Aktuelle Pressemitteilungen

Eigener OP-Saal in neuer Berufsfachschule: UKW baut Ausbildungsangebot aus

Jährlich 50 Ausbildungsplätze für Anästhesietechnische und Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten / Ausbildungsverbund mit sechs Kliniken

Für die praxisnahe Ausbildung gibt es in der neuen Schule einen realitätsnahen OP-Bereich. Dort können die Abläufe bei einer Operation erlernt werden. Foto: UKW / Annika Wolf
Die Ausbildung an der ATA-/OTA-Schule dauert drei Jahre und startet jeweils zum 1. September. Den Großteil davon umfasst der praktische Teil. Bewerbungen sind ganzjährig möglich. Foto: UKW / Annika Wolf

Würzburg. Das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) baut die Ausbildung medizinischer Fachkräfte weiter aus. Die klinikeigene Berufsfachschule für Anästhesietechnische und Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten hat Ende 2023 neue Räume in der Schweinfurter Straße 4 in Würzburg bezogen. Jedes Jahr können dort 50 junge Menschen ihre Ausbildung beginnen. Damit verfügt die Schule erstmals über eigene Räume, die Platz bieten für eine innovative und praxisnahe Ausbildung.

Der Beruf der Anästhesietechnischen (ATA) sowie Operationstechnischen (OTA) Assistenz ist in der breiten Öffentlichkeit bislang wenig bekannt: Operationstechnische Assistenten unterstützen die Ärztinnen und Ärzte im OP-Saal. Anästhesietechnische Assistenten haben Aufgaben bei der Verabreichung von Narkose- und Schmerzmitteln und bereiten z.B. Beatmungsgeräte oder Infusionslösungen vor. „Diese Berufe sind für die erfolgreiche Arbeit bei einer Operation von enormer Bedeutung. Mit unserer klinikeigenen Berufsfachschule bieten wir in Unterfranken jetzt eine einzigartige Ausbildung für diese spannenden Berufe. Die neuen Räumlichkeiten bieten dazu optimale Rahmenbedingungen“, betont Marcus Huppertz, Pflegedirektor am Universitätsklinikum Würzburg. Die Neugründung dieser eigenen Schule sei in dieser Form deutschlandweit einzigartig, so Huppertz.

Eigener OP-Saal in der Schule und Einsatz von Virtueller Realität

Für die praxisnahe Ausbildung gibt es in der Schule einen realitätsnah ausgerüsteten Anästhesie-Einleitungsbereich sowie einen ebenso authentischen Operationssaal: „Unsere Auszubildenden können so Alltags-, aber auch Notfallszenarien praxisnah erlernen. Lebensechte Simulationspuppen übernehmen dabei die Rolle der Patientinnen und Patienten“, erklärt Schulleiter Felix Mensch. Zudem werden die Möglichkeiten der virtuellen Realität genutzt: Bei Einverständnis der Patientinnen und Patienten können reale Operationen am UKW mit einer schuleigenen 360-Grad-Kamera gefilmt werden. Im Anschluss können die Auszubildenden mit VR-Brillen nahezu „live“ diese Operationen aus den verschiedenen Blickwinkeln erleben. Schulleiter Mensch: „Unsere didaktische Ausstattung ist sicherlich Spitzenniveau im bundesweiten Vergleich.“

Ausbildungsverbund mit verschiedenen Kliniken in Unterfranken

Die Ausbildungsdauer liegt jeweils bei drei Jahren. Neben dem Unterricht in der Schule besteht die Ausbildung auch aus einem praktischen Teil. Hierzu hat das UKW einen Ausbildungsverbund mit sechs weiteren Kliniken in Unterfranken etabliert, in denen, ebenso wie am UKW, dieser praktische Ausbildungsteil absolviert werden kann. „Wir bilden also nicht nur diese gesuchten Fachkräfte für das UKW aus, sondern wir leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Fachkräftegewinnung in der Region“, betont UKW-Pflegedirektor Marcus Huppertz.

Bewerbungen jederzeit möglich

Die Theorie- und Praxisphasen wechseln sich während der Ausbildung ab. Dabei nimmt die praktische Ausbildung insgesamt 2500 Stunden ein, der Anteil der theoretischen Ausbildung liegt bei 2100 Stunden. „Auch dieses Verhältnis zeigt, wie hoch der Praxisanteil liegt. Gerade das wird von unseren Auszubildenden als extrem positiv bewertet“, erklärt der stellvertretende Schulleiter Alexander Wilm.

Das Angebot zur OTA-Ausbildung startete 2013 am UKW, anfangs mit zwei Lehrkräften in einem einzigen Besprechungsraum. 2021 startete das UKW dann die ATA-Ausbildung. Im Jahr 2022 trat ein neues „Anästhesietechnische- und Operationstechnische-Assistenten-Gesetz“ in Kraft. Schulleiter Felix Mensch: „Diese Entwicklung zeigt, wie groß der Bedarf an Fachkräften ist. Mit unseren eigenen Schulräumen bieten wir jetzt optimale und sicher auch einzigartige Rahmenbedingungen für die Ausbildung in zwei spannenden Berufen mit tollen Entwicklungsmöglichkeiten.“

Informationen zur Ausbildung:

Die Ausbildung startet jeweils zum 1. September des Jahres. Bewerbungen sind jederzeit möglich.

Voraussetzungen sind u.a. ein Realschulabschluss oder eine andere gleichwertige, abgeschlossene Schulbildung oder Hauptschulabschluss mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung von mindestens zwei Jahren oder die Qualifikation als Krankenpflegehelferin oder Krankenpflegehelfer.

Kontakt zur Schule:

Telefon: 0931 201-57145

E-Mail: ota_schule@ukw.de

Webseite zur Schule und zu den Ausbildungsberufen: Hier.

Bewerbungsportal des UKW: https://www.ukw.de/karriere/ ; Menü: „Ausbildung, Praktikum, FSJ“

Für die praxisnahe Ausbildung gibt es in der neuen Schule einen realitätsnahen OP-Bereich. Dort können die Abläufe bei einer Operation erlernt werden. Foto: UKW / Annika Wolf
Die Ausbildung an der ATA-/OTA-Schule dauert drei Jahre und startet jeweils zum 1. September. Den Großteil davon umfasst der praktische Teil. Bewerbungen sind ganzjährig möglich. Foto: UKW / Annika Wolf

Informationsabend zur Endometriose

Endometriose kann für teils massive Beschwerden sorgen und auch einer Schwangerschaft im Wege stehen. Die Würzburger Universitäts-Frauenklinik lädt alle Interessierten am Mittwoch, den 13. März 2024, zu einem Informationsabend über die zweithäufigste weibliche Erkrankung ein.

Prof. Dr. Achim Wöckel, Dr. Anastasia Altides und Dr. Saskia-Laureen Herbert
Prof. Dr. Achim Wöckel, Dr. Anastasia Altides und Dr. Saskia-Laureen Herbert (rechts) von der Würzburger Universitäts-Frauenklinik beantworten am 13. März 2024 Fragen zu Endometriose, Unterbauchschmerzen und Kinderwunsch. Bilder: UKW / Thomas Berberich

Etwa jede zehnte Frau in Deutschland ist von Endometriose betroffen. Die gutartige Erkrankung liegt damit nach dem Brustkrebs auf Platz Zwei der häufigsten weiblichen Krankheiten. Bei der Endometriose wachsen gebärmutterschleimhautähnliche Zellverbände außerhalb der Gebärmutterhöhle, also zum Beispiel im Scheidenbereich, im Bauchfell, in den Eierstöcken oder in der Darmwand. „Je nach Lokalisation und Einzelfall kann dies zu sehr unterschiedlichen Beschwerden führen, was die richtige Diagnosestellung oft zu einer Herausforderung macht“, weiß Prof. Dr. Achim Wöckel. 

Vor diesem Hintergrund laden der Direktor der Würzburger Universitäts-Frauenklinik und sein Team am Mittwoch, den 13. März 2024 alle Interessierten zu einem kostenlosen Informationsabend über Endometriose mit dem Untertitel „Wenn unklare Unterbauchschmerzen einen Namen bekommen“ ein. Die Veranstaltung findet um 18:00 Uhr im Hörsaal 1 des Zentrums für Innere Medizin des Uniklinikums Würzburg (UKW) an der Oberdürrbacher Straße 6 statt.

Nach einer Einführung durch Prof. Wöckel widmet sich Dr. Anastasia Altides, die Leiterin des zertifizierten Endometriosezentrums des UKW, in ihrem Vortrag speziell den Zusammenhängen zwischen Endometriose und Schmerzen.

Endometriose-Symptome verhindern Schwangerschaft

Anschließend referiert Dr. Saskia-Laureen Herbert vom Zentrum für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin des UKW über Endometriose und Kinderwunsch. Sie erläutert: „Bei von Endometriose betroffenen Frauen kann eine ganze Reihe von Symptomen einer spontanen Schwangerschaft im Weg stehen. In einem spezialisierten Endometriose- und Kinderwunschzentrum sorgen viel Erfahrung, topaktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse und modernste Ausstattung für die besten Chancen, diese Probleme in den Griff zu bekommen.“

Abgerundet wird der Infoabend durch eine ausführliche Diskussionsrunde mit dem Auditorium.

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung bis spätestens 1. März 2024 erforderlich. Dazu kontaktiert man Gabriele Nelkenstock, die Selbsthilfebeauftragte des UKW, unter E-Mail: selbsthilfe@ukw.de.

Prof. Dr. Achim Wöckel, Dr. Anastasia Altides und Dr. Saskia-Laureen Herbert
Prof. Dr. Achim Wöckel, Dr. Anastasia Altides und Dr. Saskia-Laureen Herbert (rechts) von der Würzburger Universitäts-Frauenklinik beantworten am 13. März 2024 Fragen zu Endometriose, Unterbauchschmerzen und Kinderwunsch. Bilder: UKW / Thomas Berberich

Hilfe im Kampf gegen Krebs spendiert zwei Kaffeeautomaten

Zum Wohle der Patientinnen und Patienten, wie auch der Beschäftigten: Der Würzburger Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ finanziert Kaffeeautomaten für zwei onkologische Tagestherapiezentren des Uniklinikums Würzburg im Wert von rund 8.000 Euro.

Vor dem Kaffeeautomat: Patientin, Fachpflegekraft der GOT, Vorsitzende von Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V., Fachpflegekraft der IOT und Leiterin der GOT
Gemeinsame Freude an einem der beiden gespendeten Kaffeeautomaten (von links): Patientin Corinna Schömig, Katja Ziegler (Fachpflegekraft der GOT), Gabriele Nelkenstock (Vorsitzende von Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.), Sabine Steigerwald (Fachpflegekraft der IOT) und Dr. Jessica Salmen (Leiterin der GOT). Bild: UKW / Susanne Just

Seit kurzem verfügen das Interdisziplinäre onkologische Tagestherapiezentrum (IOT) und die Gynäkologisch-onkologische Tagesklinik (GOT) des Uniklinikums Würzburg (UKW) über zwei topmoderne Kaffeevollautomaten. Auf Knopfdruck produzieren sie für die Patientinnen und Patienten, wie auch für die Beschäftigten der beiden Einrichtungen gratis diverse Varianten des anregenden Heißgetränks. Finanziert wurden die Maschinen im Wert von zusammen rund 8.000 Euro vom Würzburger Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“. Dessen Vorsitzende Gabriele Nelkenstock erläutert: „Die Diagnose Krebs und die damit beginnende Therapiebelastung zehren enorm an Körper und Geist der Betroffenen. Wir sind dankbar für die langjährig hervorragende Zusammenarbeit mit den beiden Kliniken und hoffen, dass wir mit dieser kleinen Unterstützung einen Beitrag zum Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten sowie der hoch engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter leisten können.“

Verantwortlich für fast 80 Prozent der ambulanten Krebstherapien am UKW

Die beiden onkologischen Therapiezentren sind jeweils Einrichtungen der Medizinischen Klinik II und der Frauenklinik, die seit kurzem gemeinsam im Gebäude C16 des UKW an der Josef-Schneider-Straße untergebracht sind. Sie bieten erwachsenen Patientinnen und Patienten das gesamte Spektrum moderner medikamentöser Tumortherapien – Chemo-, Immun- und zielgerichtete Therapien – sowie unterstützende Behandlungsmethoden an. In Summe erbringen sie fast 80 Prozent aller ambulanten Krebstherapien am UKW.

Auch ein Zeichen der Solidarität und Wertschätzung

Beide Teams bedanken sich herzlich bei „Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.“ für die freundliche Spende. Diese verschönere nicht nur den Krankenhausalltag, sondern symbolisiere auch Solidarität mit den Patientinnen und Patienten sowie Wertschätzung für die geleistete medizinische und pflegerische Arbeit.

Vor dem Kaffeeautomat: Patientin, Fachpflegekraft der GOT, Vorsitzende von Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V., Fachpflegekraft der IOT und Leiterin der GOT
Gemeinsame Freude an einem der beiden gespendeten Kaffeeautomaten (von links): Patientin Corinna Schömig, Katja Ziegler (Fachpflegekraft der GOT), Gabriele Nelkenstock (Vorsitzende von Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.), Sabine Steigerwald (Fachpflegekraft der IOT) und Dr. Jessica Salmen (Leiterin der GOT). Bild: UKW / Susanne Just

Personalia vom 6. Februar 2024 - Wir gratulieren!

Hier lesen Sie Neuigkeiten aus dem Bereich Personal: Neueinstellungen, Dienstjubiläen, Erteilung von Lehrbefugnissen und mehr.

 

Dr. Michael Gernert, Oberarzt, Medizinische Klinik und Poliklinik II, Schwerpunkt Rheumatologie / Klinische Immunologie, wurde mit Wirkung vom 19.01.2024 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Innere Medizin“ erteilt.

Dr. Matthias Kiesel, Oberarzt, Frauenklinik und Poliklinik, wurde mit Wirkung vom 19.01.2024 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Gynäkologie und Geburtshilfe“ erteilt.

Dr. Maximilian Kippnich, Facharzt, Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie, wurde mit Wirkung vom 18.01.2024 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Anästhesiologie“ erteilt.

Dr. Katja Maurus, Akademische Rätin, Pathologisches Institut, wurde mit Wirkung vom 19.01.2024 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Molekularpathologie“ erteilt.

Dr. Martin M. Reich, Oberarzt, Neurologische Klinik und Poliklinik, wurde mit Wirkung vom 19.01.2024 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Neurologie“ erteilt.

Dr. Carmen Roch, Oberärztin, Interdisziplinäres Zentrum für Palliativmedizin, wurde mit Wirkung vom 19.01.2024 die Lehrbefugnis für das Fachgebiet „Palliativmedizin“ erteilt.

 

einBlick - Das Online-Magazin der Universität Würzburg vom 6. Februar 2024

Exzellenzstrategie: Erfolg für die Universität Würzburg

Eine Runde weiter: Im Wettbewerb um die namhafte Wissenschaftsförderung von Bund und Ländern hat sich ein Projekt der JMU zu Nukleinsäureforschung und -technologien qualifiziert.

Cynthia Sharma, Caroline Kisker und Universitätspräsident Paul Pauli
Die beiden Würzburger Sprecherinnen des in der ersten Runde der Exzellenzstrategie erfolgreichen Forschungsvorhabens Cynthia Sharma (Mitte) und Caroline Kisker mit Universitätspräsident Paul Pauli. (Bild: Gunnar Bartsch / JMU)

Die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) hat in der Exzellenzstrategie eine wichtige Hürde genommen. Eine der im Mai 2023 für den Wettbewerb eingereichten Forschungsskizzen konnte ein internationales Gutachtergremium überzeugen. Das Verbundprojekt mit den beiden Münchner Universitäten ist damit einen wichtigen Schritt weiter im Rennen um die angesehene Exzellenzförderung. Die Exzellenzstrategie ist die bedeutendste Forschungsförderung von Bund und Ländern in Deutschland – ab 2026 beträgt ihr Finanzvolumen 687 Millionen Euro jährlich.

„Wir sind stolz auf diesen Erfolg“, so Universitätspräsident Paul Pauli. „Dass eines unserer Forschungsvorhaben in diesem harten Wissenschaftswettbewerb überzeugen konnte, zeigt: Unsere Universität ist ein international anerkannter Standort für Spitzenforschung. Denn die Konkurrenz war groß. Von 143 eingegangenen Skizzen sind gerade einmal 41 weitergekommen, also weniger als 30 Prozent.“

Im nächsten Schritt können nun die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des neuen Forschungsvorhabens einen Vollantrag erarbeiten. Zudem wird es aus der Physik einen Verlängerungsantrag für den bereits geförderten Exzellenzcluster ct.qmat geben. Paul Pauli ist überzeugt: „Wir haben das Können und die wissenschaftliche Exzellenz, auch diese letzte, entscheidende Hürde zu nehmen.“

Die JMU war mit fünf Forschungsprojekten ins Rennen gegangen. „Die Arbeit, die wir in jedes dieser Vorhaben investiert haben, ist enorm – und in keinem Fall umsonst!“, erklärt Pauli. „Denn wir konnten bestehende Kollaborationen vertiefen und neue, über Fach- und Universitätsgrenzen hinweg ins Leben rufen. Deshalb bleibt die Arbeit an den Projekten wertvoll für die Weiterentwicklung der JMU. Die neu entstandenen Forschungskooperationen werden von unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern weiterverfolgt.“

Darum geht es im Projekt „NUCLEATE – Cluster für Nukleinsäureforschung und -technologien“

NUCLEATE widmet sich dem revolutionären Feld der Nukleinsäuren. Der Forschungsverbund untersucht die Funktionsweise dieser Moleküle in biologischen Prozessen und entwickelt neue Therapieansätze für Nukleinsäure-basierte Medizin. NUCLEATE nimmt dabei erstmals eine Nukleinsäure-zentrierte Perspektive ein und überwindet Grenzen von Disziplinen und Institutionen.

„Im Rahmen von NUCLEATE untersuchen wir grundlegende biologische Prinzipien und Wirkmechanismen von Nukleinsäuren in der Zelle in verschiedenen Krankheitskontexten“, erklärt die Würzburger NUCLEATE-Sprecherin Professorin Cynthia Sharma, Inhaberin des Lehrstuhls für Molekulare Infektionsbiologie II. „Diese Erkenntnisse werden wir dazu nutzen, neue Nukleinsäure-basierte biotechnologische und medizinische Anwendungen zu entwickeln. “

„Indem wir fachübergreifend an drei bayerischen Universitäten zusammenarbeiten und unsere Expertise im Bereich der Nukleinsäuren bündeln, stärken wir die biomedizinische Forschung in Bayern nachhaltig – national und international“, unterstreicht Professorin Caroline Kisker, die gemeinsam mit Sharma das Forschungsprojekt auf Würzburger Seite koordiniert und zudem Vizepräsidentin der JMU ist sowie Inhaberin des Lehrstuhls für Strukturbiologie. „Damit ebnen wir den Weg für Nukleinsäure-basierte Technologien und Medizin.“

Das Forschungsprojekt wird zusammen mit der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) und der Technischen Universität München (TUM) erarbeitet.

Was ist die Exzellenzstrategie?

Die Exzellenzstrategie ist ein Programm von Bund und Ländern zur Förderung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit deutscher Universitäten. Derzeit werden in diesem Rahmen 57 Exzellenzcluster mit einem jährlichen Fördervolumen in Höhe von 385 Millionen Euro gefördert. In der zweiten Förderphase, die ab 2026 beginnt, können bis zu 70 Exzellenzcluster gefördert werden. Dafür stehen jährlich 539 Millionen Euro zur Verfügung.

Bis 31. Mai 2023 konnten Universitäten neue Antragsskizzen einreichen. Insgesamt gingen 143 Skizzen aus 59 Universitäten bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft ein. Ein Gremium aus internationalen Expertinnen und Experten hat diese begutachtet und nun entschieden, dass 41 Skizzen weiter ausgearbeitet werden sollen – darunter auch die Skizze der Uni Würzburg.

Bis zum 22. August 2024 können Vollanträge eingereicht werden. Sie treten dann auch mit den bestehenden Exzellenzclustern in den Wettbewerb, die sich für eine Fortsetzung der Förderung bewerben können. Unter ihnen ist der bereits erfolgreiche Würzburger-Dresdener Exzellenzcluster „ct.qmat – Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien“. Die endgültige Entscheidung darüber, welche Cluster ab dem 1. Januar 2026 gefördert werden, erfolgt am 22. Mai 2025.

Auf dem Weg zur Exzellenzuniversität

Eine zweite Förderlinie innerhalb der Exzellenzstrategie sind die sogenannten „Exzellenzuniversitäten“. Universitäten können sich hierfür bewerben, wenn sie mindestens zwei Exzellenzcluster bewilligt bekommen haben – unabhängig davon, ob sie diese Cluster allein oder im Verbund mit anderen Universitäten eingeworben haben. Für Universitätspräsident Pauli ist die Entscheidung vom 1. Februar ein wichtiger Meilenstein auf dem Würzburger Weg zur Exzellenzuniversität: „Auch wenn die finale Entscheidung über die Cluster-Vollanträge erst im Frühjahr 2025 ansteht, werden wir bereits jetzt unseren Exzellenzuniversitätsantrag vorbereiten.“

Weitere Infos rund um die Exzellenzstrategie gibt es auf der JMU-Website.

Pressemeldung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, 6.2.2024

Cynthia Sharma, Caroline Kisker und Universitätspräsident Paul Pauli
Die beiden Würzburger Sprecherinnen des in der ersten Runde der Exzellenzstrategie erfolgreichen Forschungsvorhabens Cynthia Sharma (Mitte) und Caroline Kisker mit Universitätspräsident Paul Pauli. (Bild: Gunnar Bartsch / JMU)

Infoveranstaltung rund um Athletinnen – nicht nur aus sportmedizinischer Sicht

Die Veranstaltungsreihe „Sport Trauma Würzburg“ der Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie des Uniklinikums Würzburg widmet sich in ihrer diesjährigen Ausgabe den besonderen Herausforderungen in der Betreuung von Sportlerinnen. Beim öffentlichen und fächerübergreifenden Dialog am Freitag, den 15. März 2024, geht es nicht nur um Themen wie gerissene Kreuzbänder im Frauenfußball, sondern auch um geschlechtsspezifisches Lauftraining, Anforderungsprofile im Frauenhandball, Geräteentwicklungen im weiblichen Kunstturnen oder das Syndrom „Relatives Energiedefizit im Sport“.

Fechterin
Die Veranstaltung „Sport Trauma Würzburg“ am Uniklinikum Würzburg fokussiert sich in diesem Jahr auf Mädchen und Frauen im Breiten- und Leistungssport. Bild: Julien Becker, jbc@pressepicture.de

Am Nachmittag des 15. März 2024 steht am Uniklinikum Würzburg (UKW) die Betreuung von Sportlerinnen im Mittelpunkt: Die diesjährige Veranstaltung der Reihe „Sport Trauma Würzburg“ der Klinik und Poliklinik für Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie trägt den Titel „Die Athletin“. Zwischen 14:00 und 18:30 Uhr breiten dazu zwölf Expertinnen und Experten aus diversen Professionen ein weites Themenspektrum aus.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekommen unter anderem Antworten auf Fragen wie: Was unterscheidet eigentlich Frauen und Männer im Sport – anatomisch, endokrinologisch, psychisch? Was ist das beste Alter für eine Athletin in einer bestimmten Sportart? Was waren die historischen Meilensteine in der Entwicklung des Frauensports? Welche Gesundheitsgefahren gehen gerade für Mädchen und Frauen vom Syndrom „Relatives Energiedefizit im Sport“ (RED-S) aus? Wie lassen sich Kreuzbandrupturen im Frauenfußball vermeiden oder im Fall des Falles bestmöglich therapieren? Welche Vorteile bringt ein zyklusorientiertes und auf die weibliche Physiologie abgestimmtes Lauftraining? Wie unterscheidet sich das Anforderungsprofil von Frauen und Männern im Leistungshandball?

Offen für alle Interessierten

Die kostenfreie Veranstaltung im Hörsaal des Zentrums Operative Medizin des UKW an der Oberdürrbacher Straße in Würzburg richtet sich an Ärztinnen und Ärzte, Sportwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler, Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten, Studierende, Trainerinnen und Trainer, Sportlerinnen und Sportler sowie Sportbegeisterte allgemein. Weitere Details über die Referentinnen und Referenten sowie ihre Vortragsthemen gibt es auf der Website www.ukw.de/chirurgie2 unter „Veranstaltungskalender“.

Für die Teilnahme ist eine Anmeldung bei Brigitte Hofmann unter Tel. 0931 201-37002 oder E-Mail: hofmann_b7@ ukw.de erforderlich.

Wie fit bin ich?

Ein Studienteam der Würzburger Universitätsmedizin hat anhand der Ergebnisse der bevölkerungsbasierten STAAB-Kohortenstudie Referenzwerte für den 6-Minuten-Gehtest erstellt. Ein online verfügbarer Rechner ermöglicht es, die eigene individuelle Leistung mit der aufgrund von Alter und Körpergröße zu erwartenden Leistung zu vergleichen.

Grafik zum 6-Minuten-Gehtest
Auf der Website www.6mwt.org können in den Kalkulator die Strecke, die in 6 Minuten zurückgelegt wurde, das Alter und die Körpergröße eingegeben und unmittelbar die individuelle Leistungsfähigkeit im Verhältnis zur Normalbevölkerung abgelesen werden. © UKW

Würzburg. Der 6-Minuten-Gehtest ist eine einfache, kostengünstige und sichere Untersuchungsmethode, um die körperliche Leistungsfähigkeit eines Individuums zu beurteilen. Er ermöglicht es beispielsweise, die Schwere von Erkrankungen wie Herzinsuffizienz und Lungenleiden sowie das Ansprechen auf eine Therapie zu bewerten. Auch in der Physiotherapie und Rehabilitation wird er oft verwendet, um den Fortschritt der Patientinnen und Patienten zu ermitteln. Das Ergebnis des Tests hängt unter anderem von individuellen Eigenschaften wie Körperbau und Alter der Testperson ab. 

Referenzwerte und krankheitsunabhängige Determinanten sind wichtig für die Interpretation der Testergebnisse 

„Bislang fehlten jedoch Normwerte zur Einordung und Beurteilung der zurückgelegten Gehstrecke“, berichtet Privatdozentin Dr. Caroline Morbach. Das hat die Kardiologin am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg (DZHI) jetzt in ihrer neuen im Journal Clinical Research in Cardiology veröffentlichen Studie geändert: „Wir haben an einer sehr großen Bevölkerungsstichprobe der Stadt Würzburg, der sogenannten STAAB-Kohorte, Referenzwerte für Menschen aus der Allgemeinbevölkerung zwischen dem 40. und 80. Lebensjahr erstellt, die bei der Interpretation der Testergebnisse helfen können. Diese Referenzwerte sind anwendbar, wenn der Gehtest nach den gleichen Standards durchgeführt wird, wie sie in unserer Studie zur Anwendung kamen.“

Wendepunkt schon nach 15 Metern 

Der wichtigste neue Standard ist die Verkürzung der sonst üblichen 30 Meter langen Teststrecke auf 15 Meter. Es müsse nun zwar häufiger gewendet werden, dafür habe die Begrenzung der Distanz den Vorteil, dass der 6-Minuten-Gehtest nun auch in kleineren Räumlichkeiten wie allgemeinmedizinischen oder kardiologischen Praxen oder zuhause durchgeführt werden kann, betont Prof. Dr. Stefan Störk vom DZHI, der gemeinsam mit Prof. Dr. Peter Heuschmann, Vorstand des Instituts für Klinische Epidemiologie und Biometrie (IKE-B) die STAAB-Studie leitet, in der 5.000 Würzburgerinnen und Würzburger auf Vorstufen einer Herzinsuffizienz untersucht werden. 

Kalkulator auf Website www.6mwt.org 

Für die Beurteilung der Fitness hat das Studienteam der Würzburger Universitätsmedizin unter Federführung von Prof. Rüdiger Pryss und Michael Stach vom IKE-B/ImDS (Institut für Medizinische Datenwissenschaften, ImDS) einen Kalkulator entwickelt und auf der Website www.6mwt.org zur freien Verfügung gestellt. Hier können das Alter und die Körpergröße sowie die zurückgelegte Strecke eingegeben und unmittelbar die individuelle Leistungsfähigkeit im Verhältnis zur Normalbevölkerung abgelesen werden. „Die Leistungsfähigkeit wird in Prozent angeben. Das heißt, man kann ablesen, ob man 40 oder 80 oder sogar 110 Prozent der erwarteten Leistung erreicht hat“, erläutert Prof. Dr. Dr. Götz Gelbrich vom IKE-B. „Wer den Test nach den Standards regelmäßig wiederholt, kann prüfen, ob und wie sich die Belastbarkeit mit der Zeit verändert. Das kann zum Beispiel nach einer Operation interessant sein, aber auch zur Dokumentation eines Trainingseffekts.“ 

App für 6-Minuten-Gehstrecke 

Eine weitere Erleichterung in der Durchführung des 6-Minuten-Gehtests verspricht eine Softwareanwendung, kurz App, die derzeit entwickelt wird. Mit ihr soll der 6-Minuten-Gehtest auch über mobile Endgeräte möglich sein. 

Die Standards des 6-Minuten-Gehtests im Rahmen der STAAB-Studie

Der Test wurden in einem wenig frequentierten Bereich im DZHI auf dem Gelände des Universitätsklinikums Würzburg durchgeführt. Als Gehstrecke diente eine gerade Ebene von 15 Metern Länge, die Wendepunkte wurden mithilfe eines farbigen Klebebandes klar markiert. Die Testpersonen trugen bequeme Kleidung und rutschfestes Schuhwerk und hatten sich idealerweise vier Stunden vor dem Gehtest nicht körperlich angestrengt. Vor dem Test wurden Blutdruck und Herzfrequenz gemessen. Eine medizinische Fachangestellte überwachte den Test. Sie stand dabei in der Mitte der Wegstrecke und teilte alle zwei Minuten die Zeit mit. Zudem ermutigte sie die Testperson alle 30 Sekunden so schnell wie möglich weiterzugehen. Immer wenn die Testperson einen Wendepunkt erreichte, also nach jeweils 15 Metern, wurde dies mit einem Strich auf dem Versuchsprotokoll vermerkt. Nach Ablauf der sechs Minuten wurde die Testperson aufgefordert, an der aktuellen Position stehen zu bleiben. Die zurückgelegten Meter der letzten, inkompletten Runde wurden ausgemessen und erneut Blutdruck und Herzfrequenz erfasst. Die Gehstrecke errechnete sich aus der Anzahl der zurückgelegten kompletten Runden und der Addition der Meter der letzten, inkompletten Runde. 

Publikation: 
Caroline Morbach, Nicola Moser, Vladimir Cejka, Michael Stach, Floran Sahiti, Fabian Kerwagen, Stefan Frantz, Rüdiger Pryss, Götz Gelbrich, Peter U. Heuschmann & Stefan Störk on behalf of the STAAB consortium. Determinants and reference values of the 6-min walk distance in the general population—results of the population-based STAAB cohort study. Clin Res Cardiol (2024). https://doi.org/10.1007/s00392-023-02373-3

 

Grafik zum 6-Minuten-Gehtest
Auf der Website www.6mwt.org können in den Kalkulator die Strecke, die in 6 Minuten zurückgelegt wurde, das Alter und die Körpergröße eingegeben und unmittelbar die individuelle Leistungsfähigkeit im Verhältnis zur Normalbevölkerung abgelesen werden. © UKW