Klinikum Main-Spessart und Uniklinikum Würzburg: Neue Partnerschaft für noch bessere Patientenversorgung

Das Klinikum Main-Spessart und das Würzburger Universitätsklinikum haben einen Kooperationsvertrag mit Modellcharakter geschlossen. Er garantiert eine exzellente und gleichzeitig heimatnahe chirurgische Versorgung.

<16. September 2013> Mit der heutigen feierlichen Vertragsunterzeichnung bestätigen das Klinikum Main-Spessart und das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) öffentlich ihre schon seit Anfang September praktizierte strategische Partnerschaft. „Die Kooperationsvereinbarungen bringen allen Beteiligten nur Vorteile“, freute sich Hans-Peter Quindeau, der Klinikreferent des Klinikums Main-Spessart. „Sie verbessern die wohnortnahe Patientenversorgung im Landkreis Main-Spessart, sie sind wirtschaftlich sinnvoll und sie eröffnen neue Chancen in der ärztlichen Weiterbildung.“

Unterstützung der Allgemein- und Viszeralchirurgie in Lohr
Kernelement der Zusammenarbeit ist die personelle Unterstützung der Ärzteschaft in den drei Kliniken des Klinikums Main-Spessart in Karlstadt, Lohr und Marktheidenfeld. Wegen des krankheitsbedingten Ausfalls der bisherigen ärztlichen Leitung im Gesundheitszentrum Lohr und im Gesundheitspark Marktheidenfeld hat Prof. Christoph-Thomas Germer die dortige Chirurgie übernommen. Prof. Germer ist der Direktor der Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie am UKW. Aus seinem Team werden von jetzt ab vor allem zwei Experten am Gesundheitszentrum Lohr regelmäßig beraten und operieren: Privatdozent Dr. Ulrich Steger, in Würzburg Oberarzt für Allgemein- und Viszeralchirurgie, wird die Chirurgische Abteilung in Lohr führen, während Prof. Richard Kellersmann, am UKW Leiter der Gefäßchirurgie, seine speziellen gefäßchirurgischen Fähigkeiten einbringen wird.

Neu in Karlstadt: Hand- und Plastisch/Ästhetische Chirurgie
Am Klinikstandort in Karlstadt ergänzt seit Anfang September die von Prof. Rainer H. Meffert geleitete Abteilung „Hand- und Plastisch/Ästhetische Chirurgie" das Leistungsportfolio. Prof. Meffert ist der Direktor der Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie am Würzburger Uniklinikum. Zum Angebot der neuen Abteilung gehören aktuelle Methoden der Wiederherstellungs- und Verbrennungschirurgie ebenso, wie ästhetische Operationen und Korrektureingriffe nach massivem Gewichtsverlust. Hinzu kommt das anspruchsvolle Feld der Handchirurgie. Das Know-how hierzu liefert zu wesentlichen Teilen Dr. Karsten Schmidt, Handchirurg und Sektionsleiter Plastische und Ästhetische Chirurgie des UKW. „Mit der Expertise von Dr. Schmidt und dem von ihm geführten Team gelingt es uns, modernste Operationsverfahren und maximale Sicherheit zu kombinieren mit der Heimatnähe und der angenehmen Atmosphäre einer kommunalen Klinik“, schilderte Dr. Michael Schlenker, der Ärztliche Direktor des Klinikums Main-Spessart.

Unabhängigkeit bleibt erhalten
Argumente, die auch Thomas Schiebel, den Landrat des Landkreises Main-Spessart, überzeugt haben: „Entscheidend ist für mich die bestmögliche Gesundheitsversorgung der Menschen unsere Region. Ich freue mich, dass es gelungen ist, ein Konzept zu finden, das diese Prämisse voll erfüllt   und das zu fairen Konditionen für beide Leistungsträger.“ Der Landrat wies bei der heutigen Vertragsunterzeichnung außerdem darauf hin, dass die strategische Zusammenarbeit keine Auswirkungen auf die rechtliche Unabhängigkeit und Eigenständigkeit der Partner habe.

Wechselseitige Vorteile in der Aus- und Weiterbildung
Zu den Benefits, die sich aus der Kooperation ergeben, gehören laut Prof. Christoph Reiners, dem Ärztlichen Direktor des Universitätsklinikums Würzburg, die erweiterten Ausbildungsmöglichkeiten. „Ärztinnen und Ärzte des Klinikums Main-Spessart bekommen die Gelegenheit, komplexe Operationen am Uniklinikum zu erlernen. Im Gegenzug können unsere Leute an den Partner-Krankenhäusern Erfahrungen mit weniger aufwändigen Operationen der Grundversorgung sammeln. Dieser Austausch bietet beiden Kliniken die Möglichkeit, ihre Mitarbeiter noch besser zu qualifizieren und an der jeweiligen Einrichtung zu halten", unterstrich Prof. Reiners.

Bayernweit ohne Vorbild
Anja Simon, die Kaufmännische Direktorin des UKW, betonte den Pilotcharakter der gefundene Lösung: „Mit dieser Antwort auf aktuelle Strukturprobleme in der deutschen Krankenhauslandschaft setzen wir neue Maßstäbe. Es gibt bayernweit keine vergleichbare Kooperation zwischen einem kommunalen Klinikum und einem Universitätsklinikum zur flächendeckend hochwertigen stationären Patientenversorgung.“