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Arbeiten als Bereichsleitung des HNO-OPs – Interview mit Corinna H.

Corinna, warum wollten Sie in den OP?

Nach meinem Pflegeexamen habe ich mich gleich für den OP-Bereich entschieden. Arbeiten im OP heißt für mich: Anatomie live verstehen und sehen, wie der Körper funktioniert. Das Arbeiten im OP ermöglicht es mir, mein Interesse für Medizin und Technik verknüpfen zu können.

Und warum genau der HNO-OP?

Ich bin jetzt seit 2004 an der Uniklinik, von Beginn an im HNO-OP. Ich habe hier meine Fachweiterbildung für den Operationsdienst absolviert und alle Fachdisziplinen durchlaufen. Seit November 2018 bin ich die Bereichsleitung dieser Disziplin. Als ich hier angefangen habe, war ich selbst überrascht, was im Kopf-Hals-Bereich alles möglich ist.

Hier an der Uni haben wir im Vergleich zu anderen Uniklinika eine sehr große HNO-Abteilung und decken das gesamte operative Spektrum in diesem Fachgebiet ab. Wir haben daher auch ein großes Einzugsgebiet. Das ist schon sehr besonders.

Operieren im Hals-, Nasen-, Ohrenbereich ist unglaublich vielfältig. Tonsillen, Parazentesen, Mittelohrchirurgie, Hörimplantate, Endoskopien, Tumoreingriffe mit oder ohne Lappenrekonstruktion – das alles und noch viel mehr ist hier möglich. Unsere Arbeit ist sehr filigran, denn wir führen vor allem mikrochirurgische Eingriffe durch. Und zwar bei Patientinnen und Patienten aller Altersgruppen. Wir operieren sowohl Kinder als auch sehr betagte Patienten, Notfall-Patienten und elektiv geplante Patienten. Wenn wir taube Kinder operieren, ein Cochlea-Implantat einsetzen und ihnen dadurch das Hören ermöglichen – das ist schon ein besonderes Gefühl.

Und wir haben einen großen Durchlauf an Operationen! Wir operieren täglich in fünf geplanten Sälen, die jeden Tag ausgelastet sind, das heißt wir sprechen von rund 20 Operationen am Tag. Die OP-Dauer ist sehr unterschiedlich. Das Einsetzen eines Cochlea-Implantats dauert etwa 90 Minuten, eine große Tumoroperation mit Lappenrekonstruktion mehrere Stunden. Abwechslung ist im HNO-OP also vorprogrammiert.

Was ist Ihre Aufgabe als Bereichsleitung?

Ich bin für die Mitarbeitereinteilung in den OP-Sälen, die Urlaubs- und Dienstplanung und allgemein einen reibungslosen Tagesablauf im OP verantwortlich. Dabei stehe ich täglich sowohl im Austausch mit den Bereichsleitungen des neurochirurgischen OPs und des Augen-OPs, als auch mit dem zentralen OP-Koordinator.

Zudem bin ich die Ansprechpartnerin für die Ärzte und Anästhesisten bei sämtlichen pflegerischen Themen. In diesem interdisziplinären Team treffen wir uns jeden Morgen und besprechen, was am Tag möglich ist und was berücksichtigt werden muss.

Den Großteil meiner Schicht arbeite ich wie jede andere Pflegekraft ganz normal im OP-Saal. Ich möchte mitarbeiten, so verliere ich den Überblick an der Basis nicht. Und ich weiß, wovon die Mitarbeiter sprechen, wenn es Probleme gibt.

Können Sie noch etwas zur Vereinbarkeit von Familie und Arbeiten im OP sagen?

Arbeiten in der OP-Pflege ist auch als Mama oder Papa gut möglich. Bei mir im OP arbeiten zum Beispiel zwei Mütter, die erst um 8 Uhr starten, da sie so davor ihr Kind in die Kita bringen können. Da wird dann auch sehr darauf geachtet, dass die Dienstzeiten eingehalten, also pünktlich Feierabend gemacht werden kann. Generell arbeiten wir im HNO-OP im Regeldienst von 7 Uhr bis 15:30 Uhr. Danach gibt es einen Bereitschaftsdienst bis zum nächsten Morgen um 7 Uhr sowie einen Rufdienst ab 16:45 Uhr bis zum nächsten Morgen um 7 Uhr. An der Uniklinik gibt es immer mehr Möglichkeiten, Pflegeberuf und Familie zu vereinbaren. Zum Beispiel die eigene Kita oder die Möglichkeit, in Teilzeit zu arbeiten.

Wie läuft die Einarbeitung bei Ihnen im OP ab?

Egal, ob eine Pflegekraft mit oder ohne OP-Fachweiterbildung oder ein Operationstechnischer Assistent bei uns anfängt: Nach der Einarbeitung sind alle auf dem gleichen Stand. Diese läuft sehr strukturiert ab und ist abhängig von der Berufserfahrung des neuen Kollegen oder der neuen Kollegin. Die Aufgaben sind geordnet von leicht nach schwer. Es gibt eine feste Bezugsperson, unser Praxisanleiter. Sollte der mal nicht da sein, kümmern wir anderen Pflegerinnen und Pfleger uns. Am Anfang wird man in sämtliche Springertätigkeiten eingearbeitet. Darunter fällt zum Beispiel, den Saal vorzubereiten, Histologien und Präparate zu versorgen, das OP-Gebiet zu desinfizieren und den Patienten zu lagern. Nach vier Wochen darf man dann beim operativen Eingriff instrumentieren. Das heißt: steril Instrumententische vorbereiten, das OP-Gebiet abdecken und die Assistenz bei der Operation. In der Einarbeitungsphase sind immer drei Pflegekräfte im Saal: Der Instrumentierende, der Springer und der neue Mitarbeiter. Nach einem halben Jahr darf man einen Rufdienst übernehmen. Erst nach einem Jahr, wenn man sich sicher fühlt und alle Aufgaben kennt, steigt man in den Bereitschaftsdienst mit ein, weil der HNO-OP nur mit einem Bereitschafts- und einem Rufdienst besetzt sind.

Was bedeutet für Sie „Arbeiten im OP“?

Arbeiten als vollwertiges Mitglied im Experten-Team „Arzt-Anästhesist-Pflege“. Als OP-Pflegekraft ist man eine ausgebildete Fachkraft – und den Anspruch sollte man auch an sich selbst haben. Die Hauptaufgabe ist der Saal. Pflegefremde Aufgaben werden von anderen Berufsgruppen übernommen – zum Beispiel füllt unsere Versorgungsassistentin unser Lager auf und eine Schleusenkraft schleust die Patienten ein.

Wie wichtig ist es für Sie, bei einem Maximalversorger zu arbeiten?

Mir ist das absolut wichtig. Uniklinik bedeutet für mich Vielseitigkeit. Unglaublich viele Fachbereiche und Angebote an einem Haus vereint. Außerdem die Möglichkeit, mich hier direkt beruflich weiter entwickeln zu können. Die Fachweiterbildung und den Praxisanleiter habe ich hier vor Ort absolviert. Man kann sich aus dem Fortbildungskalender viele spannende Inhalte aussuchen, zum Beispiel Fortbildungen zum Thema Patientenlagerung oder dem Umgang mit Drainagen und Nahtmaterial.

Last but not least: Was sind Ihre weiteren beruflichen Ziele?

Ich starte nun berufsbegleitend mit dem Stationsleiterkurs hier an der Akademie. Der Kurs geht über zwei Jahre. Davon erhoffe ich mir vor allem Grundlagen in Sachen Personalführung und Mitarbeitergespräche.

Vielen Dank, Corinna, für die Einblicke in Ihre Arbeit im HNO-OP.

Hier geben dir die Kollegen Einblicke, was sie bei ihrer Arbeit als OP-Pflegekraft und Operationstechnischer Assistent umtreibt.

Arbeiten im OP heißt für mich, den Ablauf von Leben verstehen.

Lukas B. spricht über die Ausbildung zum OTA und die Aufgaben im ZOM-OP.

Im OP ist man ein stiller Helfer!
 

Hier berichtet Jennifer B. über die OP-Pflege im neurochirurgischen OP.
 

Ständige Abwechslung ist vorprogrammiert.

Carl G. erzählt über seine Arbeit als OTA im allgemeinchirurgischen OP.
 

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