Die Rolle Vemurafenib-induzierter sekretorischer Faktoren bei der Stimulation des Tumormilieus und der Tumorgrogression im Melanom
Die Anwendung von BRAF-Inhibitoren bei Patienten mit metastasiertem Melanom stellt zur Zeit eines der erfolgreichsten Therapieregime dar. Inhibitoren wie zum Beispiel Vemurafenib zeigen eine hohe Wirksamkeit bei Patienten mit aktivierenden Mutationen im BRAF-Gen, die in circa 50% aller Melanomerkrankungen auftreten. Leider kommt es unter dieser zielgerichteten Therapie in nahezu allen behandelten Patienten zu einer Resistenzentwicklung der Tumorzellen gegen das Medikament und im Folgendem zum Fortschreiten der Erkrankung.
Es ist bekannt, dass Tumorzellen und “normale” Zellen der Tumorumgebung, wie zum Beispiel Fibroblasten, Keratinozyten oder Endothelzellen, miteinander durch Botenstoffe kommunizieren und sich gegenseitig beeinflussen. Unter Therapie mit Vemurafenib setzen Melanomzellen ganz spezielle Botenstoffe vermehrt frei, die die Zellen der Tumorumgebung dazu veranlassen, aktiv eine Resistenzentwicklung und somit Tumorprogression zu unterstützen. Wie genau es die Melanomzellen es schaffen, die Nachbarzellen für ihre Zwecke zu missbrauchen, ist bisher nur unzureichend verstanden. Die Würzburger Melanomforscher Dr. Sebastian Haferkamp (Hautklinik des Universitätsklinikums Würzburg) und PD Dr. Svenja Meierjohann (Physiologische Chemie, Universität Würzburg) wollen die zugrunde liegenden Mechanismen nun mit Hilfe eines von der Hiege-Stiftung geförderten Projektes entschlüsseln.
Ziel des Projektes ist es einerseits, die Botenstoffe, die von Melanomzellen unter Vemurafenib-Behandlung freigesetzt werden, genau zu charakterisieren. Andererseits soll untersucht werden, welchen Effekt diese Botenstoffe auf die Zellen der Tumorumgebung haben. Durch ein besseres Verständnis der Vemurafenib-induzierten Kommunikation von Melanomzelle und Tumormilieu soll herausgefunden werden, ob und auf welche Weise eine Vemurafenib-Behandlung das Tumormilieu stimulieren und damit zu einer Resistenzentstehung beitragen kann.