Blasenkrebszentrum
Was ist Blasenkrebs?
Blasenkrebs ist eine ernsthafte, aber oft früh erkennbare Krebserkrankung der Harnblase.
In Deutschland erkranken jedes Jahr rund 30.000 Menschen an Blasenkrebs. Davon sind rund 22.000 Männer und etwas mehr als 7.000 Frauen betroffen. Die Wahrscheinlichkeit, an Blasenkrebs zu erkranken, nimmt mit dem Alter zu. Männer erkranken im Durchschnitt mit 73 Jahren, Frauen mit 76 Jahren.
Die genauen Ursachen von Blasenkrebs sind unklar. Insbesondere eine erbliche Belastung steht bei dieser Krebserkrankung nicht im Vordergrund. Dennoch gibt es eine Reihe von Einflüssen, die das Krebsentstehen begünstigen können.
Welche Arten von Blasenkrebs gibt es?
Blasenkrebs heißt in der Fachsprache Harnblasenkarzinom. Die bösartigen Veränderungen gehen meist von der Schleimhaut der Harnblase aus, dem sogenannten Urothel. Fachleute sprechen daher auch von Urothelkarzinom.
Urothel kommt nicht nur in der Harnblase vor, sondern kleidet die gesamten ableitenden Harnwege, also auch die Harnleiter, die Harnröhre und die Nierenbecken. Daher kann prinzipiell an jedem mit Urothel ausgekleideten Ort ein Urothelkarzinom auftreten. Bei etwa neun von zehn der Betroffenen entstehen die bösartigen Veränderungen jedoch direkt in der Harnblase.
Risikofaktoren
- Rauchen (wichtigster Risikofaktor)
- Lebensalter
- männliches Geschlecht
- Kontakt mit bestimmten Chemikalien, z. B. aromatische Amine, wasserlösliche Azofarbstoffe
- Einnahme bestimmter Arzneimittel, z. B. das Chemotherapeutikum Cyclophosphamid und das Schmerzmittel Phenazetin
- chronische Blasenentzündungen
- frühere Strahlentherapie des Beckens (sog. Spätfolge)
Erhöhtes Risiko für bestimmte Berufsgruppen
Einige Berufsgruppen haben ein erhöhtes Risiko für Blasenkrebs. Dies betrifft beispielsweise Maler und Lackierer, sowie Menschen mit beruflichem Kontakt zu bestimmten Stoffen in der chemischen, pharmazeutischen und Gummi-Industrie, oder Textil- und Lederverarbeitung. Auch Menschen, die verstärkt mit Verbrennungsprodukten in Kontakt kommen, zum Beispiel Personal in Gaswerken, Großfeuerungsanlagen, im Straßenbau, oder Schornsteinfeger, haben ein erhöhtes Blasenkrebs-Risiko. In diesen Fällen kann Blasenkrebs als Berufskrankheit anerkannt werden.
Wirksame Maßnahmen zur Vorbeugung
Die wirksamste Maßnahme zur Vorbeugung von Blasenkrebs ist der Verzicht auf das Rauchen, da Tabakkonsum als wichtigster Risikofaktor gilt.
Lassen Sie sich hierbei von Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt unterstützen. Es gibt zudem verschiedene Angebote zum Rauchstopp wie beispielsweise persönliche oder telefonische Beratungen. Eine Anlaufstelle kann die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) (Telefon 0800 8313131). Bei Bedarf kann Ihnen Ihre Ärztin oder Ihr Arzt auch eine verhaltenstherapeutische Einzel- oder Gruppenbehandlung oder bestimmte Medikamente verordnen.
Darüber hinaus sollte der Kontakt mit krebserregenden Chemikalien – insbesondere im beruflichen Umfeld – möglichst vermieden oder durch geeignete Schutzmaßnahmen minimiert werden.
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr kann ebenfalls hilfreich sein, da sie die Harnblase regelmäßig durchspült und potenziell schädliche Substanzen schneller ausscheidet.
Auch eine ausgewogene Ernährung und gesunde Lebensweise mit einem hohen Anteil an Obst und Gemüse kann das Risiko senken, obwohl der Zusammenhang noch nicht abschließend geklärt ist.
Letztendlich können regelmäßige ärztliche Untersuchungen vor allem bei Risikopersonen zur Früherkennung beitragen.
Wie äußert sich Blasenkrebs?
Sichere Anzeichen für Blasenkrebs gibt es nicht. Es gibt – anders als bei anderen Tumorerkrankungen – jedoch bereits im Frühstadium oft typische Hinweise, die auf einen Blasentumor hindeuten könnten:
- Blut im Urin (sichtbar oder nur unter dem Mikroskop)
- häufiger oder schmerzhafter Harndrang
- Schmerzen beim Wasserlassen
- Gefühl, die Blase nicht vollständig entleeren zu können
Diese Symptome bedeuten nicht automatisch Krebs und sind oft auch ähnlich zu den Symptomen einer Blasenentzündung, sollten aber – insbesondere bei längerem Bestehen oder Fortbestehen trotz antibiotischer Therapie – immer ärztlich abgeklärt werden!
Kontakt und Anmeldung
Anmeldung zur allgemeinen urologischen Sprechstunde
Telefon: +49 931 201-32100 oder 201-32101
Telefonische Erreichbarkeit:
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