Herz und Lunge sicher operieren

Im vergangenen Jahr führten Chirurgen des Würzburger Universitätsklinikums über 1000 Herzoperationen durch. Die Rekordzahl ist ein Beleg für die stetig steigende Kompetenz und Leistungsfähigkeit der hiesigen Herz- und Thorax-Spezialisten.

„Wir bieten der Bevölkerung Unterfrankens eine herz- und thoraxchirurgische Versorgung auf höchstem Niveau an“, sagt Prof. Rainer Leyh, Direktor der Klinik für Thorax-, Herz- und Thorakale Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Seit seiner Übernahme der Klinik im April 2007 konnten die Eingriffszahlen von vorher unter 400 jährlich auf zuletzt über 1000 Herzoperationen im Jahr 2010 gesteigert werden. Und der Klinikdirektor rechnet mit weiterem Wachstum: „Ich schätze den aktuellen Bedarf allein in Unterfranken auf bis zu 1400 Herzoperationen und 800 thoraxchirurgische Eingriffe“, so Prof. Leyh.

Spezialtherapien mit weitem Einzugsgebiet

Hinzu kommen Patienten aus den benachbarten Bundesländern, die für die in Würzburg möglichen Spezialtherapien auch weite Wege in Kauf nehmen ‑ zum Beispiel für Eingriffe an der Körperschlagader, herzklappenerhaltende Maßnahmen oder die so genannte Ross-Operation, bei der die Experten die Aortenklappe ersetzen. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal in Unterfranken sind Lungenoperationen mit einem Speziallaser, der es ermöglicht, mehr Lungengewebe zu erhalten als mit herkömmlichen Verfahren.

Extrem niedrige Todesrate nach Herz-OPs

„Insbesondere für schwer kranke Patienten kann das UKW durch die enge Kooperation aller Fachdisziplinen vor Ort Optimales leisten. Eingriffe, bei denen Herz- und Thoraxchirurgen gemeinsam operieren, sind ein besonderer Schwerpunkt meiner Klinik“, unterstreicht Prof. Leyh. Ein Konzept mit hervorragendem Erfolg: Das unabhängige Aqua-Institut aus Göttingen bescheinigt der Würzburger Klinik eine der geringsten Todesraten nach herzchirurgischen Eingriffen in ganz Deutschland.

Herztransplantationen als weiterer Schwerpunkt

Das UKW baut derzeit ein großes interdisziplinäres Forschungs- und Behandlungszentrum für Herzinsuffizienz auf. „In der Folge werden wir in absehbarer Zeit mehr und mehr Patienten identifizieren, denen wir ein Spender- oder Kunstherz implantieren werden“, umreißt Prof. Leyh einen zukünftigen Schwerpunkt.

Drei topmoderne OP-Säle am ZOM

Für die genannten Maßnahmen stehen im Zentrum für Operative Medizin (ZOM) des Würzburger Universitätsklinikums drei moderne OP-Säle zur Verfügung. Die Klinik für Thorax-, Herz- und Thorakale Gefäßchirurgie verfügt über zwölf Intensivstationsbetten. Sobald es den Patienten nach den Eingriffen besser geht, kommen sie auf eine Überwachungsstation und danach zurück auf eine der beiden Normalstationen. Auf jeder Station kümmern sich neben erfahrenen Schwestern und Pflegern je eine Arzthelferin und mehrere Ärzte um das Wohlergehen der Patienten.