Hudecek Lab: T-Zell-Engineering

Unsere Arbeitsgruppe arbeitet im Bereich Tumorimmunologie an der Entwicklung und klinischen Umsetzung der adoptiven Krebsimmuntherapie mit tumorspezifischen T-Zellen. Zurzeit liegt der Schwerpunkt unserer Laborarbeit auf der Modifikation von T-Zellen, die über chimäre Antigen-Rezeptoren, kurz CARs, Tumorzellen erkennen und abtöten.

Angegliedert an die Medizinische Klinik und Poliklinik II, der Basis für das klinische Forschungsprogramm, verfügt unsere Arbeitsgruppe über ein Forschungslabor mit neuester Technik für die Bereiche Zellkultur und Molekularbiologie.

Modifizierte CAR-T-Zellen für die adoptive Krebsimmuntherapie

Bei der CAR-T-Zell-Therapie werden T-Zellen – eine bestimmte Art Immunzellen – aus dem Blut der Patientin oder des Patienten gesammelt und im Labor genetisch verändert und vermehrt. Anschließend werden sie der Patientin oder dem Patienten als Infusion wieder verabreicht.

Durch die Modifikation bilden die T-Zellen an der Oberfläche sogenannte CARs aus, wobei CAR für chimärischer Antigen-Rezeptor steht. Diese Rezeptoren versetzen die Immunzellen in die Lage, für Krebszellen charakteristische Oberflächenmoleküle zu erkennen. Entdecken die CAR-T-Zellen ein solches Molekül, greifen sie die Krebszellen an und vermehren sich. Eine einzige T-Zelle kann auf diesem Weg zur Zerstörung von 1000 Tumorzellen führen. Idealerweise verbleiben die T-Zellen ein Leben lang im Körper und schalten versteckte oder neu aufgetretene Tumorzellen aus.

Aktuelle klinische Studien, die an Krebszentren in den USA und in Europa an Patientinnen und Patienten mit bösartigen Erkrankungen der B-Zellen durchgeführt wurden, haben das Potential der T-Zellen gezeigt, die über ein CAR speziell für den Marker CD19 verfügen, ein Oberflächenmolekül auf B-Lymphozyten. In den Studien konnten dauerhafte Remissionen bei Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenen Tumoren erreicht werden, die nicht auf eine Radiochemotherapie angesprochen hatten. Diese Studien haben zur Zulassung der CAR-T-Zelltherapie in den USA (2017) und Europa (2018) geführt.

Aktuell arbeitet unser Labor an der Identifikation und Validierung zusätzlicher Zielmoleküle, die auf malignen Zellen einschließlich häufiger solider Tumoren erscheinen. So gewinnen wir Einblicke in das optimale Design von CARs und die zelluläre Zusammensetzung von CAR-T-Zell-Produkten und können die klinische Anwendung von CAR-T-Zellen auf andere maligne Tumorerkrankungen erweitern, um noch mehr Patientinnen und Patienten behandeln zu können. 

Ansprechperson

Portraitfoto von Dr. Michael Hudecek

Prof. Dr.
Michael Hudecek

Lehrstuhlinhaber Zelluläre Immuntherapie

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Direktor
Prof. Dr. med. Hermann Einsele

Sekretariat
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+49 931 201-40001

E-Mail

Direktor
einsele_h@ ukw.de

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Anschrift

Medizinische Klinik und Poliklinik II des Universitätsklinikums | Zentrum Innere Medizin (ZIM)| Oberdürrbacher Straße 6 | Haus A3 | 97080 Würzburg | Deutschland

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