Würzburger Medizin-Professoren ist es gelungen, die „Nachwuchsakademie für klinische Studien“ nach Würzburg zu holen. Als Teilnehmer wählten sie 25 junge Ärztinnen und Ärzte aus ganz Deutschland aus, die für ihre Forschungsvorhaben jetzt eine Startfinanzierung von jeweils 50.000 Euro bekommen. Das Geld stammt von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG); unter den Geförderten ist auch ein junger Mediziner von der Uni Würzburg.
Die Professoren Bruno Allolio, Georg Ertl und Christoph Wanner von der Medizinischen Klinik I hatten sich bei der DFG darum beworben, die Nachwuchsakademie in Würzburg ausrichten zu können. Sie erhielten den Zuschlag, und das kommt einer Auszeichnung der Würzburger Medizin gleich.
Bundesweit 114 Nachwuchsmediziner hatten sich per Antrag bemüht, an der Akademie teilnehmen zu können. Ein Würzburger Gutachter-Team wählte die 25 Besten davon aus und lud sie nach Würzburg ein. Hier nahmen die jungen Wissenschaftler vom 4. bis 8. Oktober in den Greisinghäusern an einem einwöchigen Kurs über klinische Studien teil.
Klinische Studien: Enormes Fachwissen in Würzburg
„Eine unserer Hauptleistungen war es, dass wir den Kurs in Würzburg mit sieben Mentoren ausstatten konnten“, so Christoph Wanner. Das zeige, welches enorme Fachwissen über klinische Studien in Würzburg versammelt ist. Die Mentoren sind Bruno Allolio, Christiane Angermann, Georg Ertl, Christiane Drechsler, Michael Schmidt, Stefan Störk, Martin Wagner und Christoph Wanner selbst.
Jeder der 25 ausgewählten Nachwuchsforscher erhält nun von der DFG eine Startförderung von 50.000 Euro. Mit dem Geld sollen die jungen Mediziner ihre Forschungsideen so weit vorantreiben, dass sie schließlich bei der DFG oder beim Bundesforschungsministerium aussichtsreiche Anträge auf klinische Pilotstudien stellen können.
Würzburger Preisträger: Nierenversagen als Thema
Gefördert von der DFG wird auch Dr. Boris Betz von der Medizinischen Klinik I der Uni Würzburg. Er plant eine Studie über das akute Nierenversagen bei intensivmedizinisch betreuten Patienten. Die Studie hat das Ziel, frühzeitig Patienten zu identifizieren, bei denen das Risiko für akutes Nierenversagen besonders hoch ist. Das geschieht mit Hilfe neuer laborchemischer und genetischer Untersuchungen.
Über die Nachwuchsakademie
Die „Nachwuchsakademie für klinische Studien“ der DFG fand zum dritten Mal statt; die ersten beiden Veranstaltungen waren in Bad Nauheim und Mannheim. In Würzburg war die Akademie eine Gemeinschaftsarbeit von 18 Referenten. Sie stammten unter anderem aus der Würzburger Medizinischen Klinik I, dem Koordinierungszentrum für Klinische Studien / Zentrale für klinische Studien Köln, der Ethikkommission der Medizinischen Fakultät Lübeck, der Technologie- und Methodenplattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V. (Berlin) sowie aus Biometrie (Köln, Hannover, Witten) Pharmakologie (Mannheim) und Industrie (Amgen, Clinrex; München).
(einBLICK vom 19.Oktober 2010, Universität Würzburg)