Der generelle Vorteil der verkürzten Operationszeit einer PFA-Prozedur bleibt bestehen. Die Eingriffszeiten liegen unter einer Stunde. 

Die Medizinische Klinik und Poliklinik I des UKW ist derzeit das einzige Zentrum in der Region, das die neue Technologie einsetzt.

Text: Pressestelle / UKW

Im Herzkatheterlabor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Uniklinikums Würzburg: Prof. Dr. Thomas Fischer (links) und Dr. Moritz Huttelmaier bei der Durchführung einer PFA-Prozedur.  Foto: Thomas Fischer / UKW
Im Herzkatheterlabor der Medizinischen Klinik und Poliklinik I des Uniklinikums Würzburg: Prof. Dr. Thomas Fischer (links) und Dr. Moritz Huttelmaier bei der Durchführung einer PFA-Prozedur. Foto: Thomas Fischer / UKW
Der PFA-Katheter – hier in der blumenförmigen „Flower-Konfiguration“ – kann innerhalb der 3D-Landkarte des linken Vorhofs zielgenau gesteuert werden. Foto: Thomas Fischer / UKW
Der PFA-Katheter – hier in der blumenförmigen „Flower-Konfiguration“ – kann innerhalb der 3D-Landkarte des linken Vorhofs zielgenau gesteuert werden. Foto: Thomas Fischer / UKW

Hilfe für krebskranke Kinder am UKW: Benefizkonzert von XXXLutz mit Peter Maffay erzielt 140.930 Euro

Elterninitiative Regenbogen finanziert u.a. begleitende Angebote und unterstützt psychosoziale Betreuung für Patienten, Eltern und Geschwister

Prof. Dr. Christoph Härtel, Helmuth Götz (XXXLutz), Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, Jana Lorenz-Eck und Angelika Müller, beide Elterninitiative, (von links) bei der feierlichen Scheckübergabe am UKW. Foto: UKW/ Stefan Dreising
Prof. Dr. Christoph Härtel, Helmuth Götz (XXXLutz), Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, Jana Lorenz-Eck und Angelika Müller, beide Elterninitiative, (von links) bei der feierlichen Scheckübergabe am UKW. Foto: UKW/ Stefan Dreising

Würzburg. Am 7. Juli 2025 fand anlässlich des 80-jährigen Bestehens der Möbelhauskette XXXLutz ein Benefizkonzert mit Peter Maffay bei „Wein am Stein“ statt. Der gesamte Erlös aus den Ticketverkauf kommt hierbei der Elterninitiative Regenbogen zugute.

Im Rahmen der Spendenübergabe an der Kinderklinik des Universitätsklinikums Würzburg jetzt wurde die überragende Spendensumme verkündet: 140.930€ wurden von XXXLutz an die Elterninitiative Regenbogen übergeben und fließen somit in die Unterstützung krebskranker Kinder und Jugendlicher und deren Familien.

Von dem Ergebnis äußerst positiv überrascht zeigte sich die Vorsitzende der Elterninitiative, Jana Lorenz-Eck. Sie erläuterte bei der Spendenübergabe, in welche Angebote des Vereins die Summe fließen wird. Unter anderem werden damit therapiebegleitende Aktivitäten wie Kunst- und Sporttherapie finanziert, welche den Klinikalltag der Patienten am UKW auflockern, Freude und Ablenkung schenken und das Selbstvertrauen stärken. Auch die psychosoziale Betreuung der Patienten, Eltern und Geschwister durch geschultes Fachpersonal wird durch die Spende unterstützt. Ein Team aus Psychologen, Sozialpädagogen und Co. steht den Familien bei verschiedensten rechtlichen und organisatorischen Fragen nicht nur während der Therapie am UKW zur Seite, sondern auch im Rahmen der Nachsorge weit über das Ende der Therapie hinaus. Darüber hinaus umfasst das Angebot der Elterninitiative die finanzielle Unterstützung für Familien in Notlagen, in welche die großzügige Spende ebenfalls fließen soll.

Auch die Krebsforschung und die Förderung neuer Therapieansätze ist dem Verein ein wichtiges Anliegen, weshalb auch dieser Bereich bei der Verwendung der Spende bedacht wird. Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel von der Kinderklinik erklärte, dass die Car-T-Zell-Therapie aktuell ein aussichtsreiches Forschungsfeld bei der Behandlung von Krebs darstelle. Dabei werden körpereigene Abwehrzellen so verändert, dass sie Krebszellen gezielt erkennen und bekämpfen können – eine hochmoderne Behandlung, die bei Leukämie bereits erste Erfolge zeigte und nun auch speziell für Tumorerkrankungen weiter erforscht wird.

Prof. Dr. Christoph Härtel, Direktor der UKW-Kinderklinik, rundete den feierlichen Termin ab und bedankte sich noch einmal bei allen Mitwirkenden: „Wir freuen uns sehr darüber, dass aus der Region und von der Bevölkerung so viel Anteilnahme für unsere Arbeit zu spüren ist. Gerade die Unterstützung in den Bereichen, die Familien im Alltag helfen, macht einen großen Unterschied“.

Text: Nadine Kempa für die Elterninitiative Regenbogen e.V.

Website der Elterninitiative Regenbogen

Prof. Dr. Christoph Härtel, Helmuth Götz (XXXLutz), Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, Jana Lorenz-Eck und Angelika Müller, beide Elterninitiative, (von links) bei der feierlichen Scheckübergabe am UKW. Foto: UKW/ Stefan Dreising
Prof. Dr. Christoph Härtel, Helmuth Götz (XXXLutz), Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, Jana Lorenz-Eck und Angelika Müller, beide Elterninitiative, (von links) bei der feierlichen Scheckübergabe am UKW. Foto: UKW/ Stefan Dreising

Chefarzt Prof. Dr. Rainer Leyh verlässt nach über 18 Jahren die Herzchirurgie des Universitätsklinikums Würzburg

Würzburg. Mit Professor Leyh verlässt eine chirurgische Koryphäe das Universitätsklinikum Würzburg. Professor Leyh hat maßgeblich daran mitgewirkt, den guten Ruf der Herzchirurgie unseres Klinikums kontinuierlich aufzubauen. In jahrelanger Arbeit hat er mit großem Sachverstand und ärztlichem Können die herzchirurgische Leistungspalette der Klinik weiterentwickelt. Durch seine chirurgische Expertise und seinen vorbildlichen Einsatz für die Patienten hat Professor Leyh die Herzchirurgie in Würzburg national und international sichtbar gemacht.

Seine überragenden Leistungen als Mediziner haben mit dazu beigetragen, dass Patienten weit über unsere Region hinaus nach Würzburg gekommen sind, um sich hier einer herzchirurgischen Operation zu unterziehen. Professor Leyh hat das medizinische Spektrum bereichert und den Namen Würzburg als einen modernen herzchirurgischen Standort geprägt. Wir danken ihm für seinen unermüdlichen Einsatz für seine Patienten und die Klinik und wünschen ihm für seine weitere Zukunft alles erdenklich Gute.

Online-Veranstaltung zur Lebensphase Wechseljahre

Am Mittwoch, den 10. Oktober 2025 informieren zwei Expertinnen des Uniklinikums Würzburg in einem Webinar über die Hintergründe, die Diagnostik und die Behandlung der während der Wechseljahre auftretenden Beschwerden. Die kostenlose Veranstaltung ist ein Gemeinschaftsprojekt mit der Mediengruppe Main-Post.

Dr. Saskia-Laureen Herbert (links) und PD Dr. Elisabeth Jentschke
Dr. Saskia-Laureen Herbert (links) und PD Dr. Elisabeth Jentschke referieren am 10. Oktober 2025 in einer Online-Veranstaltung über die Hintergründe und Therapiemöglichkeiten bei Wechseljahrbeschwerden. Bild: Thomas Berberich / UKW

Würzburg. Die Wechseljahre markieren den natürlichen Übergang der Frau vom fruchtbaren in den nicht-fruchtbaren Lebensabschnitt. Durch das Nachlassen der Hormonproduktion, insbesondere von Östrogen und Progesteron, kommt es zu Zyklusunregelmäßigkeiten und schließlich zum Ausbleiben der Menstruation. Damit verbunden sind oft Beschwerden wie Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Schlafstörungen und Stimmungsschwankungen. Auch trockene Schleimhäute, Konzentrationsprobleme und ein erhöhtes Risiko für Osteoporose können auftreten. 

Körperliche und seelische Herausforderungen im Blick

Das Uniklinikum Würzburg (UKW) widmet der Lebensphase am Mittwoch, den 10. Oktober 2025 eine kostenlose Online-Veranstaltung mit zwei Referentinnen. Dr. Saskia-Laureen Herbert, Oberärztin an der Würzburger Universitäts-Frauenklinik, betont: „Viele Frauen erleben die Wechseljahre als Herausforderung, doch die gute Nachricht ist: Mit einer Kombination aus gesunder Lebensweise, gezielter Bewegung, ausgewogener Ernährung und modernen medizinischen Möglichkeiten lassen sich die Beschwerden in den meisten Fällen wirksam lindern.“ Und Privatdozentin Dr. Elisabeth Jentschke, die Leiterin des Psychoonkologischen Dienstes am Lehrstuhl für integrierte Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des UKW, ergänzt: „Neben den körperlichen Veränderungen spielen in den Wechseljahren auch psychische, soziale und identitätsbezogene Aspekte eine zentrale Rolle. Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen oder Veränderungen des Selbstbildes lassen sich mit geeigneten psychologischen Strategien gezielt angehen, um die seelische Stabilität zu fördern und die Lebensqualität zu erhalten.“

Das Webinar „Lebensphase Wechseljahre: Was Frauen wissen sollten!“ ist Teil einer Veranstaltungsreihe, die vom Klinikum gemeinsam mit der Mediengruppe Main-Post organisiert wird. Es geht von 18:00 bis etwa 19:30 Uhr und nutzt die Plattform Zoom. Voraussetzung für die Teilnahme sind eine Internetverbindung sowie ein Smartphone, ein Tablet, ein Laptop oder ein PC. Weitere Informationen und eine Anmeldemöglichkeit gibt es unter www.ukw.de/selbsthilfe

Text: Pressestelle / UKW

Dr. Saskia-Laureen Herbert (links) und PD Dr. Elisabeth Jentschke
Dr. Saskia-Laureen Herbert (links) und PD Dr. Elisabeth Jentschke referieren am 10. Oktober 2025 in einer Online-Veranstaltung über die Hintergründe und Therapiemöglichkeiten bei Wechseljahrbeschwerden. Bild: Thomas Berberich / UKW

Theater für den guten Zweck

Junges Theater Rimpar spendet an die Elterninitiative Regenbogen.

Das gesamte Ensemble beim verdienten Applaus am Ende des Stückes (Foto: Markus Strohmenger).
Das gesamte Ensemble beim verdienten Applaus am Ende des Stückes (Foto: Markus Strohmenger).
Nadine Kempa und Harald Wenzel bei der Spendenübergabe (Foto: Yevgeniya Ronis).
Nadine Kempa und Harald Wenzel bei der Spendenübergabe (Foto: Yevgeniya Ronis).

An zwei Wochenenden im Juli spielte der Nachwuchs der Laienspielgruppe Rimpar e.V. das Stück "Bilder, Bibel und Banditen" von Tina Segler. Eine Krimikomödie für "Jung und Alt", die die Zuschauer begeisterte. Ein "sprechendes Bild" und viele Irrungen und Wirrungen im Stück strapazierten die Lachmuskeln der Zuschauer und führten zu begeistertem Applaus. Als Krönung hatten sich die jungen Schauspieler ausgedacht, unter dem Motto "Von Kindern für Kinder" 50 % der Einnahmen der letzten beiden Vorstellungen der Elterninitiative Regenbogen für tumor- und leukämiekranke Kinder e.V. zu spenden und zusätzlich noch eine Spendenbox aufzustellen. Am Ende kamen so 800 Euro für den guten Zweck zusammen. Der 1. Vorstand Harald Wenzel überreichte das Geld an Nadine Kempa von der Öffentlichkeitsarbeit der Elterninitiative. Er kündigte auch an, dass die Laienspielgruppe weitere Aktionen zu Gunsten der Patienten der Station Regenbogen bereits beim Theaterherbst im Oktober/November plant.

Mit der Spende unterstützt die Laienspielgruppe das umfassende Angebot der Elterninitiative Regenbogen, die krebskranke Kinder und deren Familien während und nach der Therapie begleitet. Finanziert wird so bspw. die psychosoziale Unterstützung für Betroffene u.a. durch Psychologen und Sozialpädagogen sowie die ambulante Versorgung bei den Patienten zuhause durch zwei Pflegekräfte.

 

Pressemitteilung der Elterninitiative Regenbogen Nadine Kempa und der Laienspielgruppe Rimpar Harald Wenzel 

 

Das gesamte Ensemble beim verdienten Applaus am Ende des Stückes (Foto: Markus Strohmenger).
Das gesamte Ensemble beim verdienten Applaus am Ende des Stückes (Foto: Markus Strohmenger).
Nadine Kempa und Harald Wenzel bei der Spendenübergabe (Foto: Yevgeniya Ronis).
Nadine Kempa und Harald Wenzel bei der Spendenübergabe (Foto: Yevgeniya Ronis).

Zwei Millionen Euro für Entwicklung neuer Verfahren zu frühzeitiger Diagnose und personalisierter Behandlung bei Krebs

Mit dem Bayernweiten-Onkologischen-Radiologie-Netzwerk (BORN) gesteuert vom Bayerischen Zentrum für Krebsforschung (BZFK) kann Krebs früher und zuverlässiger als bisher erkannt werden. Darauf haben Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume und Gesundheitsministerin Judith Gerlach heute in München hingewiesen. Das Projekt wurde mit Mitteln des Wissenschafts- und Gesundheitsministeriums in Höhe von rund zwei Millionen Euro finanziert.

München. Mit dem Bayernweiten-Onkologischen-Radiologie-Netzwerk (BORN) gesteuert vom Bayerischen Zentrum für Krebsforschung (BZFK) kann Krebs früher und zuverlässiger als bisher erkannt werden. Darauf haben Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume und Gesundheitsministerin Judith Gerlach heute in München hingewiesen. Das Projekt wurde mit Mitteln des Wissenschafts- und Gesundheitsministeriums in Höhe von rund zwei Millionen Euro finanziert.  

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume sagte: „Daten sind Rohstoff der Zukunft – in der Onkologie können sie Leben retten. Mit BORN haben wir eine weltweit einmalige Datengrundlage für Diagnose, Behandlung und Therapie von Krebserkrankungen geschaffen. Krebs kann aufgrund der breiten Datenbasis früher erkannt werden. Die Auswertung der Daten erfolgt KI-gestützt und extrem präzise. Das zeigt: Hightech hilft! Das BORN Projekt ist ein Gamechanger im Kampf gegen Krebs.“

Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach betonte: „Daten sind für die medizinische Forschung und Versorgung von enormer Bedeutung. Dies gilt gerade auch im Kampf gegen den Krebs. Sie helfen bei der Diagnose und sind Voraussetzung für personalisierte Medizin. Das mittlerweile abgeschlossene BORN-Projekt setzt hier an. Mit BORN wurde ein standardisiertes Verfahren für radiologische Untersuchungen entwickelt. Damit können biologische Merkmale, sogenannte Biomarker, besser analysiert werden. Beispielsweise können anhand der Durchblutung eines Tumors Änderungen wahrgenommen werden, noch bevor dieser weiterwächst. Dadurch, dass die standardisierten Daten zudem maschinenlesbar sind, können wir auch KI nutzen, um die mit BORN gewonnenen Daten noch besser und schneller zu verstehen.“

Wissenschaftsminister Markus Blume unterstrich: „Der Kampf gegen den Krebs ist eine Gemeinschaftsaufgabe – und Forschung ist dabei das wirksamste Mittel: Bei BORN konnten alle unsere sechs Uniklinika ihre Exzellenz bündeln und zusammen mit der Brainlab AG und ihrer Tochtergesellschaft Mint Medical GmbH völlig neue Verfahren zu frühzeitiger Diagnose und personalisierter Behandlung entwickeln. Das unterstreicht: Bayern ist herausragender Forschungsstandort und erste Adresse für Spitzenmedizin. Kooperation und Innovation sind die entscheidenden Mittel gegen Krebs, eine der Geiseln der Menschheit.“

Bayernweite Kooperation

Bei BORN kooperierten die sechs bayerischen Universitätsklinika, die im BZKF zusammengeschlossen sind, und die Brainlab AG mit deren Tochtergesellschaft Mint Medical GmbH. Die zusammen erarbeiteten Verfahren werden bereits in den sechs bayerischen Uniklinika genutzt. Die gewonnenen Daten sind auch für die Herstellung von Medizin- und Pharmazieprodukten hilfreich.

Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor des BZKF, bekräftigte: „Mit dem Abschluss des BORN-Projekts setzen wir einen wichtigen Schritt zur Standardisierung und Verbesserung der Bildgebung bei der Diagnose und Verlaufskontrolle von Tumorerkrankungen. Dies ermöglicht die Erstellung einheitlicher Befunde, was die Versorgung von Krebspatientinnen und Krebspatienten in Bayern nachhaltig verbessert. Wir freuen uns, dieses bedeutende Forschungsprojekt dank der Unterstützung des Freistaats Bayern umgesetzt zu haben.“

Die Gesundheitsministerin erklärte: „Krebs ist in Bayern die zweithäufigste Todesursache. Viele Krebsarten sind heilbar, wenn sie rechtzeitig erkannt werden. Deswegen sind Vor-sorge und personalisierte Medizin in diesem Bereich so wichtig, um eine Krebserkrankung möglichst frühzeitig zu diagnostizieren und mit immer besseren Behandlungsmöglichkeiten therapieren zu können.“

10.000 Euro für das Kinderonkologische Zentrum am UKW

Dr. Ignazio Caruana forscht gemeinsam mit seinem Team daran, die vielversprechenden Ergebnisse der CAR-T-Zelltherapie bei verschiedenen Krebserkrankungen auf pädiatrische Tumore anzuwenden, und freut sich sehr über die Unterstützung.

Bei der Scheckübergabe (von links): Dr. Gunther Schunk, Prof. Dr. Matthias Eyrich, Katrin Brunotte, Dr. Ignazio Caruana, Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel. Foto: Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp
Bei der Scheckübergabe (von links): Dr. Gunther Schunk, Prof. Dr. Matthias Eyrich, Katrin Brunotte, Dr. Ignazio Caruana, Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel. Foto: Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp

Am 21. Juli 2025 hat die Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp einen Scheck über 10.000 Euro an das CARUANA Cell Therapy Lab übergeben, einer Forschungseinrichtung des Kinderonkologischen Zentrums am Universitätsklinikum Würzburg. Dr. Ignazio Caruana forscht dort gemeinsam mit seinem Team daran, die vielversprechenden Ergebnisse der CAR-T-Zelltherapie bei verschiedenen Krebserkrankungen auf pädiatrische Tumore anzuwenden, und freut sich sehr über die Unterstützung.

„Die Vogel Stiftung fördert seit drei Jahren bereits ein großes CAR-T-Zellen-Projekt für Erwachsene, doch für Kinder benötigt es eine völlig eigene Forschung und daraus entstehende Behandlung. Genau das wollen wir unterstützen“, erläutert Dr. Gunther Schunk den Hintergrund der Spende.

Bei der Scheckübergabe waren auch Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel, der langjährige Leiter des Schwerpunkts Pädiatrische Hämatologie, Onkologie und Stammzellentransplantation, sowie sein Nachfolger Prof. Dr. Matthias Eyrich zugegen, um die Wichtigkeit dieses Forschungsprojekts zu würdigen.

Mit der Spende kann der vielversprechende Ansatz verfolgt werden: Dem Forschungsteam ist es bereits gelungen, eine neuartige dual agierende Zelltherapie zu entwickeln, bei welcher die T-Zelle nicht nur mit einem zusätzlichen Rezeptor (CAR) ausgestattet wird, sondern auch mit einem zusätzlichen künstlichen T-Zellrezeptor (TZR) modifiziert wird. Dieser TZR kann die Tumorzellen spezifisch erkennen und eliminieren. Außerdem ist er durch eine Auffrischimpfung stimulierbar. Das hat den Vorteil, dass man die Wirkung der CAR-TZR-T Zellen sogar nach Jahren – im Falle eines Rezidivs - wieder aufleben lassen kann. Für Blutkrebs ist dieser Ansatz validiert, für Gehirntumore bei Kindern besteht noch Forschungsbedarf.

Text: Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp

Bei der Scheckübergabe (von links): Dr. Gunther Schunk, Prof. Dr. Matthias Eyrich, Katrin Brunotte, Dr. Ignazio Caruana, Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel. Foto: Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp
Bei der Scheckübergabe (von links): Dr. Gunther Schunk, Prof. Dr. Matthias Eyrich, Katrin Brunotte, Dr. Ignazio Caruana, Prof. Dr. Paul-Gerhardt Schlegel. Foto: Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp