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Auszeichnung für Prof. Dr. Sebastian Walther

UKW-Klinikdirektor für seine Forschungsarbeit zur Behandlung von motorischen Störungen bei Schizophrenie durch Hirnstimulation geehrt

Prof. Dr. Sebastian Walther (Mitte) erhielt am 8. Mai den „Peter Müller Preis für Forschung im Bereich Schizophrenie“. Foto: UKW / privat
Prof. Dr. Sebastian Walther (Mitte) erhielt am 8. Mai den „Peter Müller Preis für Forschung im Bereich Schizophrenie“. Foto: UKW / privat

Würzburg. Prof. Dr. Sebastian Walther, Direktor der Klinik für Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) wurde am 8. Mai mit dem „Peter Müller Preis für Forschung im Bereich Schizophrenie“ ausgezeichnet. Der Preis wurde bei der gemeinsamen Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft für Neuropsychopharmakologie und Pharmakopsychiatrie (AGNP) und der Deutschen Gesellschaft für biologische Psychiatrie (DGBP) verliehen.

Prof. Dr. Sebastian Walther ist seit Oktober 2024 Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Würzburger Uniklinikum. Die Erforschung motorischer Störungen bei psychiatrischen Erkrankungen wie z.B. Schizophrenie, zählt zu seinen Schwerpunkten.

Das Verfahren der transkraniellen Hirnstimulation, bei der gezielt Areale des Gehirns angeregt oder auch gehemmt werden, ist ein vielversprechender Behandlungsansatz bei psychischen Erkrankungen. Diese Form der Hirnstimulation wird in der Regel in Kombination mit den Möglichkeiten der Psychotherapie und der medikamentösen Therapie angeboten. Psychomotorische Veränderungen bei psychischen Erkrankungen beeinträchtigen die Lebensqualität und sagen komplexere Krankheitsverläufe voraus. Auch deshalb ist der genaue Blick auf die Motorik für die Patientinnen und Patienten wichtig, so Prof. Walther.

Dieser Preis wurde zum insgesamt 3. Mal im Rahmen des diesjährigen gemeinsamen Kongresses der AGNP und DGBP verliehen.

Prof. Dr. Sebastian Walther (Mitte) erhielt am 8. Mai den „Peter Müller Preis für Forschung im Bereich Schizophrenie“. Foto: UKW / privat
Prof. Dr. Sebastian Walther (Mitte) erhielt am 8. Mai den „Peter Müller Preis für Forschung im Bereich Schizophrenie“. Foto: UKW / privat

Virtuelle Begleiter gegen reale Ängste

ANWESENHEIT VIRTUELLER CHARAKTERE MIT BESTIMMTEN EIGENSCHAFTEN KANN KÖRPERLICHE ANGSTREAKTIONEN ABMINDERN

Eine aktuelle Kooperationsstudie der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik und dem Lehrstuhl für Mensch-Computer Interaktion der Universität Würzburg zeigt, dass virtuelle Charaktere Angstreaktionen deutlich abmildern können, vorausgesetzt sie haben eine soziale Relevanz. Neben einer gleichgeschlechtlichen virtuellen Figur entfaltete auch eine einfache Holzpuppe eine beruhigende Wirkung, wenn sie als empathischer Partner wahrgenommen wurde. Die im Fachjournal Computers in Human Behavior veröffentlichten Ergebnisse eröffnen neue Perspektiven für den gezielten Einsatz virtueller Charaktere in digitalen Gesundheitsanwendungen.

 

die Collabe zeigt oben zwei Bilder vom virtuellen Labor, links Vogelperspektive, rechts zwei leere Stühle, unten sind vier Bilder von einzelnen Charakteren, die mit dem Rücken zum Betrachter gewandt sind.
Die Verkörperungen der im Experiment verwendeten virtuellen Figur. Oben Ansichten vom leeren Raum, unten v.l.n.r.: Wolke, Holzfigur, weiblich, männlich. Im ersten Versuch wurden die Probandinnen mit einem neutralen Klang konfrontiert, im zweiten Versuch mit einem aversiven Geräusch. © Weiß, Krop et al., Computers in Human Behavior, 2025.
Zwei Bildausschnitte aus dem VR-Labor nebeneinander, VR-Frau und Holzfigur Woody sitzen mit dem Rücken dem Betrachter zugewandt in der schallisolierten VR-Kabine.
Als die Holzfigur Woody eine soziale Bedeutung erhielt, hatte sie einen ähnlich signifikanten Social Buffering Effekt auf die Probandinnen wie die virtuelle Frau und wirkte beruhigend. © Weiß, Krop et al., Computers in Human Behavior, 2025.

Würzburg. Du bist nicht allein. Ob bei Menschen oder Tieren - die Nähe zu Artgenossen kann in Angstsituationen beruhigend wirken. Dieser als Social Buffering bezeichnete Mechanismus wurde ursprünglich in der Tierforschung entdeckt. Selbst Zebrafische zeigen in Gegenwart von Artgenossen weniger Angstverhalten (Faustino et al., Scientific Reports, 2017). Dabei spielt die Größe des sichtbaren Schwarms keine Rolle. Schon der Sichtkontakt zu einzelnen Artgenossen in benachbarten Aquarien können bedrohliche Reize, in diesem Fall ausgelöst durch eine Alarmsubstanz im Wasser, abschwächen. Prof. Dr. Grit Hein, Professorin für Translationale Neurowissenschaften am Uniklinikum Würzburg (UKW), ließ sich von diesem einfachen Versuchsaufbau mit beeindruckendem Ergebnis inspirieren und untersuchte mit ihrem Team, ob der Effekt der bloßen sozialen Anwesenheit auch beim Menschen messbar ist, zunächst in der realen Welt und in einer aktuellen Studie in der virtuellen Welt. 

„Soziale Interaktionen finden heute oft virtuell statt, aber die Auswirkungen von Social Buffering in der virtuellen Welt sind noch wenig bekannt“, erklärt Grit Hein. 

Anwesenheit eines Artgenossen kann autonome Reaktionen auf aversive Reize abschwächen

Zunächst zum Studiensetting in der realen Welt, welches in Vorgängerstudien (Qi Y et al., Proc Biol Sci, 2020 und Qi Y et al., Translational Psychiatry, 2021) verwendet wurde: Die Studienteilnehmerinnen befanden sich in einer schallisolierten Kabine und hörten angsteinflößende Schreie, sowohl allein als auch in Anwesenheit einer realen Person. Neben den emotionalen Bewertungen wurde auch der so genannte Hautleitwert untersucht und damit das autonome Angstmaß bestimmt, also die Aktivität des peripheren Nervensystems - übrigens ein Wert, der nicht beeinflusst werden kann und deshalb auch oft in der Lügendetektion eingesetzt wird. Wenn wir aversiven Reizen ausgesetzt sind, also Reizen, die unangenehm, schmerzhaft, angst- oder stressauslösend sind, werden unsere Schweißdrüsen aktiviert. Die Haut wird feuchter, ihre Leitfähigkeit verändert sich, der Hautleitwert steigt. 
Es zeigte sich, dass die bloße Anwesenheit einer realen Person die autonome Reaktion auf den aversiven Reiz abschwächen und den Hautleitwert senken kann. Wobei die Personen, die eher sozial ängstlich sind, wie erwartet weniger von der Anwesenheit einer realen Person profitierten. Anders in der virtuellen Welt. 

Angst auslösende Geräusche allein oder in Anwesenheit eines virtuellen Charakters mit unterschiedlichem Grad an menschenähnlichen Eigenschaften

Um ein vergleichbares virtuelles Setting zu haben, kooperierte Hein mit dem Team von Prof. Dr. Marc Erich Latoschik am Lehrstuhl für Mensch-Computer-Interaktionen (HCI) am Center for Intelligence and Data Science (CAIDAS) der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU). Die schalldichte Kabine wurde in der virtuellen Realität nachgebaut und von den weiblichen und männlichen Statisten aus dem realen Studiensetting wurden Ganzkörperscans angefertigt, so dass auch sie 1:1 in die virtuelle Welt übertragen werden konnten. Und tatsächlich zeigte sich in der Studie der Social Buffering-Effekt in der virtuellen Welt auch bei sozial ängstlicheren Personen. „Total verrückt“, sagt Grit Hein. „Den Testpersonen war bewusst, dass es sich um virtuelle Charaktere handelte, die sie durch die VR-Brille wahrnahmen, und trotzdem wirkten sie beruhigend auf sie, was sich an der Senkung des Hautleitwerts zeigte.“

Unheimlich menschlich: Vermeidung des Uncanny Valley-Effekts 

Das Team frage sich daraufhin: Wie menschlich muss ein virtueller Charakter idealerweise sein, damit er beruhigend wirkt und nicht ins Gegenteil umschlägt? Es gibt Forschungen, unter anderem von der Würzburger HCI-AG, die einen Fall in ein unheimliches Tal beschreiben, wenn ein künstliches Wesen zu menschlich aussieht, den so genannten Uncanny Valley-Effekt. Das heißt: Je menschlicher ein künstliches Wesen aussieht, desto sympathischer finden wir es - bis zu einem gewissen Punkt: Ist es zu menschenähnlich aber eben nicht perfekt genug, kann es unplausibel wirken und so Verwirrung, eine so genannte kognitive Dissonanz, sowie unangenehme oder gar beängstigende Gefühle auslösen. 
Und so kamen in der aktuellen Studie zu der weiblichen und der männlichen Figur noch zwei Charaktere mit unterschiedlichen menschenähnlichen Merkmalen hinzu: eine einfache gesichts- und geschlechtslose, hautfarbene Holzpuppe und eine Punktwolke mit den groben Umrissen eines menschlichen Körpers. Ferner wurden die Studienteilnehmerinnen den Schreien allein, ohne virtuelle Figur, ausgesetzt.

Social Buffering mit Social Framing: Gleichgeschlechtliche virtuelle Figur und Holzpuppe wirken beruhigend, wenn sie als soziale Partner wahrgenommen werden

Zur großen Überraschung des Studienteams zeigte Woody, wie die Holzpuppe intern genannt wurde, einen ähnlich signifikanten Social Buffering Effekt wie die virtuelle Frau, während der männliche Charakter eher den gegenteiligen Effekt hatte. Bei der Wolke gab es kein Social Buffering, die Ergebnisse waren vergleichbar mit einem leeren Raum. Auch das sei ein wichtiges Ergebnis, so Grit Hein. Denn es zeige, dass der Social Buffering-Effekt durch mehr als nur Ablenkung hervorgerufen werde.

Aber: Die Holzfigur mit menschenähnlichen Zügen funktionierte nur mit sozialer Bedeutung. Das heißt: Den Probandinnen wurde vorher gesagt, dass der virtuelle Charakter ein Alarmsignal empfangen könne, wenn es ihnen nicht gut geht. Ohne dieses so genannte Social Framing hatte Woody keine beruhigende Wirkung. „Ein menschenähnlicher Charakter kann also durchaus Stress und Ängste reduzieren, sofern er eine soziale Bedeutung hat“, fasst Grit Hein die Ergebnisse der Studie zusammen, die jetzt in der Fachzeitschrift „Computers in Human Behaviour“ veröffentlicht wurde. Diese Erkenntnisse seien vor allem für psychiatrische Patientengruppen interessant, deren Behandlung durch eine virtuelle Therapie ergänzt werden könnte. In einem nächsten Schritt müsse nun herausgefunden werden, wer bei welchem Krankheitsbild auf welchen Charakter anspricht. 

Nur zu wissen, dass ich die Situation verlassen kann, wie etwa mit einem Notfallknopf oder einem Notausgang, würde nicht ausreichen, das wäre zu abstrakt. „Ich brauche ein Gegenüber, was ich als ‚Rettungsanker‘ sehen kann und was mich nicht bewertet, wie eben Woody“, interpretiert Grit Hein die Ergebnisse. Der männliche Charakter habe bei den ausschließlich weiblichen Probandinnen diese Funktion anscheinend nicht erfüllt, obwohl er genau wie Woody oder der weibliche Charakter eingeführt wurde. 

„Unsere größte Erkenntnis war, dass unsere Angstreaktion nicht von der optischen Detailtreue eines virtuellen Charakters abhängt, sondern davon, ob wir ihn als echten sozialen Partner betrachten“, resümiert Dr. Martin Weiß, Postdoktorand in der Arbeitsgruppe für Translationale Soziale Neurowissenschaften am UKW und gemeinsam mit Philipp Krop Erstautor der Studie. „Selbst eine stilisierte Figur kann – wenn wir ihr diese Rolle zuschreiben – unsere physiologischen Furchtreaktionen wirksam abpuffern. Das macht virtuelle Interventionen gegen Angst, wie zum Beispiel virtuelle Agenten oder KI-basierte Lösungen, wesentlich einfacher und günstiger zugänglich“, ergänzt Philipp Krop, wissenschaftlicher Mitarbeiter am CAIDAS.

Relevant für medizinische und gesellschaftliche Apps

Die kooperative Forschung zwischen dem Würzburger Zentrum für Psychische Gesundheit (ZEP) und dem Lehrstuhl für Mensch-Computer-Interaktion (HCI) ist besonders relevant für den boomenden Markt der medizinischen Apps, die oft mit virtuellen Charakteren arbeiten und nach dem Prinzip von Versuch und Irrtum (Trial and Error) entwickelt werden. Wem folgen wir am liebsten auf dem Weg zu einem gesunden Lebensstil? Wer motiviert uns zu täglichen Übungen? Wem vertrauen wir unsere Ängste und Sorgen an? „Mit unserer Art der Forschung können wir diese medizinischen Anwendungen auf empirische Füße stellen“, sagt Grit Hein. Die Basis ist gelegt, in weiteren Experimenten sollen die Charaktere mit weiteren Eigenschaften aufgeladen werden, etwa mit der Fähigkeit, soziale Signale auszusenden.

Publikation: 
Martin Weiß, Philipp Krop, Lukas Treml, Elias Neuser, Mario Botsch, Martin J. Herrmann, Marc Erich Latoschik, Grit Hein. The buffering of autonomic fear responses is moderated by the characteristics of a virtual character. Computers in Human Behavior. Volume 168, 2025, 108657, ISSN 0747-5632, https://doi.org/10.1016/j.chb.2025.108657.

Vorgängerstudien in PubMed:
Qi Y, Herrmann MJ, Bell L, Fackler A, Han S, Deckert J, Hein G. The mere physical presence of another person reduces human autonomic responses to aversive sounds. Proc Biol Sci. 2020 Jan 29;287(1919):20192241. doi: 10.1098/rspb.2019.2241. Epub 2020 Jan 22. PMID: 31964306; PMCID: PMC7015327.
Qi Y, Bruch D, Krop P, Herrmann MJ, Latoschik ME, Deckert J, Hein G. Social buffering of human fear is shaped by gender, social concern, and the presence of real vs virtual agents. Transl Psychiatry. 2021 Dec 20;11(1):641. doi: 10.1038/s41398-021-01761-5. PMID: 34930923; PMCID: PMC8688413.

Text: KL / Wissenschaftskommunikation
 

die Collabe zeigt oben zwei Bilder vom virtuellen Labor, links Vogelperspektive, rechts zwei leere Stühle, unten sind vier Bilder von einzelnen Charakteren, die mit dem Rücken zum Betrachter gewandt sind.
Die Verkörperungen der im Experiment verwendeten virtuellen Figur. Oben Ansichten vom leeren Raum, unten v.l.n.r.: Wolke, Holzfigur, weiblich, männlich. Im ersten Versuch wurden die Probandinnen mit einem neutralen Klang konfrontiert, im zweiten Versuch mit einem aversiven Geräusch. © Weiß, Krop et al., Computers in Human Behavior, 2025.
Zwei Bildausschnitte aus dem VR-Labor nebeneinander, VR-Frau und Holzfigur Woody sitzen mit dem Rücken dem Betrachter zugewandt in der schallisolierten VR-Kabine.
Als die Holzfigur Woody eine soziale Bedeutung erhielt, hatte sie einen ähnlich signifikanten Social Buffering Effekt auf die Probandinnen wie die virtuelle Frau und wirkte beruhigend. © Weiß, Krop et al., Computers in Human Behavior, 2025.

Arachnophobie aus Gehirn löschen

WER HAT ANGST VOR SPINNEN UND MÖCHTE DIESE ANGST DURCH TRANSKRANIELLE MAGNETSTIMULATION ÜBERWINDEN?

Das Zentrum für Psychische Gesundheit des Universitätsklinikums Würzburg untersucht in der neuen Studie SpiderMEM, ob die transkranielle Magnetstimulation (TMS) das Angstgedächtnis von Menschen mit Spinnenphobie und Spinnenangst direkt verändern kann. Dafür findet bei allen Teilnehmenden eine TMS statt, bei einem Teil erfolgt diese nach einer kurzen, kontrollierten Konfrontation mit einer echten Spinne. Zusätzlich wird mittels Magnetresonanztomographie (MRT) untersucht, wie sich das Angstgedächtnis auf neuronaler Ebene während der Studie verändert.

 

Spinne Aragog im Terrarium des Zentrums für Psychische Gesundheit in Würzburg
Im Zentrum für Psychische Gesundheit am UKW wird untersucht, wie sich eine übermäßige Angst vor Spinnen therapieren lässt. © Martin Herrmann, UKW
Frau hat eine Spule am Kopf, von der aus gezielt magnetische Impulse durch die Schädeldecke (transkraniell) an bestimmte Hirnareale abgegeben werden, um deren Aktivität zu beeinflussen. Im Hintergrund ein Monitor mit Bildern vom Gehirn.
Die Transkranielle Magnetstimulation (TMS) ist eine nicht-invasive und nebenwirkungsarme Form der Hirnstimulation. © Martin Herrmann / UKW

Würzburg. Die Angst vor Spinnen, auch Arachnophobie genannt, ist weit verbreitet und kann bei manchen Menschen so stark ausgeprägt sein, dass sie den Alltag erheblich einschränkt. Selbst wenn keine Gefahr besteht, geraten die Betroffenen in Panik, wenn sie mit dem achtbeinigen Tier konfrontiert werden. Allein das Wort kann Schweißausbrüche, Herzrasen, Zittern oder sogar Atemnot auslösen. 

Das Zentrum für Psychische Gesundheit (ZEP) des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) möchte Betroffenen helfen und entwickelt symptomorientierte Therapien, die mit innovativen Methoden die bewährten Expositionstherapien für verschiedene Ängste erweitern und deren Wirksamkeit verbessern. So wurden in der Studie Spider VR 174 Personen mit Spinnenphobie in einer virtuellen Welt mit den angstauslösenden Tieren konfrontiert, mit dem Ziel, die Spinngenangst langfristig zu reduzieren. In einer anderen Studie wurde das Angstgedächtnis zunächst kurz aktiviert, um dann mit dem Verfahren der Transkraniellen Magnetstimulation (TMS) die Wiederabspeicherung zu unterbrechen. Auf diese Weise können emotionale Gedächtnisinhalte langfristig aus dem Gedächtnis entfernt werden. 

Mit Transkranieller Magnetstimulation das Angstgedächtnis beeinflussen

Die TMS ist eine nicht-invasive und nebenwirkungsarme Form der Hirnstimulation. Dabei wird eine Spule am Kopf angebracht, von der aus gezielt magnetische Impulse durch die Schädeldecke (transkraniell) an bestimmte Hirnareale abgegeben werden, um deren Aktivität zu beeinflussen. Die transkranielle Hirnstimulation ist relativ sicher, gut verträglich und bietet vielversprechende Anwendungen in den Neurowissenschaften und der Psychiatrie, insbesondere bei Patientinnen und Patienten, die auf herkömmliche Behandlungen nicht ansprechen.
Aber kann der moderne Ansatz der TMS das Angstgedächtnis direkt beeinflussen? Und wenn ja, wie? Die Forschung geht weiter. In einer Folgestudie wollen Professor Dr. Martin Herrmann, leitender Psychologe am ZEP, und sein Team bei allen Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer die TMS anwenden, bei einem Teil nach einer kurzen, kontrollierten Konfrontation mit einer echten Spinne. Zusätzlich wird mit Hilfe der Magnetresonanztomographie (MRT) analysiert, wie sich das Angstgedächtnis auf neuronaler Ebene während der Studie verändert.

Informationen zur SpiderMEM-Studie

„Wer unter Spinnenangst leidet und diese überwinden möchte, ist herzlich eingeladen, mit uns den nächsten Schritt zu gehen und Teil unseres spannenden Forschungsprojektes zu werden“, lädt Lisa Cybinski, Psychologin und Studienleiterin, alle Interessierten ein. Der Zeitaufwand beträgt insgesamt etwa dreieinhalb Stunden ohne MRT bzw. viereinhalb Stunden mit MRT, verteilt auf vier bis sechs Sitzungen innerhalb von drei Wochen und eine weitere Sitzung nach drei Monaten, um den Langzeiterfolg zu beurteilen. 

Interessierte wenden sich bitte unverbindlich an das Studienteam „SpiderMem“ am Zentrum für Psychische Gesundheit, vorzugsweise per E-Mail an Spider_VR@ukw.de oder telefonisch unter 0931/201-77430. Sollte das Team nicht direkt erreichbar sein, hinterlassen Sie bitte eine Nachricht, Sie werden zeitnah zurückgerufen.
 

Spinne Aragog im Terrarium des Zentrums für Psychische Gesundheit in Würzburg
Im Zentrum für Psychische Gesundheit am UKW wird untersucht, wie sich eine übermäßige Angst vor Spinnen therapieren lässt. © Martin Herrmann, UKW
Frau hat eine Spule am Kopf, von der aus gezielt magnetische Impulse durch die Schädeldecke (transkraniell) an bestimmte Hirnareale abgegeben werden, um deren Aktivität zu beeinflussen. Im Hintergrund ein Monitor mit Bildern vom Gehirn.
Die Transkranielle Magnetstimulation (TMS) ist eine nicht-invasive und nebenwirkungsarme Form der Hirnstimulation. © Martin Herrmann / UKW

Herausragende Arbeiten zu herausforderndem Verhalten

Die Diplom-Psychologin Dr. Julia Geissler von der Kinder- und Jugendpsychiatrie des UKW erhielt auf dem XXXVIII. DGKJP-Kongress in Rostock den mit 10.000 Euro dotierten ersten Preis der Steinhausen-Stiftung für ihre Projekte REDUGIA und ProVIA, in denen junge Menschen mit einer Entwicklungsstörung der Intelligenz und Autismus-Spektrum-Störungen im Mittelpunkt stehen.

Laudator Tobias Renner hält auf der Bühne einen Blumenstrauß in den Händen, daneben Hans-Christoph Steinhausen, der Julia Geissler die Urkunde überreicht.
Dr. Julia Geissler von der Kinder- und Jugendpsychiatrie des UKW erhielt beim DGKJP-Kongress in Rostock den mit 10.000 Euro dotierten Preis der Steinhausen-Stiftung. Prof. Dr. Dr. Hans-Christoph Steinhausen (Mitte) verlieh diesen Preis zum ersten Mal. Prof. Dr. Tobias Renner (links) hielt die Laudatio. © Regina Taurines / UKW
Die Grafik zeigt sechs Screenshots der Smartphone-Applikation ProVIA-Kids
Features der App ProVIA-Kids: A) Homescreen, B) Verhaltensanalyse, C) Graphische Darstellung der Häufigkeit der verschiedenen Ursachen des Problemverhaltens, D) Inhaltsverzeichnis der Wissenskapitel, E) Auszug aus dem Wissenskapitel zu Besonderheiten der Sinneswahrnehmung, E) Stimmungstagebuch. © 2024 Meerson, Buchholz, Kammerer, Göster, Schobel, Ratz, Pryss, Taurines, Romanos, Gamer and Geissler

Würzburg. Auf dem diesjährigen Kongress der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) wurde erstmals der Steinhausen-Stiftungspreis verliehen. Der von Helene und Prof. Hans-Christoph Steinhausen gestiftete Preis zeichnet Forschende, Einrichtungen und Institutionen für bemerkenswerte wissenschaftliche Leistungen oder praktische Aktivitäten und Projekte aus, die in besonderer Weise geeignet sind, die Lebensqualität von Menschen mit einer Entwicklungsstörung der Intelligenz zu verbessern. 

Als erste Preisträgerin dieser Auszeichnung wurde Dr. Julia Geissler, Diplom-Psychologin der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Uniklinikums Würzburg (UKW) und approbierte Psychologische Psychotherapeutin, für ihre herausragenden Projekte REDUGIA und ProVIA geehrt. REDUGIA steht für „Reduktion von freiheitsentziehenden Maßnahmen bei Kindern und Jugendlichen mit geistiger Behinderung: Grundlagen einer interdisziplinären Allianz“; ProVIA für „Problemverhalten verstehen und vorbeugen bei Intellektueller Entwicklungsstörung und Autismus-Spektrum-Störungen“.

„Herausforderndes Verhalten ist ein dramatisches Hindernis für die volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft“

„Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen oder Entwicklungsstörungen der Intelligenz sind eine vulnerable Gruppe, die oft Schwierigkeiten hat, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu kommunizieren, und die meist nicht in der Lage ist, um Hilfe zu bitten“, weiß Julia Geißler. „Sie zeigen herausforderndes Verhalten, weil sie sich im Moment nicht helfen können. Sie sind zum Beispiel aggressiv, verletzen sich selbst oder zeigen eine starke Verweigerungshaltung. Dies stellt für die Betroffenen eine erhebliche Erschwernis in Bezug auf Lernen, Selbstständigkeit, Sozialisation und Wahrnehmung in der Öffentlichkeit dar und kann so zusätzlich zu den Hürden, mit denen diese Gruppe aufgrund ihrer Erkrankungen ohnehin konfrontiert ist, ein dramatisches Hindernis für die volle, wirksame und gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft darstellen. Aus diesem Grund ist die Verhaltensprävention, unter anderem durch eine gute Schulung der Betreuungspersonen in der Erkennung der Ursachen, von zentraler Bedeutung“.

Freiheitsentziehende Maßnahmen in Extremfällen

Herausforderndes Verhalten stellt aber auch eine große Belastung für die Betreuungspersonen dar. Im Extremfall kann es sogar freiheitsentziehende Maßnahmen auslösen, die in erster Linie dem Schutz des Kindes oder seiner Umgebung dienen. Wann und unter welchen Voraussetzungen freiheitsentziehende Maßnahmen zulässig sind, regelt § 1631b BGB. Das Gesetz wurde durch eine Novellierung im Jahr 2017 dahingehend verschärft, dass solche Einschränkungen nur in Ausnahmesituationen und unter strengen Voraussetzungen erfolgen dürfen.

Hoher Versorgungsbedarf versus Ressourcenknappheit im Gesundheitssystem

REDUGIA ist die erste Studie, die systematisch den Status quo der Häufigkeit von herausforderndem Verhalten, freiheitsentziehenden Maßnahmen und der Belastung des Personals in stationären Einrichtungen für junge Menschen mit Entwicklungsstörungen der Intelligenz in einem deutschen Bundesland erfasst. In Bayern leben ca. 10 Prozent aller jungen Menschen mit Intelligenzminderung in stationären Wohneinrichtungen. Die repräsentative Befragung bayerischer Heime zeigte, dass herausforderndes Verhalten und freiheitsentziehende Maßnahmen kein flächendeckendes Phänomen sind, sondern sich auf wenige spezialisierte Einrichtungen konzentrieren, in denen die Kinder mit dem höchsten Bedarf und den gravierendsten Verhaltensproblemen betreut werden. Die Studie ergab, dass freiheitsentziehende Maßnahmen nicht häufig angewendet werden und dass die Einrichtungen bereits vor der Gesetzesänderung verantwortungsvoll damit umgegangen sind. Der 2016 in Presseberichten erhobene Vorwurf weitreichender unzulässiger freiheitsentziehender Maßnahmen konnte nicht bestätigt werden. 

„Aber es gibt einen Zusammenhang zwischen herausforderndem Verhalten und der Belastung des Personals, was zeigt, wie hoch der Betreuungsbedarf ist und wie wichtig Präventionsmaßnahmen sind, um solche Situationen zu vermeiden“, sagt Julia Geissler. Sie empfiehlt, den Pflegenden mehr Ressourcen zur Verfügung zu stellen, um die Ursachen des Verhaltens anzugehen.

ProVIA-App unterstützt bei der Prävention von herausforderndem Verhalten, indem sie individuelle Gründe für das Verhalten der Kinder findet und passgenaue Handlungsempfehlungen gibt

Um dem Mangel an Beratungs- und Therapieangeboten bei herausforderndem Verhalten zu begegnen, wurde im Projekt ProVIA die Smartphone-App ProVIA-Kids entwickelt. In der App wurde erstmals das Prinzip der Verhaltensanalyse, das auch in der Psychotherapie zur Erforschung der Ursachen von Verhalten eingesetzt wird, in ein digitales Format übersetzt. Betreuungspersonen von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen oder Entwicklungsstörungen der Intelligenz erhalten so niedrigschwellig und kostenfrei Unterstützung im Alltag, ohne auf die personellen Kapazitäten anderer Stellen angewiesen zu sein. Die App bündelt Informationen und bereitet sie so auf, dass Betreuungspersonen Muster im Verhalten des Kindes leichter erkennen und die wichtigsten Probleme des Kindes effektiv angehen können. Darüber hinaus leitet die App die Betreuungspersonen zur Selbstfürsorge und zum Aufbau von Ressourcen an. Ziel von ProVIA ist die Prävention von herausforderndem Verhalten und in der Folge auch von freiheitsentziehenden Maßnahmen. „Natürlich erhebt die ProVIA-Kids-App nicht den Anspruch, eine therapeutische Behandlung zu ersetzen, aber sie kann helfen, Wartezeiten auf Therapieplätze zu überbrücken, Therapieinhalte zu ergänzen und leistet insgesamt einen wertvollen Beitrag zur Entlastung dieser Familien“, sagt Julia Geissler.

Pilotstudie verdeutlicht das Potenzial digitaler Interventionen zur Unterstützung dieser speziellen Gruppe

Eine Pilotstudie mit 23 Familien zeigte eine hohe Akzeptanz und eine sehr positive Bewertung der Lerninhalte. „Erste Verbesserungen in Bezug auf elterliche Belastung, kindliches Problemverhalten und Erziehungskompetenz deuten auf eine gute Eignung dieser niedrigschwelligen digitalen Intervention für die Zielgruppe hin, die perspektivisch in einer randomisiert-kontrollierten Studie auf ihre Wirksamkeit in Bezug auf die Prävention von herausforderndem Verhalten und die Belastung der Betreuungspersonen untersucht werden soll“, fasst Julia Geissler die Ergebnisse der Pilotstudie zusammen, die in der Fachzeitschrift Frontiers in Digital Health veröffentlicht wurden.

Aktuell wird die App im Folgeprojekt ProVIA-Teams auf Basis des Feedbacks der Pilotnutzer weiterentwickelt und um die Möglichkeit erweitert, die eingegebenen Daten datenschutzkonform mit anderen ausgewählten Betreuungspersonen zu teilen. Ab Winter 2024 haben Einrichtungen, die Kinder mit Autismus oder Intelligenzminderung betreuen, die Möglichkeit, die App zu testen. Darüber hinaus soll in Zusammenarbeit mit Betroffenenorganisationen und Familien eine begleitende App für die Nutzung durch Kinder mit Entwicklungsstörungen der Intelligenz oder Autismus-Spektrum-Störungen selbst entwickelt werden, die den Kindern hilft, ihr eigenes Verhalten besser zu verstehen und neue Fähigkeiten zu erlernen, zum Beispiel Frühwarnzeichen von Anspannung zu erkennen und Strategien, diese Anspannung zu regulieren.

Kooperationen und Förderung

Kooperationspartner sind Prof. Dr. Christoph Ratz vom Lehrstuhl für Sonderpädagogik IV – Pädagogik bei Geistiger Behinderung (Universität Würzburg) und der Medizininformatiker Prof. Dr. Rüdiger Pryss vom Institut für Medizinische Datenwissenschaften (Universität Würzburg). Finanziell unterstützt werden die Projekte einschließlich des Folgeprojekts ProVIA-Teams durch das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS).

Publikation der Pilotstudie zur Smartphone-App ProVIA-Kids
Rinat Meerson, Hanna Buchholz, Klaus Kammerer, Manuel Göster, Johannes Schobel, Christoph Ratz, Rüdiger Pryss R, Regina Taurines, Marcel Romanos, Matthias Gamer, Julia Geissler. ProVIA-Kids - outcomes of an uncontrolled study on smartphone-based behaviour analysis for challenging behaviour in children with intellectual and developmental disabilities or autism spectrum disorder. Front Digit Health. 2024 Sep 13;6:1462682. doi: 10.3389/fdgth.2024.1462682. PMID: 39351075; PMCID: PMC11440517. 

Text: Kirstin Linkamp / UKW 
 

Laudator Tobias Renner hält auf der Bühne einen Blumenstrauß in den Händen, daneben Hans-Christoph Steinhausen, der Julia Geissler die Urkunde überreicht.
Dr. Julia Geissler von der Kinder- und Jugendpsychiatrie des UKW erhielt beim DGKJP-Kongress in Rostock den mit 10.000 Euro dotierten Preis der Steinhausen-Stiftung. Prof. Dr. Dr. Hans-Christoph Steinhausen (Mitte) verlieh diesen Preis zum ersten Mal. Prof. Dr. Tobias Renner (links) hielt die Laudatio. © Regina Taurines / UKW
Die Grafik zeigt sechs Screenshots der Smartphone-Applikation ProVIA-Kids
Features der App ProVIA-Kids: A) Homescreen, B) Verhaltensanalyse, C) Graphische Darstellung der Häufigkeit der verschiedenen Ursachen des Problemverhaltens, D) Inhaltsverzeichnis der Wissenskapitel, E) Auszug aus dem Wissenskapitel zu Besonderheiten der Sinneswahrnehmung, E) Stimmungstagebuch. © 2024 Meerson, Buchholz, Kammerer, Göster, Schobel, Ratz, Pryss, Taurines, Romanos, Gamer and Geissler

Prof. Dr. Sebastian Walther wird neuer Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am UKW

„Gesamtes Spektrum der Therapieoptionen nutzen“ / Bewegungsstörungen bei psychiatrischen Erkrankungen sind ein Schwerpunkt

Zum 1. Oktober 2024 wird Prof. Dr. Sebastian Walther neuer Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW).
Zum 1. Oktober 2024 wird Prof. Dr. Sebastian Walther neuer Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Foto: UKW / A. Wenzl

Würzburg. Aus der Schweiz nach Würzburg: Zum 1. Oktober 2024 wird Prof. Dr. Sebastian Walther neuer Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Er folgt auf Prof. Dr. Jürgen Deckert und wechselt vom Universitätsklinikum Bern nach Würzburg.

„Die Würzburger Klinik ist sehr gut aufgestellt und verfügt über ein breites Behandlungsangebot, sowohl stationär als auch ambulant. Zudem gibt es zahlreiche Anknüpfungspunkte für Forschungsprojekte in der Universitätsmedizin Würzburg, speziell natürlich unter dem Dach des Würzburger Zentrums für psychische Gesundheit (ZEP). Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und den Start in Würzburg“, betont der 47-Jährige. Die Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des UKW behandelt jährlich multiprofessionell etwa 3000 Patientinnen und Patienten und verfügt über verschiedene Schwerpunktstationen sowie drei tagesklinische Einrichtungen und mehrere Schwerpunktambulanzen. Seit 2023 ist dort auch die Würzburger Trauma-Ambulanz angesiedelt.

Motorische Störungen als frühes Warnsignal

Zu den klinischen und wissenschaftlichen Schwerpunkten von Prof. Walther zählt u.a. die Erforschung motorischer Störungen bei psychiatrischen Erkrankungen. „Bewegungsauffälligkeiten können ein früher Hinweis auf eine Erkrankung sein. Dieses Thema wurde lange vernachlässigt, stellt jedoch einen wichtigen Ansatz dar, um früh mit der geeigneten Therapie beginnen zu können. Zudem kann es sein, dass Medikamente zu Bewegungsstörungen beitragen. Auch deshalb ist die Motorik für die Patientinnen und Patienten wichtig. Wir blicken nicht nur ins Gehirn, sondern auf den gesamten Patienten und sein Umfeld. Das ist das Faszinierende an unserer Disziplin“, erklärt Prof. Walther.

Dabei gelte es, das gesamte Spektrum der Behandlungsoptionen zu nutzen: „Das sind natürlich die Möglichkeiten der Psychotherapie, der medikamentösen Therapie aber auch Verfahren der transkraniellen oder invasiven Hirnstimulation, die bei der Behandlung eine Rolle spielen können. Speziell bei schwerer Depression kann gerade die Kombination dieser Behandlungsansätze zu einem besseren Erfolg der Therapie beitragen. Gerade dann, wenn bisherige Therapieansätze nicht zum Ziel führten.“ Denn: Patienten mit einer Depression werden nur selten von einer einzigen Therapieform geheilt. Kombinationsbehandlungen sind Standard und Psychotherapie ist immer notwendig, so Prof. Walther.

Zuvor stellvertretender Klinikdirektor an der Uniklinik Bern

In Bern war Prof. Walther zuletzt stellvertretender Klinikdirektor und Chefarzt der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. 2005 wechselte er nach Bern, zuvor war er Assistenzarzt an der Charité, Medizin studierte er an der Universität Jena. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. 2018 erhielt Prof. Walther den Forschungspreis der Schweizer Hirnliga, 2020 den Preis der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) zur Erforschung psychischer Erkrankungen. Prof. Walther ist Vater von zwei Kindern. Er habilitierte 2014 in Bern.

PD Dr. Tim von Oertzen, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKW, erklärt: „Mit Prof. Walther haben wir einen international anerkannten Experten gewinnen können, der unser hochspezialisiertes Versorgungsangebot optimal ergänzt. Damit werden wir die hohe Behandlungsqualität für unsere Patientinnen und Patienten weiter ausbauen. Wir heißen Prof Walther am UKW herzlich willkommen.“ Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät in Würzburg, sagt: „Prof. Walther ergänzt mit seinem Forschungsprofil zudem hervorragend das wissenschaftliche Spektrum der Würzburger Universitätsmedizin. Er wird sicher dazu beitragen, durch innovative Ansätze neue Projekte hier in Würzburg zu etablieren. Auch bleibt es eine wichtige Aufgabe, unsere Studentinnen und Studenten für das Fachgebiet zu begeistern.“

 

Zum 1. Oktober 2024 wird Prof. Dr. Sebastian Walther neuer Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW).
Zum 1. Oktober 2024 wird Prof. Dr. Sebastian Walther neuer Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Foto: UKW / A. Wenzl

18 Jahre als Klinikdirektor am UKW: Prof. Dr. Jürgen Deckert nimmt Abschied

„Zentrum für Psychische Gesundheit“ in Würzburg etabliert / „Ambulante Angebote werden an Bedeutung gewinnen“

Prof. Dr. Jürgen Deckert war seit 2006 Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum. Würzburg (UKW).
Prof. Dr. Jürgen Deckert war seit 2006 Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum. Würzburg (UKW). Foto: Main-Post / Thomas Obermeier.

Würzburg. Als er 1977 sein Medizinstudium in Würzburg begann, stand bereits fest: „Ich will Psychiater werden.“ Das hat Prof. Dr. Jürgen Deckert auch genauso umgesetzt. Ende September verabschiedet sich der langjährige Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums Würzburg (UKW). 2006 hatte er das Amt des Klinikdirektors angetreten, seit 2013 war er zudem Sprecher des „Zentrums für Psychische Gesundheit“ in Würzburg.

„Warum machen Menschen, was sie machen?“ – diese Frage habe ihn angetrieben und macht es auch heute noch. Für ihn ist damit stets auch das Anliegen verbunden, das erworbene Wissen so einzusetzen, dass es Menschen hilft. „Und genau dafür stehen uns in der Klinik eine Vielzahl von Werkzeugen und Methoden verschiedener Fachdisziplinen zur Verfügung, die wir durch kontinuierliche Forschung erweitern.“ Das spiegelt sich auch im aktuellen intersektoralen Versorgungsangebot der Klinik wieder, das er in den vergangenen 18 Jahren spürbar ausgebaut hat: Neben verschiedenen Schwerpunktstationen gibt es drei tagesklinische Einrichtungen und eine Vielzahl von Spezialambulanzen. Prof. Deckert ist überzeugt: „Speziell die ambulanten Angebote werden in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen, denn so können wir frühzeitig behandeln, um ein Fortschreiten des Krankheitsverlaufes im Idealfall zu verhindern.“

Wichtiger Meilenstein: Gründung des „Zentrums für Psychische Gesundheit“

Auch daher sei die Prävention und die Früherkennung von psychischen Erkrankungen so wichtig. „Mit der Eröffnung des Deutschen Zentrums für Präventionsforschung und psychische Gesundheit (DZPP) im Frühjahr 2024 konnten wir hier in Würzburg einen weiteren Meilenstein erreichen, von dem wichtige innovative Impulse ausgehen werden“, so Deckert. Ein wichtiger Schritt zur Profilierung des Standortes und auch der Fachdisziplin war dabei auch die Gründung des „Zentrums für psychische Gesundheit“ (ZEP) in Würzburg 2013, die der 66-Jährige maßgeblich vorangetrieben hat.

Unter diesem Dach des ZEP arbeiten mehrere klinische Bereiche des UKW sowie Forschungseinrichtungen von Klinikum und Universität eng zusammen. „Die Etablierung des Zentrums war eine enorme Herausforderung, denn der der Begriff der „Psychischen Gesundheit“ hatte bei uns in Deutschland zunächst keine ausgeprägte Tradition, anders als der Begriff „Mental Health“ im englischsprachigen Raum. Der Weg zur Zentrumsgründung dauerte rund sieben Jahre, aber er hat sich gelohnt“, betont Deckert.

Ein Schwerpunkt: Angsterkrankungen / Erstes interdisziplinäres Zentrum in Deutschland gegründet

Zu den Schwerpunkten seiner klinischen und wissenschaftlichen Arbeit zählt u.a. das Themenspektrum Angsterkrankungen. Ausgangspunkt dafür war seine frühe wissenschaftliche Arbeit zu Neurotransmittern mit dem Ziel, medikamentöse Therapien für Angststörungen zu finden. Diesen Schwerpunkt verfolgte er auch bei seinen Stationen u.a. am „National Institute of Mental Health“ in Bethesda in den USA, an der Ruhr-Universität Bochum und am Institut für Humangenetik an der Universität Bonn, bevor er 1997 habilitierte. 1998 bis 2006 war Prof. Deckert stellvertretender Klinikdirektor der Klinik für Psychiatrie am Universitätsklinikum Münster, bevor der zweifache Vater 2006 Klinikdirektor am UKW in seiner Heimatstadt Würzburg wurde.

Von 2008 bis 2016 war Prof. Deckert Standort-Sprecher des zwischen 2008 und 2020 von der DFG geförderten Sonderforschungsbereiches (SFB) Transregio „Furcht, Angst, Angsterkrankungen“. Dieser SFB vereinte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitäten und Universitätsklinika aus Münster, Hamburg und Würzburg. Rund zwanzig Prozent aller Erwachsenen in Deutschland leiden an einer der unterschiedlichen Angststörungen. Diese beginnen oft bereits in Kindheit und Jugend und sind Risikofaktoren für andere psychische Erkrankungen später im Leben, vor allem für Depressionen. „Dieser Verbund brachte enorme Impulse, die wir zeitnah in der klinischen Versorgung abbildeten. Genau das ist der Auftrag der Universitätsmedizin. 2017 gründeten wir in Würzburg daher das Interdisziplinäre Zentrum für Angsterkrankungen (IZA). Dieses Zentrum war seinerzeit das erste dieser Art in Deutschland“, erklärt Prof. Deckert.

Als Studiendekan und Prodekan in Würzburg brachte er die Perspektive „seines Faches“ in die universitäre Lehre ein. Denn auch das ist ihm klar: „Wir müssen angehende Medizinerinnen und Mediziner für unser Fach begeistern. Denn nur so können wir dringend benötigten Fachkräfte gewinnen, die nötig sind für eine optimale Versorgung unserer Patientinnen und Patienten. Dazu braucht es auch in Zukunft eine ausreichende Finanzierung der unterschiedlichen psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgungsangebote –ambulant und stationär.“

Künftige Aufgaben als Seniorprofessor

Wichtig sei dabei stets die enge Verzahnung der verschiedenen Versorgungsstufen und Therapieangebote: „Wenn wir unsere Patienten bereits ambulant so erfolgreich behandeln, dass ein stationärer Aufenthalt vermieden werden kann, ist das ein großer Erfolg. Zudem bedeutet eine psychische Erkrankung eine enorme Belastung für die Familie. Dies kann dann wiederum weitere Erkrankungen im Familienkreis nach sich ziehen.“

Ende September gibt Prof. Deckert die Klinikleitung am UKW an seinen Nachfolger Prof. Dr. Sebastian Walther weiter, der von der Universitätsklinik Bern an das UKW wechselt. Der Universitätsmedizin bleibt Prof. Deckert allerdings erhalten. Im Rahmen einer Seniorprofessur am UKW wird er sich in die Aufgabenbereiche des Netzwerks Universitätsmedizin (NUM) einbringen und dort Aspekte seines Fachgebietes vertreten. „Jetzt steht ein neuer Abschnitt im Leben an. Darauf freue ich mich!“

„Strukturen am UKW geprägt“

Der Vorstand des Universitätsklinikums Würzburg dankt Prof. Deckert für seine großen Verdienste um die Würzburger Universitätsmedizin: „Prof. Deckert hat die Strukturen bei der Versorgung von Menschen mit psychischen Erkrankungen am UKW enorm geprägt und stets weiterentwickelt. Davon profitieren viele Menschen – auch in Zukunft. Für seine Leistungen hier in Würzburg gebührt ihm größte Anerkennung und unser herzlichster Dank“, betont PD Dr. Tim von Oertzen, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKW.

„Sein enormer Einsatz in zahlreichen erfolgreichen Forschungsprojekten hat ganz wesentlich zum hervorragenden Ruf der Klinik weit über Würzburg hinaus beigetragen. Wir freuen uns, dass er sein Fachwissen und seinen enormen Erfahrungsschatz als Seniorprofessor weiter in die die Universitätsmedizin einbringt. Auch für sein Engagement als Studiendekan und Prodekan bedanke ich mich besonders“, so Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät.
 

Prof. Dr. Jürgen Deckert war seit 2006 Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum. Würzburg (UKW).
Prof. Dr. Jürgen Deckert war seit 2006 Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum. Würzburg (UKW). Foto: Main-Post / Thomas Obermeier.

„Klinische Neurostimulation in der Kinder- und Jugendpsychiatrie“

Uniklinikum Würzburg ist Partner im neuen wissenschaftlichen Netzwerk

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das wissenschaftliche Netzwerk „Klinische Neurostimulation in der Kinder- und Jugendpsychiatrie“ unter Beteiligung von 17 Universitätsklinika für Kinder- und Jugendpsychiatrie und ausgewiesenen Experten und Expertinnen im deutschsprachigen Raum.

 

Köln / Würzburg. Bei verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen sind bestimmte Gehirnbereiche nicht ausreichend aktiv oder arbeiten nicht gut zusammen. Mit Neurostimulationen lässt sich die Gehirnaktivität jedoch gezielt beeinflussen. So können elektrische Impulse oder Magnetfelder bestimmte Gehirnregionen stimulieren und Fehlfunktionen im Gehirn, die bei Erkrankungen wie Depressionen, Angststörungen oder Zwangserkrankungen auftreten, korrigieren. Während die Wirksamkeit von Neurostimulationen bei Erwachsenen gut belegt sind, gibt es bei Kindern und Jugendlichen noch keine Standards. Das will das neue wissenschaftliche Netzwerk „Klinische Neurostimulation in der Kinder- und Jugendpsychiatrie“ ändern. Ziel des Netzwerks, an dem 17 Universitätsklinika beteiligt sind, ist die Etablierung einheitlicher Standards in Vorbereitung multizentrischer, konfirmatorischer Studien zur therapeutischen Wirksamkeit von Methoden der Neurostimulation bei Kindern- und Jugendlichen mit psychiatrischen Erkrankungen. Die DFG fördert das Netzwerk über eine Laufzeit von drei Jahren (Projektnummer: 545308387).

„Die nicht-invasiven Methoden der Neurostimulation bieten eine vielversprechende Möglichkeit, Behandlungen zu entwickeln, die basierend auf den neuesten neurowissenschaftlichen Erkenntnissen gezielt auf die zugrundeliegenden Ursachen der psychischen Erkrankungen eingehen. Für die dafür notwendige Forschung kann unser Netzwerk die notwendigen Rahmenbedingungen definieren. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit“, sagt Prof. Dr. Lorenz Deserno von der Kinder- und Jugendpsychiatrie des Uniklinikums Würzburg (UKW).

Bestehende Vorurteile abbauen und die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychiatrischen Erkrankungen verbessern

Sprecher des Netzwerks ist Prof. Dr. Julian Koenig von der Uniklinik Köln und der Medizinischen Fakultät der Universität zu Köln. „Die Förderung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft ermöglicht uns die Entwicklung einheitlicher Standards im deutschsprachigen Raum, die insbesondere vor dem Hintergrund der bisher sehr heterogenen Evidenz, eine notwendige Voraussetzung für zukünftige Studien darstellt. Wir hoffen durch umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit die Bekanntheit der Verfahren zu steigern, bestehende Vorurteile abzubauen und letztlich zu einer Verbesserung der Versorgungssituation von Kindern und Jugendlichen mit psychiatrischen Erkrankungen beizutragen – insbesondere den Patientinnen und Patienten, die nicht oder nicht hinreichend auf bestehende therapeutische Angebote ansprechen“, erklärt Koenig. 

Therapeutische Effektivität bei Erwachsenen sehr gut belegt, bei Kindern und Jugendlichen fehlen Behandlungsstandards

Methodisch beraten wird das Netzwerk durch Prof. Dr. Til Ole Bergmann, Universitätsprofessor für Neurostimulation an der Universitätsmedizin Mainz und Prof. Dr. Andreas J. Fallgatter, Ärztlicher Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Tübingen. „Ich freue mich sehr, dass die DFG dieses wichtige Wissenschaftliche Netzwerk fördert. Moderne Ansätze der personalisierten, nicht-invasiven Neurostimulation können die Aktivität von krankheitsrelevanten Hirnnetzwerken zeitlich und anatomisch gezielt modulieren, was bei einer medikamentösen Behandlung nicht der Fall ist. Diese Verfahren sind schmerzfrei, gut verträglich, und ihre therapeutische Effektivität bei Erwachsenen sehr gut belegt, zum Beispiel in der Behandlung von Depressionen. Bei Kindern und Jugendlichen fehlen jedoch noch die benötigten multizentrischen Studien und Behandlungsstandards, welche im Rahmen dieses Netzwerkes koordiniert werden können.“, so Til Ole Bergmann. 
Andreas J. Fallgatter, der eine umfangreiche Expertise zu Verfahren der Neurostimulation bei Erwachsenen mit psychiatrischen Erkrankungen hat und die Infrastruktur „Neuromodulation“ innerhalb des Deutschen Zentrums für Psychische Gesundheit (DZPG) koordiniert, um Methoden der Neuromodulation zu erforschen und weiterzuentwickeln, fügt hinzu: „Ich gratuliere Professor Koenig und den beteiligten wissenschaftlichen Einrichtungen zur Förderung dieses wichtigen Netzwerkes. Ich sehe gerade in der Kinder- und Jugendpsychiatrie besonders große Möglichkeiten durch nebenwirkungsarme, neurostimulatorische Behandlungsverfahren das therapeutische Spektrum zu erweitern, in Ergänzung zur Psychotherapie und der durch Zulassungsbeschränkungen und Nebenwirkungen oft nur eingeschränkt möglichen Pharmakotherapie.“

Aus neurobiologischen Erkenntnissen der letzten Jahrzehnte Transfer in innovative und effektive Therapieverfahren für Kinder und Jugendliche

Im Rahmen des Netzwerks ist eine virtuelle Fortbildungsreihe unter Beteiligung internationaler Expertinnen und Experten zu Themen der klinischen Neurostimulation in der Kinder- und Jugendpsychiatrie in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP) geplant, die das Netzwerk unterstützt. Prof. Dr. Marcel Romanos, Präsident der DGKJP und Klinikdirektor der Kinder- und Jugendpsychiatrie am UKW kommentiert: „Ich freue mich sehr, dass mit der Förderung des neuen Netzwerks durch die DFG die Bedeutung von psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter für die gesamtgesellschaftliche Gesundheit anerkannt wird. Das Netzwerk zur Neurostimulation in der Kinder- und Jugendpsychiatrie ist ein wesentlicher Schritt, um aus den neurobiologischen Erkenntnissen der letzten Jahrzehnte nun den Transfer in innovative und effektive Therapieverfahren für Kinder und Jugendliche zu leisten.“ 

Kooperationspartner

Im wissenschaftlichen Netzwerk „Klinische Neurostimulation in der Kinder- und Jugendpsychiatrie“ arbeiten zusammen: Uniklinik RWTH Aachen; Universität Bern, Schweiz; Charité - Universitätsmedizin Berlin; Ruhr Universität Bochum; LVR-Universitätsklinik Essen; Universitätsklinikum Frankfurt; Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf; Universitätsklinikum Heidelberg; Uniklinik Köln und Medizinische Fakultät der Universität zu Köln; Universitätsklinikum Leipzig; Zentralinstitut für seelische Gesundheit, Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim; Universität Heidelberg; Medizinische Fakultät der Universität Magdeburg; Philipps-Universität Marburg und Universitätsklinikum Marburg (UKGM); LMU Klinikum München; Universitätsklinikum Regensburg; Universitätsmedizin Rostock; Universitätsklinikum Tübingen; Medizinische Universität Wien, Österreich; Universitätsklinikum Würzburg.

Kontakt, Sprechzeiten

Telefon

Anmeldung zur ambulanten Behandlung in der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (PPP)
+49 931 201-77800

Anmeldung in der Hochschulambulanz
+ 49 931 3182839

Anmeldung zur ambulanten Behandlung im Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJPPP)
+49 931 201-79600

E-Mail und Fax

Sekretariat PPP
ps_sekr@ ukw.de

+49 931 201-77020

Anmeldung Psychotherapie und Traumaambulanz
ep_poli@ ukw.de

+49 31 201-77800

Sekretariat KJPPP
kj_ambulanz@ ukw.de

+49 931 201-78620

 


Anschrift

Zentrum für Psychische Gesundheit | (Bereich F) | Margarete-Höppel-Platz 1 | 97080 Würzburg | Deutschland