Karriereförderung für junge Ärztinnen

Zum zweiten Mal fördert die Medizinische Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg junge Ärztinnen des Klinikums auf dem Weg zur Habilitation. Ziel ist es, diese auf dem Weg zur Habilitation zu unterstützen und somit einer größeren Anzahl von Frauen eine wissenschaftliche Karriere in der Hochschulmedizin zu ermöglichen. Dies geschieht unter anderem durch Freistellung der Ärztinnen von klinischen Aufgaben, Übernahme von Personal- und Sachkosten ihres Forschungsvorhabens sowie die Teilnahme an diversen Förderungsprogrammen, insbesondere des MENTORING med-Programms der Uni und des UK Würzburg.


Nach einem Auswahlverfahren konnten sich 2012 vier Wissenschaftlerinnen durchsetzen, die jetzt mit einer Förderung bis zu drei Jahren rechnen dürfen.


Verena Amrei Wiegering, Neue Erkenntnisse zu Immunreaktionen
Nach Knochenmarkstransplantationen kommt es leider immer noch zu hohen Krankheits- und Todesfällen. Verena Amrei Wiegering, angehende Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde am Uniklinikum Würzburg, forscht an der Biomarker-Identifizierung von Abstossungsreaktionen nach Knochenmarkstransplantation (GvHD). Das Immunsystem des Empfängers reagiert nach der Transplantation gegen die eigenen Organe, insbesondere gegen Leber, Darm und Haut. Man vermutet, dass hinter dieser Abstossungsreaktion Veränderungen des Immunsystems stehen, die dazu führen, dass eigene Zellen als fremd erkannt werden. Diese sollen zukünftig frühzeitig erkannt und selektiver behandelt werden.


Gülmisal Güder, Herzinsuffizienz und ihre Begleiterkrankungen
Chronische Herzinsuffizienz ist eine der häufigsten internistischen Erkrankungen. Oftmals erschweren Begleiterkrankungen den Krankheitsverlauf. Diese möglichst früh zu entdecken ist Ziel des Forschungsvorhabens von Gülmisal Güder. Erste Erfahrungen zur Umsetzung des Projektes konnte die angehende Kardiologin bereits in ihrem Masterstudiengang der klinischen Epidemiologie sammeln. 
Ziel des geplanten Habilitationsvorhabens ist es, die Häufigkeit ausgewählter, nicht-kardialer Begleiterkrankungen bei der chronischen Herzinsuffizienz zu ermitteln, um ihre Auswirkungen auf Diagnostik, Therapie und Prognose zu untersuchen.


Christine Hofmann, Forschung zur seltenen Knochenerkrankung Hypophosphatasie
Die sehr selten auftretende und oft schwer diagnostizierbare Knochenerkrankung  „Hypophophatasie wird durch einen Gendefekt ausgelöst. Das Enzym „alkalische Phosphatase“ wird in zu geringer Konzentration hergestellt bzw. zeigt zu wenig Aktivität. Die  alkalische Phosphatase spielt u.a. eine wesentliche Rolle beim Aufbau der Knochen. Wenn es fehlt, werden die Knochen weich und spröde. Es treten jedoch auch zahlreiche weitere Probleme auf, z.B. in Gelenken, Nieren, Blutgefäßen oder auch im Nervensystem. Christine Hofmann, Fachärztin für Kinder- und Jugendheilkunde, forscht an der Charakterisierung der unbekannten Funktionen der alkalischen Phosphatase und möchte neue Therapien dieser bislang unheilbaren Erkrankung entwickeln, wovon die Patienten erheblich profitieren könnten.


Wiebke Fenske, Neue Erkenntnisse zur Entstehung von Fettleibigkeit
Ausgang für das Forschungsprojekt sind die stetig wachsenden Zahlen der an Fettsucht erkrankten Menschen und den damit verbundenen Herz-und Gefäßerkrankungen sowie Erkrankungen des Stütz- und Bewegungsapparat. Durch Fortschritte im Bereich der Molekular- und Neurobiologie beginnt man heute zu verstehen, wie der komplexe Regelkreis zur Steuerung der Nahrungsaufnahme und des Energiegleichgewichts funktionieren könnte. Im Rahmen ihres PhD Studienganges hat Wiebke Fenske, angehende Fachärztin für Innere Medizin und Endokrinologie, bereits an neuen Mechanismen geforscht, durch die der Hypothalamus, einer Region im Gehirn, das Essverhalten reguliert. Ziel des geplanten Habilitationsvorhabens ist es, den Einfluss des Schilddrüsenhaushaltes auf die zentrale Energieregulation zu charakterisieren, und dadurch neue Therapieansätze zur Behandlung der Fettleibigkeit zu beschreiben.


Das Programm der Medizinischen Fakultät wird treuhänderisch vom IZKF betreut. Die wissenschaftliche Leitung hat Esther Asan. Sie ist Professorin am Institut für Anatomie und Zellbiologie und hat die Funktion der Frauenbeauftragten im IZKF und der Medizinischen Fakultät.



Bildmaterial:
(Verena Wiegering)
(Gülmisal Güder)
(Christine Hofmann)
(Wiebke Fenske)

Quelle: IZKF