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„Don't eat me”-Signale sind Überlebenstrick schädlicher T-Zellen nach Stammzelltransplantation

BLOCKADE VON CD47 SCHÜTZT VOR TRANSPLANTAT-GEGEN-WIRT-REAKTION (GVHD) NACH ALLOGENER STAMMZELLTRANSPLANTATION

Im Rahmen des SFB TRR 221 wurde in einer Studie das Oberflächenprotein CD47 als Schlüsselfaktor identifiziert, der es alloreaktiven T-Zellen ermöglicht, sich der Beseitigung durch Makrophagen zu entziehen und die Graft-versus-Host-Disease (GvHD) zu verschlimmern. Eine gezielte Bekämpfung von CD47, durch eine Antikörpertherapie könnte die Beseitigung pathogener T-Zellen verbessern und somit die GvHD nach einer allogenen Stammzelltransplantation verhindern.

 

Mikroskopische Aufnahmen von alloreaktiven T-Zellen
Alloreaktive T-Zellen regulieren CD47 hoch und schützen sich so vor der Phagozytose („Aufnahme“) durch Makrophagen. Hier sind alloreaktive T-Zellen aus einer Patientenbiopsie dargestellt, die in den Darmtrakt eindringen und eine akute Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion (GvHD) auslösen. Der Maßstab beträgt 20 μm. Flamann & Shaikh et al., Blood 2025.
Zellkulturexperiment mit Farbstoffmarkierungen, um sichtbar zu machen, wie Immunzellen unter dem Mikroskop miteinander interagieren.
Makrophagen sind in der Lage, Spender-T-Zellen zu phagozytieren (A). Bei einer GvHD vom Grad III hingegen regulieren Spender-T-Zellen CD47 hoch. Dadurch binden sie zwar an Makrophagen, entziehen sich jedoch der Phagozytose (B). In dieser Studie wurden T-Zellen entweder von gesunden Spendern bzw. von GvHD-Patienten mit Makrophagen kokultiviert. Durch die Blockade von CD47 konnte die Fähigkeit der Makrophagen, diese pathogenen T-Zellen zu eliminieren, wiederhergestellt werden (C). Flamann & Shaikh et al., Blood 2025.

Würzburg. Eine allogene Stammzelltransplantation, also die Transplantation von Stammzellen eines fremden Spenders, kann für Patienten, deren eigenes Knochenmark keine gesunden Blutzellen mehr bilden kann, lebensrettend sein. Doch die Therapie birgt auch Risiken: Bestimmte Immunzellen des Spenders, sogenannte T-Zellen, können den Körper des Empfängers als fremd erkennen und eine überschießende Abwehrreaktion auslösen. Diese gefährliche Komplikation wird als Graft-versus-Host-Disease (GvHD) bezeichnet, auf Deutsch auch Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion. 

Im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Sonderforschungsbereichs/Transregio SFB/TRR 221 untersuchen die Unikliniken Erlangen, Regensburg und Würzburg gemeinsam innovative Strategien zur Steuerung der Transplantat-gegen-Wirt-(GvHD)- und Transplantat-Leukämie-(GvL)-Effekte. Ziel ist es, die Sicherheit und Wirksamkeit der allogenen Stammzelltransplantation (allogene hämotopoetische Stammzelltransplantion, allo-HCT) zu verbessern. So wurde beispielsweise untersucht, warum die entzündlichen Spender-T-Zellen, die eine GvHD antreiben, vom Immunsystem, genauer gesagt von den Makrophagen, die auch als Fresszellen oder Reinigungskräfte bekannt sind, nicht wirksam entfernt werden. Dabei enthüllten die Forschenden einen versteckten Überlebenstrick der schädlichen Spender-T-Zellen.

T-Zellen senden mit CD47 ein „Don’t eat me“-Signal an das Immunsystem 

Die schädlichen Spender-T-Zellen exprimieren ungewöhnlich hohe Konzentrationen des Proteins CD47. Dabei handelt es sich um ein Oberflächenprotein, das den Makrophagen signalisiert: „Fresst mich nicht“. Diese Überexpression wurde sowohl bei Patientinnen und Patienten mit GvHD als auch in Mausmodellen beobachtet.

„Damit bringen wir CD47 erstmals eindeutig mit der Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion in Verbindung“, sagt Dr. Haroon Shaikh von der Medizinischen Klinik und Poliklinik II des Uniklinikums Würzburg (UKW). Der Immunologe aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Andreas Beilhack publizierte die Ergebnisse in der renommierten Fachzeitschrift Blood. Die Erstautorenschaft teilt er sich mit Dr. Cindy Flamann aus der Gruppe von PD Dr. Heiko Bruns vom Uniklinikum Erlangen. 

Blockierung des CD47-Signals hilft, schädliche Zellen zu entfernen, Entzündungen zu reduzieren und Überlebenschancen zu verbessern

„Spannend wurde es, als wir CD47 mit Antikörpern blockiert haben“, berichtet Haroon Shaikh. „Denn durch die Blockierung wurde die Fähigkeit der Makrophagen wiederhergestellt, die alloreaktiven T-Zellen zu phagozytieren und somit zu eliminieren. Bei unseren Mäusen konnten wir beobachten, dass die schädlichen Zellen effektiver beseitigt wurden, die Entzündung im Darm zurückging und sich ihre Überlebenschancen verbesserten. Darüber hinaus verursachten Spender-T-Zellen ohne CD47 deutlich weniger Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankungen und führten zu besseren Ergebnissen.“ 

„Die Studie zeigt die besondere Stärke unserer Zusammenarbeit im SFB/TRR 221 GvH-GvL und ihren klar translationalen Anspruch“, betont Andreas Beilhack. „Unsere Ergebnisse eröffnen ein vielversprechendes klinisches Potenzial für die Blockade von CD47 zur Behandlung von GvHD“, unterstreicht Heiko Bruns. Auf dieser Basis bereitet das Team bereits erste klinische Studien vor.

Publikation:
Flamann C*, Shaikh H*, Matos C, Kreutz M, Ali H, Kern MAG, Büttner-Herold M, Jacobs B, Völkl S, Lischer C, Kellner C, Berges J, Bitterer K, Saul D, Goel M, Link-Rachner CS, Zernecke A, Weber D, Mougiakakos D, Mackensen A, Beilhack A, Bruns H. Augmented CD47 expression impairs alloreactive T-cell clearance after allo-HCT. Blood. 2025 Sep 11;146(11):1359-1373. doi: 10.1182/blood.2023023056. PMID: 40332470.

Mikroskopische Aufnahmen von alloreaktiven T-Zellen
Alloreaktive T-Zellen regulieren CD47 hoch und schützen sich so vor der Phagozytose („Aufnahme“) durch Makrophagen. Hier sind alloreaktive T-Zellen aus einer Patientenbiopsie dargestellt, die in den Darmtrakt eindringen und eine akute Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion (GvHD) auslösen. Der Maßstab beträgt 20 μm. Flamann & Shaikh et al., Blood 2025.
Zellkulturexperiment mit Farbstoffmarkierungen, um sichtbar zu machen, wie Immunzellen unter dem Mikroskop miteinander interagieren.
Makrophagen sind in der Lage, Spender-T-Zellen zu phagozytieren (A). Bei einer GvHD vom Grad III hingegen regulieren Spender-T-Zellen CD47 hoch. Dadurch binden sie zwar an Makrophagen, entziehen sich jedoch der Phagozytose (B). In dieser Studie wurden T-Zellen entweder von gesunden Spendern bzw. von GvHD-Patienten mit Makrophagen kokultiviert. Durch die Blockade von CD47 konnte die Fähigkeit der Makrophagen, diese pathogenen T-Zellen zu eliminieren, wiederhergestellt werden (C). Flamann & Shaikh et al., Blood 2025.

Schnelltest auf Grippeviren: Infektion einfach selbst erschmecken

Grippeviren mit einem Kaugummi oder Lutscher schnell und einfach nachweisen: Wie das funktionieren kann, zeigen Forschende aus Würzburg, Braunschweig und Köln mit einem neuen Diagnostik-Tool.

So funktioniert der Grippe-Sensor: 1. Eine infizierte oder erkrankte Person kaut einen Kaugummi. 2. Enzyme der Viren setzen die darin enthaltenen Geschmacksstoffe frei. 3. Die Person nimmt die Stoffe wahr und erkennt die Infektion. (Bild: Christoph Mett)
So funktioniert der Grippe-Sensor: 1. Eine infizierte oder erkrankte Person kaut einen Kaugummi. 2. Enzyme der Viren setzen die darin enthaltenen Geschmacksstoffe frei. 3. Die Person nimmt die Stoffe wahr und erkennt die Infektion. (Bild: Christoph Mett)

Die Grippe (Influenza) ist weit mehr als eine lästige Erkältung – sie zählt zu den gefährlichsten Infektionskrankheiten weltweit und fordert jedes Jahr rund eine halbe Million Todesopfer.

Besonders heimtückisch: Grippeviren sind schon ansteckend, bevor überhaupt erste Symptome auftreten. Trotz dieser Bedrohung sind die bisherigen Diagnosemöglichkeiten alles andere als ideal. Sie sind oft teuer, in der Anwendung kompliziert und in vielen ärmeren Regionen der Welt schlicht nicht verfügbar.

Ein Team um Pharmazieprofessor Lorenz Meinel von der Universität Würzburg stellt nun im Fachjournal ACS Central Science die technologische Grundlage für eine neuartige Selbstdiagnostik bei Influenza vor.

Grippeinfektionen schnell und einfach erkennen

Das neue Prinzip könnte die Grippediagnostik künftig einfach, kostengünstig und schnell machen. Jedermann könnte es jederzeit und überall nutzen, etwa in Form eines Kaugummis oder Lutschers, der im Speichel infizierter Personen auf Grippeviren reagiert und einen Geschmacksstoff freisetzt. Im Mund nicht-infizierter Personen dagegen würde nichts passieren. So könnten Betroffene innerhalb weniger Minuten eine Infektion erkennen – ganz ohne Labor, Strom oder medizinisches Personal.

„Diese Strategie eröffnet neue Möglichkeiten für die weltweite Früherkennung und Bekämpfung der Influenza“, sagt Lorenz Meinel, der den Lehrstuhl für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie der Uni Würzburg leitet.

Geschmacksstoff plus virusspezifischer Baustein

Das neue Diagnose-Werkzeug besteht aus dem Sensormolekül Thymol – einem Naturstoff, der unter anderem in Thymian vorkommt – und einem virusspezifischen Zuckerbaustein. Kommt es mit aktiven Grippeviren in Kontakt, setzen diese das Thymol frei, und im Mund entsteht ein klar erkennbarer Geschmack.

„Statt auf teure und komplizierte Testverfahren zu setzen, nutzen wir die natürliche Sensorik des Menschen – den Geschmack – als Werkzeug zur Früherkennung von Infektionen“, so Lorenz Meinel.

Das Prinzip ist flexibel: Sowohl der Geschmacksträger als auch der Erkennungsbaustein lassen sich anpassen. So kann das System etwa mit süßen, bitteren oder salzigen Geschmacksrichtungen ausgestattet werden – auch kindgerecht. Ebenso lässt es sich auf unterschiedliche Krankheitserreger übertragen.

„Für andere Infektionen könnte beispielsweise der virusspezifische Zuckerbaustein durch ein bakterienspezifisches Peptid ersetzt werden. Die zugrunde liegende Funktionsweise bleibt dabei erhalten“, erklärt Professor Meinel. So eröffne die Methode neue Möglichkeiten für die niederschwellige Diagnostik viraler und bakterieller Infektionen – von Influenza bis hin zu zukünftigen Erregern, die heute noch gar nicht bekannt sind.

Nächster Schritt: Konkrete Anwendungen entwickeln

Nun arbeitet das Forschungsteam daran, die Sensoren in Kaugummis oder Lutscher einzuarbeiten und das diagnostische System für eine massenhafte Produktion tauglich zu machen. Dabei kooperiert es mit dem 2024 aus der Uni Würzburg heraus entstandenen Start-up FlareOn Biotech GmbH. Der Entwicklungsprozess wird voraussichtlich rund vier Jahre dauern.

Derartige Anwendungen eignen sich besonders für neuralgische Punkte wie Schulen, Kindergärten oder Altersheime, davon ist das Team überzeugt. Gerade in ärmeren Ländern könnten sie bei der Eindämmung von Infektionsherden von entscheidender Bedeutung sein.

Fernziel: Influenza-Verbreitung in Echtzeit verfolgen

Die Forschenden denken auch schon weiter in die Zukunft: Sobald eine Anwendung verfügbar ist, möchten sie alle Nutzerinnen und Nutzer auf freiwilliger Basis bitten, positive Influenza-Testergebnisse mit einer Smartphone-App festzuhalten. Diese Daten könnten ein bislang nicht erreichbares Online-Lagebild ermöglichen, um die Ausbreitung von Influenzaviren in Echtzeit zu verfolgen.

Mit künstlicher Intelligenz wären dann auch Vorhersagen möglich, wo es eventuell zu epidemischen oder pandemischen Entwicklungen kommen könnte. Das würde es der Weltgesundheitsorganisation, Regierungen, Kommunen oder auch Einzelpersonen ermöglichen, frühzeitig Vorsichtsmaßnahmen einzuleiten.

Förderer und am Projekt Beteiligte

Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) hat die Arbeiten im Rahmen des Verbundprojekts „Influ Kau“ (Schnellhinweisgeber für die Influenza (Influenza-Kaugummi)) finanziell unterstützt.

Beteiligt waren:

Dr. Heinrich Jehle vom Start-up FlareOn Biotech GmbH in Frickenhausen (Landkreis Esslingen, Baden-Württemberg) hat zur Finanzierung und regulatorischen Beratung beigetragen.

Die Professoren Christian Linz (Universitätsklinikum Würzburg, jetzt Universitätsklinikum Köln) und Stephan Hackenberg (Universitätsklinikum Würzburg) haben mit ihren Teams die klinischen Proben gesammelt und den Gesundheitszustand der Patienten festgestellt und dokumentiert.

Professor Jürgen Seibel (Institut für Organische Chemie, Uni Würzburg) hat mit seinem Doktoranden Marcel Groß die Synthese des Sensormoleküls mitentwickelt.

Professor Carlos A. Guzmán (Leiter der Abteilung Vakzinologie und Angewandte Mikrobiologie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig HZI) hat mit Teams um Dr. Peggy Riese und Dr. Stephanie Trittel Untersuchungen an Influenza-Viruspartikeln durchgeführt.

Publikation

A Viral Neuraminidase-Specific Sensor for Taste-Based Detection of Influenza. ACS Central Science, 1. Oktober 2025, Open Access, https://doi.org/10.1021/acscentsci.5c01179 
 

Pressemitteilung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) vom 2. Oktober 2025
 

So funktioniert der Grippe-Sensor: 1. Eine infizierte oder erkrankte Person kaut einen Kaugummi. 2. Enzyme der Viren setzen die darin enthaltenen Geschmacksstoffe frei. 3. Die Person nimmt die Stoffe wahr und erkennt die Infektion. (Bild: Christoph Mett)
So funktioniert der Grippe-Sensor: 1. Eine infizierte oder erkrankte Person kaut einen Kaugummi. 2. Enzyme der Viren setzen die darin enthaltenen Geschmacksstoffe frei. 3. Die Person nimmt die Stoffe wahr und erkennt die Infektion. (Bild: Christoph Mett)

Finanzielle Anreize können bewegen, nicht überzeugen

WIE STARK IN- UND OUT-GROUP-BIAS WIRKEN

Eine aktuelle Studie des Universitätsklinikums Würzburg verdeutlicht die Grenzen von Belohnungssystemen beim Abbau von Vorurteilen: Finanzielle Anreize mindern zwar das Vermeidungsverhalten gegenüber Fremdgruppen, ändern aber nicht die Meinung.

 

Collage der Porträts von Jasper Bischofberger (braune lange Haare und Bart) und Grit Hein (kurze, blonde Haare)
Doktorand Jasper Bischofberger und Professorin Grit Hein untersuchten am Uniklinikum Würzburg, ob sich Menschen aus einer bestimmten Gruppe einer fremden Gruppe annähern, wenn sie dafür Geld erhalten. © Jasper Bischofberger / Cordula Buschulte
Visualisierung der Lernaufgabe auf 4 Bildschirmen: Figur nähert sich dem Rauten-Symbol und wird mit 5 Cent Abzug bestraft, sie entfernt sich dem Rautensymbol und wird belohnt.
Annäherungs-Vermeidungs-Lernaufgabe: Nach einer Fixierung von 1 bis 2 Sekunden wurde den Teilnehmenden eine Figur gezeigt, die sie selbst auf einer horizontalen Linie darstellte. Auf der rechten Seite der Linie wurde ein abstraktes Symbol angezeigt (Rauten- oder Sechseckform). Während der Entscheidungsphase hatten die Teilnehmer 6 Sekunden Zeit, um die Figur von ihrer Ausgangsposition auf der Skala zum Symbol auf der rechten Seite hin oder davon weg zu bewegen und ihre endgültige Position durch Drücken einer Taste zu bestätigen. Nach dieser Bestätigung informierte eine Beschriftung über der Figur („+0,05 €” oder „−0,05 €”) die Teilnehmer über das Ergebnis. © Bischofberger et al. 2025. Royal Society Open Science. https://doi.org/10.1098/rsos.250061

Würzburg. In der Wirtschaft, im Marketing und im sozialen Bereich werden gerne finanzielle Anreize, sogenannte Incentives, eingesetzt, um die Motivation von Menschen zu steigern, ihr Verhalten zu lenken und nachhaltige Erfolge zu erzielen. Letzteres ist jedoch nicht immer der Fall, wie eine aktuelle Studie (Royal Society Open Science) des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) zeigt. Prof. Dr. Grit Hein und ihr Team der Translationalen Sozialen Neurowissenschaften am Zentrum für Psychische Gesundheit (ZEP) untersuchten, ob sich Menschen aus einer bestimmten Gruppe einer fremden Gruppe annähern, wenn sie dafür Geld erhalten. Tatsächlich veränderten Belohnungen und Bestrafungen in den Untersuchungen das Verhalten, aber nicht die Einstellung. Grundsätzliche Vorurteile gegenüber der Fremdgruppe blieben bestehen. Das heißt: Belohnungssysteme können Türen öffnen und den ersten Schritt in Richtung Kontakt ermöglichen. Um aber tief verwurzelte Vorurteile abzubauen und Einstellungen nachhaltig zu verändern, sind zusätzliche Strategien erforderlich, wie etwa gemeinsame Erfahrungen, Dialog oder langfristige Begegnungen zwischen den Gruppen.

Die Studie fand im Rahmen des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Graduiertenkollegs GRK 2660 - Research Training Group 2660: Approach-Avoidance statt. „Hier geht es um die spannenden Fragen, warum und wie wir uns bestimmten Reizen oder Personen nähern oder sie meiden, und was passiert, wenn ein Konflikt entsteht“, sagt Jasper Bischofberger, Erstautor der Studie. „Annäherungs- und Vermeidungsverhalten können wir ganz grundlegend in Tierversuchen untersuchen mit Belohnungen und Strafreizen, aber auch bei Menschen in sozialen Kontexten.“

Priming: Typische Eigenschaften der In- und Out-Group und Zuordnung von abstrakten Symbolen

Für das sogenannte Priming in der Lernstudie sollten die Probandinnen und Probanden mit deutscher Staatsangehörigkeit zunächst fünf Adjektive aufschreiben, die sie mit einer Person der eigenen Nationalität, also der eigenen sozialen In-Group, verbinden. Außerdem sollten sie fünf typische Eigenschaften nennen, die ihnen zu einer Person mit chinesischer Staatsangehörigkeit einfallen. Das war die Out-Group. Anschließend wurden Eindrucksskalen bearbeitet sowie zwei abstrakte, geometrische Symbole – eine Raute und ein Sechseck – der In- und Out-Group zugeordnet. „Die Symbole hatten weder eine Bedeutung noch eine Wertigkeit, sodass spezifische Assoziationen mit diesen Symbolen kontrolliert induziert werden konnten“, so Bischofberger. Im Hauptteil des Lernexperiments sahen die Teilnehmenden auf einem Monitor eine Spielfigur, die sie selbst repräsentierte. Mithilfe eines Cursors konnten sie die Person auf einer horizontalen Linie zwischen der Raute und dem Sechseck hin und her bewegen. Die meisten zog es am Anfang zu ihrer eigenen Gruppe. 

Lernerfahrung verändert Vermeidungs- und Annäherungs-Bias 

„Hier zeigte sich ganz klar der sogenannte Bias. Die Menschen gehen lieber auf ihre eigenen Leute zu und bevorzugen Personen, die zu ihrer eigenen Gruppe gehören“, erläutert Grit Hein. Um zu prüfen, ob sich dieses Annäherungs-Vermeidungs-Verhalten durch finanzielle Anreize verändert, erhielten die Probandinnen und Probanden mit unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit einen kleinen Geldgewinn, wenn sie sich der Figur näherten, welche die fremde Gruppe symbolisierte. Sobald sie sich wieder dem Symbol der eigenen Gruppe annäherten, wurde ihnen Geld abgezogen. „Wir haben sie gewissermaßen bestochen“, sagt Grit Hein. „Es waren zwar nur minimale Beträge, 5 Cent, aber wir wissen aus anderen Studien, dass das sehr gut funktioniert.“ Allerdings wussten die Studienteilnehmenden anfangs nichts von dem finanziellen Anreiz. Sie mussten zunächst erlernen, welches Verhalten ihnen den größten Profit einbrachte. 

„Selbst in so einer artifiziellen Studie ist der Bias extrem stark“

Tatsächlich veränderten die Studienteilnehmenden im Laufe der Lernstudie ihr Verhalten in Abhängigkeit von diesen finanziellen Belohnungen und Bestrafungen. Wurde das Annähern an die andere Gruppe belohnt, verringerte sich die Vermeidungstendenz spürbar. Bestrafungen waren dabei weniger wirksam als Belohnungen. Kontrollstudien, in denen die Symbole keine soziale Bedeutung hatten, zeigten diese Effekte so nicht. Das heißt: Vorurteile im Verhalten bauten sich nur ab, wenn die Symbole sozial aufgeladen waren und Gruppenmitgliedschaften repräsentierten. 

Obwohl die Teilnehmenden im Laufe der Lernstudie ihr Verhalten anpassten, blieben ihre persönlichen Eindrücke und Einstellungen gegenüber der Fremdgruppe nach der Lernaufgabe stabil. „Die Studie verdeutlicht klar die Limitation finanzieller Anreize: Es geht nicht über das bloße Hingehen hinaus, die Meinung ändert sich nicht. Selbst in so einer artifiziellen Studie ist der Bias extrem stark“, bemerkt Grit Hein. 

Das Wort „Bias“ bezeichnet eine systematische Verzerrung oder Neigung, die das neutrale Urteil, Verhalten oder Ergebnis beeinflusst. In der Wissenschaft und Technik steht Bias für einen Fehler, im sozialen Kontext für Voreingenommenheit. Menschen können Bias sowohl für als auch gegen eine einzelne Person, eine Gruppe oder eine Überzeugung entwickeln. Ein großes und nach wie vor aktuelles Thema ist der Gender Bias. Die dadurch entstehenden systematischen Verzerrungen beeinflussen Wahrnehmungen und Entscheidungen in vielen Bereichen und können zu Benachteiligungen, beispielsweise bei Karrierechancen oder in der medizinischen Versorgung, führen. 

Social Prediction Errors: Soziales Lernen entsteht, wenn Erwartungen und Vorhersagen gebrochen werden

Boni oder finanzielle Anreize für das Einbeziehen unterrepräsentierter Personengruppen können ein erster Schritt sein, der Kontakt herstellt, was aber nicht bedeutet, dass diese Personen gleichwertig behandelt werden. Um dies zu erreichen, müssen andere Formen von Lernen folgen. 

In einer kulturvergleichenden Studie, die demnächst publiziert wird (Zhou u.a., in press), konnte Grit Hein zum Beispiel gemeinsam mit einem internationalen Team zeigen, dass Voreingenommenheit gegenüber Fremden bei deutschen und chinesischen Probandinnen und Probanden „überlernt” werden kann, wenn nämlich die westlichen und ostasiatischen Teilnehmerinnen und Teilnehmer von negativen Erfahrungen mit der eigenen Gruppe lernen. Man hatte etwas Positives von der eigenen Gruppe erwartet, bekam aber das Gegenteil. Die Erwartung wurde enttäuscht, was die Einstellung gegenüber der fremden Gruppe verbesserte. Ostasiatische Probanden änderten ihre Einstellung gegenüber ihrer eigenen Gruppe nur, wenn sie sich nicht so stark mit ihrer eigenen Gruppe identifizierten. 

Zurück zum Belohnungssystem, das auch häufig in der Erziehung angewendet wird. Ein Beispiel: Wenn du deine Hausaufgaben erledigst, bekommst du ein Eis. Die Aufgaben werden vielleicht erledigt, aber nicht die Einstellung dazu. „Es wäre nachhaltiger, wenn das Kind selbst spürt, wie es an den Hausaufgaben wächst, und zum Beispiel rückwirkend positives soziales Feedback in der Schule erhält“, so Hein. 

Gemeinsame Interessen können helfen Barrieren abzubauen

Die Psychologin schlägt den Bogen zurück zur Studie: „Um sich anzunähern und Begegnungen zu schaffen, braucht es vielleicht Anreize, aber um Vorurteile abzubauen, braucht es mehr. Wir müssen soziale Lernerfahrungen ermöglichen, etablieren und versuchen, das Bild des anderen zu überzeichnen.“ Die Adjektive, welche die Studienteilnehmer anfangs notiert hatten, sind in der Regel keine persönlichen Erfahrungen, sondern überlieferte Vorurteile. Um Barrieren zwischen Gruppen unterschiedlicher Nationen abzubauen, schlägt Grit Hein vor, über das Annähern hinaus Kontakt aufzunehmen und nach Ähnlichkeiten zu suchen, zum Beispiel nach gemeinsamen Interessen wie Sport, Kochen, Handwerk oder berufliche Ziele und Interessen. Reine finanzielle Anreize könnten auch nach hinten losgehen, mahnt die Wissenschaftlerin. Wenn Menschen das Gefühl haben, dass sie gekauft werden sollen um anders zu denken oder sich anders zu verhalten, kann das Vorurteile sogar verstärken, besonders wenn die finanziellen Anreize öffentlich gemacht werden. 

Publikationen:

Bischofberger Jasper Amadeus, Saulin Anne, Zhou Yuqing and Hein Grit. 2025 Learning from financial rewards and punishments reduces the in-group bias in social approach without changing the in-group bias in impressions. R. Soc. Open Sci. 12:250061. https://doi.org/10.1098/rsos.250061

Zhou, Y., Lindström, B., Soutschek, A., Kang, P., Han, S., Tobler, P.N., Hein, G. (in press). Learning reduces Ingroup Bias More with Perceived Losses than Gains Across Cultures. npj Science of Learning.

Text: KL / Wissenschaftskommunikation

Collage der Porträts von Jasper Bischofberger (braune lange Haare und Bart) und Grit Hein (kurze, blonde Haare)
Doktorand Jasper Bischofberger und Professorin Grit Hein untersuchten am Uniklinikum Würzburg, ob sich Menschen aus einer bestimmten Gruppe einer fremden Gruppe annähern, wenn sie dafür Geld erhalten. © Jasper Bischofberger / Cordula Buschulte
Visualisierung der Lernaufgabe auf 4 Bildschirmen: Figur nähert sich dem Rauten-Symbol und wird mit 5 Cent Abzug bestraft, sie entfernt sich dem Rautensymbol und wird belohnt.
Annäherungs-Vermeidungs-Lernaufgabe: Nach einer Fixierung von 1 bis 2 Sekunden wurde den Teilnehmenden eine Figur gezeigt, die sie selbst auf einer horizontalen Linie darstellte. Auf der rechten Seite der Linie wurde ein abstraktes Symbol angezeigt (Rauten- oder Sechseckform). Während der Entscheidungsphase hatten die Teilnehmer 6 Sekunden Zeit, um die Figur von ihrer Ausgangsposition auf der Skala zum Symbol auf der rechten Seite hin oder davon weg zu bewegen und ihre endgültige Position durch Drücken einer Taste zu bestätigen. Nach dieser Bestätigung informierte eine Beschriftung über der Figur („+0,05 €” oder „−0,05 €”) die Teilnehmer über das Ergebnis. © Bischofberger et al. 2025. Royal Society Open Science. https://doi.org/10.1098/rsos.250061

Wie Krebszellen aus der Brust ins Gehirn gelangen und dieser Weg gestoppt werden kann

Heinz-Walter Menke Stiftung fördert translationales Forschungsprojekt von Carolin Curtaz zur zerebralen Metastasierung bei Brustkrebs mit 25.000 Euro

Porträtbild von Carolin Julia Curtaz im Hochformat - die Ärztin in weißem Kittel hat dunkelblonde, lange, gelockte Haare und blaue Augen
Dr. Carolin Julia Curtaz ist Funktionsoberärztin an der Frauenklinik des Universitätsklinikums Würzburg, ihr translationales Forschungsprojekt zur zerebralen Metastasierung bei Brustkrebs wird mit 25.000 Euro von der Heinz-Walter Menke Stiftung gefördert. © Daniel Biscanp

Würzburg. Eine zerebrale Metastasierung ist eine der schwerwiegendsten Komplikationen bei Brustkrebs. Dabei haben sich Krebszellen aus dem ursprünglichen Brusttumor über den Blutweg oder das Lymphsystem ins Gehirn ausgebreitet und dort Tochtergeschwülste gebildet. Je nach Lage und Größe können diese Metastasen Symptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, neurologische Ausfälle, epileptische Anfälle sowie Persönlichkeits- und Gedächtnisveränderungen hervorrufen. 

Warum hier die Blut-Hirn-Schranke keinen ausreichenden Schutz gewährleistet, erforscht Dr. Carolin Julia Curtaz, Funktionsoberärztin an der Frauenklinik des Universitätsklinikums Würzburg. Für die Aufklärung der molekularen Mechanismen der zerebralen Metastasierung bei Brustkrebspatientinnen erhielt sie gerade eine Forschungsförderung in Höhe von 25.000 Euro von der Heinz-Walter Menke Stiftung. 

Neue diagnostische und therapeutische Ansätze

In Kooperation mit Prof. Dr. Małgorzata Burek von der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie untersucht Curtaz serumbasierte Faktoren wie Zytokine und microRNAs, die die Permeabilität der Blut-Hirn-Schranke beeinflussen und somit die Entstehung von Hirnmetastasen begünstigen können. Das Ziel dieses translationalen Projekts besteht darin, neue diagnostische und therapeutische Ansätze zu entwickeln, um betroffene Patientinnen frühzeitiger und gezielter behandeln zu können. 

„Unsere Forschung soll helfen, diese Prozesse besser zu verstehen und klinisch verwertbare Marker und Zielstrukturen zu identifizieren“, so Carolin Curtaz. Erste Ergebnisse aus dem Projekt wurden bereits auf Fachkongressen vorgestellt und publiziert. „Die Förderung ermöglicht uns nun vertiefte Analyse im Labor und den Aufbau weiterführender Studien“, freut sich Curtaz. 

 

Publikationen von Carolin Julia Curtaz zur Blut-Hirn-Schranke bei Brustkrebs: 

Curtaz CJ, Wucherpfennig S, Al-Masnaea E, Herbert SL, Wöckel A, Meybohm P, Burek M. High-throughput drug screening to investigate blood-brain barrier permeability in vitro with a focus on breast cancer chemotherapeutic agents. Front Drug Deliv. 2024 Jun 27;4:1331126. doi: 10.3389/fddev.2024.1331126. PMID: 40836976; PMCID: PMC12363248.

Die Studie untersuchte, wie man die Blut-Hirn-Schranke gezielt durchlässiger machen kann, um Medikamente bei Hirnmetastasen wirksamer ins Gehirn zu bringen. Von über 1.200 getesteten Substanzen steigerten 175 die Durchlässigkeit deutlich, darunter auch zwei Wirkstoffe, die schon in der Brustkrebstherapie genutzt werden. Diese Ergebnisse zeigen, dass bestimmte Substanzen helfen könnten, die Wirksamkeit von Krebstherapien im Gehirn zu verbessern, müssen aber noch weiter geprüft werden.

Curtaz CJ, Reifschläger L, Strähle L, Feldheim J, Feldheim JJ, Schmitt C, Kiesel M, Herbert SL, Wöckel A, Meybohm P, Burek M. Analysis of microRNAs in Exosomes of Breast Cancer Patients in Search of Molecular Prognostic Factors in Brain Metastases. Int J Mol Sci. 2022 Mar 27;23(7):3683. doi: 10.3390/ijms23073683. PMID: 35409043; PMCID: PMC8999078.

Die Studie zeigt, dass bestimmte Moleküle (Mikro-RNAs) in winzigen Bläschen, den sogenannten Exosomen, Hinweise auf das Risiko für Hirnmetastasen bei Brustkrebs geben können. Bei Patientinnen mit Hirnmetastasen war eine Mikro-RNA (miR-576-3p) deutlich erhöht und eine andere (miR-130a-3p) erniedrigt. Diese Marker könnten in Zukunft helfen, über eine einfache Blutuntersuchung das Risiko für Hirnmetastasen frühzeitig einzuschätzen – müssen aber noch weiter überprüft werden.

Curtaz CJ, Kiesel L, Meybohm P, Wöckel A, Burek M. Anti-Hormonal Therapy in Breast Cancer and Its Effect on the Blood-Brain Barrier. Cancers (Basel). 2022 Oct 19;14(20):5132. doi: 10.3390/cancers14205132. PMID: 36291916; PMCID: PMC9599962.

In der Übersicht fasst Curtaz den aktuellen Wissensstand zur antihormonellen Therapie und ihren intrazerebralen Auswirkungen sowie ihren Effekten auf die Blut-Hirn-Schranke bei Brustkrebs zusammen.

Curtaz CJ, Schmitt C, Blecharz-Lang KG, Roewer N, Wöckel A, Burek M. Circulating MicroRNAs and Blood-Brain-Barrier Function in Breast Cancer Metastasis. Curr Pharm Des. 2020;26(13):1417-1427. doi: 10.2174/1381612826666200316151720. PMID: 32175838; PMCID: PMC7475800.

In dieser Publikation fasst Curtaz mit Team das Wissen über microRNAs zusammen, von denen bekannt ist, dass sie eine bedeutende Rolle bei Brustkrebs und/oder der Funktion der Blut-Hirn-Schranke spielen. Darüber hinaus werden bereits etablierte In-vitro-Modelle der Blut-Hirn-Schranke beschrieben, die ein nützliches Werkzeug für die Untersuchung der molekularen Mechanismen sind, die an der Bildung von Hirnmetastasen beteiligt sind.

Curtaz CJ, Schmitt C, Herbert SL, Feldheim J, Schlegel N, Gosselet F, Hagemann C, Roewer N, Meybohm P, Wöckel A, Burek M. Serum-derived factors of breast cancer patients with brain metastases alter permeability of a human blood-brain barrier model. Fluids Barriers CNS. 2020 Apr 22;17(1):31. doi: 10.1186/s12987-020-00192-6. PMID: 32321535; PMCID: PMC7178982.

Hier untersuchte Curtaz, wie Blutserum von Brustkrebspatientinnen die Blut-Hirn-Schranke beeinflusst. Es zeigte sich, dass nur das Serum von Patientinnen mit Hirnmetastasen bestimmte Botenstoffe (CX3CL1 und CXCL13) stark erhöht und dadurch die Schutzfunktion der Blut-Hirn-Schranke geschwächt wurde. Das könnte erklären, warum Krebszellen bei manchen Patientinnen besonders leicht ins Gehirn eindringen und dort Metastasen bilden.

Porträtbild von Carolin Julia Curtaz im Hochformat - die Ärztin in weißem Kittel hat dunkelblonde, lange, gelockte Haare und blaue Augen
Dr. Carolin Julia Curtaz ist Funktionsoberärztin an der Frauenklinik des Universitätsklinikums Würzburg, ihr translationales Forschungsprojekt zur zerebralen Metastasierung bei Brustkrebs wird mit 25.000 Euro von der Heinz-Walter Menke Stiftung gefördert. © Daniel Biscanp

Personalia vom 30. September 2025 +++ Wir gratulieren!

Hier lesen Sie Neuigkeiten aus dem Bereich Personal: Neueinstellungen, Dienstjubiläen, Forschungsfreisemester und mehr.

 

Dr. Maximilian Bellut, Facharzt, Neurologische Klinik und Poliklinik, wurde mit Wirkung vom 18.09.2025 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Neurologie“ erteilt. 
 

Dr. Srikanth Karnati, wissenschaftlicher Mitarbeiter, Universitätsklinikum Würzburg, wurde mit Wirkung vom 23.09.2025 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Anatomie und Zellbiologie“ erteilt und gleichzeitig zum „apl.Professor“ an der Universität Würzburg bestellt. 
 

Dr. Aleksander Kosmala, Facharzt, Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, wurde mit Wirkung vom 18.09.2025 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Nuklearmedizin“ erteilt. 
 

PDin Dr. Claudia Löffler, Oberärztin, Medizinische Klinik und Poliklinik II, ist mit Wirkung vom 01.10.2025 befristet bis 30.09.2030 als Universitätsprofessorin für Integrative onkologische Medizin an der Universität Würzburg eingestellt worden. 
 

Privatdozent Dr. Christopher Lotz, Oberarzt, Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, wurde mit Wirkung vom 18.09.2025 zum außerplanmäßigen Professor bestellt. 
 

Dr. Quirin Notz, Facharzt, Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, wurde mit Wirkung vom 18.09.2025 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Anästhesiologie“ erteilt. 
 

Dr. Mila Paul, Oberärztin, Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie (Chirurgische Klinik II), wurde mit Wirkung vom 17.09.2025 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Unfall- und Handchirurgie“ erteilt. 
 

Dr. Ellaine Salvador, wissenschaftliche Mitarbeiterin, Neurochirurgische Klinik und Poliklinik, wurde mit Wirkung vom 18.09.2025 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Experimentelle Neurochirurgie“ erteilt. 
 

Dr. Patrick-Pascal Strunz, Facharzt, Medizinische Klinik und Poliklinik II, Schwerpunkt Rheumatologie/Klinische Immunologie, wurde mit Wirkung vom 16.09.2025 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Innere Medizin“ erteilt. 
 

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 30. September 2025

Würzburger erweitern kontinuierlich die Grenzen der Augenforschung

Forschungsteam der Würzburger Augenklinik unter der Leitung von Dr. Malik Salman Haider feiert Erfolge auf dem Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e. V. (DOG) in Berlin

Collage aus vier Bildern, die beim DOG aufgenommen wurden.
Dr. Malik Haider (linke Spalte) wurde im Rahmen der DOG 2025 in Berlin mit dem Sicca-Preis ausgezeichnet, Zhi Liang erhielt den „Best Abstract“-Preis der AG Young DOG.
Collage von vier Porträts der Forschenden in weißen Kitteln.
Das Forschungsteam der Würzburger Augenklinik unter der Leitung von Dr. Malik Salman Haider (oben links) feierte Erfolge beim Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e. V. (DOG) in Berlin. Oben rechts Zhi Liang, unten Pia Schröder und Dr. Raoul Verma-Führing.

Der Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e.V. (DOG), der vom 25. bis zum 28. September in Berlin stattfand, trug in diesem Jahr das Leitthema „Ophthalmologie im Wandel – Gemeinsam die Zukunft gestalten“. Auch das Forschungsteam der Augenklinik des Universitätsklinikums Würzburg präsentierte wieder zahlreiche Innovationen, die die Augenheilkunde nachhaltig verändern und zu neuen therapeutischen Ansätzen inspirieren. 

„Als Leiter unseres Forschungsteams bin ich unglaublich stolz auf die herausragenden Leistungen, die wir auf der DOG 2025 vorgestellt haben. Von den ersten 3D-Konjunktivalsphäroiden über sphäroidbasierte Mikrogewebe der Meibomdrüsen bis hin zu innovativen abbaubaren Hydrogelen mit Dexamethason – unser Team erweitert kontinuierlich die Grenzen der Augenforschung“, freut sich Dr. Malik Haider. „Unsere Arbeit ist mehr als nur Wissenschaft – sie ist eine Verpflichtung zur Entwicklung reproduzierbarer, patientenorientierter und translationaler Lösungen.“

Best Abstract Preis an Zhi Liang für die Biofabrikation dreidimensionaler konjunktivaler Sphäroide als In-vitro-Testsystem

Auf dem Kongress wurden zahlreiche Arbeiten ausgezeichnet. Zhi Liang erhielt den „Best Abstract“-Preis der AG Young DOG. Der mit 500 Euro dotierte Preis, gestiftet von Margarete Kramer, würdigt herausragende wissenschaftliche Arbeiten junger Augenärzte und Wissenschaftler aus dem gesamten Gebiet der Augenheilkunde. Zhi Liang präsentierte auf dem Kongress das erste dreidimensionale Konjunktival-Sphäroidmodell, das den Mangel an physiologisch relevanten In-vitro-Systemen für die Augenoberflächenforschung behebt. 

Mithilfe spezieller wabenförmiger Zellkulturplatten aus Agarose – einem aus Rotalgen gewonnenen Zuckerbaustein – und menschlichen Bindehautzellen konnte Zhi Liang mit seinem Team kleine kugelförmige Mini-Gewebe, sogenannte Sphäroide, herstellen. Diese bestehen aus mehreren Zellschichten, ähnlich wie in der echten Bindehaut des Auges. „Unsere reproduzierbare und kostengünstige Plattform fördert mechanistische Studien und das Screening von Wirkstoffen, entspricht den 3R-Prinzipien und bietet Potenzial für personalisierte Augenbehandlungen“, erklärt Malik Haider. 

Sicca-Preis für Biofabrikation von Mikrogewebe auf Sphäroidbasis von Meibom- und Tränendrüsen 

Malik Haider selbst wurde mit dem mit 1.500 Euro dotierten Sicca-Preis ausgezeichnet. Auch er präsentierte eine Arbeit aus dem Bereich der Biofabrikation. Um dem Mangel an physiologisch relevanten Modellen für die Erforschung von Erkrankungen des trockenen Auges sowie für die Verabreichung von Augenmedikamenten entgegenzuwirken, entwickelte er sphäroidbasiertes Mikrogewebe aus Meibom- und Tränendrüsen. Meibomdrüsen sind kleine Talgdrüsen am Rand der Augenlider. Sie produzieren eine fettige Flüssigkeit, die sich als dünne Schicht auf den Tränenfilm legt und so verhindert, dass die Tränenflüssigkeit zu schnell verdunstet. Als Fettlieferanten des Tränenfilms sind sie entscheidend für gesunde, befeuchtete Augen. 

Mithilfe skalierbarer 3D-Kulturverfahren gelang es Haider und seinem Team, die Zellen dazu zu bringen, sich zu gleichmäßigen, lebensfähigen, kugelförmigen Mini-Geweben zusammenzuschließen. Diese bewahrten die gewebespezifische Struktur und Funktion des echten Drüsengewebes. Die Methode ist einfach, günstig und gut reproduzierbar. Dadurch eignet sie sich hervorragend für die Erforschung von Krankheitsursachen, das Testen neuer Therapien und sogar für die personalisierte Augenmedizin. Außerdem erfüllt sie die 3R-Prinzipien, da sie Tierversuche deutlich reduzieren kann.

Zwei Poster des Tages

Darüber hinaus wurden zwei Posterbeiträge des Würzburger Teams als Poster des Tages ausgezeichnet. Dr. Raoul Verma-Führing wurde für die Entwicklung und Charakterisierung eines neuartigen Trägersystems für Augenmedikamente gewürdigt. Dabei handelt es sich um ein Gel auf Hyaloronsäure-Basis, das mit winzigen Mizellen gefüllt ist. Diese enthalten den Wirkstoff Dexamethason, ein starkes entzündungshemmendes Medikament. Das System zeigte eine ausgezeichnete Zytokompatibilität und ist somit zellverträglich sicher für das Auge. Es verfügt über ein stabiles Quellverhalten, kann also Wasser aufnehmen, ohne seine Stabilität zu verlieren. Zudem lässt es sich so einstellen, dass es sich im Auge langsam abbaut und den Wirkstoff gleichmäßig und über einen längeren Zeitraum freisetzt. Durch die Kombination von Lichtaktivierung beim Einsetzen und der empfindlichen Reaktion auf körpereigene Enzyme entsteht eine maßgeschneiderte und patientenfreundliche Methode zur wirksamen Behandlung von Augen über längere Zeiträume – ohne dass ständig neue Tropfen oder Injektionen nötig sind.

Das zweite Poster des Tages aus Würzburg stammte von Pia Schröder. In ihrer Arbeit machte die Assistenzärztin auf die Diskrepanz zwischen Ganglienzellanalyse in der optischen Kohärenztomografie (OCT) und Gesichtsfeldtests bei der Erkennung von (post-)chiasmatischen Läsionen aufmerksam. Das Chiasma ist die Kreuzung, an der sich die Sehnerven treffen, die die Signale vom Auge ins Gehirn leiten. Schädigungen oder Erkrankungen an oder hinter dieser Kreuzung können zu Gesichtsfeldausfällen führen. Auch ein Glaukom kann die Sehnerven schädigen und Einschränkungen im Gesichtsfeld verursachen. Es kann schwierig sein, eine Schädigung des Sehnervs durch ein Glaukom von einer Schädigung hinter der Sehnervenkreuzung im Gehirn zu unterscheiden. Mithilfe einer speziellen Bildgebungsmethode, der OCT-Ganglienzellanalyse, lässt sich die Nervenzellschicht der Netzhaut sehr genau untersuchen. Pia Schröder berichtete von drei Patienten, bei denen diese Analyse eine Verdünnung der Nervenzellschicht entlang der vertikalen Mittellinie zeigte, obwohl die üblichen Gesichtsfeldtests noch unauffällig waren. Weitere Untersuchungen ergaben einen Tumor der Hirnanhangsdrüse (Hypophysenadenom), eine Narbenbildung entlang der Sehnervenbahn (Gliose) sowie eine Läsion im Bereich des Kapselsattels/Hypothalamus. Die Ergebnisse zeigen, dass Veränderungen in der Ganglienzellschicht bereits in einem sehr frühen Stadium auftreten können, noch bevor Patienten Einschränkungen im Gesichtsfeld bemerken. Damit könnte die OCT-Analyse ein wichtiger Frühwarnhinweis sein.

Malik Haider resümiert: „Diese Auszeichnungen und Anerkennungen spiegeln nicht nur die individuelle Brillanz wider, sondern auch das kollektive Engagement, die Kreativität und die Ausdauer jedes einzelnen Teammitglieds.“

Die Kongressbeiträge der Augenklinik finden Sie hier.

Collage aus vier Bildern, die beim DOG aufgenommen wurden.
Dr. Malik Haider (linke Spalte) wurde im Rahmen der DOG 2025 in Berlin mit dem Sicca-Preis ausgezeichnet, Zhi Liang erhielt den „Best Abstract“-Preis der AG Young DOG.
Collage von vier Porträts der Forschenden in weißen Kitteln.
Das Forschungsteam der Würzburger Augenklinik unter der Leitung von Dr. Malik Salman Haider (oben links) feierte Erfolge beim Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft e. V. (DOG) in Berlin. Oben rechts Zhi Liang, unten Pia Schröder und Dr. Raoul Verma-Führing.

Neues Institut für Klinische Genetik und Genommedizin am UKW stärkt Kompetenz in Bayern

Für Patientinnen und Patienten wird eine neue Anlaufstelle für genetische Beratungen eingerichtet. Ein Schwerpunkt liegt hier in der genetischen Betreuung von Patientinnen und Patienten mit onkologischen Erkrankungen und deren Angehörigen.

Prof. Dr. Anke K. Bergmann leitet das neue Institut für Klinische Genetik und Genommedizin am Universitätsklinikum Würzburg. Foto: UKW / Anke K. Bergmann (privat)
Prof. Dr. Anke K. Bergmann leitet das neue Institut für Klinische Genetik und Genommedizin am Universitätsklinikum Würzburg. Foto: UKW / Anke K. Bergmann (privat)

Würzburg. Das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) stärkt die patientenorientierte Genommedizin: Am 1. Oktober nimmt das neu gegründete Institut für Klinische Genetik und Genommedizin am UKW die Arbeit auf. Am Institut werden rund 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten, Direktorin ist Prof. Dr. Anke K. Bergmann. In das neue Institut am UKW werden die bisherigen Aufgaben des Institutes für Humangengenetik der Julius-Maximilians-Universität Würzburg übernommen. Zudem wird es sich mit genommedizinischen Fragestellungen befassen und direkt neue Versorgungsangebote der klinischen Genetik schaffen.

Neue Ambulanz für Genetik

Für Patientinnen und Patienten wird eine neue Anlaufstelle für genetische Beratungen eingerichtet. Ein Schwerpunkt liegt hier in der genetischen Betreuung von Patientinnen und Patienten mit onkologischen Erkrankungen und deren Angehörigen. Auch Familien mit Seltenen Erkrankungen finden hier kompetente Beratung. Damit baut das Universitätsklinikum Würzburg speziell die Möglichkeiten der personalisierten Medizin entscheidend aus. „Das ist ein wesentlicher Beitrag für die zukunftsorientierte Ausrichtung des Standorts Würzburg“, erklärt Prof. Dr. Tim J. von Oertzen, Vorstandsvorsitzender und Ärztlicher Direktor des UKW.

Der derzeitige Standort der Diagnostiklabore am Campus Hubland werden weiter betrieben und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom UKW übernommen. Zudem wurde am UKW-Medizincampus in Grombühl unter anderem eine neue Ambulanz für Genetik und ein Labor für Genom-Diagnostik zur Patientenversorgung eingerichtet. 

Implementierung von genetischer Diagnostik, Prävention und Therapie

„Mit dieser neuen Struktur schaffen wir eine wichtige zusätzliche Säule in der Patientenversorgung für die Region und darüber hinaus. Ein Schwerpunkt werden dabei zunächst die so genannten Seltenen Erkrankungen und onkologische Krankheitsbilder sein. Aufgrund zunehmender klinischer Anwendung der Genetik werden perspektivisch viele weiteren Fachdisziplinen die Genommedizin noch stärker in die klinische Diagnostik, Prävention und Therapie integrieren, weswegen die Integration ins Klinikum ein konsequenter und zukunftsorientierter Schritt ist“, betont Institutsleiterin Prof. Bergmann.

Der Vorteil für die Patienten: Durch eine genetische Diagnostik und eine klinische Interpretation der jeweiligen Erbinformationen können die behandelnden Mediziner unterstützt werden, Krankheitsbilder besser zu verstehen. Prof. Bergmann: „Die Genommedizin wird so dazu beitragen, individuelle Therapien einzuleiten und ggf. zielgereichte Präventionsmaßnahmen für die Patienten und deren Angehörige anzubieten.“ Der große Vorteil an der interdisziplinären Verzahnung liege darin, dass am UKW die Sequenzierungsdaten des Erbgutes mit weiteren klinischen und diagnostischen Daten zusammengeführt werden können. 

Ein weiterer Schwerpunkt des Instituts wird die Onkogenetik im Kindesalter sein. Die nationale genetische Diagnostik der kindlichen Leukämie, genetische Analysen bei kindlichen Nierentumoren und die „Fanconi“-Diagnostik (seltene genetische Erkrankung) bilden deutschlandweit einen einzigartigen Schwerpunktbereich.

Teilnahme am bundesweiten Modellvorhaben zur Genomsequenzierung

Am Institut wird auch die Teilnahme des UKW am bundesweiten Modellvorhaben zur Genomsequenzierung geleitet, ein Kernstück der Nationalen Strategie für Genommedizin. Dabei wird das Erbgut von Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf eine Seltene erbliche Erkrankung oder Krebserkrankung analysiert. Dadurch wird den Patientinnen und Patienten eine hochinnovative Diagnostik ermöglicht. Zudem werden durch die Sequenzierungen neue Erkenntnisse gewonnen, die auf weitere Krankheitsbilder übertragen werden können mit dem Ziel, die Genomsequenzierung in die Regelversorgung zu übertragen.

„Genau diese Translation der Grundlagenforschung und der interdisziplinären Zusammenarbeit ist eine besondere Stärke der Universitätsmedizin in Würzburg. Mit dem Institut können wir zudem die Angebote in Forschung und Lehre nachhaltig stärken“, erklärt Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg.

Zur Person:

Prof. Dr. med. Anke Katharina Bergmann wechselte im September 2024 an die Universitätsmedizin Würzburg. Zuvor war sie stellvertretende Direktorin des Instituts für Humangenetik der Medizinischen Hochschule Hannover, eines der aktuell größten humangenetischen Institute Deutschlands.

Nach dem Medizinstudium in Berlin und Paris und ihrer Promotion an der Charité arbeitete sie zunächst an der Harvard Universität in Boston. Bereits damals beschäftigte sie sich mit der genetischen Grundlage von Blutkrankheiten. Danach war sie in Kiel am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein in der Kinderheilkunde und der Humangenetik tätig, wo sie sich habilitierte und die Facharztanerkennung erwarb.

Im Anschluss wechselte sie an die Medizinische Hochschule Hannover. Ab 2021 übernahm sie dort die stellvertretende Leitung des Instituts für Humangenetik und baute mit ihrem Team die nationale genetische Referenzdiagnostik für kindliche Leukämie aus. Wissenschaftlich beschäftigt sich Prof. Bergmann mit den (epi-)genetischen Grundlagen von Blutkrebserkrankungen und deren klinische Anwendung. Weiterhin implementiert sie in unterschiedliche Diagnostikanwendungen Algorithmen der künstlichen Intelligenz, um präzisere Diagnosen zu stellen und genetische Entstehungsmechanismen von genetisch bedingten Erkrankungen besser zu verstehen. 

Prof. Dr. Anke K. Bergmann leitet das neue Institut für Klinische Genetik und Genommedizin am Universitätsklinikum Würzburg. Foto: UKW / Anke K. Bergmann (privat)
Prof. Dr. Anke K. Bergmann leitet das neue Institut für Klinische Genetik und Genommedizin am Universitätsklinikum Würzburg. Foto: UKW / Anke K. Bergmann (privat)