Doppelte Faschingsehre für den Klinikumsdirektor

Die Faschingsgilde KAB St. Josef Grombühl hat Prof. Christoph Reiners, dem Ärztlichen Direktor des Uniklinikums Würzburg, am heutigen Rosenmontag gleich zwei Sessionsorden verliehen.

Prof. Christoph Reiners, der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Würzburg, ist am Rosenmontag mit dem diesjährigen Sessionsorden der Faschingsgilde KAB Sankt Josef Grombühl ausgezeichnet worden. Gemäß dem Grundsatz der Grombühler Narren zeigen die Orden immer Motive aus dem Würzburger Stadtteil. Die 2014er Ausgabe zieren die Morellibank im Bismarckwäldchen hoch über Würzburg und ein Blick in die Morelli-Straße. Der Namenspate für beide Orte ist Franz Morelli. Der Würzburger Kaufmann vermachte vor seinem Tod im Jahr 1905 große Geldsummen für wohltätige lokale Zwecke.

Potenziell wertvolle Fehlprägung

Bei der genauen Betrachtung des Ordens entdeckte der Ärztliche Direktor im dort eingeprägten Wort „Bismarkwäldchen“ einen Schreibfehler – der berühmte deutsche Staatsmann schreibt sich mit „ck“. Für Prof. Reiners erhöht dieser kleine Makel den Wert der Metallplakette, „denn nicht nur Fachleute wissen, dass bei Münzen und ähnlichen Objekten Fehlprägungen besonders wertvoll sind.“

Orden nach 26 Jahren endlich angekommen

Neben dieser zukünftig vielleicht „Blauen Mauritius der Faschingsauszeichnungen“ hatte der närrische Besuch unter der Führung von Gilden-Ehrenpräsident Horst Schug noch einen zweiten Sessionsorden im Gepäck. Dieser ist von fast schon historischem Wert, denn er stammt aus dem Jahr 1988! Das Schmuckstück, auf dem die Universitäts-Frauenklinik dargestellt ist, konnte damals nicht verliehen werden und lag dann lange vergessen in einer Schublade der Faschingsgilde. Im letzten Jahr kam der Orden wieder zu Tage und sollte eigentlich schon am Rosenmontag 2013 an Prof. Reiners verliehen werden – aber leider siegte erneut die Vergesslichkeit der Grombühler Narren. Was lange währt, wird endlich gut: Die Abordnung der Gilde war sichtlich erleichtert, dass in diesem Jahr die Übergabe endlich glückte.

Ein Baudenkmal, das abgerissen werden darf

Als Gegengeschenk für die beiden Orden überreichte der Klinikumsdirektor einen Bocksbeutel mit Motiven von Gebäuden des Uniklinikums. In seiner Dankesrede wies er darauf hin, dass die Universitäts-Frauenklinik zu den Baudenkmälern des Freistaats Bayern gehöre, genauso, wie das benachbarte Kopfklinikum. Letzteres habe allerdings in der Bayerischen Denkmalliste den besonderen, aber nicht närrisch gemeinten Zusatz „darf abgerissen werden“. „Genau das werden wir in den kommenden Jahren tun, um zum Wohle unserer Patienten an dieser Stelle bis zum Jahr 2020 einen topmodernen Neubau zu errichten“, kündigte Prof. Reiners an. Als Vorlage für einen potenziellen weiteren Grombühler Sessionsorden könne die bisherige Kopfklinik also nur noch kurze Zeit vorgehalten werden.