Studie zur Optimierung der Psychotherapie bei Angsterkrankungen

Plötzliche Panikattacken in der Öffentlichkeit mit Herzrasen, Atemnot und Schwindel -  panische Angst vor Spinnen oder Höhen – unverhältnismäßige Anspannung in sozialen Situationen – Kinder, die ohne ihre Eltern große Angst haben…

Übermäßige Angst vor etwas zu haben ist weit verbreitet. Wenn jedoch Ängste so ausgeprägt sind, dass sie das alltägliche Leben von Betroffenen dauerhaft beeinträchtigen (z. B. sozialer Rückzug, berufliche Einschränkungen), spricht man von einer Angsterkrankung. Ungefähr 15 % aller erwachsenen Bundesbürger sowie 10% aller Kinder leiden unter einer solchen Angsterkrankung. Diese können sich beispielsweise als Panikstörung, soziale oder spezifische Phobie oder aber Trennungsangst im Kindesalter zeigen. Derartige Erkrankungen zu erkennen und eine passende Therapie zu finden, ist nicht leicht. Oft sehen sich Betroffene mit langen Wartezeiten und begrenzt wirksamen Therapiemethoden konfrontiert.

Die Folgen: Die Erkrankten leiden oft jahrzehntelang. Sie entwickeln zusätzliche Beschwerden wie eine Depression oder Suchterkrankungen. Zudem wird die persönliche, zwischenmenschliche und berufliche Entwicklung gestört.

Das Forschungsprogramm PROTECT-AD (Providing Tools for Effective Care and Treatment of Anxiety Disorders), gefördert von Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), will die Behandlung von Angsterkrankungen optimieren. Im Rahmen einer deutschlandweiten Studie in sieben verschiedenen Städten soll auf verschiedenen Wegen die wirksamste und wissenschaftlich am besten bewährte Therapieform, die "kognitive Verhaltenstherapie (KVT)" weiter verbessert und so verändert werden, dass sie für alle Betroffenen langfristig wirksam ist. Um dieses Ziel zu erreichen, arbeitet hier in Würzburg das Zentrum für Psychische Gesundheit am Universitätsklinikum Würzburg eng mit der Hochschulambulanz für Psychotherapie am Lehrstuhl für Psychologie I der Universität zusammen. Die Behandlung wird sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene angeboten.

Die Behandlung für die Patienten beginnt mit einer Phase intensiver psychologischer Diagnostik durch speziell geschultes Personal. Teil der Untersuchungen sind eine Magnetresonanztomographie vom Kopf (MRT) vor und nach der Therapie, Blutentnahmen für eine genetische Untersuchung sowie psychologische Tests am Computer und eine Aufgabe in virtueller Realität.

Die Therapie selbst ist eine Form der kognitiven Verhaltenstherapie und besteht aus der Vermittlung von Informationen über die Erkrankung und intensiven Übungen. Die Behandlung dauert 6 - 10 Wochen mit bis zu drei Terminen pro Woche. Es findet nach 2, 4 und 6 Monaten je eine Nachuntersuchung statt.

Das Ziel des Forschungsprojektes ist die Etablierung einer Therapie, die langfristig hochwirksam ist.
Wenn Sie sich in den beschriebenen Problemen wiederfinden, nehmen Sie gerne Kontakt mit den Ansprechpartnern vor Ort auf:

Für Kinder und Jugendliche:
Prof. Dr. med. Marcel Romanos & M. Sc. Katharina Kneer
unter der Telefonnummer 0931 / 201 76448
Oder E-Mail: KJ_KiBa@ ukw.de

Für Erwachsene:
Dipl.-Psych. Jennifer Gamer & Dipl.-Psych. Kristina Dickhöver
unter der Telefonnummer 0931 / 31 82006
Telefonsprechzeiten (Patientenaufnahme): Dienstag, 16-17 Uhr und Donnerstag, 13-14Uhr
Oder e-Mail Protect-angst@ uni-wuerzburg.de

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Link zum Flyer KibA-Studie