Aktuelle Pressemitteilungen

Personalia vom 22. Juli 2025 +++ Wir gratulieren!

Hier lesen Sie Neuigkeiten aus dem Bereich Personal: Neueinstellungen, Dienstjubiläen, Forschungsfreisemester und mehr.

Prof. Dr. Markus Bender, Lehrstuhl für Experimentelle Biomedizin I, wurde mit Wirkung vom 08.07.2025 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet Experimentelle Biomedizin erteilt.

Dr. Dr. Anton Straub, Arzt und Zahnarzt, Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Kopf- und Hals-Chirurgie, wurde mit Wirkung vom 03.07.2025 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, insbesondere Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie“ erteilt.

Dr. Sebastian Soliman, Oberarzt, Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, wurde mit Wirkung vom 07.07.2025 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde, insbesondere Zahnerhaltung“ erteilt.

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 22. Juli 2025

BZKF wird 5 Jahre: Bayern feiert bedeutendes Jubiläum und stellt Zukunftspläne vor

Bislang wurden mehr als 50 Millionen Euro in die Forschung investiert, um innovative Behandlungsmethoden zu entwickeln

Auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Universitätsmedizin Würzburg nahmen am BZKF-Jubiläum teil. Foto: BZKF / Lichtwerke Fotografie
Auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Universitätsmedizin Würzburg nahmen am BZKF-Jubiläum teil. Foto: BZKF / Lichtwerke Fotografie
Das BZKF-Direktorium mit der bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach. Foto: BZKF / Lichtwerke Fotografie
Das BZKF-Direktorium mit der bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach. Foto: BZKF / Lichtwerke Fotografie

Erlangen. Krebs bleibt eine der größten Herausforderungen im Gesundheitswesen, mit jährlich rund 70.000 Neuerkrankungen in Bayern. Das Bayerische Zentrum für Krebsforschung (BZKF), gegründet als Zusammenschluss von allen sechs bayerischen Universitäten und Universitätskliniken, hat in den letzten fünf Jahren bedeutende Fortschritte erzielt. Bislang wurden mehr als 50 Millionen Euro in die Forschung investiert, um innovative Behandlungsmethoden zu entwickeln. Anlässlich des 5-jährigen Jubiläums fand am 17. Juli 2025 ein Festakt für geladene Gäste aus Politik, Wissenschaft und Medizin im Bayerischen Landtag statt. Im Rahmen der Feierlichkeiten wurde ein Kooperationsabkommen zwischen dem BZKF und dem Austrian Comprehensive Cancer Network (ACCN) unterzeichnet, um die Krebsforschung in Zukunft über Ländergrenzen hinweg voranzutreiben. Ein vorangegangenes wissenschaftliches Netzwerktreffen im TUM Klinikum München brachte Ärzte, Wissenschaftler und Industrievertreter zusammen.

Grenzübergreifende Allianz. Bayern und Österreich kämpfen gemeinsam gegen Krebs

Beim Festakt wurde ein Kooperationsabkommen zwischen dem BZKF und dem ACCN, bestehend aus den Medizinischen Universitäten Wien, Graz und Innsbruck, initiiert. Die Zusammenarbeit hat das Ziel, das Leben von Patientinnen und Patienten durch die Förderung der Krebsforschung und Optimierung der Versorgungslandschaften – auch über Ländergrenzen hinweg – zu verbessern. Die Kooperation ist eine der ersten transnationalen Partnerschaften zwischen onkologischen Spitzenzentren in Europa. Die Unterzeichnung erfolgt im Beisein hochrangiger Vertretungen: Staatsminister für Wissenschaft und Kunst Markus Blume, Vizerektorin für Forschung der Medizinischen Universität Wien, Michaela Fritz, und Vertretungen des österreichischen Bundesministeriums für Frauen, Wissenschaft und Forschung und des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz aus Österreich. Markus Blume, bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, gratuliert zum Jubiläum: „Forschung ist das wirksamste Mittel gegen Krebs. Seit fünf Jahren kämpfen unsere sechs bayerischen Uniklinika im BZKF gemeinsam gegen die große Geißel der Menschheit. Nach dem Motto ‚Wissen teilen, Menschen heilen‘ bringt jedes Klinikum seine Stärken ein – von KI bis Immuntherapie. Der Freistaat hat das Zentrum seit seiner Gründung mit über 70 Millionen Euro unterstützt. Mit dieser leistungsfähigen und vernetzten Infrastruktur sorgen wir für onkologische Spitzenmedizin in allen Regionen Bayerns. Das BZKF ist gelebte Verantwortung und ein großes Versprechen: Wir wollen den Krebs besiegen. Herzlichen Dank an alle, die jeden Tag daran mitarbeiten.“ 

Zur neuen Kooperation zwischen BZKF und ACCN betonte Minister Blume weiter: „Moderne Krebsmedizin braucht Daten, Digitalisierung und Dialog. Der Krebs macht nicht an Ländergrenzen halt – unsere Forschung auch nicht: Mit der Partnerschaft zwischen dem Bayerischen Zentrum für Krebsforschung und dem Austrian Comprehensive Cancer Network läuten wir eine neue Ära der bayerisch-österreichischen Forschungszusammenarbeit ein. Für uns ist klar: Gemeinsam können wir die großen medizinischen Herausforderungen unserer Zeit bewältigen.“

Gemeinsam mehr erreichen: BZKF wird Mitglied im Bündnis für Prävention 

Das BZKF hat eine Vielzahl von Initiativen ins Leben gerufen, um die Krebsforschung weiter voranzutreiben. Im Fokus steht mit aktiver Aufklärung und einer HPV-Impfkampagne derzeit das Thema Prävention. Die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention Judith Gerlach betonte anlässlich der feierlichen Aufnahme des BZKF in das Bayerische Bündnis für Prävention: „Prävention ist eine Aufgabe für jeden Einzelnen und für die gesamte Gesellschaft. Gemeinsam können wir hier viel bewegen! In unserem Bündnis für Prävention sind bereits 151 Partner aus allen Bereichen der Gesellschaft sowie die Bayerischen Staatsministerien vertreten. Ich freue mich, dass mit dem BZKF ein weiterer starker Partner hinzukommt und wir die bisher schon sehr gute Zusammenarbeit noch einmal ganz offiziell bekräftigen. Zusammen mit den Bündnispartnern wollen wir im Masterplan Prävention die Weichen für mehr Gesundheitskompetenz, Vorsorge und Früherkennung in Bayern stellen.“

„Dank der Entwicklungen in der Krebsforschung, an denen alle Universitätsklinika im Freistaat beteiligt sind, sind viele Krebserkrankungen heute heilbar. Eine interdisziplinäre Zusammenarbeit in Zentren ist dafür unerlässlich. Ein besonderes Augenmerk im BZKF liegt auf der Nachwuchsförderung, um neue Ideen und Perspektiven in die Forschung zu bringen. Durch die großzügige Unterstützung der Bayerischen Staatsregierung ist es mit der Gründung des BZKF vor fünf Jahren gelungen, die Krebsforschung in Bayern auf ein völlig neues und in Deutschland einzigartiges Fundament zu stellen“, resümiert Prof. Dr. Andreas Mackensen, Direktor des BZKF und Direktor der Medizinischen Klinik 5 – Hämatologie und Internistische Onkologie des Universitätsklinikums Erlangen. 

 

 

Auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Universitätsmedizin Würzburg nahmen am BZKF-Jubiläum teil. Foto: BZKF / Lichtwerke Fotografie
Auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der Universitätsmedizin Würzburg nahmen am BZKF-Jubiläum teil. Foto: BZKF / Lichtwerke Fotografie
Das BZKF-Direktorium mit der bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach. Foto: BZKF / Lichtwerke Fotografie
Das BZKF-Direktorium mit der bayerischen Gesundheitsministerin Judith Gerlach. Foto: BZKF / Lichtwerke Fotografie

Sommerfest der Elterninitiative ein voller Erfolg

Rund 200 Gäste kamen beim Vereinsfest in Gambach zusammen.

Am 13.7.2025 veranstaltete die Elterninitiative Regenbogen ihr alljährliches Sommerfest. Eingeladen waren wie in jedem Jahr betroffene Familien krebskranker Kinder und Jugendlicher, welche den Rahmen für Wiedersehen und zum Austausch nutzen. Ein besonderes Highlight war der Auftritt des Zauberers „Zappalott“, der rund 70 Kinder begeisterte. Auch das Glücksrad war bei den Besuchern sehr beliebt, die Preise wurden im Vorfeld als Sachspenden von verschiedenen Anhängern des Vereins beigesteuert. Etwa 600 Preise konnten an diesem Nachmittag an die Kinder vergeben werden.

Die Veranstaltung fand an der Musikhalle in Gambach statt, deren Anlage vom örtlichen Musikverein mitsamt zusätzlicher Ausstattung an diesem Tag zur Verfügung gestellt wurde. Hierfür möchten wir uns herzlich beim Musikverein Gambach bedanken, v.a. bei Verena Strohmenger, die uns im Rahmen ihres Ehrenamts mit Rat und Tat bei der Organisation zur Seite stand.
Außerdem hervorzuheben ist der Einsatz des Ankergartens Zellingen unter der Leitung von Dennis Gleiß, der unser Fest an diesem Tag unterstützte und die Getränke für die Besucher sponserte.

Die Elterninitiative Regenbogen bedankt sich außerdem bei allen weiteren Unterstützern und Helfern, die das Sommerfest ermöglichten.

Text: Nadine Kempa (Öffentlichkeitsarbeit bei Elterninitiative Regenbogen e.V.)

Für eine optimale Versorgung krebskranker Kinder: Auftakt der KioNet-Roadshow am Uniklinikum Würzburg

Mit einer bunten Informations- und Mitmachveranstaltung startete gestern an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik eine dreitägige Roadshow des Kinderonkologischen Netzwerks Bayern (KioNet). Ziel ist es, auf ausgewählte Aspekte aufmerksam zu machen, die für eine bestmögliche Versorgung von krebskranken Kindern und ihren Familien nötig sind.

Gruppenbild Thomas Eberth (Landrat des Landkreis Würzburg), Prof. Dr. Matthias Eyrich (Leiter des Kinderonkologischen Zentrums am Uniklinikum Würzburg) und Prof. Dr. Markus Metzler
Bei der Begrüßung zur Auftaktveranstaltung zur KioNet-Roadshow sprachen (von links): Thomas Eberth (Landrat des Landkreis Würzburg), Prof. Dr. Matthias Eyrich (Leiter des Kinderonkologischen Zentrums am Uniklinikum Würzburg) und Prof. Dr. Markus Metzler (Sprecher des Kinderonkologischen Netzwerks Bayern). Bild: Helmuth Ziegler / UKW
Infostände
Die Würzburger Universitäts-Kinderklinik stellte bei ihrer KioNet-Veranstaltung mit Infoangeboten und Mitmachaktionen das Thema „Psychosoziale Betreuung“ in den Mittelpunkt. Bild: Helmuth Ziegler / UKW
Akteure des Infotags
Für die Auftaktveranstaltung zur KioNet-Roadshow am Uniklinikum Würzburg kamen Engagierte aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammen. Bild: Helmuth Ziegler / UKW

Würzburg. Im Kinderonkologischen Netzwerk Bayern (KioNet, www.kionet-bayern.de) haben sich die kinderonkologischen Abteilungen der Universitätsklinika Augsburg, Erlangen, Regensburg, Würzburg sowie der LMU und TU München zusammengeschlossen. Ihr gemeinsames Ziel ist es, krebskranken Kindern und Jugendlichen sowie deren Familien im Freistaat heimatnah eine optimale Versorgung zu ermöglichen. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 fördert KioNet den standortübergreifenden Austausch sowie die enge interdisziplinäre Zusammenarbeit aller beteiligten Berufsgruppen. Mit einer Roadshow wollen die sechs Partnereinrichtungen vom 15. bis 17. Juli 2025 zeitlich gestaffelt Einblicke in verschiedene Aspekte aus der Arbeit des Netzwerks geben. 

Psychosoziale Betreuung als Veranstaltungsschwerpunkt in Würzburg

Zum Auftakt am 15. Juli – dem 2. Bayerischen Kinderkrebstag – lud das von Dr. Lisa Schubert geleitete Psychosoziale Team der Würzburger Universitäts-Kinderklinik Familien mit einem krebskranken Kind sowie alle sonstigen Interessierten zu einer praxisnahen Informationsveranstaltung ein. An Ständen vor und in der Klinik erwartete die Teilnehmenden zwischen 11:00 und 13:30 Uhr zum einen ein buntes, familiengerechtes Mitmachprogramm, unter anderem mit Elementen aus der Bewegungs- und Kreativtherapie. Zum anderen gab es Informationen zum Themenkreis „Psychosoziale Betreuung“. Mit dabei war auch die Elterninitiative Regenbogen für leukämie- und tumorkranke Kinder Würzburg e.V., die seit Jahren das psychosoziale Angebot an der Kinderklinik des Uniklinikums Würzburg (UKW) finanziell unterstützt.

Wünsche an die Politik

Prof. Dr. Matthias Eyrich, der Leiter des Kinderonkologischen Zentrums am UKW, nutzte seine Begrüßungsansprache zu zwei Wünschen an die Politik. Zum einen sollte die psychosoziale Versorgung in die Regelversorgung überführt werden, um nicht mehr von Spendengeldern abhängig zu sein. Zum anderen müsse eine Kinderpflegezeit eingeführt werden, die es den Eltern ermöglicht, finanziell abgesichert bei ihrem schwer erkrankten Kind zu sein.

Netzwerkarbeit: Das Ganze ist viel mehr als die Summe seiner Teile

Als Vertreter der lokalen Politik dankte Thomas Eberth allen Beteiligten für ihr großes Engagement. Der Landrat des Landkreises Würzburg unterstrich:  „Es braucht genau diesen ganzheitlichen Ansatz, diese Vernetzung, um Halt und Heilung zu geben.“ Auch Prof. Dr. Markus Metzler, Stellvertretender Direktor der Kinderklinik des Uniklinikums Erlangen und Sprecher von KioNet, betonte den Wert der kollegialen, effektiven Zusammenarbeit im bayernweiten Netzwerk: „Als Quintessenz der sieben Jahre seit der Gründung von KioNet lässt sich sagen: Das Ganze ist viel mehr als die Summe seiner Teile.“

Zu den Partnern der Roadshow gehört auch das Bayerische Zentrum für Krebsforschung (BZKF, https://bzkf.de). Der Zusammenschluss der sechs bayerischen Universitätsstandorte feiert am 17. Juli 2025 sein fünfjähriges Bestehen. Das BZKF setzt sich dafür ein, allen an Krebs erkrankten Menschen – unabhängig vom Alter – eine optimale Versorgung sowie den Zugang zu topmodernen Therapien zu ermöglichen. 

Die KioNet-Roadshow endet am Donnerstag dieser Woche mit einer zusammenfassenden Präsentation im Bayerischen Landtag. 

Das gesamte Programm gibt es unter https://bzkf.de/aktuelles/news-detail-pressemitteilungen-1/kionet-roadshow-177.

 

Text: Pressestelle / UKW

Gruppenbild Thomas Eberth (Landrat des Landkreis Würzburg), Prof. Dr. Matthias Eyrich (Leiter des Kinderonkologischen Zentrums am Uniklinikum Würzburg) und Prof. Dr. Markus Metzler
Bei der Begrüßung zur Auftaktveranstaltung zur KioNet-Roadshow sprachen (von links): Thomas Eberth (Landrat des Landkreis Würzburg), Prof. Dr. Matthias Eyrich (Leiter des Kinderonkologischen Zentrums am Uniklinikum Würzburg) und Prof. Dr. Markus Metzler (Sprecher des Kinderonkologischen Netzwerks Bayern). Bild: Helmuth Ziegler / UKW
Infostände
Die Würzburger Universitäts-Kinderklinik stellte bei ihrer KioNet-Veranstaltung mit Infoangeboten und Mitmachaktionen das Thema „Psychosoziale Betreuung“ in den Mittelpunkt. Bild: Helmuth Ziegler / UKW
Akteure des Infotags
Für die Auftaktveranstaltung zur KioNet-Roadshow am Uniklinikum Würzburg kamen Engagierte aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammen. Bild: Helmuth Ziegler / UKW

KI: Neues Modell bringt mehr Klarheit in medizinische Daten

Ein Forschungsteam der Universität Würzburg hat ein KI-Modell entwickelt, das dreidimensionale Bilder in der Medizin besser interpretiert als andere Modelle. Damit hat es einen internationalen Wettbewerb gewonnen.

Einzelnen Schichtaufnahmen des menschlichen Körpers
Aus einzelnen Schichtaufnahmen des menschlichen Körpers eine 3D-Aufnahme mit einer klaren Zuordnung der Gewebestrukturen zu erstellen, ist eine technische Herausforderung. (Bild: AIM)

Aus einzelnen Schichtaufnahmen des menschlichen Körpers eine 3D-Aufnahme mit einer klaren Zuordnung der Gewebestrukturen zu erstellen, ist eine technische Herausforderung. (Bild: AIM)
Dr. Adrian Krenzer ist Informatiker und leitet eine Nachwuchsforschungsgruppe am CAIDAS, dem Zentrum für Künstliche Intelligenz und Data Science der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Mit seiner Arbeitsgruppe hat er jetzt erfolgreich an dem Wettbewerb „Foundation Models for Interactive 3D Biomedical Image Segmentation“ teilgenommen. Ausgezeichnet wurde das Team für seine Entwicklung eines KI-Modells, das dabei hilft, dreidimensionale medizinische Bilddaten besser auszuwerten.

Zum Hintergrund: Klassische Röntgenbilder kennt vermutlich jeder, viele haben sie womöglich schon selbst in der Hand gehalten. Bei der Analyse dieser zweidimensionalen Werke wird mittlerweile immer öfter künstliche Intelligenz eingesetzt – und das mit großem Erfolg, beispielsweise wenn es darum geht, Lungenerkrankungen, Knochenbrüche oder Tumore zu identifizieren.

3D-Daten stellen eine Herausforderung dar

Schwieriger wird die Angelegenheit, wenn die KI dreidimensionale medizinische Bilddaten auswerten soll, wie sie beispielsweise in der Magnetresonanztomographie oder in einem Computertomographen gewonnen werden. „In solchen Fällen stellen 3D-Daten mit ihrer Vielschichtigkeit und Vielzahl an Modalitäten noch eine Herausforderung für die KI dar“, erklärt Adrian Krenzer.

Eine Herausforderung war deshalb auch die Aufgabe, die Teams im Rahmen des Wettbewerbs erledigen sollten. Die von ihnen entwickelten KI-Modelle sollten verschiedene Körperstrukturen automatisch erkennen und markieren können und dabei auf Rückmeldungen von Nutzern reagieren, um ihre Ergebnisse weiter zu verbessern. „Solche Verfahren können die Arbeit in der medizinischen Forschung und Diagnostik deutlich schneller und verlässlicher machen“, so Krenzer.

Ausgetragen wurde der Wettbewerb im Rahmen der Conference on Computer Vision and Pattern Recognition (CVPR) 2025, der weltweit bedeutendsten und größten wissenschaftlichen Konferenz im Bereich „Computer Vision“, die zu den renommiertesten Veranstaltungen im gesamten Bereich der Künstlichen Intelligenz zählt.

Automatische Segmentierung und interaktive Verfeinerung

„Unser Team hat ein KI-Modell entwickelt, das dreidimensionale medizinische Bilddaten, etwa aus CT-, MRT- oder Ultraschalluntersuchungen, nicht nur automatisch segmentiert, sondern auch interaktiv verfeinern kann“, erklärt der Informatiker. „Segmentierung“ bedeutet in diesem Fall, dass die KI ein Bild in verschiedene Bereiche unterteilt und, wenn gewünscht, bestimmte Strukturen gezielt identifiziert und hervorhebt – also beispielsweise Lungengewebe rot darstellt und einen kleinen Tumor gelb hervorhebt.

Die „interaktive Verfeinerung“ setzt auf die Unterstützung durch die Anwenderinnen und Anwender. „Diese können beispielsweise mit einfachen Klicks eine Region markieren, die das Modell übersehen hat. Das System reagiert darauf in Echtzeit und passt die Segmentierung entsprechend an“, erklärt Krenzer. Dabei handele es sich um eine Art „Dialog zwischen Mensch und KI“.

Spitzenergebnisse in dem Wettbewerb

Technisch basiert das neuentwickelte KI-Modell auf einer besonders schnellen und speichereffizienten Variante bereits existierender Modelle, die ursprünglich für die Analyse von Videos entwickelt wurden. „Wir haben diese Architektur für den medizinischen Bereich angepasst und um Mechanismen erweitert, die eine konsistente Segmentierung über mehrere Bildschnitte hinweg ermöglichen“, so Krenzer. Aufgrund seiner technischen Spezifikationen kann das Modell anatomische Strukturen über die Tiefe des Volumens hinweg erkennen, stabil verfolgen und gezielt verbessern.

„In der Challenge erzielte unser Modell in allen wichtigen Kategorien, wie beispielsweise Genauigkeit, Interaktivität und Laufzeit, Bestwerte, sowohl mit einem stark reduzierten Trainingsdatensatz als auch im Vergleich mit internationalen Forschungsteams im Haupt-Wettbewerb“, freut sich Krenzer. Das Modell setze damit neue Maßstäbe: Es erlaubt eine interaktive Segmentierung mit sofortigem Feedback und verbessert sich mit jedem Klick – „ein potenzieller Game Changer für klinische Anwendungen“, wie der Informatiker sagt.

Über das Team

Das Projekt entstand in der Forschungsgruppe Artificial Intelligence in Medical Applications (AIM) an der Universität Würzburg. Zu deren Mitgliedern gehören neben Adrian Krenzer, Tobias Friedetzki, Lorenz Haberzettl und Ricarda Buttmann. AIM entwickelt KI-Lösungen für die medizinische Bildanalyse, mit Fokus auf klinische Relevanz, Transparenz und interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Gefördert wird das Projekt durch das Bayerische Forschungsinstitut für Digitale Transformation (bidt) und die Bayerisch-Tschechische Hochschulagentur (BTHA).

AIM-Homepage

Kontakt

Dr. Adrian Krenzer, Nachwuchsgruppe für Künstliche Intelligenz in medizinisch relevanten Anwendungen, T: +49 931 31-84971, adrian.krenzer@ uni-wuerzburg.de

 

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 15.07.2025

Einzelnen Schichtaufnahmen des menschlichen Körpers
Aus einzelnen Schichtaufnahmen des menschlichen Körpers eine 3D-Aufnahme mit einer klaren Zuordnung der Gewebestrukturen zu erstellen, ist eine technische Herausforderung. (Bild: AIM)

Mit dem zweiten Grant zur Therapie

Eine neue Strategie zur Behandlung einer speziellen Form von Lungenkrebs: Das ist das Ziel eines Forschungsprojekts von José Pedro Friedmann Angeli. Finanzielle Unterstützung gibt es dafür vom Europäischen Forschungsrat.

José Pedro Friedmann Angeli
José Pedro Friedmann Angeli erforscht mit einem ERC Consolidator Grant die Regulation der Ferroptose. (Bild: Andreas Heddergott / TU München)

Tumorzellen tragen spezifische Genmutationen, die das Wachstum und die Ausbreitung von Krebs aktiv vorantreiben. Wenn Mutationen in bestimmten Genen vorliegen, sind Standardbehandlungen wie Chemotherapie oder Bestrahlung oft deutlich weniger wirksam und erfordern stattdessen gezieltere therapeutische Ansätze. Eines dieser Gene trägt den Namen KEAP1.

Mutation in einem bestimmten Enzym, der E3-Ligase KEAP1, stehen im Mittelpunkt eines neuen Forschungsprojekts an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Verantwortlich dafür ist José Pedro Friedmann Angeli, Professor für Translationale Zellbiologie am Rudolf-Virchow-Zentrum – Center for Integrative and Translational Bioimaging. Er hat dafür einen mit 150.000 Euro dotierten Proof-of-Concept-Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC) eingeworben.

Angriff auf eine metabolische Schwachstelle

„Wir planen, mit Unterstützung des Proof-of-Concept-Grants eine neue Therapie zur Behandlung von KEAP1-mutiertem Lungenkrebs zu entwickeln“, beschreibt Friedmann Angeli das Ziel des Projekts. Zusammen mit seinem Team konzentriert er sich auf einen vor kurzem identifizierten Transporter, der an der Sulfit-Ausscheidung von Tumorzellen beteiligt ist. Friedmann Angelis Gruppe ist es gelungen, einen ersten Hemmstoff zu identifizieren, der zur Blockierung dieses Transporters eingesetzt werden kann. In der Folge sammelt sich in den Tumorzellen toxisches Sulfit speziell in KEAP1-mutierten Krebszellen an und leitet damit deren Tod ein.

„Wir gehen davon aus, dass uns die Mittel aus dem Grant in die Lage versetzen werden, unsere Leitsubstanz SulfExstatin-1 weiterzuentwickeln und diese metabolische Schwachstelle in eine potenziell zielgerichtete Therapie umzuwandeln“, sagt Friedmann Angeli. Diese Weiterentwicklung, hofft er, könne dann „eine dringend benötigte Behandlungsoption für diese aggressive Krebsart mit einer schlechten Prognose“ darstellen.

Proof of Concept Grant

Einen Proof-of-Concept-Grant können ausschließlich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beantragen, die einen noch laufenden ERC Grant leiten und die nun ein Forschungsergebnis aus ihrem Projekt vorkommerziell verwerten möchten.

Ziel eines Proof-of-Concept-Projektes soll es sein, das Marktpotenzial einer solchen Idee zu überprüfen. Der ERC finanziert damit also Maßnahmen zur Weiterentwicklung im Hinblick auf die Anwendungsreife, Kommerzialisierung oder Vermarktung der Idee.

Spezialist für eine spezielle Form des Zelltods

Friedmann Angeli hatte Ende 2023 einen mit zwei Millionen Euro dotierten ERC Consolidator Grant erhalten, in dem die entsprechenden Vorarbeiten gelaufen sind. Dort hatte er gemeinsam mit seinem Team den Transporter identifiziert, dessen Hemmung jetzt den Tod der Krebszellen initiieren soll.

Der Preisträger ist ein Pionier auf dem Gebiet der Ferroptose. Diese spezielle Form des Zelltods wird durch die Anhäufung oxidierter Lipide ausgelöst und mit vielen krankhaften Zuständen in Verbindung gebracht, unter anderem mit Krebs und Neurodegeneration. Gleichzeitig kann es eine wirksame Strategie sein, bei schwer behandelbaren Tumoren die Ferroptose herbeizuführen.

Kontakt

Prof. Dr. José Pedro Friedmann Angeli, Rudolf-Virchow-Zentrum – Centre for Integrative and Translational Bioimaging, Universität Würzburg, pedro.angeli@ virchow.uni-wuerzburg.de

 

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 15.07.2025

José Pedro Friedmann Angeli
José Pedro Friedmann Angeli erforscht mit einem ERC Consolidator Grant die Regulation der Ferroptose. (Bild: Andreas Heddergott / TU München)

Uniklinikum Würzburg beim Stadtradeln vorn

Beim Würzburger Stadtradeln 2025 kam das Team des Uniklinikums Würzburg in der Kategorie „Unternehmenswettbewerb“ auf den ersten Platz.

Sabrina Seitz
Sabrina Seitz vom Betrieblichen Gesundheitsmanagement des Uniklinikums Würzburg präsentiert die Urkunde und den Getränkegutschein, die den UKW-Radlern für den ersten Platz in der Kategorie „Unternehmenswettbewerb“ des Stadtradelns 2025 überreicht wurden. Bild: Margot Rössler / UKW

Würzburg. Stadtradeln ist ein bundesweiter Wettbewerb, bei dem es darum geht, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. In Würzburg beteiligten sich an der diesjährigen Neuauflage zwischen dem 1. und 21. Mai 171 Teams, darunter die UKW-Radler des Uniklinikums Würzburg (UKW). 
Deren 266 aktive Radlerinnen und Radler kamen im Auswertungszeitraum auf knapp 57.000 km. Im Vergleich zu einem PKW wurden der Atmosphäre dadurch über 9.300 kg an Kohlendioxid-Emissionen erspart. 
Mit dieser Leistung kam die UKW-Mannschaft in der Kategorie „Unternehmenswettbewerb“ auf den ersten Platz. Bei der Preisverleihung am 9. Juli an der Umweltstation der Stadt Würzburg nahm Sabrina Seitz, Team-Organisatorin aus dem Betrieblichen Gesundheitsmanagement des UKW, eine Urkunde sowie einen Getränkegutschein der Würzburger Hofbräu entgegen. 

 

Text: Pressestelle / UKW

Sabrina Seitz
Sabrina Seitz vom Betrieblichen Gesundheitsmanagement des Uniklinikums Würzburg präsentiert die Urkunde und den Getränkegutschein, die den UKW-Radlern für den ersten Platz in der Kategorie „Unternehmenswettbewerb“ des Stadtradelns 2025 überreicht wurden. Bild: Margot Rössler / UKW