Aktuelle Pressemitteilungen

Medizin: Lehrpreis für zwei Dozentinnen

Die Medizinerinnen PD Dr. Anna Frey und PD Dr. Nicole Wagner teilen sich den mit 10.000 Euro dotierten Albert-Kölliker-Lehrpreis ihrer Fakultät.

Studiendekanin Sarah König (l.) und Dekan Matthias Frosch mit den Trägerinnen des Lehrpreises der Medizinischen Fakultät, Anna Frey (2.v.l.) und Nicole Wagner.
Studiendekanin Sarah König (l.) und Dekan Matthias Frosch mit den Trägerinnen des Lehrpreises der Medizinischen Fakultät, Anna Frey (2.v.l.) und Nicole Wagner. (Bild: Reza Shadab)

Um die Lehre zu fördern und weiter zu verbessern, vergibt die Medizinische Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) zwei Mal im Jahr den Albert-Kölliker-Lehrpreis. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert; das Preisgeld muss zur weiteren Verbesserung der Lehre verwendet werden.

Bei der Examensfeier der Fakultät am 14. Dezember 2024 wurde der Preis zu gleichen Teilen an PD Dr. Anna Frey (Kardiologie) und PD Dr. Nicole Wagner (Anatomie und Zellbiologie) verliehen. Die Fachschaft hat die beiden für die Auszeichnung vorgeschlagen, weil sie sich in der Lehre außerordentlich stark engagieren.

Preisträgerin Anna Frey

Der Fachschaft zufolge setzt sich Anna Frey in herausragender Weise für die Studierenden ein, sei es durch kurzfristige Krankheitsvertretungen oder sonstiges Engagement. Außerdem habe sie einen Kurs über Echokardiografie entwickelt und implementiert, der für die Studierenden sehr wertvoll sei.

Die Preisträgerin ist Lehrbeauftragte der Medizinischen Klinik I und leitet seit 1. Januar 2025 den Schwerpunkt „Internistische Intensiv- und Notfallmedizin“ am Universitätsklinikum Würzburg. Sie hat an der Medizinischen Hochschule in Hannover studiert und kam 2008 in die Würzburger Kardiologie – „weil Professor Georg Ertl mich damals durch seine charismatische Art begeistert hat“. Ihren Facharzt in Innerer Medizin/Kardiologie machte sie 2016, nach zwei Elternzeit-Unterbrechungen. Zwei Jahre später habilitierte sie sich für das Fach Innere Medizin. 2020 absolvierte sie das Masterstudium „Master of Medical Education“; außerdem führt sie die Zusatzbezeichnungen Intensivmedizin sowie Klinische Akut- und Notfallmedizin.

Preisträgerin Nicole Wagner

Nicole Wagner sei die „gute Seele“ der Anatomie: Sie halte dort die Fäden der Lehre zusammen und habe jederzeit ein offenes Ohr für die Belange der Studierenden. Im Bereich der Neuroanatomie habe sie mehrfach Repetitorien angeboten und dadurch eine deutliche Leistungssteigerung in den Klausuren erreicht.

Die Preisträgerin hat an der JMU Biologie studiert. Nach der Promotion forschte sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Stockholm. Durch eine Kollaboration mit Professor Manfred Heckmann kam sie zurück nach Würzburg, ans Physiologische Institut der JMU. Hier forschte sie von 2009 bis 2012. Dann wechselte sie in die Anatomie zu Professorin Esther Asan: „Sie war schon vorher meine Mentorin und hat mich für alle Zweige der Anatomie begeistert. Hier wurde ich auch in der Lehre aktiv.“ Auch Nicole Wagner hat zwei Elternzeiten hinter sich. Sie habilitierte sich 2017 für das Fachgebiet Anatomie und Zellbiologie; seit 2021 ist sie zusätzlich Lehrkoordinatorin im Institut.

Der Namensgeber des Lehrpreises

Albert Kölliker (1817-1905) lehrte und forschte ab 1849 für mehr als 50 Jahre an der Universität Würzburg. Der Professor für Anatomie und Physiologie führte Mikroskopierkurse und andere damals neuartige Lehrformen ein. Das zog sehr viele Studierende an, und so hatte Kölliker großen Anteil daran, dass die Würzburger Universitätsmedizin in dieser Zeit einen enormen Aufschwung erlebte.

Weblink

Preise und Ehrungen der Würzburger Medizinischen Fakultät

 

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 14. Januar 2025

Studiendekanin Sarah König (l.) und Dekan Matthias Frosch mit den Trägerinnen des Lehrpreises der Medizinischen Fakultät, Anna Frey (2.v.l.) und Nicole Wagner.
Studiendekanin Sarah König (l.) und Dekan Matthias Frosch mit den Trägerinnen des Lehrpreises der Medizinischen Fakultät, Anna Frey (2.v.l.) und Nicole Wagner. (Bild: Reza Shadab)

Neue Einblicke in den Stoffwechsel der Darmbakterien

Ein Würzburger Forschungsteam hat ein Protein und RNA-Moleküle in einer Darm-Bakterienart untersucht: Verantwortlich sind diese für den Zuckerstoffwechsel des Mikroorganismus.

Die Forschenden untersuchten eine Bakterien-Art im menschlichen Darm: Der Fokus lag unter anderem auf einem RNA-bindenden Protein (siehe Bild).
Die Forschenden untersuchten eine Bakterien-Art im menschlichen Darm: Der Fokus lag unter anderem auf einem RNA-bindenden Protein (siehe Bild). (Bild: Sandy Westermann / Blender / Adobe Stock)

Für die menschliche Gesundheit spielt der Darm eine zentrale Rolle. Die Zusammensetzung der Darmbakterien und ihre Funktionen für das Wohlbefinden des Menschen hängen stark davon ab, wie gut sich die Bakterien an die ständigen Veränderungen im Darmmilieu anpassen. Die Frage, wie Darmbakterien ihren Stoffwechsel auf tägliche Schwankungen des Nährstoffangebots einstellen, ist daher zu einem zentralen Thema der Mikrobiota-Forschung geworden.

Obwohl sich das mikrobielle Ökosystem des Darms von Mensch zu Mensch unterscheidet, gibt es einige häufig auftretende Darmbakterien. Dazu zählt unter anderem Bacteroides thetaiomicron. Diese Bakterien-Art verfügt über Dutzende verschiedene Multiprotein-Komplexe, die auf spezifischen Stellen im Genom kodiert sind – den sogenannten PULs. Diese Komplexe können spezifische Mehrfachzucker binden, spalten sowie importieren. So tragen sie zur erfolgreichen Besiedlung des Darms bei. Die Bildung dieser Komplexe wird dabei streng auf Ebene der Transkription kontrolliert, wobei die Information der DNA in Boten-RNA umgeschrieben wird.

Wie diese Stellen im auf post-transkriptioneller Ebene reguliert werden, um auf Umweltveränderungen zu reagieren, ist bisher weitgehend unerforscht. Hier haben Forschende des Würzburger Helmholtz-Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Mikrobiologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) angesetzt. Das Team arbeitete mit den Universitäten in Nashville und Toronto zusammen. Die Ergebnisse erschienen in der Fachzeitschrift Nature Communications.

Weg für neue Therapie-Ansätze ebnen

Die Studie zeigt: Mit Hilfe eines Proteins und RNA-Molekülen passt sich eine bestimmte Darmbakterien-Art an wechselnde Nahrungsbedingungen an. Die Ergebnisse vertiefen das Verständnis der Rolle dieses Bakteriums im menschlichen Darm. Sie können den Weg für neue therapeutische Strategien ebnen, die darauf abzielen, die menschliche Gesundheit über die Mikrobiota zu fördern.

„Unsere Ergebnisse deuten auf ein bemerkenswert komplexes RNA-basiertes Netzwerk hin, das die PUL-Expression im Bakterium steuert“, erläutert der korrespondierende Autor Alexander Westermann die Forschungsergebnisse der Studie. „Damit ergänzen wir frühere Arbeiten, die sich auf transkriptionelle Kontrollmechanismen konzentrierten“, schließt er an.

Ein komplexes Netzwerk

Im Zentrum dieses Netzwerks steht ein RNA-Bindeprotein: „Wir haben herausgefunden, dass das Fehlen dieses Proteins die Darmbesiedlung deutlich beeinträchtigt“, sagt Ann-Sophie Rüttiger, Erstautorin der Studie und Doktorandin im Labor von Alexander Westermann.

Die funktionelle Analyse zeigte, dass das RNA-Bindeprotein mit Hunderten von zellulären Transkripten interagiert. Dazu gehört eine Gruppe verwandter nicht-kodierender RNA-Moleküle mit 14 Mitgliedern. Gemeinsam steuern Bindeprotein und Moleküle Prozesse zur Energiegewinnung und sorgen so dafür, dass die Bakterien optimal auf wechselnde Bedingungen reagieren können. „Diese Studie erweitert unser Verständnis der RNA-koordinierten Stoffwechselkontrolle, die für die Überlebenschancen dominanter Mikrobiota-Spezies entscheidend ist“, so Rüttiger.

Vielversprechender Ansatz für weiterführende Forschung

Künftige Studien sollen die Struktur der RNA-Moleküle genauer untersuchen und die Schlüsselmechanismen der RNA-Bindung identifizieren. Das Team plant zudem, die funktionelle Ähnlichkeit der Moleküle mit anderen RNA-bindenden Proteinen zu analysieren, um zentrale post-transkriptionelle Steuerungspunkte in der Darmflora zu entschlüsseln.

Ein vertieftes Wissen über die bakteriellen Gen- und Proteinfunktionen kann dazu beitragen, neue therapeutische Ansätze zur Bekämpfung von Infektions- und Darmerkrankungen zu entwickeln. Daraus ließe sich auch eine Gesundheitsförderung durch gezielte Beeinflussung der Darmflora zu erstellen. „Unsere Ergebnisse bieten einen vielversprechenden Ansatz, dieses mikrobielle Konsortium besser zu verstehen und für neue Behandlungsstrategien nutzbar zu machen“, fasst Westermann zusammen.

Originalpublikation

Rüttiger AS, Ryan D, Spiga L, Lamm-Schmidt V, Prezza G, Reichardt S, Langford M, Barquist L, Faber F, Zhu W, Westermann AJ. The global RNA-binding protein RbpB is a regulator of polysaccharide utilization in Bacteroides thetaiotaomicron. Nature Communications (2025), DOI: 10.1038/s41467-024-55383-8

Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung

Das Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) ist die weltweit erste Einrichtung ihrer Art, die die Forschung an Ribonukleinsäuren mit der Infektionsbiologie vereint. Auf Basis neuer Erkenntnisse aus seinem starken Grundlagenforschungsprogramm will das Institut innovative Therapie-Ansätze entwickeln, um menschliche Infektionen besser diagnostizieren und behandeln zu können.

Das HIRI ist ein Standort des Braunschweiger Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung in Kooperation mit der Universität Würzburg und befindet sich auf dem Würzburger Medizin-Campus. Weitere Informationen: www.helmholtz-hiri.de

 

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 14. Januar 2025

Die Forschenden untersuchten eine Bakterien-Art im menschlichen Darm: Der Fokus lag unter anderem auf einem RNA-bindenden Protein (siehe Bild).
Die Forschenden untersuchten eine Bakterien-Art im menschlichen Darm: Der Fokus lag unter anderem auf einem RNA-bindenden Protein (siehe Bild). (Bild: Sandy Westermann / Blender / Adobe Stock)

Auf Entdeckungsreise in der RNA

Julian König ist seit 1. Oktober 2024 neuer Professor für Biochemie und RNA-Biologie an der Uni Würzburg. Sein Schwerpunkt liegt in der Entschlüsselung der RNA-Varianten. Sein Ziel: Die Grundlage für neue Medikamente schaffen.

Julian König beschäftigt sich in seiner Forschung mit der chemischen Entschlüsselung von RNA-Varianten.
Julian König beschäftigt sich in seiner Forschung mit der chemischen Entschlüsselung von RNA-Varianten. Über die Ernennung zum Professor freut sich nicht nur König (li.) sondern auch JMU-Präsident Paul Pauli. (Bild: Robert Emmerich / Universität Würzburg)

Wenn das Wort „Entdecker“ fällt, befinden sich unter den ersten Namen, die einem in den Kopf kommen, vermutlich Christoph Kolumbus oder James Cook. Erster ist dafür bekannt, einen neuen Kontinent entdeckt zu haben; letzter erkundete zahlreiche Inseln im Pazifik und ließ diese kartografieren. Beide haben Weltkarten grundlegend verändert. Aber muss ein Entdecker oder eine Entdeckerin unbedingt in die Weltmeere hinaussegeln, um so genannt werden zu können?

„Nein!“, meint Professor Julian König. Er ist seit dem 1. Oktober 2024 Inhaber des Lehrstuhls für Biochemie und RNA-Biologie der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Zu seinem Fachgebiet zählen bestimmte Molekül-Ketten in Lebewesen: „Ich beschäftige mich mit der RNA, also der Ribonukleinsäure. Diese enthält Kopien des Erbguts, das in der DNA angesiedelt ist.“

Sein Ziel ist es, die Funktionen der RNA zu erkunden: „In diesen Kopien liegt die Möglichkeit, auf Entdeckungsreise zu gehen. Wenn wir es nämlich schaffen Varianten der RNA zu verstehen und zu entschlüsseln, können sich beispielsweise neue Wege in der Behandlung von neurodegenerativen Erkrankungen wie Alzheimer eröffnen“, so König.

Die RNA-Varianten verstehen

Der Aufbau der RNA-Moleküle in menschlichen Zellen kann dabei deutlich variieren: „Diese Moleküle können unterschiedlichste Funktionen in den Zellen übernehmen“, so König. Alle möglichen Varianten der Ribonukleinsäure zu entschlüsseln, kostet dementsprechend Zeit und Geduld.

Aber der Aufwand kann sich lohnen: „Diese Prozesse in der RNA zu verstehen, kann die Tür für neue Formen von Medikamenten eröffnen“, sagt der Biologe. Beispielsweise sind in der Corona-Pandemie Impfstoffe auf Basis von Boten-RNA (mRNA) entwickelt worden – eine Methode, die vorher nicht die gängige Praxis darstellte. Seiner Rolle ist sich der neue Professor in diesem Prozess klar: „Wir sind nicht direkt an solchen Medikamenten-Studien beteiligt. Aber wir können die Basis dafür legen, um die Entdeckungsreise in der RNA fortzusetzen.“

Würzburg als Forschungsstandort

Julian König war von 2013 bis zu seiner Berufung an die Uni Würzburg am Institut für Molekularbiologie der Universität Mainz angestellt. Dort ist er bereits in dem Bereich der RNA-Biologie tätig gewesen und kann seine Forschung von der JMU aus fortsetzen: „Würzburg ist nicht nur ein schöner Lebensstandort, sondern hier gibt es vor allem ein sehr gutes Forschungsumfeld der RNA-Biologie. Mustergültig stehen dafür das Helmholtz-Institut und die Exzellenzinitiative NUCLEATE.“

Lebenslauf des Biologen

Julian König ist 1977 in München geboren worden. Dort studierte er an der Ludwig-Maximilians-Universität Biologie. Seine Diplomarbeit fertigte er im Max-Planck-Institut für Terrestrische Mikrobiologie in Marburg an.

2008 verschlug es den Biologen nach England, um an der University of Cambridge fünf Jahre als Postdoc zu arbeiten. Schließlich kehrte er 2013 nach Deutschland zurück: Am Institut für Molekularbiologie der Universität Mainz übernahm er die Leitung einer Arbeitsgruppe.

Seit 1. Oktober 2024 leitet Julian König den Lehrstuhl für Biochemie und RNA-Biologie an der Universität Würzburg.

Kontakt

Prof. Dr. Julian König, Lehrstuhl für Biochemie und RNA-Biologie, Medizinische Fakultät, Universität Würzburg, T +49 931 31-84730, julian.koenig@ uni-wuerzburg.de 

 

einBlick - Das Online-Magazine der Universität Würzburg vom 14. Januar 2025

Julian König beschäftigt sich in seiner Forschung mit der chemischen Entschlüsselung von RNA-Varianten.
Julian König beschäftigt sich in seiner Forschung mit der chemischen Entschlüsselung von RNA-Varianten. Über die Ernennung zum Professor freut sich nicht nur König (li.) sondern auch JMU-Präsident Paul Pauli. (Bild: Robert Emmerich / Universität Würzburg)

Arachnophobie aus Gehirn löschen

WER HAT ANGST VOR SPINNEN UND MÖCHTE DIESE ANGST DURCH TRANSKRANIELLE MAGNETSTIMULATION ÜBERWINDEN?

Das Zentrum für Psychische Gesundheit des Universitätsklinikums Würzburg untersucht in der neuen Studie SpiderMEM, ob die transkranielle Magnetstimulation (TMS) das Angstgedächtnis von Menschen mit Spinnenphobie und Spinnenangst direkt verändern kann. Dafür findet bei allen Teilnehmenden eine TMS statt, bei einem Teil erfolgt diese nach einer kurzen, kontrollierten Konfrontation mit einer echten Spinne. Zusätzlich wird mittels Magnetresonanztomographie (MRT) untersucht, wie sich das Angstgedächtnis auf neuronaler Ebene während der Studie verändert.

 

Spinne Aragog im Terrarium des Zentrums für Psychische Gesundheit in Würzburg
Im Zentrum für Psychische Gesundheit am UKW wird untersucht, wie sich eine übermäßige Angst vor Spinnen therapieren lässt. © Martin Herrmann, UKW
Frau hat eine Spule am Kopf, von der aus gezielt magnetische Impulse durch die Schädeldecke (transkraniell) an bestimmte Hirnareale abgegeben werden, um deren Aktivität zu beeinflussen. Im Hintergrund ein Monitor mit Bildern vom Gehirn.
Die Transkraniellen Magnetstimulation (TMS) ist eine nicht-invasive und nebenwirkungsarme Form der Hirnstimulation. © Martin Herrmann / UKW

Würzburg. Die Angst vor Spinnen, auch Arachnophobie genannt, ist weit verbreitet und kann bei manchen Menschen so stark ausgeprägt sein, dass sie den Alltag erheblich einschränkt. Selbst wenn keine Gefahr besteht, geraten die Betroffenen in Panik, wenn sie mit dem achtbeinigen Tier konfrontiert werden. Allein das Wort kann Schweißausbrüche, Herzrasen, Zittern oder sogar Atemnot auslösen. 

Das Zentrum für Psychische Gesundheit (ZEP) des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) möchte Betroffenen helfen und entwickelt symptomorientierte Therapien, die mit innovativen Methoden die bewährten Expositionstherapien für verschiedene Ängste erweitern und deren Wirksamkeit verbessern. So wurden in der Studie Spider VR 174 Personen mit Spinnenphobie in einer virtuellen Welt mit den angstauslösenden Tieren konfrontiert, mit dem Ziel, die Spinngenangst langfristig zu reduzieren. In einer anderen Studie wurde das Angstgedächtnis zunächst kurz aktiviert, um dann mit dem Verfahren der Transkraniellen Magnetstimulation (TMS) die Wiederabspeicherung zu unterbrechen. Auf diese Weise können emotionale Gedächtnisinhalte langfristig aus dem Gedächtnis entfernt werden. 

Mit Transkranieller Magnetstimulation das Angstgedächtnis beeinflussen

Die TMS ist eine nicht-invasive und nebenwirkungsarme Form der Hirnstimulation. Dabei wird eine Spule am Kopf angebracht, von der aus gezielt magnetische Impulse durch die Schädeldecke (transkraniell) an bestimmte Hirnareale abgegeben werden, um deren Aktivität zu beeinflussen. Die transkranielle Hirnstimulation ist relativ sicher, gut verträglich und bietet vielversprechende Anwendungen in den Neurowissenschaften und der Psychiatrie, insbesondere bei Patientinnen und Patienten, die auf herkömmliche Behandlungen nicht ansprechen.
Aber kann der moderne Ansatz der TMS das Angstgedächtnis direkt beeinflussen? Und wenn ja, wie? Die Forschung geht weiter. In einer Folgestudie wollen Professor Dr. Martin Herrmann, leitender Psychologe am ZEP, und sein Team bei allen Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer die TMS anwenden, bei einem Teil nach einer kurzen, kontrollierten Konfrontation mit einer echten Spinne. Zusätzlich wird mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) analysiert, wie sich das Angstgedächtnis auf neuronaler Ebene während der Studie verändert.

Informationen zur SpiderMEM-Studie

„Wer unter Spinnenangst leidet und diese überwinden möchte, ist herzlich eingeladen, mit uns den nächsten Schritt zu gehen und Teil unseres spannenden Forschungsprojektes zu werden“, lädt Lisa Cybinski, Psychologin und Studienleiterin, alle Interessierten ein. Der Zeitaufwand beträgt insgesamt etwa dreieinhalb Stunden ohne MRT bzw. viereinhalb Stunden mit MRT, verteilt auf vier bis sechs Sitzungen innerhalb von drei Wochen und eine weitere Sitzung nach drei Monaten, um den Langzeiterfolg zu beurteilen. 

Interessierte wenden sich bitte unverbindlich an das Studienteam „SpiderMem“ am Zentrum für Psychische Gesundheit, vorzugsweise per E-Mail an Spider_VR@ukw.de oder telefonisch unter 0931/201-77430. Sollte das Team nicht direkt erreichbar sein, hinterlassen Sie bitte eine Nachricht, Sie werden zeitnah zurückgerufen.
 

Spinne Aragog im Terrarium des Zentrums für Psychische Gesundheit in Würzburg
Im Zentrum für Psychische Gesundheit am UKW wird untersucht, wie sich eine übermäßige Angst vor Spinnen therapieren lässt. © Martin Herrmann, UKW
Frau hat eine Spule am Kopf, von der aus gezielt magnetische Impulse durch die Schädeldecke (transkraniell) an bestimmte Hirnareale abgegeben werden, um deren Aktivität zu beeinflussen. Im Hintergrund ein Monitor mit Bildern vom Gehirn.
Die Transkraniellen Magnetstimulation (TMS) ist eine nicht-invasive und nebenwirkungsarme Form der Hirnstimulation. © Martin Herrmann / UKW

Hochmoderne, gleichberechtigte Krebsversorgung in ganz Europa

Die "Joint Action on Networks of Expertise" (JANE) ist eine von der EU initiierte Maßnahme zur Verbesserung der Krebsversorgung durch die Etablierung von sieben Kompetenznetzwerken (NoEs). Das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) ist an zwei der insgesamt sieben definierten Kompetenznetzwerke direkt beteiligt: Prof. Anke K. Bergmann arbeitet mit ihrem Team im Netzwerk Omics-Technologien an genomischen Technologien und Prof. Hermann Einsele konzentriert sich mit seiner Arbeitsgruppe auf komplexe Krebserkrankungen, die schwer zu behandeln sind oder/und eine schlechte Prognose haben.

Freigstellte Porträts von Hermann Einsele und Anke K. Bergmann vor halb transparenter EU-Flagge
Prof. Anke K. Bergmann arbeitet in der Joint Action on Networks of Expertise (JANE) mit ihrem Team im Kompetenznetzwerk Omics-Technologien an genomischen Technologien und Prof. Hermann Einsele konzentriert sich mit seiner Arbeitsgruppe auf komplexe Krebserkrankungen, die schwer zu behandeln sind oder/und eine schlechte Prognose haben. © UKW (Daniel Peter / Anke K-Bergmann) / Canva (Evgenii Illarionov’s Image)

Würzburg. Krebs kennt keine Grenzen. Das Projekt JANE soll sicherstellen, dass Krebspatientinnen und Krebspatienten in ganz Europa Zugang zu den modernsten Krebstherapien haben. Ziel ist es, Innovationen zu fördern, die Überlebensraten und die Lebensqualität von Menschen mit Krebs zu verbessern und gleichzeitig die sozioökonomischen Auswirkungen der Krankheit zu verringern. 
JANE steht für "Joint Action on Networks of Expertise" - eine gemeinsame Aktion für Kompetenznetzwerke in Schlüsselbereichen der Onkologie. Nachdem in den vergangenen zwei Jahren in JANE-1 eine Vision entwickelt und Missionen definiert wurden, sollen in den kommenden vier Jahren in JANE-2 sieben Netzwerke in die Praxis umgesetzt werden. Die Schwerpunkte liegen auf personalisierter Prävention, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Krebs, Nachsorge, Palliativmedizin, hochtechnologischen medizinischen Ressourcen sowie zwei Netzwerken, an denen die Universitätsmedizin Würzburg maßgeblich beteiligt ist: Omics-Technologien und komplexe Krebserkrankungen sowie Krebserkrankungen mit schlechter Prognose, so genannte Poor Prognosis Cancers (PPCs). 

Schnelle Integration neuartiger Genomtechnologien in die Routine 

Professorin Anke K. Bergmann wird mit ihrem Team zum Kompetenznetz Omics-Technologien beitragen. Omics-Technologien spielen mit ihren fortschrittlichen molekularen Ansätzen eine Schlüsselrolle in der Krebstherapie. Die systematische Analyse biologischer Moleküle wie Gene, Proteine und Stoffwechselprodukte hilft, die Mechanismen von Krebserkrankungen besser zu verstehen und personalisierte Therapien voranzutreiben. Anke K. Bergmann, die seit September 2024 die Professur für Klinische Genetik und Genommedizin am UKW innehat, ist führend im Bereich der Genomtechnologien. „Genomische Profile helfen, die Aggressivität eines Tumors und die Überlebenswahrscheinlichkeit besser einzuschätzen und zielgerichtete Therapien zu entwickeln“, sagt Prof. Dr. Bergmann. "Gemeinsam wollen wir die Integration neuer Genomtechnologien in die Routineversorgung beschleunigen, Herausforderungen bei der Umsetzung meistern und die Präzisionsonkologie durch Spitzenforschung und Ausbildungsinitiativen vorantreiben", nennt die Medizinerin die Ziele des koordinierten EU-Netzwerks.

Poor-Prognosis Cancers (PPCs)

Das Team von Professor Hermann Einsele, Direktor der Medizinischen Klinik II am UKW, wird sich auf komplexe Krebserkrankungen und solche mit schlechter Prognose konzentrieren. Im Rahmen des Forschungsschwerpunkts sollen insbesondere Roadmaps für PPC-Netzwerke wie Bauchspeicheldrüsen- und Lungenkrebs entwickelt werden, wobei der Fokus auf der Früherkennung, umfassenden Behandlungspfaden und translationaler Forschung zur Verbesserung der Überlebensraten liegt.
„Der Beitrag der Universitätsmedizin Würzburg zu dieser Initiative bietet eine hervorragende Möglichkeit, im Rahmen einer europäischen Kooperation neue Behandlungsmöglichkeiten voranzutreiben und innovative Standards in der Diagnostik von bisher schwer behandelbaren Tumorerkrankungen zu setzen“, kommentiert Prof. Dr. Hermann Einsele. 

Gemeinsame Anstrengungen in JANE-2 

Die Gemeinsame Aktion der EU zur Schaffung von Expertennetzwerken zur Krebsbekämpfung (JANE-2), die am 1. November offiziell gestartet wurde, ist ein wichtiger Schritt im Kampf gegen Krebs in ganz Europa. JANE-2 wird von der Fondazione IRCCS Istituto Nazionale dei Tumori in Mailand koordiniert und bringt 121 Partner aus 25 EU-Mitgliedstaaten und vier assoziierten Ländern im Rahmen des EU4Health-Programms zusammen. Aufbauend auf den Ergebnissen der Vorgängerinitiative JANE zielt diese auf vier Jahre (2024-2028) angelegte Initiative darauf ab, sieben bahnbrechende Kompetenznetze (Networks of Expertise, NoEs) in Schlüsselbereichen der Onkologie zu etablieren. Um eine effektive Verbreitung, Nachhaltigkeit und Steuerung der Kompetenznetze zu gewährleisten, setzt JANE-2 auf Synergien mit anderen EU-Initiativen, wissenschaftlichen Gesellschaften und Interessengruppen.

„Krebs ist nach wie vor die zweithäufigste Todesursache in Europa, und es wird erwartet, dass die Zahl der Krebsfälle bis 2050 erheblich ansteigen wird“, sagt Projektkoordinator Paolo Giovanni Casali. „Durch die Bündelung des europäischen Fachwissens in der Onkologie schafft JANE-2 einen Präzedenzfall für eine innovative und koordinierte Krebsbehandlung. Die Initiative zeigt, wie wichtig die EU-Finanzierung ist, wenn es darum geht, die Herausforderungen in der Krebsbehandlung anzugehen, eine qualitativ hochwertige, multidisziplinäre Behandlung bereitzustellen und wirksame Forschung und Ausbildung zu fördern. Webseite: https://jane-project.eu

Wissenschaftskommunikation / UKW
 

Freigstellte Porträts von Hermann Einsele und Anke K. Bergmann vor halb transparenter EU-Flagge
Prof. Anke K. Bergmann arbeitet in der Joint Action on Networks of Expertise (JANE) mit ihrem Team im Kompetenznetzwerk Omics-Technologien an genomischen Technologien und Prof. Hermann Einsele konzentriert sich mit seiner Arbeitsgruppe auf komplexe Krebserkrankungen, die schwer zu behandeln sind oder/und eine schlechte Prognose haben. © UKW (Daniel Peter / Anke K-Bergmann) / Canva (Evgenii Illarionov’s Image)

Immuntherapie gegen Krebs: So tun therapeutische Antikörper ihre Arbeit

Dank einer innovativen Methode der superauflösenden Mikroskopie hat ein Forschungsteam der Universität Würzburg erstmals mit molekularer Auflösung in 3D beobachtet, wie therapeutische Antikörper B-Zellen angreifen, verändern und dadurch deren Zerstörung einleiten. Das Journal „Science“ stellt die neue Art der Visualisierung vor. Diese öffnet neue Wege zu verbesserten Immuntherapien gegen Krebs.

Wirkungsweise der neuen Mikroskopie-Methode LLS-TDI-DNA-PAINT.
Wirkungsweise der neuen Mikroskopie-Methode LLS-TDI-DNA-PAINT. Rechts oben wurde der Antikörper RTX auf einer Raij-B-Zelle sichtbar gemacht: Man erkennt gut, wie er die CD20-Moleküle in der Membran verkettet. Rechts unten das igelförmige Erscheinungsbild einer lebenden Raji-B-Zelle, nachdem der Antikörper gebunden hat. Zusätzlich in grün markiert ist das Oberflächenprotein CD45, das homogen auf der Zelloberfläche verteilt ist. (Bild: Arindam Ghosh / Universität Würzburg)

Bei Blutkrebserkrankungen wie der chronischen lymphatischen Leukämie sind es B-Zellen des Immunsystems, die sich unkontrolliert vermehren. Eine Therapieform besteht darin, das Protein CD20 auf der Oberfläche der B-Zellen mit maßgeschneiderten Antikörpern zu markieren. Das löst eine Kette immunologischer Reaktionen aus und führt am Ende zur Zerstörung der Krebszellen.

Solche immuntherapeutischen Antikörper werden seit 30 Jahren gegen Tumorerkrankungen eingesetzt. „Obwohl es für den Therapieerfolg von entscheidender Bedeutung ist, wissen wir bis heute nur sehr wenige Details darüber, wie die Antikörper an CD20 binden und wie die folgenden Reaktionen ablaufen“, sagt Professor Markus Sauer vom Biozentrum der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg.

Der Effektivität der Antikörper auf der Spur

Das dürfte sich nun ändern: Ein Team um den JMU-Biophysiker hat eine neue superauflösende mikroskopische Methode entwickelt. Sie macht es erstmals möglich, die Wechselwirkungen der therapeutischen Antikörper mit Zielmolekülen auf Tumorzellen in 3D mit molekularer Auflösung zu untersuchen.

„Wir können nun beobachten, wie effektiv die Antikörper arbeiten und damit zur Entwicklung verbesserter Therapien beitragen“, so Markus Sauer.

Die neue mikroskopische Methode heißt LLS-TDI-DNA-PAINT. Im Wissenschaftsjournal Science beschreiben Erstautor Dr. Arindam Ghosh und ein Team aus dem Lehrstuhl von Markus Sauer, wie die neu entwickelte Technologie funktioniert und welche Erkenntnisse damit bereits gewonnen wurden. An der Studie waren auch Dr. Thomas Nerreter und Professor Martin Kortüm von der Medizinischen Klinik II des Würzburger Universitätsklinikums beteiligt.

B-Zellen nehmen die Gestalt eines Igels an

Das Würzburger Forschungsteam hat die ersten Studien mit der neuen Mikroskopie-Methode an fixierten und lebenden Raji-B-Zellen durchgeführt. Diese Zelllinie stammt aus dem Burkitt-Lymphom eines Patienten und wird in der Krebsforschung oft eingesetzt. Die Forscher brachten sie mit jeweils einem der vier therapeutischen Antikörper RTX, OFA, OBZ und 2H7 in Kontakt.

Alle vier Antikörper verketten die CD20-Moleküle in der Zellmembran, so dass lokal starke Anhäufungen entstehen. Das aktiviert das sogenannte Komplementsystem und leitet das Abtöten der Zellen durch das Immunsystem ein. Im Gegensatz zur derzeitigen Klassifizierung therapeutischer Antikörper zeigen die Ergebnisse, dass die Verkettung der CD20-Moleküle unabhängig davon eintritt, ob die Antikörper dem Typ I oder II angehören.

Die Experimente zeigen auch, dass alle vier Antikörper verstärkt CD20-Moleküle verketten, die sich an speziellen Orten der Membran befinden – und zwar auf mikrometerlangen Ausstülpungen der Membran, „Mikrovilli“ genannt. Gleichzeitig polarisiert das Binden der therapeutischen Antikörper die B-Zelle und die ausgestreckten Mikrovilli werden stabilisiert. Dadurch nehmen die B-Zellen eine Art Igelgestalt an, weil sich die Membranausstülpungen nur auf einer Seite der Zelle befinden.

Was als nächstes passiert

Was sich daraus ergibt? „Die bisherige Klassifizierung der therapeutischen Antikörper in die Typen I und II kann nicht weiter aufrechterhalten werden“, sagt Dr. Arindam Ghosh. Bislang ging die Forschung davon aus, dass therapeutische Antikörper vom Typ I einen anderen Wirkungsmechanismus haben als die vom Typ II. Die Würzburger Studien aber widerlegen das.

„Durch die Igelgestalt erscheinen die B-Zellen, als ob sie eine immunologische Synapse mit einer anderen Zelle bilden wollten“, so der JMU-Forscher. Es sei vorstellbar, dass die behandelten B-Zellen auf diese Weise die Makrophagen und natürlichen Killerzellen des Immunsystems aktivieren. Ob diese Vermutung stimmt, will das Forschungsteam nun in weiteren Studien klären.

Publikation

Arindam Ghosh, Mara Meub, Dominic A. Helmerich, Julia Weingart, Patrick Eiring, Thomas Nerreter, K. Martin Kortüm, Sören Doose, and Markus Sauer. Decoding the molecular interplay of CD20 and therapeutic antibodies with fast volumetric nanoscopy.Science387,eadq4510(2025). DOI:10.1126/science.adq4510, https://doi.org/10.1126/science.adq4510 

Kontakt

Prof. Dr. Markus Sauer, Lehrstuhl für Biotechnologie und Biophysik, Biozentrum der Universität Würzburg, und Rudolf Virchow Center, Research Center for Integrative and Translational Bioimaging, Universität Würzburg, markus.sauer@ uni-wuerzburg.de   

Förderer

Diese Arbeiten wurden gefördert vom European Research Council, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

 

Pressemitteilung der Universität Würzburg vom 10. Januar 2025
 

Wirkungsweise der neuen Mikroskopie-Methode LLS-TDI-DNA-PAINT.
Wirkungsweise der neuen Mikroskopie-Methode LLS-TDI-DNA-PAINT. Rechts oben wurde der Antikörper RTX auf einer Raij-B-Zelle sichtbar gemacht: Man erkennt gut, wie er die CD20-Moleküle in der Membran verkettet. Rechts unten das igelförmige Erscheinungsbild einer lebenden Raji-B-Zelle, nachdem der Antikörper gebunden hat. Zusätzlich in grün markiert ist das Oberflächenprotein CD45, das homogen auf der Zelloberfläche verteilt ist. (Bild: Arindam Ghosh / Universität Würzburg)

Elterninitiative Regenbogen eröffnet Spielplatz

Ein neuer Spielplatz auf dem Gelände der Kinderklinik wurde vom Verein und der Uniklinik vor kurzem eingeweiht.

Vertreter der Elterninitiative und des Uniklinikums bei der Einweihung des Spielplatzes.
Vertreter der Elterninitiative und des Uniklinikums bei der Einweihung des Spielplatzes. (Foto: Nadine Kempa)

Nach Wochen der Planung und Bauarbeiten wurde im Dezember ein neuer Spielplatz auf dem Gelände der Uni-Kinderklinik eröffnet. Lisa Schubert, Psychologin auf den betreffenden onkologischen Stationen, initiierte das Vorhaben mit dem Vorschlag, wie man den ungenutzten Platz sinnvoll gestalten könne. Durch den Bau eines Spielplatzes erhalten die Kinder auf den Stationen die Möglichkeit, draußen einen Ausgleich zu finden, die Sorgen des Krankenhausalltags kurzzeitig zu vergessen und neue Motivation aufzubauen. Die Elterninitiative Regenbogen, die eng im Austausch mit der Kinderonkologie steht, übernahm gerne die vollständigen Kosten für Bau und Instandhaltung des Spielplatzes. Bereits seit mehr als 40 Jahren arbeitet der Verein eng mit dem Klinikum zusammen und konnte so bereits viele Ideen umsetzen, die krebskranken Kindern und deren Familien zugutekommen.

Am 19.12.2024 wurde der Spielplatz von Beteiligten der Elterninitiative und der Unikinderklinik feierlich eröffnet. "Wir freuen uns, wenn der Spielplatz in den bald kommenden schönen Jahreszeiten eine Rückzugsoase für die Familien bildet", so Jana Lorenz-Eck, Vorsitzende der Elterninitiative Regenbogen. Trotz des kalten Wetters wurde der Spielplatz von den Familien dann auch gleich genutzt.
Das Projekt wurde von der Elterninitiative rein durch Spenden finanziert. Zu den weiteren Angeboten des gemeinnützigen Vereins auf den Stationen zählt bspw. neben der psychosozialen Betreuung auch die Sporttherapie und die Musiktherapie, die den Alltag der Betroffenen auf den Stationen erleichtern sollen.


Text: Nadine Kempa

Pressemeldung der Elterninitiative Regenbogen vom 9. Januar 2025

Vertreter der Elterninitiative und des Uniklinikums bei der Einweihung des Spielplatzes.
Vertreter der Elterninitiative und des Uniklinikums bei der Einweihung des Spielplatzes. (Foto: Nadine Kempa)