Glossar

N
NAD
Abkürzung von Nicotinamid-Adenin-Dinukleotid
Das aus den zwei Nukleotiden – Nicotinamid und Adenin – bestehende Coenzym ist Überträgermolekül in zahlreichen Stoffwechselvorgängen der Zelle. Es überträgt Elektronen und Protonen. Da die Abgabe von Elektronen als Oxidation und die Aufnahme als Reduktion bezeichnet werden, löst NAD durch die Abgabe der Elektronen auf ein Molekül dort eine Reduktion aus. Man spricht deshalb insgesamt von Redoxreaktionen. Als NAD+ wird NAD bezeichnet, wenn es gerade keine Elektronen trägt, als NADH, wenn es Elektronen aufgenommen hat und deshalb in reduzierter Form vorliegt. NADPH ist die reduzierte Form des Coenzyms Nicotinamid-Adenin-Dinukletotid-Phosphat und unterscheidet sich von NADH dadurch, dass es eine Phosphatgruppe zusätzlich besitzt.
Nahlappenplastik
plastisch-chirurgisches Verfahren, bei dem ein Hautdefekt durch einen Hautlappen gedeckt wird, der aus der unmittelbaren Nähe in das zu verschließende Hautareal geschwenkt wird
naive Lymphozyten
auch Standardlymphozyten; Lymphozyten, die – im Gegensatz zu Gedächtniszellen oder Effektorzellen – noch keinen Kontakt zu einem Antigen hatten und deshalb unspezialisiert sind.
NanoBRET-Assay
biochemisches Laborverfahren, das die Interaktionen zwischen verschiedenen Proteinen misst

NanoBRET steht dabei für Nano-Bioluminescence Resonance und nutzt den natürlichen Vorgang, dass gewisse chemische Reaktionen in Zellen zur Freisetzung von Energie in Form von Licht führen, wie etwa auch bei Glühwürmchen. Bei einem NanoBRET-Assay wird ein Protein mit einem Biolumineszenz-Akzeptor bestückt. Verbinden sich die beiden Proteine und "kommunizieren" miteinander, überträgt das eine Teil Licht auf das andere, was zu einem messbaren Lichtsignal führt. Daraus lässt sich die Stärke der Protein-Wechselwirkung bestimmen.

Nanopartikel
winzig kleine Teilchen, die in der Medizin als zielgerichtetes Transportmittel für Substanzen und Wirkstoffe hergestellt werden;
Definitionsgemäß sind Nanopartikel kleiner als 0,1 Mikrometer, also kleiner als 100 Nanometer und somit etwa um den Faktor 1000 kleiner als der Durchmesser eines Menschenhaares. Sie werden je nach erforderlichen physikalischen Eigenschaften gezielt in unterschiedlichen Verfahren synthetisiert. An sie wird die gewünschte Substanz gebunden, die dann mit Hilfe von Nanoträgern – vergleichbar mit einem Mini-U-Boot – zur gewünschten Zelle oder dem gewünschten Gewebe im Organismus transportiert und abgeladen wird. 
Narkose
durch Medikamente herbeigeführter schlafähnlicher Zustand
Es handelt sich um eine Form der Anästhesie, die bei diagnostischen, chirurgischen und anderen therapeutischen Eingriffen angewendet wird. Bewusstsein und Schmerzempfinden sind dabei ausgeschaltet.
nativ
angeboren
Natriuretrische Peptide
Eiweiße mit Hormonwirkung, die den Wasser- und Elektrolythaushalt im Organismus regulieren
Die natriuretischen Peptide des Herzens werden in Abhängigkeit von der Wandspannung des Herzmuskels abgegeben und dienen somit auch als Marker für das Ausmaß einer Herzinsuffizienz. Bei stärkerer Belastung des Herzens regen sie die Ausscheidung von Volumen und Salzen über die Nieren an und senken damit auch den Blutdruck. Im Wesentlichen unterscheidet man das Atriale Natriuretrische Peptid (ANP), das in den Vorhöfen freigesetzt wird, vom Brain Natriuretischen Peptid (BNP), das in der linken Herzkammer gebildet wird. 
NAVA
kurz für neurally adjusted ventilatory assist; neues assistierendes intensivmedizinisches Beatmungsverfahren, bei dem das Beatmungsgerät durch die Impulse des eigenen Zwerchfells gesteuert wird
Damit bestimmt die Patientin oder der Patient durch den Atemantrieb selbst, wann und wie viel Unterstützung vom Beatmungsgerät abgefordert wird. Möglich ist dies durch eine spezielle Magensonde, welche die elektrische Aktivität des Zwerchfells erfasst und per Feedback Volumen und Stärke der unterstützenden Atmung reguliert.