Aktuelle Pressemitteilungen

Ukrainische Spezialistin zu Gast am Würzburger Christiane Herzog-Zentrum für Mukoviszidose

Eine Kinderpneumologin aus Lwiw/Ukraine informierte sich nun an der Würzburger Universitäts-Kinderklinik über ein aktuelles Medikament zur Behandlung von Mukoviszidose.

 

Besuch Dr. Sheremet. Von links: Prof. Dr. Helge Hebestreit, Dr. Marta Sheremet, Yulia Bobza mit ihrer Tochter Anastasiia, Dr. Alexandra Hebestreit, Dr. Corinne König und Silke Faust
Von links: Prof. Dr. Helge Hebestreit, Dr. Marta Sheremet, Yulia Bobza (stellv. Vorsitzende der ukrainischen Patientenvereinigung für Mukoviszidose) mit ihrer Tochter Anastasiia, Dr. Alexandra Hebestreit, Dr. Corinne König und Silke Faust. Bild: UKW / Helga Beyer

Würzburg. Dr. Marta Sheremet ist Kinderärztin und Kinderpneumologin am Western Ukrainian Specialized Children´s Center in Lwiw (Lemberg). Zusammen mit zwei Kolleginnen betreut sie rund 100 an Mukoviszidose erkrankte ukrainische Kinder – und damit einen großen Teil dieser Patientinnen und Patienten des Landes. Im Oktober war Dr. Sheremet zu Gast am Christiane Herzog-Zentrum für Mukoviszidose der Würzburger Universitäts-Kinderklinik. „Mukoviszidose ist eine seltene genetische Erkrankung, die vor allem durch eine Gedeihstörung sowie rezidivierende Lungenentzündungen auffällt und mit einer verkürzten Lebenserwartung einhergeht. In der Ukraine ist diese nochmals deutlich geringer als in Deutschland“, berichtet Prof. Dr. Helge Hebestreit, der Leiter der Pädiatrischen Pneumologie des Uniklinikums Würzburg und des Christiane Herzog-Zentrums. 

Zum Einsatz von CFTR-Modulatoren informiert

Die ukrainische Ärztin interessierte sich besonders für die Behandlung der Mukoviszidose-Kranken mit sogenannten CFTR-Modulatoren. „Diese Medikamente können den Verlauf der Erkrankung zusätzlich zu der intensiven Standardtherapie deutlich verbessern“, erläutert Dr. Alexandra Hebestreit vom Christiane Herzog-Zentrum Würzburg und fährt fort: „In Deutschland stehen CFTR-Modulatoren bereits seit mehreren Jahren zur Verfügung. In der Ukraine hingegen wird diese Therapie gerade erst eingeführt.“ So ist geplant, dass Dr. Sheremet zusammen mit ihrem Team in Lwiw alle in der Ukraine in Frage kommenden Patientinnen und Patienten auf das Medikament einstellt. Neben Informationen zu speziell dieser Therapie erhielt sie während der zwei Wochen auch detaillierte Einblicke in die Arbeit eines etablierten europäischen Mukoviszidosezentrums, schließlich ist die Würzburger Einrichtung Teil des europäischen Referenznetzwerks für seltene Lungenerkrankungen ERN-LUNG. Untergebracht war die ukrainische Kollegin im Welz-Haus, dem Gästehaus der Uni Würzburg. 

An Ende ihres Aufenthalts bedankte sich Dr. Sheremet herzlich bei Dr. Alexandra Hebestreit, Prof. Helge Hebestreit und dem ganzen Team des Christiane Herzog-Zentrums für die Einladung, die wertvollen Einblicke und die persönlichen Kontakte. Ebenso dankte sie dem Mukoviszidose e.V., Bonn, für die finanzielle Unterstützung, die den Besuch erst ermöglichte.

Deutschlandweit einzigartig: Prof. Dr. Heike Rittner übernimmt den Lehrstuhl für Schmerzmedizin

Universitätsmedizin Würzburg stärkt Disziplin / Vielfältige Angebote für Patienten / Etablierte Forschungsgruppe.

Porträtbild von Prof. Dr. Heike Rittner
Prof. Dr. Heike Rittner übernimmt am UKW den ersten Lehrstuhl für Schmerzmedizin in Deutschland. Foto: UKW / Daniel Peter

Würzburg. Die Universitätsmedizin Würzburg stärkt die Schmerzmedizin. Zum 1. November hat Prof. Dr. Heike Rittner den neu eingerichteten Lehrstuhl für Schmerzmedizin an der Medizinischen Fakultät übernommen. Es ist der bislang einzige Lehrstuhl dieser Art in Deutschland.

Prof. Rittner leitet seit 2021 das Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin (ZiS) der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Würzburg, zudem ist sie Wissenschaftliche Koordinatorin der Klinischen Forschungsgruppe KFO5001 „ResolvePAIN“. Dort werden die Mechanismen der Schmerzauflösung untersucht. „Mit dem nun etablierten Lehrstuhl wird die Bedeutung der Schmerzmedizin am Standort Würzburg nochmals deutlich gestärkt. Das ist auch eine große Anerkennung für die Forschungsgruppe und für die Arbeit des Zentrums am Universitätsklinikum“, betont der Dekan der Medizinischen Fakultät, Prof. Dr. Matthias Frosch.

Molekulare Mechanismen im Blickpunkt

In der durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungsgruppe steht die Frage im Vordergrund, warum bei manchen Menschen Schmerzen trotz bestehender Schäden abklingen, während bei anderen Patienten die Schmerzen chronisch werden. „Dabei wollen wir speziell die molekularen Mechanismen der Schmerzauflösung besser verstehen, um personalisiert und passgenau zu therapieren. Das wird in den kommenden Jahren ein wichtiger Forschungsschwerpunkt bleiben“, erklärt Prof. Rittner. Insgesamt neun Arbeitsgruppen umfasst die Forschungsgruppe.

Im Bereich der Krankenversorgung umfasst das ZiS am UKW verschiedene Schwerpunkte. Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachdisziplinen und Therapeutinnen und Therapeuten unterschiedlicher Berufsgruppen arbeiten hier Hand in Hand. Neben der ambulanten Behandlung bietet die eigene Schmerztagesklinik auch ein Angebot für Patientinnen und Patienten an, die eine interdisziplinäre multimodale Schmerztherapie benötigen. Dabei werden verschiedene Therapieelemente aufeinander abgestimmt miteinander kombiniert. Moderne Therapien wie ambulante Versorgungsformen oder der Einsatz virtueller Realität werden in Studien zunächst erprobt, um dann den Patientinnen und Patienten zur Verfügung zu stehen. Ähnliche Programme finden in Zusammenarbeit mit der Klinik und Poliklinik für Neurochirurgie und der Kinderklinik am UKW statt.

Interdisziplinäre Versorgung gewinnt an Bedeutung

„In Zukunft werden ambulante und interdisziplinäre Versorgungsangebote für Patientinnen und Patienten zusätzlich an Bedeutung gewinnen. Daher wollen wir auch die Zusammenarbeit sowohl innerhalb des UKW mit gemeinsamen therapeutischen Angeboten sowie mit den niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen weiter ausbauen“, sagt Prof. Dr. Meybohm, Direktor der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie am Universitätsklinikum Würzburg.

 

Hintergrund:

In Deutschland sind mehr als 23 Millionen Personen von langanhaltenden, chronischen Schmerzen betroffen. Weltweit leiden immer mehr Menschen an chronischen Rückenschmerzen oder Kopfschmerzen. Dabei hat oft der Schmerz seine ursprüngliche Warnfunktion verloren und beeinträchtigt das Leben dieser Menschen enorm.

Prof. Rittner: „Wenn der Schmerz trotz leitliniengerechter Therapie nach drei bis vier Monaten nicht zurückgeht, sollte man eine Expertin oder einen Experten für Schmerzmedizin aufsuchen, denn dann besteht leider die Gefahr einer Chronifizierung des Schmerzes.“

 

Zur Person:

Prof. Dr. Heike Rittner ist Fachärztin für Anästhesiologie und Schmerztherapeutin. Sie arbeitet seit 2008 am Universitätsklinikum Würzburg. Zuvor war sie zwei Jahre an der Mayo Clinic in den USA sowie an der Charité in Berlin tätig, wo sie 2008 habilitierte. Sie verfügt über die Zusatzbezeichnungen „Palliativmedizin“ und „Spezielle Schmerztherapie“.

 

Information zum Zentrum für interdisziplinäre Schmerzmedizin am UKW:

https://www.ukw.de/behandlungszentren/zentrum-fuer-interdisziplinaere-schmerzmedizin/startseite/

 

Zur Klinischen Forschungsgruppe KFO5001 ResolvePAIN:

https://www.ukw.de/forschung-lehre/klinische-forschungsgruppe-kfo-5001/startseite/

 

Auszeichnung: Dr. Dr. Benedikt Schmid erhält Forschungsstipendium Dierichs der DGAI

Arbeit im Bereich der Weiterentwicklung von Anästhesieverfahren gewürdigt.

Prof. Dr. Benedikt Pannen, Dr. Dr. Benedikt Schmid und Kongresspräsident Prof. Dr. Bernhard M. Graf bei der Vergabe des Stipendiums
Prof. Dr. Benedikt Pannen, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI), Dr. Dr. Benedikt Schmid, Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, UKW, und Kongresspräsident Prof. Dr. Bernhard M. Graf bei der Vergabe des Stipendiums (v.l.) Foto: Mike Auerbach/ DGAI e.V.

Würzburg/Berlin. Dr. Dr. Benedikt Schmid von der Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie des Universitätsklinikums Würzburg (Direktor Prof. Dr. Patrick Meybohm) wurde nun das „Forschungsstipendium Dierichs“ der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) verliehen. Das Forschungsstipendium ist mit 50.000 Euro dotiert.

Die Auszeichnung wurde Im Rahmen des 25. Hauptstadtkongresses der DGAI Mitte Oktober verliehen. Dr. Dr. Schmid erhielt das Forschungsstipendium für seine „herausragende Arbeit“ im Bereich der Weiterentwicklung von Anästhesieverfahren und Anästhetika zur Verbesserung der Patientensicherheit in der Anästhesiologie unter besonderer Berücksichtigung seines Projektes „Conventional vs. Video-Assisted Laryngoscopy in Perioperative Endotracheal Intubation“. Das Stipendium wird von der Förderstiftung Dierichs ermöglicht.

Benedikt Schmid dankt der DGAI und der Förderstiftung Dierichs für die Vergabe des Forschungsstipendiums: „Das Forschungsstipendium ermöglicht meinem Team und mir die bereits geleistete Vorarbeit auf einem hohen Niveau fortzusetzen. Ganz besonders freut mich dabei, dass unsere Fachgesellschaft mit der Vergabe signalisiert, dass ihr das Thema Patientensicherheit im Rahmen der Narkoseeinleitung im OP sehr wichtig ist.“

Hier geht es zur kompletten Pressemeldung der DGAI:

https://www.dgai.de/aktuelles/alle-meldungen-archiv/1261-dr-dr-benedikt-schmid-erhaelt-forschungsstipendium-dierichs-2.html
 

Hentschel-Preis 2023 für zwei Würzburger Schlaganfallforscherinnen

Im Rahmen des 8. Würzburger Schlaganfallsymposium wurden Dr. Sarah Margaretha Beck und Felicitas Anna Eichner mit dem Hentschel-Preis 2023 geehrt.

Die Hentschel-Preisträgerin 2023, Felizitas Anna Eichner
Die Hentschel-Preisträgerin 2023, Felizitas Anna Eichner. Bild: Felizitas Anna Eichner
Die Hentschel-Preisträgerin 2023, Dr. Sarah Margaretha Beck, zusammen mit Prof. Dr. Karl Georg Häusler und Günter Hentschel
Die Hentschel-Preisträgerin 2023, Dr. Sarah Margaretha Beck, zusammen mit Prof. Dr. Karl Georg Häusler (Neurologische Klinik und Poliklinik, Universitätsklinikum Würzburg, links im Bild) und Günter Hentschel, dem Gründer der gleichnamigen Stiftung. Bild: UKW / Dr. Christian Hametner

Würzburg. Das 8. Würzburger Schlaganfallsymposium der Neurologischen Klinik und Poliklinik des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) fand am 26. Oktober 2023 mit Unterstützung der Vogel Stiftung Dr. Eckernkamp und von Industriepartnern im Vogel Convention Center Würzburg statt. Im Rahmen des Fortbildungsprogramms, das im Zeichen der interdisziplinären Zusammenarbeit im Rahmen des Neurovaskulären Netzwerks Unterfranken und des TRANSIT-Stroke Telemedizinnetzwerks stand, diskutierten die etwa 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über aktuelle Themen der Schlaganfalldiagnostik und -therapie. 

Im Rahmen des Symposiums wurde außerdem der Hentschel-Preis verliehen. Mit dem seit 2011 jährlich vergebenen Preis ehrt die Stiftung „Kampf dem Schlaganfall“ wissenschaftliche Arbeiten zur Grundlagenforschung oder zur Behandlung des Schlaganfalls. Der bundesweit ausgeschriebene und mit 5.000 Euro dotierte Preis ging gemäß der Entscheidung des Vorstands der Hentschel-Stiftung in diesem Jahr zu gleichen Teilen an Dr. Sarah Margaretha Beck (Institut für Experimentelle Biomedizin – Lehrstuhl I der Universität Würzburg, Direktor: Prof. Dr. Bernhard Nieswandt) und an Felizitas Anna Eichner, MSc (vormals Institut für Klinische Epidemiologie und Biometrie der Universität Würzburg, Vorstand: Prof. Dr. Peter U. Heuschmann). Zusammen mit dem Stiftungsgründer, Dipl.-Ing. Günter Hentschel, gratulierte der Organisator des 8. Würzburger Schlaganfallsymposiums, Prof. Dr. Karl Georg Häusler (Leitender Oberarzt der Neurologischen Klinik und Poliklinik des UKW; Direktor: Prof. Dr. Jens Volkmann), den Preisträgerinnen.

Um auch in Zukunft Projekte zum Thema Schlaganfall unterstützen zu können, freut sich die Hentschel-Stiftung Würzburg über Spenden auf das folgende Konto: 
Kampf dem Schlaganfall 
HypoVereinsbank Würzburg
BIC: HYVEDEMM455
IBAN: DE45790200760347390402
Die Stiftung ist vom Finanzamt Würzburg unter der Steuernummer 257/147/00343 als gemeinnützig anerkannt. Zustiftungen und Spenden sind daher steuerlich absetzbar.

Uniklinikum Würzburg strahlt violett zum Weltpankreaskrebstag am 16. November

Anlässlich des Weltpankreaskrebstags wird das Zentrum für Operative Medizin des Uniklinikums Würzburg am Abend des 16. November in violettem Licht erstrahlen. Ergänzt wird die Aktion mit Infoangeboten, bei denen auch die Selbsthilfe eingebunden ist.

Das Zentrum für Operative Medizin wird violett beleuchtet
Ähnlich wie bei dieser Fotomontage wird das Zentrum für Operative Medizin des Uniklinikums Würzburg zum Weltpankreaskrebstag am 16. November 2023 violett beleuchtet. Bild (Fontomontage UKW): Wolfgang Dürr

Würzburg. Bauchspeicheldrüsenkrebs hat eine der niedrigsten Überlebensraten aller onkologischen Erkrankungen. Um die Öffentlichkeit stärker über die schwere Krankheit zu informieren und für mehr Forschungsprojekte zu werben, beteiligen sich onkologische Kliniken, Forschungseinrichtungen und Selbsthilfegruppen, wie der Arbeitskreis der Pankreatektomierten (AdP e.V.), am Weltpankreaskrebstag. Bei der diesjährigen Auflage des Aktionstags am 16. November ist auch das Uniklinikum Würzburg (UKW) dabei. Als weithin sichtbares Zeichen taucht es zu diesem Termin sein Zentrum für Operative Medizin (ZOM) nach Einbruch der Dunkelheit in violettes Licht. Als ergänzendes Informationsangebot vor Ort stehen außerdem im Eingangsbereich des ZOM ein Roll-up und Flyer zum Thema Bauchspeicheldrüsenkrebs bereit.

Gemeinsamer Infostand im Juliusspital


Für alle, die sich noch tiefergehend mit der Materie beschäftigen wollen oder den Kontakt zur Selbsthilfe suchen, empfiehlt sich der Besuch eines Infostands im Torhaus-Durchgang des Juliusspitals in der Würzburger Innenstadt. Dort stehen am Weltpankreaskrebstag zwischen 16:30 und 18:30 Uhr Ansprechpersonen der Selbsthilfegruppe für Bauchspeicheldrüsenerkrankte AdP e.V. Würzburg, des Klinikums Würzburg Mitte und des UKW zu Verfügung. „Eines unserer Anliegen ist es, das Bewusstsein für die Symptome und Risiken von Bauchspeicheldrüsenkrebs sowie die dringende Notwendigkeit der Früherkennung zu stärken, was letztendlich Leben retten kann“, sagt Gerald Rapps, der Leiter der Selbsthilfegruppe. Und Gabriele Nelkenstock, die Selbsthilfebeauftragte des UKW, betont: „Die Anliegen des Weltpankreaskrebstages passen sehr gut zum Uniklinikum Würzburg. Zum einen, weil wir als selbsthilfefreundliches Krankenhaus Herrn Rapps und seine Mitstreiterinnen und Mitstreiter gerne unterstützen. Zum anderen aber auch, weil die Behandlung und Erforschung von Bauchspeicheldrüsenkrebs zu den Schwerpunkten des Klinikums gehören.“

Weniger Komplikationen durch hohe Fallzahlen


So zählt das UKW zu den Krankenhäusern, die im deutschlandweiten Vergleich die meisten Bauchspeicheldrüsenoperationen durchführen – was für die Patientinnen und Patienten bedeutende Vorteile mit sich bringt. Prof. Dr. Christoph-Thomas Germer, der Direktor der Chirurgischen Klinik I des UKW, erläutert: „Eingriffe an der Bauchspeicheldrüse sind sehr komplizierte Operationen und gehen mit einer hohen Komplikationsrate einher. Deshalb ist es besonders wichtig, sich in einem Krankenhaus behandeln zu lassen, in dem diese Operationen häufig durchgeführt wird. Dadurch sinkt nachweislich die Komplikationsrate und die Überlebenschance steigt deutlich.“

Heilungschancen bei frühen Stadien


Laut Prof. Dr. Volker Kunzmann, dem Leiter des Schwerpunkts Medizinische Onkologie an der Medizinischen Klinik II des UKW, können heutzutage etwa ein Drittel der lokalisierten – das heißt noch nicht fernmetastasierten – Pankreaskrebsfälle durch eine Kombination aus Chemotherapie und Operation geheilt werden. „Um noch mehr Patientinnen und Patienten in diesem frühen, potenziell noch heilbaren Krankheitsstadium zu diagnostizieren, müssen erste Symptome wie Rückenschmerzen, Gewichtsverlust oder Gelbsucht umgehend abgeklärt werden“, unterstreicht der Experte.

Zielgerichte Therapie und Immuntherapie als Hoffnungsträger


Und wenn die Erkrankung doch schon weit fortgeschritten ist? „Dann können wir durch eine individualisierte Chemotherapie tumorbedingte Symptome und Komplikationen vermeiden oder zumindest lindern sowie in vielen Fällen die Überlebensdauer relevant verlängern“, beschreibt Prof. Kunzmann. „Außerdem stehen uns endoskopische Verfahren zur Verfügung, mit denen wir bei diesen Patientinnen und Patienten den Gallefluss gewährleisten sowie neuerdings in manchen Fällen auch den Tumor verkleinern können,“ ergänzt Prof. Dr. Alexander Meining, der Leiter des Schwerpunkt Gastroenterologie an der Medizinischen Klinik II des UKW. Was die Entwicklung neuer Behandlungswege angeht, gibt es laut Prof. Kunzmann für bestimmte Subgruppen von Bauchspeicheldrüsenkrebs vielversprechende neue zielgerichtete und immuntherapeutische Therapieansätze.

Blickpunkt Diabetes: Neues Gesundheitsmagazin „UNI.KLINIK“ erschienen

Immer mehr Menschen erkranken an Diabetes. Die kürzlich erschienene Ausgabe 2/2023 von UNI.KLINIK, dem Gesundheitsmagazin des Universitätsklinikums Würzburg, widmet sich in seinem Titelthema den Hintergründen und Behandlungsmöglichkeiten der Stoffwechselkrankheit.

Vier Mitarbeiterinnen der Endokrinologie des Uniklinikums Würzburg
Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe ist das Thema Diabetes. (Bild: UKW)

Würzburg. UNI.KLINIK ist ein vom Uniklinikum Würzburg (UKW) zwei Mal jährlich herausgegebenes, kostenloses Gesundheitsmagazin. Schwerpunktthema der kürzlich erschienenen Ausgabe 2/2023 ist Diabetes mellitus. Die Betroffenen werden am Lehrstuhl für Endokrinologie und Diabetologie des UKW von einem multiprofessionellen Team ambulant und stationär versorgt. Die Beiträge schildern die Therapieoptionen und die Möglichkeiten zur Selbstfürsorge bei Zuckerkrankheit.

Darüber hinaus beschreibt das 24-seitige Magazin die wertvolle Arbeit der Klinikclowns und zeigt auf, wie stark schwitzenden Menschen mit einer Operation geholfen werden kann. Außerdem würdigt es die Jubiläen des Instituts für Allgemeinmedizin, des Programms Mentoring med und des Christiane Herzig-Zentrums für Mukoviszidose. Weitere interessante Beiträge und Meldungen runden das breite Informationsangebot ab.
Als Webreader-Version kann UNI.KLINIK hier online durchgeblättert werden: Titel - Uni.Klinik2-2023 (ukw.de)

 

Neue Gelehrtentafeln enthüllt

Sie erinnern an berühmte Wissenschaftler und machen die lange Tradition der Universität Würzburg im Stadtbild sichtbar: die Gelehrtentafeln. Jetzt wurden im Zentrum Innere Medizin drei weitere Exemplare aufgehängt.

Unipräsident Paul Pauli, Initiator August Heidland und Tim von Oertzen, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums, enthüllen drei neue Gelehrtentafeln
Vorhang frei für drei neue Gelehrtentafeln mit (v.l.): Unipräsident Paul Pauli, Initiator August Heidland und Tim von Oertzen, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums. (Bild: Gunnar Bartsch / Universität Würzburg)
Gruppenbild vor den drei neuen Gelehrtentafeln
Gruppenbild zur feierlichen Enthüllung mit (v.l.): Marcus Holtz (Uniarchiv), Walter Eykmann (Initiator), Matthias Frosch (Dekan der Medizinischen Fakultät), Unipräsident Paul Pauli, den Initiatoren August Heidland und Horst Brunner, Tim von Oertzen (Ärztlicher Direktor UKW), Thorsten Bley (Radiologie) und Andreas Buck (Nuklearmedizin). (Bild: Gunnar Bartsch / Universität Würzburg)
Zwölf Gelehrtentafeln hängen im Zentrum Innere Medizin
Insgesamt zwölf Gelehrtentafeln hängen jetzt vor dem Hörsaal im Zentrum Innere Medizin. (Bild: Gunnar Bartsch / Universität Würzburg)

Man muss vermutlich niemandem mehr erklären, welchen Fortschritt Wilhelm Conrad Röntgen der Medizin und damit auch der gesamten Menschheit mit seiner Entdeckung der nach ihm benannten Strahlen gebracht hat. Im Fall von Eduard Buchner und Emil Fischer dürfte das anders sein – obwohl auch sie für ihre Arbeiten mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurden.

Eduard Buchner (1860-1917) war Chemiker und erhielt 1907 den Nobelpreis für seine Entdeckung der zellfreien Gärung. Er zählt zu den Pionieren in der Erforschung von Enzymen und biochemischen Prozessen und trug mit seiner Arbeit wesentlich dazu bei, das Verständnis der Stoffwechselwege und biochemischen Prozesse in Zellen zu vertiefen. Dieses Wissen ist entscheidend für das Verständnis von Krankheiten und die Entwicklung von Medikamenten, da viele Arzneimittel auf spezifische biochemische Prozesse abzielen.

Auch Emil Fischer (1852-1923) war Chemiker. Er wurde 1902 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Fischer leistete bahnbrechende Arbeiten zur Zuckerchemie und gilt als Mitbegründer der klassischen organischen Chemie. Er entwickelte beispielsweise wichtige Konzepte wie die Fischer-Projektion, die zur Darstellung und Charakterisierung von Zuckerstrukturen verwendet werden. Dies war von großer Bedeutung für die Erforschung von Kohlenhydraten und deren Rolle in biologischen Prozessen und Krankheiten.

Würzburger Professoren und Nobelpreisträger

Was die drei gemeinsam haben – neben der Tatsache, dass sie Nobelpreisträger sind: Alle drei haben ein paar Jahre an der Universität Würzburg gelehrt und geforscht. Röntgen hatte hier von 1888 bis 1900 den Lehrstuhl für Physik inne, Buchner war von 1911 bis 1917 Inhaber des Lehrstuhls für Organische Chemie, Emil Fischer hatte von 1885 bis 1892 den Lehrstuhl für Chemie inne.

An ihr Wirken erinnern ab sofort drei neue Gedenktafeln, die jetzt im Zentrum Innere Medizin (ZIM) des Würzburger Universitätsklinikums in direkter Nachbarschaft zum Hörsaal feierlich enthüllt wurden.

Grußwort des Ärztlichen Direktors

„Diese drei Wissenschaftler waren herausragende Gelehrte, die in ihren jeweiligen Disziplinen Großartiges geleistet haben“, sagte Tim von Oertzen, der neue Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums, in seinem Grußwort anlässlich der Enthüllung der „Gelehrtentafeln“, wie sie in Würzburg genannt werden. Alle drei seien Wegbereiter der modernen Medizin, ohne sie seien viele Entwicklungen nicht denkbar gewesen.

Insgesamt zwölf Gelehrtentafeln hängen jetzt vor dem Hörsaal im Zentrum Innere Medizin. Sie sollen „historisches Bewusstsein erzeugen und auf die lange Tradition der Julius-Maximilians-Universität Würzburg hinweisen“, so von Oertzen. Gleichzeitig sollen sie Ansporn für die heutige und die kommende Generation von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sein, auch in Zukunft weitere Rätsel zu lösen. Die Wand vor dem Hörsaal, in den täglich Studierende ein und aus gehen sei unter diesem Aspekt der ideale Ort.

Dank des Unipräsidenten

„Mit diesem Projekt wird die Geschichte der Universität Würzburg präsent und erfahrbar gemacht“, sagte Unipräsident Paul Pauli in seinem Grußwort. Sein besonderer Dank galt deshalb den Initiatoren der Aktion „Gelehrtentafeln“, den Würzburger Professoren August Heidland, Horst Brunner und Walter Eykmann, die für diesen Termin extra in die Universitätsklinik gekommen waren. Dank sprach Pauli auch dem Leiter des Universitätsarchivs, Marcus Holtz, und dessen Mitarbeiterin Edna Horst für ihren Einsatz bei der Umsetzung der Idee zur konkreten Tafel aus.

„Die lange Tradition der Universität Würzburg im Stadtbild sichtbar machen und an berühmte Wissenschaftler erinnern, die hier gelehrt und geforscht haben“: So lässt sich die Idee hinter den Gelehrtentafeln beschreiben, mit diesem Ziel lässt das Universitätsarchiv Gelehrtentafeln an Häusern und Einrichtungen im Würzburger Stadtgebiet anbringen, in denen früher einmal bekannte Wissenschaftler gewohnt oder gewirkt haben. Im Zentrum für Innere Medizin (ZIM), das Ende Juni 2009 in Betrieb genommen wurde, hat zwar keiner dieser Gelehrten gelebt oder geforscht. Hier weisen die Tafeln auf Professoren hin, die in verschiedenen Teildisziplinen der Medizin an der Universität Würzburg tätig waren und für die Medizin bedeutende Entdeckungen gemacht haben.

Das Projekt geht weiter

„Mit den Gelehrtentafeln wollen wir in der ganzen Stadt sichtbar machen, dass in Würzburg seit 600 Jahren herausragende Gelehrte exzellente Forschungsarbeit geleistet haben“, sagte Marcus Holtz in seinem Grußwort. Und er versprach, dass die nächste Reihe an Tafeln schon in absehbarer Zeit aufgehängt werde. Es habe zwar schon einmal den Punkt gegeben, an dem er gedacht habe: „Jetzt haben wir alle“, so Holtz. Dann seien aber immer wieder neue Namen aufgetaucht; das Projekt könne also weitergehen.

Walter Eykmann dankte zum Abschluss stellvertretend für die drei Initiatoren allen an der Erstellung der Gelehrtentafeln Beteiligten. Und August Heidland ergänzte: „Gedenktafeln gibt es zwar auch in anderen Städten. Wir aber haben die schönsten!“

Mit den drei neuen Gelehrtentafeln erhöht sich die Gesamtzahl dieser Erinnerungsorte im Würzburger Stadtgebiet jetzt auf 57 Tafeln. Mehr Informationen dazu stehen auf den Webseiten des Universitätsarchivs.

Kontakt

Dr. Marcus Holtz, Universitätsarchiv Würzburg, T: +49 931 31-86032, uniarchiv@ uni-wuerzburg.de