Eine öffentliche Tagung zum Thema Amok, Gewalt und delinquentes Verhalten in Schule und Gesellschaft findet am 28. Juli 2010 im Hofstuben Tagungszentrum auf der Festung Marienberg in Würzburg statt.
Wie erklärt sich Gewalt von Schülern, was wird aus den Kindern, die sich in so jungem Alter bereits gewalttätig und kriminell verhalten? Was lässt sich schulisch, gesellschaftlich und therapeutisch tun? Die Vorträge geben Antwort.
Sie richten sich an Ärzte und Lehrer aller Schularten, Schulpsychologen, Psychotherapeuten, Mitarbeiter der Jugendhilfe und des Gerichtswesens und auch an interessierte Eltern.
In Vorträgen und der abschließenden Diskussionsrunde haben alle Beteiligten Gelegenheit, sich auszutauschen.
Es geht um Gewalt, die Problematik der Amokläufe, d. h. Mehrfachtötungen mit unklarem Motiv, Risikofaktoren, Früherkennung vor allem auch im schulischen Bereich und Therapieansätze. Nach einer Studie des Robert-Koch-Instituts zeigen 20 % der Kinder und Jugendlichen Verhaltensauffälligkeiten und 10 % sind behandlungsbedürftig psychisch erkrankt. Dies beeinträchtigt die Entwicklung der Kinder enorm und stellt auch die Lehrkräfte aller Schularten vor besondere Herausforderungen.
Das Ziel der Veranstaltung ist es, die Erkenntnisse zu diesem Thema, die sich in den letzten Jahren vertieft haben, auszutauschen, Risikofaktoren kennenzulernen, Hilfe-stellung auch für das Umfeld aufzuzeigen, sowie Eltern, Mitschüler und Lehrer zu sensi-bilisieren, um gefährdete Kinder möglichst früh zu erkennen und ihnen die Hilfe, die sie benötigen, anbieten zu können.
Frau Britta Bannenberg, Professorin für Kriminologie an der Universität Gießen, spricht über kriminologische Erkenntnisse zu Amoktaten junger Täter. Sie hat in diesem Jahr ein Buch mit dem Titel „AMOK: Ursachen erkennen – Warnsignale verstehen – Katastrophen verhindern“ veröffentlicht.
Herr Dr. Helmut Remschmidt, emeritierter Professor für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universität Marburg, berichtet über das kriminelle Verhalten von Kindern und den weiteren Lebenslauf nach 30 Jahren.
Herr Erich Weigl, Ministerialrat im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus wird ein Referat über Gewalt in Schulen - schulpolitische Lösungsansätze halten.
Frau Angela Langenstein und Herr Wolfgang Beckmann, Sonderschuldirektorin bzw. Stellvertretender Direktor der Privaten Schule für Kranke des Diakonischen Werkes Würzburg e. V. werden über deren Vorgehensweise mit diesem sensiblen Thema berichten.
Geleitet wird diese Veranstaltung von Herrn Prof. Dr. Andreas Warnke, dem Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie der Universität Würzburg.
Anmeldungen können online erfolgen unter: www.neurowissenschaftlichetagungen.de
Dort gibt es auch Informationen zum Programm, den Referenten sowie organisatorische Details rund um die Veranstaltung.