ADHS im Erwachsenenalter

Therapiestudie zur Frage, ob Gruppenpsychotherapie oder ärztliche Einzelgespräche in Kombination mit Placebos oder speziellen Medikamenten wirksamer ist.

Entgegen landläufiger Meinung wachsen sich die Symptome der Aufmerksamkeits-/ Hyperaktivitätsstörung nur bei einem Teil der betroffenen Kinder im Erwachsenenalter aus. Viele Erwachsene zeigen weiterhin die typischen Symptome wie Unaufmerksamkeit, Konzentrationsstörungen, Impulsivität und Unruhe und sind dadurch sowohl im Beruf als auch in der Alltagsgestaltung und im Privatleben beeinträchtigt.

Die Spezialambulanz ADHS bei Erwachsenen der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie bietet Diagnostik und Therapie an:

Die Diagnostik umfasst mehrere Termine mit Fragen zur Krankheitsgeschichte, Erhebung des psychischen Befindens und psychometrischen Untersuchungen.

Nach einer ausführlichen Psychoedukation in Gruppen werden individuell zugeschnittene Behandlungen angeboten.

Nach den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Nervenheilkunde sollte eine Behandlung des ADHS bei Erwachsenen neben einer möglichen Medikation immer auch psychotherapeutische Interventionen beinhalten.

Eine von der Klinik angebotene Therapiestudie geht der Frage nach, ob Gruppenpsychotherapie oder ärztliche Einzelgespräche in Kombination mit Placebos oder speziellen Medikamenten wirksamer sind.

Die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Studie ist auf ein Jahr angelegt. Mehrere andere Universitätskliniken beteiligen sich ebenfalls daran: Universitätsklinikum Freiburg, Universitätsklinikum Homburg (Saar), Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim und die Charité Universitätsmedizin in Berlin.

Nach einer ausführlichen Diagnostik werden die Patienten nach dem Zufallsprinzip entweder in die Gruppenpsychotherapie oder zu den Einzelgesprächen eingeteilt, die 12 Wochen lang wöchentlich und danach einmal im Monat stattfinden. Zusätzlich werden die Patienten medikamentös behandelt, entweder mit Methylphenidat oder mit Placebo (doppeltblindes Design).

Zur Studienteilnahme müssen bestimme Einschlusskriterien erfüllt sein:

Die Teilnehmer im Alter von 18-60 Jahren mit ADHS dürfen nicht an schwerwiegenden psychiatrischen, neurologischen oder internistischen Erkrankungen leiden, und es sollte keine medikamentöse Vorbehandlung vorliegen.

Der Beginn einer neuen Studiengruppe ist für November 2009 geplant.

Weitere Informationen sind erhältlich in der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie bei:

  • Frau Alexandra Geßner unter 0931/201-77740
  • Frau S. Groß-Lesch unter 0931/201-77960
  • Herr PD Dr. C. Jacob 0931/201-77810
  • Sekretariat: 0931/201-77800