Ivonne L. berichtet über ihre Arbeit als Pflegekraft in der internistischen Notaufnahme

Bitte erzählen Sie uns etwas über die Möglichkeiten, die Sie am UKW hatten und haben.

2002 kam ich hierher an die Uniklinik. Von Anfang an bin ich in der Inneren zuhause. Erst in Vollzeit, nach der Elternzeit in Teilzeit. Ich habe mit 50 Prozent wieder angefangen, dann auf 75 Prozent aufgestockt und momentan arbeite ich wieder 50 Prozent. In Teilzeit zu arbeiten ist hier problemlos möglich. Perfekt also für alle, die neben ihrer Arbeit in der Pflege noch vieles andere in ihrem Leben unterbringen wollen.

Ich arbeite in der internistischen Notaufnahme. Letztes Jahr habe ich mich zur Fachkrankenschwester für Notfallpflege weitergebildet. Damals hat ein Kollege mitbekommen, dass ich mich für die Fachweiterbildung interessiere und hat das der Stationsleitung erzählt. Die hat dann sofort alles Notwendige in die Wege geleitet. Ich habe nicht gedacht, dass das möglich ist, da ich ja Teilzeitkraft bin. Jetzt bin ich so froh, dass ich die Fortbildung machen konnte. Die Zeit, die ich eingesetzt habe, wurde mir als Arbeitszeit angerechnet.

 

Können Sie ihr neu erworbenes Wissen im Alltag einsetzen?

Nach sieben Jahren Notaufnahme-Erfahrung denkt man ja, man weiß nahezu alles. Aber ich habe unglaublich viel dazu gelernt, vor allem neues Hintergrundwissen. Aspekte, an die ich zuvor gar nicht gedacht habe. Ich sehe nun vieles mit anderen Augen. Die Weiterbildung hat beispielsweise auch einen EKG-Kurs beinhaltet. Jetzt erkenne ich einen STEMI im EKG und kann die Ärztin oder den Arzt gleich informieren. Die Ärztinnen und Ärzte sind froh, wenn wir mitdenken und nehmen unsere Einschätzung sehr ernst.

Was fasziniert Sie an der Arbeit in der Notaufnahme?

Hier ist kein Tag wie der andere. Oftmals wechselt der Zustand der Patientin oder des Patienten plötzlich oder schlagartig sitzt die ganze Notaufnahme voll. Zu Dienstbeginn weiß man nicht, was auf einen zukommt. Deshalb kann es hier auch schnell stressig werden. Das macht die Arbeit aber auch nach langer Zeit noch spannend. Flexibilität ist in diesem Job wichtig; schnell auf neue Situationen reagieren und sich anpassen und umschalten können. Von 0 auf 100 innerhalb kürzester Zeit – das ist hier gut möglich.

Als Notaufnahme in einem Haus der Maximalversorgung kommt auch mal ein Patient mit einer seltenen Erkrankung zu uns, den können wir dann trotzdem gut versorgen.  Internistische Notaufnahme, Aufnahmestation, Chest Pain Unit, Herzkatheter und und und – alles bei uns. Das ist schon irre.

Das Schöne hier ist auch, dass wir Patientinnen und Patienten aus verschiedenen Fachbereichen versorgen, wir decken das gesamte Spektrum der inneren Medizin ab. Dadurch entwickelt man ein sehr breites medizinisches und pflegerisches Wissen. Zugegeben, ich habe nicht das Wissen in der Tiefe, bis ins letzte Detail, aber man fokussiert sich nicht auf eine Fachrichtung, dass macht die Arbeit total abwechslungsreich.

Ich möchte nirgendwo anders mehr arbeiten.
 

"In der Inneren arbeitet man sich kaputt" – Was ist Ihre Meinung dazu?

Kaputt arbeite ich mich in der Notaufnahme, finde ich, nicht. Bei körperlich anstrengenden Aufgaben, wie dem Lagern, helfen wir uns gegenseitig.  Meiner Meinung nach ist eine gute psychische Stabilität viel wichtiger als die eigene körperliche Belastungsfähigkeit. Ich erinnere mich jetzt zum Beispiel an einen Patienten, der bei uns mit einer Aortendissektion behandelt wurde.

Der war erst 40 Jahre alt, seine Ehefrau war dabei. So ein Aneurysma ist ein akuter, lebensbedrohlicher Zustand, mit oftmals schlechten Aussichten. Deshalb musste der Patient sofort in den OP. Und dann sieht man, wie die Ehefrau alleine bei uns im Gang steht und warten muss – solche Situationen gehen mir nah. So ist das in der Inneren: Man erlebt das Leben in all seinen Facetten.

Zum Schluss: Wie geht's für Sie weiter?

Ich sehe mich bis zu meiner Rente in der Notaufnahme. Hier fühle ich mich zuhause, habe Sicherheit in meinem Handeln. Das will ich nicht missen. In ein paar Jahren möchte ich wieder auf 75 Prozent aufstocken.

Herzlichen Dank für den Einblick in den Bereich Notfallpflege!

Klischees über die pflegerische Arbeit in der Inneren gibt es mindestens genauso viele wie Stationen in der Medizinischen Klinik I. Hier geben dir die Kollegen der MED I einen Einblick, was sie bei ihrer Arbeit als Pflegerin und Pfleger umtreibt – und was sie zu diesen Vorurteilen sagen.

"Auf der internistischen Station wäscht man den ganzen Tag."

Stimmt das? Jasmin Z., Pflegerin auf der M31, klärt auf.
 

"In der Pflege arbeiten nur Frauen."

Steffen F. erzählt über seine Arbeit in der Dialyse.
 

"Arbeiten in der Inneren ist einseitig."

Stefan R., Stationsleitung der internistischen Intensivstation, gibt ein Statement.

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