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12-Kanal-EKG
Standard-Elektrokardiogramm (EKG) in Klinik und Praxis

Nach Aufbringen von zehn Elektroden – vier an den Extremitäten, sechs auf der Brustwand – wird der zeitliche Verlauf der Herzerregung aus zwölf unterschiedlichen Blickwinkeln im gleichen Zeitraum aufgezeichnet. Infolgedessen gestaltet sich jede der EKG-Linien etwas anders. Diese lassen im Zusammenspiel eine differenziertere Aussage zu: Neben der Darstellung und Lokalisierung von Herzrhythmusstörungen können auch Rückschlusse auf Herzdurchblutung, Herzachse und Herzgröße gezogen werden.

EKG
kurz für Elektrokardiographie oder Elektrokardiogramm; Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Herzmuskels
intrakardiales EKG
elektrophysiologische Untersuchung des Herzens bei Rhythmusstörungen

Anders als bei herkömmlichen EKGs, bei denen die Aktionspotenziale des Herzens über Elektroden auf der äußeren Brustwand abgleitet werden, sind die Elektroden beim intrakardialen EKG direkt im Herzinneren platziert. Diese Untersuchung erfolgt in der Regel im Rahmen eines katheterbasierten Eingriffs, wie zum Beispiel einer Ablation. Alternativ kann sie auch über einen implantierten Herzschrittmacher oder Defibrillator durchgeführt werden.

QRS-Komplex
Kurvenbestandteil des EKGs, der die elektrische Erregung in den Herzkammern aufzeichnet

Die normal kleine negative Q-Zacke, die positive hohe R-Zacke sowie die kleine negative S-Zacke des Komplexes können in Höhe, Breite und Gestalt verändert sein, was Rückschlüsse auf diverse Herzerkrankungen zulässt.  

Bei schneller Herzfrequenz etwa weisen schmale QRS-Komplexe darauf hin, dass die Herzkammern normal erregt werden und die Impulse von den Vorhöfen ausgehen. Breite QRS-Komplexe dagegen basieren zu 80 Prozent auf einer Erregung direkt in den Kammern. Meist geht sie mit einer strukturellen Herzerkrankung wie koronarer Herzkrankheit einher. Da bei einer zu hohen Frequenz ein Kammerflimmern und damit ein hämodynamischer Herzstillstand droht, ist eine sogenannte Breitkomplex-Tachykardie gefährlicher.

ST-Hebungsinfarkt
kurz STEMI; Klassifizierung eines Herzinfarkts, der durch Anhebung der sogenannten ST-Strecke über die isoelektrische Linie im Elektrokardiogramm (EKG) gekennzeichnet ist

Dies zeigt an, dass alle Wandschichten von innen nach außen in der betroffenen Region des Herzens betroffen sind. Man spricht dann auch von einem transmuralen Infarkt. Der STEMI wird meist durch einen kompletten Verschluss im vorderen Verlauf des jeweiligen Herzkranzgefäßes verursacht, wodurch ein großes Versorgungsgebiet von der Durchblutungsstörung betroffen ist.