Das von der Deutschen Krebshilfe zertifizierte Prostatakarzinomzentrum des Uniklinikums Würzburg (UKW) lädt am Samstag, den 6. April 2019, wieder alle Interessierten dazu ein, wissenswerte Hintergründe und neue Erkenntnisse über die häufigste Krebsart des Mannes zu erfahren. Zwischen 10:00 und 14:00 Uhr werden neun Experten im Hörsaal des Zentrums für Operative Medizin (ZOM) an der Oberdürrbacher Straße zu diversen Aspekten referieren und die Fragen der Zuhörer/innen beantworten.
Diagnostik mit PSA und PSMA
Beispielsweise wird Dr. Arkadius Kocot über die Bedeutung des PSA-Wertes in der Prostatakrebsvorsorge informieren. „Auch wenn die routinemäßige PSA-Wertbestimmung wegen relativ häufiger falsch positiver Befunde nach wie vor umstritten ist, gibt es Studien, die belegen, dass über die Messung des Prostataspezifischen Antigens die Sterblichkeit am Prostatakarzinom reduziert werden kann“, schildert der Leitende Oberarzt der Urologischen Klinik des UKW.
Das Prostata-spezifische Membran Antigen (PSMA) gilt als ideales Zielmolekül für die Diagnostik sowie für zielgerichtete Therapien von Prostatakrebs. Prof. Dr. Andreas Buck, der Direktor der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin des UKW, wird beim Infotag die Untersuchungsmöglichkeiten verdeutlichen, die sich aus der Kombination von PSMA und PET-CT ergeben.
Multiparametrisches MRT und Fusionsbiopsie
Eine weitere, vor allem in der Primärdiagnostik aussagefähige Untersuchungsmöglichkeit ist die multiparametrische Magnetresonanztomographie (mpMRT). Dr. Florian Schneider, Oberarzt der Klinik für Radiologie am UKW, wird die Vorteile dieser Technik darstellen.
Durch die hochauflösende mpMRT ist es möglich, bösartige Veränderungen in der Prostata mit hoher Genauigkeit zu identifizieren. Anschließend können diese Veränderungen mithilfe einer Probenentnahme aus der Prostata – einer Biopsie – weiter abgeklärt werden. Privatdozent Dr. Georgios Hatzichristodoulou, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Urologie und Kinderurologie des UKW, wird über die Technik und die Vorteile der modernen Fusionsbiospie berichten.
Aktuelle Therapieoptionen
Medikamentös, radiologisch, operativ – für Prostatakrebs steht eine vergleichsweise breite Palette an Therapieoptionen zur Verfügung. Am Infotag erläutert die UKW-Urologin Dr. Anna Seitz die medikamentösen Behandlungschancen des metastasierten Prostatakarzinoms. Den „State of the Art“ bei operativen Verfahren schildert Prof. Dr. Hubert Kübler, der Direktor der Urologischen Universitätsklinik, während Dr. Bülent Polat, Oberarzt der Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie, die Chancen und Vorteile der primären Strahlentherapie beschreibt.
Selbsthilfe und Psychoonkologie
Darüber hinaus werden am 6. April auch komplementäre Gesichtspunkte angesprochen, wie zum Beispiel die Leistungen der Selbsthilfegruppe Prostatakrebs Würzburg. Außerdem wird die Psychoonkologin Dr. Elisabeth Jentschke aufzeigen, welche psychischen Hilfen es für Prostatakrebs-Patienten gibt.
Die Teilnahme am Patienteninfotag ist kostenlos, das detaillierte Programm gibt es unter www.urologie.ukw.de, Rubrik „Veranstaltungen“.