Nachsorge bei Blasenkrebs
Auch nach Ihrer Behandlung betreut Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie weiterhin. Man spricht von einer sogenannten Nachsorge. Deren Ziel ist es
- Sie bei Behandlungsfolgen zu unterstützen und behandeln
- rechtzeitig einen Krankheitsrückfall, ein sogenanntes Rezidiv, zu entdecken und zu behandeln
- rechtzeitig Störungen der Harnwege zu entdecken und zu behandeln
- Metastasen in anderen Organen zu entdecken und zu behandeln
Nachsorge bei nicht-muskelinvasivem Blasenkrebs
Die Nachsorge beim nicht-muskelinvasiven Blasenkrebs spielt eine zentrale Rolle, um ein Wiederauftreten (Rezidiv), oder ein Fortschreiten der Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Aufgrund des hohen Rezidiv- und Progressionsrisikos bei dieser Tumorform ist eine engmaschige und strukturierte Kontrolle notwendig. Die Nachsorge richtet sich dabei nach dem individuellen Risikoprofil, das auf Faktoren wie Tumoranzahl, -größe, -grad, Vorhandensein eines sog. Carcinoma in situ sowie dem Rezidivverlauf basiert.
In der Regel umfasst die Nachsorge regelmäßige Blasenspiegelungen (Zystoskopien). Bei Patientinnen und Patienten mit niedrigem Risiko erfolgt die erste Kontrolle drei Monate nach der transurethralen Resektion des Tumors (TUR-B), anschließend in sechs- bis zwölfmonatigen Abständen. Bei mittlerem oder hohem Risiko finden die Zystoskopien in kürzeren Intervallen statt, meist alle drei Monate im ersten Jahr, danach im halbjährlichen Rhythmus. Zusätzlich können Urinuntersuchungen durchgeführt werden, um atypische (auffällige) Zellen im Urin nachzuweisen.
Ein enger Kontakt zwischen Patient und behandelndem Arzt ist wichtig, da auch Symptome wie Blut im Urin, häufiger Harndrang, oder Schmerzen frühzeitig abgeklärt werden sollten. Langfristig kann die Nachsorge über mehrere Jahre erforderlich sein, in Einzelfällen sogar lebenslang, da auch nach langer Zeit noch Rückfälle auftreten können.
Nachsorge bei muskelinvasivem Blasenkrebs
Die Nachsorge beim muskelinvasiven Blasenkrebs ist ein entscheidender Bestandteil der onkologischen Betreuung nach der anfänglichen Therapie. Die Nachsorge richtet sich nach dem gewählten Therapieansatz – in der Regel einer radikalen Blasenentfernung (Zystektomie) mit oder ohne anschließende (adjuvante) systemische Therapie – sowie dem individuellen Risikoprofil des Patienten.
Nach radikaler Blasenentfernung umfasst die Nachsorge regelmäßige körperliche Untersuchungen, bildgebende Verfahren (z. B. CT, oder MRT), Laborkontrollen (einschließlich Nierenfunktion), sowie die Kontrolle des Stoffwechsels und Ernährungszustands. Zudem sind – bei bestimmten Formen der Harnableitung und hierbei insbesondere nach Anlage einer Neoblase oder eines Pouches – spezielle Aspekte der Funktionskontrolle und Infektionsprophylaxe zu beachten. Da es nur noch wenige Krankenhäuser gibt, die die Anlage eines Pouches anbieten, gibt es in unserem Zentrum eine Spezialsprechstunde für die Nachsorge von Pouch-Patienten.
Die Häufigkeit und der Umfang der Nachsorgeuntersuchungen orientieren sich an nationalen und internationalen Leitlinien: In den ersten zwei Jahren erfolgen die Kontrollen meist vierteljährlich, danach halbjährlich bis jährlich – in der Regel über einen Zeitraum von fünf Jahren.
Bei Patienten, die eine organerhaltende Therapie (z. B. kombinierte Radiochemotherapie) erhalten haben, ist die Nachsorge besonders engmaschig und umfasst neben der Bildgebung auch regelmäßige Blasenspiegelungen und Urinuntersuchungen. Hierbei ist es essenziell, ein lokales Rezidiv frühzeitig zu detektieren.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Nachsorge ist die psychosoziale und funktionelle Betreuung. Nach radikaler Blasenentfernung können Harnkontinenz, sexuelle Funktion sowie die Lebensqualität stark beeinträchtigt sein. Eine gezielte urologische Rehabilitation sowie die Einbindung von Psychoonkologen oder spezialisierten Pflegekräften können die Lebensqualität deutlich verbessern.
Kontakt und Anmeldung
Anmeldung zur allgemeinen urologischen Sprechstunde
Telefon: +49 931 201-32100 oder 201-32101
Telefonische Erreichbarkeit:
Montag bis Donnerstag von 8:00 bis 16:00 Uhr
Freitag von 8:00 bis 14:00 Uhr
Terminvergabe Privatsprechstunde
Telefon: +49 931 201-32002
E-Mail: uro_privatambulanz@ ukw.de
Fax: +49 931 201-32003
Anschrift
Uroonkologisches Zentrum des Universitätsklinikums Würzburg | Onkologisches Zentrum | Josef-Schneider-Straße 6 | Haus C16 97080 Würzburg