Der Nigerianer Dr. James Olopade ist zurzeit Gastwissenschaftler an der Neurochirurgischen Klinik des Würzburger Universitätsklinikums. Er forscht hier an einem Problem, das in seiner Heimat viele Menschen betrifft.
Die Förderung von Erdöl ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für Nigeria. Vor allem im Nigerdelta haben sich zahlreiche Firmen angesiedelt auf der Suche nach dem fossilen Brennstoff. Weil Umweltstandards dort keine so große Rolle spielen wie in westlichen Ländern und Pipelines bisweilen auch illegal angezapft werden, sind Umweltverschmutzungen keine Seltenheit. Häufig wird das ausgelaufene Öl dann verbrannt, was dazu führt, dass große Mengen an Vanadium und anderen Schwermetallen in die Luft gelangen – mit erheblichen Folgen für Umwelt und die Gesundheit der dort lebenden Menschen.
Olopades Forschungsgebiet
Die Auswirkungen einer Vergiftung mit Vanadium auf das Nervensystem untersucht James Olopade während seines 15-monatigen Aufenthalts an der Neurochirurgischen Klinik. Olopade ist als Georg-Foster-Stipendiat der Alexander-von-Humboldt Stiftung nach Würzburg gekommen. Sein Ziel ist es, die Entwicklung therapeutischer Ansätze gegen Nervenschädigungen, die von dem Schwermetall Vanadium verursacht werden, vorantreiben. Gegenstand seiner Forschung sind auch die Mechanismen, die dahinter stecken, wenn Vanadium in bestimmten Hirnregionen die Nervenzellen schädigt. Damit leiste Olopade „einen wichtigen Beitrag für die Umweltmedizin seines Heimatlandes“, wie es in einer Mitteilung der Humboldt-Stiftung heißt.
James Olopade hat Tiermedizin und Biologie an der Universität Ibadan in Nigeria studiert. Nach der Promotion folgten Forschungsaufenthalte bei hochrangigen Forschungsinstituten in den Vereinten Staaten, beispielsweise den Woods Hole Laboratories und der Penn State Medical School.
Wissenschaftliche Gastgeberin von Olopade ist die Professorin Anna-Leena Sirén, Leiterin der Sektion „Experimentelle Neurochirurgie“ an der Neurochirurgischen Klinik und Poliklinik der Universität Würzburg.
Das Georg-Forster-Forschungsstipendium
Mit dem Georg-Forster-Forschungsstipendium ermöglicht die Humboldt-Stiftung überdurchschnittlich qualifizierten Wissenschaftlern aus dem Ausland nach ihrer Promotion langfristige Forschungsaufenthalte in Deutschland. Voraussetzung ist, dass die Forschung für das Herkunftsland des Bewerbers von Nutzen und Bedeutung ist.
Kontakt:
Dr. James Olopade, E-Mail: olopade.j@nch.uni-wuerzburg.de
Prof. Dr. Anna-Leena Sirén, T: (0931) 201- 24579, E-Mail:
siren_a@klinik.uni-wuerzburg.de
(einBLICK vom 28.09.2010)