Aktuelle Pressemitteilungen

Große und kleine Forschende für Studien gesucht

Am Zentrum für Psychische Gesundheit des Uniklinikums Würzburg wird in mehreren Studien untersucht, wie Menschen lernen und Entscheidungen treffen. Hierfür werden Personen zwischen acht und 30 Jahren gesucht, die an Experimenten – meist kleinen Spielen oder Rätseln am Computer oder Smartphone – teilnehmen.

Mit einem vertieften Verständnis darüber, wie Prozesse beim Lernen und Entscheidungentreffen aussehen, können Risiko- und Schutzfaktoren für die Entstehung psychischer Probleme identifiziert werden. Zukünftig könnte dies zu einer besseren Früherkennung, Diagnostik und Intervention führen – doch zuvor müssen diese Verhaltensweisen und Prozesse besser untersucht werden. Dazu führt die Arbeitsgruppe „Lernen und Motivation in der Entwicklungspsychiatrie, Psychotherapie und Prävention“ von Prof. Dr. Andrea Reiter am Zentrum für Psychische Gesundheit des Uniklinikums Würzburg (UKW) mehrere Studien durch. Für diese werden Teilnehmende zwischen acht und 30 Jahren gesucht.

Spielerische Experimente und Knobelaufgaben

In den Studien nehmen sie an altersgerechten, spielerischen Experimenten am PC Teil, in denen zum Beispiel ein Raumschiff gesteuert werden muss. Außerdem sind Fragebögen auszufüllen und Knobelaufgaben zu lösen. Die Arbeitsgruppe führt zum einen Onlinestudien durch, an denen von zu Hause aus mitgemacht werden kann. Zum anderen gibt es Experimente in den Räumen des UKW, wodurch der Einsatz einer VR-Brille möglich ist. Bei Studien, in denen die Bildgebungsverfahren EEG oder MRT verwendet werden, können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer auch einen Blick auf das eigene Gehirn und die Hirnaktivität werfen. Je nach Studie sind ein oder mehrere Termine erforderlich, die zwischen einer und 2,5 Stunden lang sein können. Pro Stunde gibt es eine Aufwandsentschädigung von rund zehn Euro und meist zusätzlich Gewinne aus den Computerspielen.

Interessierte, die sich über die untenstehenden Kontaktmöglichkeiten melden, bekommen die Studien vorgestellt und können Fragen stellen. Anschließend entscheiden sie, ob sie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihrer Teilnahme unterstützen möchten. Bei Minderjährigen muss das Einverständnis einer oder eines Sorgeberechtigten zur Kontaktaufnahme und Teilnahme vorliegen.

Kontakt:

E-Mail: kj_science@ ukw.de

Online-Formular: https://kjppp-onlineresearch.ukw.de/AGReiter/kontaktformular/probandenpool.html

 

Universitätsmedizin Würzburg: Einsatz für Zusammenhalt und gesellschaftliche Vielfalt sind wichtig und nötig

An der Universitätsmedizin Würzburg arbeiten Menschen aus 87 Nationen

Würzburg. Am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) und der Medizinischen Fakultät Würzburg arbeiten Menschen aus vielen verschiedenen Nationen und Kulturen zusammen, um Menschen zu versorgen, medizinische Fachkräfte auszubilden und neue Therapien zu erforschen. Die Universitätsmedizin Würzburg setzt sich für diese gesellschaftliche Vielfalt, Respekt und Toleranz ein und stellt sich gegen rechtsextremistische und demokratiefeindliche Tendenzen.

„Diese Vielfalt ist eine Stärke. Ohne die Unterstützung, die Kompetenz und das Engagement vieler Kolleginnen und Kollegen, die aus den unterschiedlichsten Nationen kommen, könnten wir unsere Aufgaben nicht in diesem Umfang erfüllen. Nachrichten über Veranstaltungen zu Plänen von Massenabschiebungen machen deutlich, dass es wichtig ist, sich für eine freiheitliche Gesellschaft einzusetzen“, betont PD Dr. Tim J. von Oertzen, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Würzburger Universitätsklinikums.

Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät in Würzburg, sagt: „Internationale Zusammenarbeit ist eine elementare Vorrausetzung für wissenschaftliches Arbeiten. Sie stärkt den Wissenschaftsstandort Deutschland und zeichnet besonders auch die Würzburger Universitätsmedizin aus. Es ist daher gut, wichtig und nötig, jetzt ein starkes Zeichen für Demokratie und den Rechtsstaat zu setzen.“

An der Universitätsmedizin Würzburg arbeiten Menschen aus 87 Nationen.

Zehn Jahre Selbsthilfegruppe Adipositas: Umfangreicher Informationstag am Uniklinikum Würzburg

Anlässlich ihres zehnjährigen Jubiläums organisiert die Selbsthilfegruppe Adipositas gemeinsam mit dem Uniklinikum Würzburg am Samstag, den 23. März 2024 einen thematisch breit aufgestellten Informationstag für Betroffene, deren Angehörige sowie alle sonstig Interessierte.

Zentrum für Innere Medizin des Uniklinikums Würzburg
Der Patiententag Adipositas findet im Zentrum für Innere Medizin des Uniklinikums Würzburg statt. Bild: Wolfgang Dürr

Fettleibigkeit (Adipositas) ist eine chronische Erkrankung, die unbehandelt schwerwiegende körperliche, psychische und soziale Folgen haben kann. Am Uniklinikum Würzburg (UKW) widmet sich das interdisziplinäre Team des Adipositaszentrums unter Leitung von Prof. Dr. Florian Seyfried der Therapie der Betroffenen. Der Chirurg erläutert: „Zu unseren zentralen Partnern zählt die Selbsthilfegruppe Adipositas. Seit nunmehr zehn Jahren fungiert sie als Anlaufstelle, Ratgeber und Sprachrohr für die Patientinnen und Patienten. Sie gibt ihnen Halt, Orientierung und eine Plattform, um sich auf Augenhöhe auszutauschen.“ Anlässlich des runden Jubiläums veranstalten die Selbsthilfegruppe und das für seine Selbsthilfefreundlichkeit ausgezeichnete Klinikum am Samstag, den 23. März 2024 gemeinsam einen großangelegten Patiententag Adipositas.

Fachvorträge zu einem breiten Themenspektrum

Um 10:00 Uhr startet im Hörsaal 1 des Zentrums für Innere Medizin (ZIM) des UKW an der Oberdürrbacher Straße eine Folge von vier laiengerechten Fachvorträgen. Dabei werden sowohl die medikamentösen, als auch die operativen Behandlungsmöglichkeiten der Erkrankung beschrieben. Außerdem kommen der Stellenwert der Ernährungs- und Bewegungstherapie sowie psychosomatische Aspekte zur Sprache.

Persönliche Gespräche an Info- und Aktionsständen

„Das große Engagement anlässlich unseres Jubiläums verdeutlicht nochmals die hohe Wertschätzung, die wir auch im sonstigen Kontakt mit den Beschäftigten und der Selbsthilfebeauftragten des UKW erfahren dürfen“, kommentiert Dagmar Feder, die Leiterin der Selbsthilfegruppe Adipositas. Sie fährt fort: „Ergänzend zu den Hörsaalvorträgen finden sich am Patiententag Informations- und Aktionsstände in der Magistrale des ZIM. Neben einem Wissensgewinn aus den Bereichen Ernährung und Bewegung besteht dort auch die Möglichkeit, unsere Gruppe kennenzulernen und in einen persönlichen Austausch zu treten.“

Die Teilnahme am Patiententag ist kostenfrei.
Wichtig ist eine Anmeldung bis 15. März 2024 bei Gabriele Nelkenstock, der Selbsthilfebeauftragten des UKW, unter E-Mail: selbsthilfe@ukw.de.

 

Zentrum für Innere Medizin des Uniklinikums Würzburg
Der Patiententag Adipositas findet im Zentrum für Innere Medizin des Uniklinikums Würzburg statt. Bild: Wolfgang Dürr

Zehn Jahre „Zentrum für Seltene Erkrankungen Nordbayern“ an der Uniklinik Würzburg

600.000 Patienten im Freistaat betroffen / Podiumsdiskussion mit Eva Luise Köhler am 29. Februar

Für die richtige Diagnosestellung bei Menschen mit Seltenen Erkrankungen arbeiten Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen im Würzburger Zentrum am UKW eng zusammen, 2.v.l.: Prof. Dr. Helge Hebestreit. Foto: UKW/Kirstin Linkamp

Würzburg. In Bayern leiden rund 600.000 Menschen an Seltenen Erkrankungen. Für Nordbayern ist das „Zentrum für Seltene Erkrankungen“ am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) die überregionale Anlaufstelle für viele Patienten. Neben der Versorgung der betroffenen Patienten steht dabei auch die Forschung im Mittelpunkt. Am 29. Februar, dem offiziellen Tag der Seltenen Erkrankungen, feiert die Einrichtung am Universitätsklinikum Würzburg ihr zehnjähriges Bestehen.

Anzahl bekannter Seltener Erkrankungen steigt jährlich

Eine Erkrankung, von der nicht mehr als fünf von 10.000 Menschen betroffen sind, gilt als selten. Bislang sind etwa 8.000 verschiedene Seltene Erkrankungen bekannt – Tendenz steigend. „Es kommen jährlich etwa 200 neue Krankheitsbilder dazu. Das zeigt, wie relevant solche Zentren sind. Sie sind nicht nur wichtige Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten, die oft lange nach einer passenden Behandlung suchen, sondern sie sind untereinander vernetzt und koordinieren Forschungsprojekte“, erklärt Prof. Dr. Helge Hebestreit, Direktor des Zentrums an der Würzburger Uniklinik und stellvertretender Direktor der Kinderklinik am UKW. An der Würzburger Uniklinik erfolgen jährlich über 9.000 stationäre Behandlungen für Patienten mit einer Seltenen Erkrankung.

Starke Vernetzung der Universitätsmedizin in Bayern / Enger Austausch mit Patientenorganisationen

Mit einer Podiumsdiskussion und Fachvorträgen feiert das Zentrum das zehnjährige Bestehen am 29. Februar. Dann wird das Gebäude des Zentrums wieder bunt beleuchtet. „Und wir wollen noch weitere Gebäude in Würzburg anstrahlen, um auf das Thema aufmerksam zu machen“, so Hebestreit. An dem Tag wird auch Eva Luise Köhler das Universitätsklinikum Würzburg besuchen. Die Ehefrau des ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler ist Schirmherrin der „Allianz chronischer Seltene Erkrankungen“ (ACHSE). Die ACHSE ist das bundesweite Netzwerk von und für Menschen mit chronischen Seltenen Erkrankungen, deren Angehörige sowie Dachverband von mehr als 130 Patientenorganisationen. „Die enge Zusammenarbeit mit den Erkrankten und der Selbsthilfe ist gerade auch hier in Würzburg enorm ausgeprägt. Es gibt z.B. den Würzburger Arbeitskreise für Seltene Erkrankungen (WAKSE), der auch durch das Aktivbüro der Stadt unterstützt wird“, erklärt Prof. Hebestreit.

Ebenso wichtig sei aber auch die Vernetzung innerhalb der Universitätsmedizin. So koordiniert Prof. Hebestreit mit seinem Team z.B. auch das BASE-Netz in Bayern („Bayerischer Arbeitskreis für Seltene Erkrankungen“). Das BASE-Netz ist ein Zusammenschluss der Zentren für Seltene Erkrankungen der sechs bayerischen Unikliniken in Würzburg, Regensburg, Erlangen, München (TU und LMU) und Augsburg. In diesem Netzwerk werden bayernweit Kompetenzen gebündelt und datenschutzkonform eine Patientenakte zusammengestellt, die von behandelnden Fachärzten in den Zentren genutzt werden kann. „Das hat sicher Vorbildcharakter für das Gesundheitswesen, denn gerade bei einer Seltenen Erkrankung ist es wichtig, dass alle Daten für die behandelnden Mediziner schnell verfügbar sind“, betont Prof. Hebestreit. Das BASE-Netz wird durch das Wissenschaftsministerium des Freistaates Bayern gefördert.

Herausforderung: Kontinuierliche Versorgung während verschiedener Altersphasen

Eine große Herausforderung in der Versorgung sieht der Würzburger Medizin-Experte aktuell vor allem darin, eine altersgruppenübergreifende Versorgung für die Patientinnen und Patienten sicher zu stellen. „Aktuell sind ca. 60 Prozent der Patienten im Erwachsenenalter. Allerdings gibt es große Probleme, wenn aus Kindern bzw. jugendlichen Patienten Erwachsene werden und sich dann alle Ansprechpartner ändern oder gar keine Erwachsenenversorgung existiert. In den universitären Zentren gibt es zwar eine große personelle Kontinuität in der Versorgung, aber wenn anstelle des langjährigen Teams in der Kinderklinik dann im Erwachsenalter ein neuer Arzt mit einem ganz anderen multiprofessionellen Team die Betreuung übernimmt, kann dies eine große Herausforderung sein. Gerade bei Seltenen Erkrankungen ist aber eine Kontinuität wichtig in der Behandlung. Hier müssen neben der klassischen Transition neue Versorgungskonzepte entwickelt werden“, so Hebestreit.

Terminhinweis:

29.02.2024, Bundesweiter „Tag der Seltenen Erkrankungen“

Festveranstaltung mit Podiumsdiskussion am Universitätsklinikum Würzburg, Hörsaal ZOM um 14.15 Uhr

Gäste u.a. Eva Luise Köhler, Schirmherrin der Allianz chronischer Seltener Erkrankungen Deutschland, Geske Wehr, Vorsitzende der Allianz chronischer Seltener Erkrankungen, weitere Gäste angefragt

Hintergrund: „Tag der seltenen Erkrankungen“

2024 ist wieder ein Schaltjahr und daher am 29. Februar ein ganz spezieller Tag, der „echte“ Tag der Seltenen Erkrankungen. Jährlich wird – weil es den 29. Februar nur selten gibt – immer am letzten Tag im Februar auf das Thema aufmerksam gemacht. In Deutschland gibt es rund vier Millionen Menschen mit einer Seltenen Erkrankung. Das Motto in diesem Jahr lautet: #Shareyourcolours bzw.  #Teilt eure Farben.

Zu den bekannteren Seltenen Erkrankungen zählt etwa die Erkrankung Mukoviszidose, mit der jährlich rund 200 Kinder in Deutschland geboren werden. Viele Erkrankungen sind allerdings ultraselten, z.B. die Blutgerinnungsstörung „Faktor XIII-Mangel“: Sie tritt nur bei einem von rund zwei Millionen Menschen auf.

Für die richtige Diagnosestellung bei Menschen mit Seltenen Erkrankungen arbeiten Experten aus unterschiedlichen Fachrichtungen im Würzburger Zentrum am UKW eng zusammen, 2.v.l.: Prof. Dr. Helge Hebestreit. Foto: UKW/Kirstin Linkamp

„Forschung hilft“: Benefizlesung aus dem Krimi „Würzburger Dynamit“

Der Autor Prof. Dr. Alexander Meining und die Stiftung „Forschung hilft“ laden am 7. März 2024 zu einer Benefizlesung aus dem historischen Krimi „Würzburger Dynamit“ ins Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg ein.

Buchautor Prof. Dr. Andreas Meining und Gabriele Nelkenstock
Der Buchautor Prof. Dr. Andreas Meining und Gabriele Nelkenstock von der Stiftung „Forschung hilft“ präsentieren den historischen Krimi „Würzburger Dynamit“. Bild: Helmuth Ziegler / UKW

Im Herbst vergangenen Jahres erschien „Würzburger Dynamit“, der zweite von Prof. Dr. Alexander Meining verfasste, historische Würzburg-Krimi. Am Donnerstag den 7. März 2024 wird der Freizeit-Schriftsteller und stellvertretende Direktor der Medizinischen Klinik II des Uniklinikums Würzburg ausgewählte spannende Passagen seines Werks bei einer Lesung im Exerzitienhaus Himmelspforten in Würzburg präsentieren.

Wie das von Prof. Meining gespendete Autorenhonorar aus dem Buchverkauf gehen auch alle Einnahmen des Abends an die Stiftung „Forschung hilft“. Diese fördert besonders hoffnungsvolle Krebsforschungsprojekte an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. „Wir freuen uns sehr über die breite Unterstützung, die wir bei dieser Benefizveranstaltung erfahren dürfen“, sagt Gabriele Nelkenstock. Die Vorsitzende des Stiftungsrats von „Forschung hilft“ präzisiert: „Neben dem ehrenamtlichen Engagement von Prof. Meining können wir die stilvolle Event-Location der Diözese Würzburg mit Unterstützung des Fördervereins Freunde des Exerzitienhauses unentgeltlich nutzen. Außerdem werden uns die Getränke und das Gebäck von diversen Sponsoren kostenlos zur Verfügung gestellt. Da Ärztinnen und Ärzte aus dem Team von Prof. Meining dankenswerterweise den Verkaufsservice unterstützen, kommen alle Einkünfte des kostenlos zu besuchenden Abends der Stiftung zugute.“

Unweit des in der Mainaustr. 42 gelegenen Exerzitienhauses befindet sich das Kinderspielzentrum Zellerau, besser bekannt als „Spieli“. Dessen Kinderchor „Nervensägen“ wird die Veranstaltung, die um 18:30 Uhr mit einem Meet & Greet startet, eröffnen. Nach der Lesung besteht ab etwa 20:00 Uhr die Möglichkeit, sich in lockerer Atmosphäre mit Prof. Meining über sein Buch auszutauschen sowie mehr über die Ziele der Stiftung „Forschung hilft“ zu erfahren.

Über das Buch

„Würzburger Dynamit“ spielt im Jahr 1888 und wie schon im ersten Band ist Georg Hiebler, ein junger Beamter des bayerischen Innenministeriums, als Ermittler im Einsatz. Denn während der Hundertjahrfeier des bayerischen Königs Ludwig I. explodiert in München eine Bombe. Rasch wird ein Attentat auf die königliche Familie vermutet. Die Spur führt nach Würzburg zu einer Anarchistengruppe. Der Fall scheint schnell gelöst, doch dann besucht der Prinzregent die Residenzstadt am Main – und der eigentliche Attentäter erwartet ihn bereits.

Das 224 Seiten starke Buch kostet 12 Euro. Als E-Book ist es für 9,99 Euro zu haben.

Wer die Stiftung „Forschung hilft“ weiter voranbringen will, kann außerdem auf folgendes Konto spenden:
Stiftergemeinschaft der Sparkasse Mainfranken Würzburg
IBAN: DE19 7905 0000 0000 0655 65
BIC: BYLADEM1SWU

Buchautor Prof. Dr. Andreas Meining und Gabriele Nelkenstock
Der Buchautor Prof. Dr. Andreas Meining und Gabriele Nelkenstock von der Stiftung „Forschung hilft“ präsentieren den historischen Krimi „Würzburger Dynamit“. Bild: Helmuth Ziegler / UKW

Prof. Dr. August Stich wechselt im Februar an das Universitätsklinikum Würzburg

Tropenmedizinische Versorgung in Würzburg wird weiterentwickelt

Prof. Dr. August Stich wechselt zum kommenden Februar an das Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Foto: Inline Internet & Werbeagentur GmbH.

Würzburg. Prof. Dr. August Stich, seit 2004 Chefarzt der Tropenmedizin am Klinikum Würzburg Mitte (KWM), wechselt zum kommenden Februar vom KWM an das Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Er wird dort die Professur für Klinische Infektiologie innerhalb der Medizinischen Klinik und Poliklinik II (Direktor: Prof. Dr. Hermann Einsele) übernehmen.

Die Klinik für Tropenmedizin am KWM, Standort Missioklinik, hat sich über viele Jahre zu einer überregional bekannten und renommierten Anlaufstelle für Patienten und Reisende entwickelt. Fernreisen, Migration und Klimawandel verschaffen der Tropenmedizin eine immer größere Bedeutung. Um die Versorgungsangebote im Bereich der Infektiologie, Tropen- und Reisemedizin für Würzburg zu bündeln, weiterzuentwickeln und diese Leistungen zusätzlich um Forschung und Lehre zu ergänzen, wird die Tropenmedizin zum Februar 2024 in die universitätsmedizinische Versorgung am UKW übergehen.

„Tropenmedizin und Global Health“ am Universitätsklinikum Würzburg

Am Universitätsklinikum Würzburg wird Prof. Stich mit seinem Team zusätzlich zum bisherigen infektiologischen Leistungsspektrum des UKW zukünftig auch reisemedizinische Beratungen mit Impfungen sowie die stationäre und ambulante Versorgung tropenmedizinischer Patienten anbieten. Darüber hinaus wird Prof. Stich neben der klassischen Tropenmedizin zukünftig auch Aspekte der Globalen Gesundheit in Forschung und Lehre vertreten und ausbauen. Das KWM führt ambulante Angebote des bislang tropenmedizinischen Leistungsspektrums, beispielsweise Impfungen, zentral fort.

Schon seit vielen Jahren stehen KWM und UKW durch Konsile, Fallkonferenzen und gemeinsame Fortbildungen in engem fachlichen Austausch. Als Bindeglied zwischen KWM und UKW liefert Medmissio, das ehemalige Missionsärztliche Institut und Mitgesellschafter des KWM, den internationalen Bezug und setzt sich für Gesundheit weltweit ein. All diese Partner werden jetzt noch enger zusammenarbeiten.

„Bereicherung für Forschung und Lehre“

„Wir bedanken uns bei Herrn Prof. Stich für sein langjähriges, überaus großes Engagement und freuen uns auf die weiter gestärkte, kollegiale Zusammenarbeit mit ihm und den Kollegen am Universitätsklinikum“, sagen Dominik Landeck und Volker Sauer, Geschäftsführer des KWM. „Die Akademisierung und Professionalisierung der Tropenmedizin in Würzburg ist ein wichtiger Schritt zur Förderung einer ganzheitlichen, global betrachteten und modernen Gesundheitsversorgung.“

„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Prof. Stich in der Würzburger Universitätsmedizin. Durch seine langjährige Expertise in der Tropenmedizin und der globalen Zusammenhänge von Gesundheit ergänzt er hervorragend die bestehenden Kompetenzfelder der Universitätsmedizin“, sagt PD Dr. Tim J. von Oertzen, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender am Universitätsklinikum Würzburg (UKW).

Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät in Würzburg, betont: „Für die Forschung und Lehre in Würzburg ist dies eine große Bereicherung, gerade auch mit Blick auf die Folgen des Klimawandels für die Gesundheit. Dieses Thema wird immens an Bedeutung gewinnen. Und es wird sicher einen Ausbau der Kooperationen mit weiteren Partnern auf diesem Themenfeld geben.“

Prof. Dr. August Stich wechselt zum kommenden Februar an das Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Foto: Inline Internet & Werbeagentur GmbH.

Jubiläum: 50 Jahre Virologie und Immunbiologie

Auf ein halbes Jahrhundert voller erfolgreicher Forschung blickte das Institut für Virologie und Immunbiologie der JMU zurück. Beim Festakt war einer der Gründungsväter dabei.

Christine Falk, Georg Ertl, Ulf Dittmer, Kristin Kaufmann, Lars Dölken, Volker ter Meulen, Christian Drosten und Caroline Kisker.
Nach dem Festakt (v.l.): Christine Falk, Georg Ertl, Ulf Dittmer, Kristin Kaufmann, Lars Dölken, Volker ter Meulen, Christian Drosten und Caroline Kisker. (Bild: Rudi Merkl)
Für Musik sorgte ein Quartett aus Mitgliedern des Akademischen Orchesters der JMU mit Philine Arnold (Violine), Benedikt Müller (Horn), Tim Schwander (Horn), Pia Senkel (Posaune).
Für Musik sorgte ein Quartett aus Mitgliedern des Akademischen Orchesters der JMU mit Philine Arnold (Violine), Benedikt Müller (Horn), Tim Schwander (Horn), Pia Senkel (Posaune). (Bild: Rudi Merkl)
Thomas Hünig (Mitte), ehemaliger Leiter des Lehrstuhls für Immunbiologie, war online zugeschaltet. Oben im Bild Lars Dölken.
Thomas Hünig (Mitte), ehemaliger Leiter des Lehrstuhls für Immunbiologie, war online zugeschaltet. Oben im Bild Lars Dölken. (Bild: Rudi Merkl)
Im Publikum des Festakts zum 50. Jubiläum der Virologie und Immunbiologie waren auch viele jüngere Forscherinnen und Forscher.
Im Publikum des Festakts zum 50. Jubiläum der Virologie und Immunbiologie waren auch viele jüngere Forscherinnen und Forscher. (Bild: Rudi Merkl)

Mit einem Festakt hat das Institut für Virologie und Immunbiologie der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg sein 50jähriges Bestehen gefeiert. Unter den rund 300 Gästen war auch ein Gründervater des Instituts, Professor Volker ter Meulen. Er hatte erst im Dezember 2023 seinen 90. Geburtstag gefeiert, und so konnten alle Rednerinnen und Redner gleich doppelt gratulieren: dem Institut und einem seiner Gründer.

„Diese Veranstaltung soll ein Geburtstagsgeschenk für Sie sein“, so JMU-Vizepräsidentin Caroline Kisker zu Volker ter Meulen. Auch dessen gutem Netzwerk sei es zu verdanken, dass für die wissenschaftlichen Vorträge des Festakts drei prominente Gäste gewonnen werden konnten: Professor Ulf Dittmer, Präsident der Gesellschaft für Virologie, Professorin Christine Falk, Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, und Professor Christian Drosten von der Charité Universitätsmedizin Berlin, der in der Corona-Pandemie zum wohl bekanntesten Virologen Deutschlands wurde.

Erfolgsrezept: Virologie plus Immunbiologie

Die Professoren Lars Dölken, Leiter des JMU-Lehrstuhls für Virologie, und Thomas Hünig, ehemaliger Leiter des Lehrstuhls für Immunbiologie, führten die Gäste im großen Hörsaal des Instituts für Molekulare Infektionsbiologie in einem gemeinsamen Vortrag durch die Geschichte des Instituts.

Die sehr erfolgreiche Arbeit des Instituts geht auf seine Gründungsväter Professor Eberhard Wecker (1923-2013) und Professor Volker ter Meulen zurück. Sie legten die Erfolgsbasis mit einem für die damalige Zeit weitsichtigen interdisziplinären Ansatz: die Kombination der Fächer Virologie und Immunbiologie in einem Institut. Das war die Grundlage für die Einrichtung zahlreicher erfolgreicher Forschungsverbünde, darunter drei aufeinanderfolgende Sonderforschungsbereiche.

Virologie und Virusdiagnostik

Auf Eberhard Wecker folgte Thomas Hünig; den Virologie-Lehrstuhl von Volker ter Meulen übernahm zuerst Axel Rethwilm (1959-2014), ab 2015 dann Lars Dölken.

Dölken erweiterte den Schwerpunkt der Virologie auf systembiologische Ansätze insbesondere zur Erforschung von Interaktionen von Herpesviren mit ihren Wirtszellen und dem Immunsystem. Mit einer neuen Professur für Systemvirologie wurden ab 2016 auch bioinformatische Kapazitäten am Institut aufgebaut.

Im Zuge der Corona-Pandemie übernahm die Virus- und Immundiagnostik am Institut die Corona-Diagnostik für das Universitätsklinikum und zeitweilig für ganz Unterfranken. Unter der Leitung von Benedikt Weißbrich wurden damals die Virusdiagnosen um mehr als das Siebenfache gesteigert.

Diese Leistung würdigte auch Professor Georg Ertl, der frühere Ärztliche Direktor des Uniklinikums, in seiner Ansprache. „Wie Sie damals die Testkapazitäten derart unglaublich gesteigert haben, von 50 auf 1000 pro Tag, und das im Lauf weniger Wochen, dazu herzliche Gratulation!“

Systemimmunologie und Max-Planck-Forschungsgruppen

Den Immunologie-Lehrstuhl von Thomas Hünig übernahm 2017 Professor Wolfgang Kastenmüller zunächst kommissarisch. Kastenmüller gründete mit dem ebenfalls neu berufenen Georg Gasteiger das Institut für Systemimmunologie und die damit verbundenen Max-Planck-Forschungsgruppen.

Kastenmüllers Schwerpunkt liegt auf zelldynamischen Aspekten antiviraler Immunantworten und der Übertragung der Erkenntnisse auf die Immuntherapie gegen Krebs. Gasteiger erforscht zelluläre Immunantworten, die lokal in Geweben auftreten. 2021 kam Professor Dominic Grün dazu, der an systembiologischen Fragen arbeitet und Methoden aus der Künstlichen Intelligenz implementiert. Er ist mit dem CAIDAS (Center for Artificial Intelligence and Data Science) der JMU affiliiert.

„Infektionsforschung ist hervorragend aufgestellt“

Im Jahr 2024 blickt das Institut auf 50 dynamische und erfolgreiche Jahre zurück. Allein in den vergangenen sieben Jahren haben seine Forschenden 17 renommierte Preise des Europäischen Forschungsrats (ERC-Grants) eingeworben. Aktuell sind sie an zwei Sonderforschungsbereichen, zwei Graduiertenkollegs und einer DFG-Forschungsgruppe beteiligt.

Diese hervorragende Vernetzung in der Würzburger Forschungslandschaft macht das Institut zu einem Kernelement der weltweit anerkannten biomedizinischen Forschung an der Universität und am Universitätsklinikum. Lars Dölken zog darum am Ende des historischen Exkurses das Fazit: „Die Infektionsforschung in Würzburg ist hervorragend aufgestellt.“

Festschrift: Eine goldene Liaison

In einer Festschrift, an der JMU-Alumnus und Medizinhistoriker Andreas Mettenleiter mitgearbeitet hat, wird die Institutsgeschichte im Detail erzählt. Darin sind auch alle Persönlichkeiten gewürdigt, die am Institut wirken oder gewirkt haben.

Festschrift „50 Jahre Institut für Virologie und Immunbiologie. Eine goldene Liaison“ (pdf-Download)

Wissenschaftliche Vorträge

Den Abschluss des Festakts bildeten die wissenschaftlichen Vorträge der drei prominenten Gäste. Besonders auch die zahlreich erschienenen jüngeren Forscherinnen und Forscher nutzten die Gelegenheit, den renommierten Fachleuten zuzuhören und ihnen Fragen zu stellen.

Professor Ulf Dittmer vom Institut für Virologie an Universitätsklinikum Essen und Präsident der Gesellschaft für Virologie sprach zum Thema „Reinventing interferons for antiviral therapy“. Mit den „Immunological memories of viruses“ setzte sich Professorin Christine Falk auseinander, die am Institut für Transplantationsimmunologie der Medizinischen Hochschule Hannover forscht und Vizepräsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie ist. Professor Christian Drosten, Direktor des Instituts für Virologie der Charité Universitätsmedizin Berlin, stellte seinen Vortrag unter den Titel „Looking Back on COVID-19 in Germany“.

Pressemeldung Uni Würzburg - einBlick 23.01.2024

Christine Falk, Georg Ertl, Ulf Dittmer, Kristin Kaufmann, Lars Dölken, Volker ter Meulen, Christian Drosten und Caroline Kisker.
Nach dem Festakt (v.l.): Christine Falk, Georg Ertl, Ulf Dittmer, Kristin Kaufmann, Lars Dölken, Volker ter Meulen, Christian Drosten und Caroline Kisker. (Bild: Rudi Merkl)
Für Musik sorgte ein Quartett aus Mitgliedern des Akademischen Orchesters der JMU mit Philine Arnold (Violine), Benedikt Müller (Horn), Tim Schwander (Horn), Pia Senkel (Posaune).
Für Musik sorgte ein Quartett aus Mitgliedern des Akademischen Orchesters der JMU mit Philine Arnold (Violine), Benedikt Müller (Horn), Tim Schwander (Horn), Pia Senkel (Posaune). (Bild: Rudi Merkl)
Thomas Hünig (Mitte), ehemaliger Leiter des Lehrstuhls für Immunbiologie, war online zugeschaltet. Oben im Bild Lars Dölken.
Thomas Hünig (Mitte), ehemaliger Leiter des Lehrstuhls für Immunbiologie, war online zugeschaltet. Oben im Bild Lars Dölken. (Bild: Rudi Merkl)
Im Publikum des Festakts zum 50. Jubiläum der Virologie und Immunbiologie waren auch viele jüngere Forscherinnen und Forscher.
Im Publikum des Festakts zum 50. Jubiläum der Virologie und Immunbiologie waren auch viele jüngere Forscherinnen und Forscher. (Bild: Rudi Merkl)