Gerontologisches Symposium: „Alter, Multimorbidität, Kachexie“

Alterserkrankungen, ihre Ursachen und neue Therapie-Strategien stehen im Mittelpunkt eines Gerontologischen Symposiums des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz am Dienstag, 27.November 2012 in der Uniklinik Würzburg. Experten für Kardiologie und Altersforschung stellen aktuelle Konzepte zu Alterserkrankungen vor und diskutieren gemeinsam über Diagnose und Therapie.

Die Lebenserwartung der Deutschen steigt. Doch mit einem höheren Alter steigt auch das Risiko für Krankenhausaufenthalte und vielfältige chronische Erkrankungen wie beispielsweise Herzschwäche. „Bei den über 80-Jährigen leidet bereits jeder Zehnte unter Herzschwäche und meistens auch unter weiteren Begleiterkrankungen“, sagt Georg Ertl, Sprecher des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz. Zu Beginn des Symposiums stellt der Professor für Epidemiologie, Peter Heuschmann von der Universität Würzburg, aktuelle Daten zur „Epidemie Altern?“ vor.

Schwerpunkt: Gewichtsabnahme im Alter

Das Symposium beschäftigt sich intensiv mit dem Problem einer Gewichtsabnahme im Alter,  das viele ältere und kranke Menschen betrifft. Ursache dafür können Alterungsprozesse sein, aber auch Muskelerkrankungen oder chronische Leiden wie Krebs, Herzschwäche oder Lungenerkrankungen. Mechanismen, die zum Abbau von Fett, Muskelmasse und schließlich auch zur Fehlfunktion von Organen führen (sogenannte Kachexie), sind Thema intensiver Forschung. So untersucht der Kachexieforscher Stefan Anker von der Charité in Berlin unter anderem, wie krankhafter Gewichtsverlust und Herzschwäche zusammenhängen. Cornel Sieber, Chefarzt für Innere Medizin am Klinikum Nürnberg und Leiter des Instituts für Biomedizin des Alterns an der Universität Erlangen-Nürnberg, interessiert sich für die Hintergründe von Muskelabbau und Gebrechlichkeit im Alter. Seine Hypothese: Hinter dem Muskelabbau, der sogenannten Sarkopenie, verbergen sich auch Störungen des Nervensystems.

Besser zu dick als zu dünn?

Weiteres Thema des Symposiums ist die „Reverse Epidemiologie“ – ein paradoxes Phänomen: „Bei manchen Menschen scheinen sich Risikofaktoren wie Übergewicht, hoher Blutdruck und Stoffwechselstörungen nicht negativ auf ihre Herzerkrankung auszuwirken“, sagt Christoph Wanner, Leiter der Nephrologischen Abteilung an der Uniklinik Würzburg. „Sie haben zum Teil sogar eine höhere Lebenserwartung als untergewichtige Menschen.“ Was hinter diesem Phänomen steckt, ist Thema intensiver Forschung, über die Wanner in seinem Vortrag berichten wird.

Gerontologisches Symposium „Alter, Multimorbidität, Kachexie“

•    Dienstag, 27. November 2012, 17 – 20 Uhr
•    Hörsaal I, Zentrum für Innere Medizin (ZIM), Universitätsklinikum Würzburg, Oberdürrbacher Str. 6
•    Anmeldung erbeten


Wissenschaftliche Leitung:

Prof. Dr. Georg Ertl,
Direktor der Medizinischen Klinik I und Sprecher des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz, Uniklinik Würzburg

Prof. Dr. Stefan Störk,
Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz Würzburg

Kontakt:

Prof. Dr. Stefan Störk
Tel. 0931 – 201 – 46363
Stoerk_S@klinik.uni-wuerzburg.de


Bitte beachten Sie auch den Programmflyer im Anhang.