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Würzburger Hebammenschule schließt: Abschiedsfeier mit neuen Perspektiven

Über 200-jährige Tradition / Neuer Studiengang „Hebammenwissenschaften“ bereits 2022 etabliert

Schulleiterin Edith Kroth, Christine Hildebrand (Leiterin des Staatlichen Schulzentrums für Gesundheitsberufe), Christiane Völk, Lehrkraft der Hebammenschule und Martina Göb, Lehrkraft der Hebammenschule und stellv. Schulleiterin.
Bei der Abschiedsfeier: Schulleiterin Edith Kroth, Christine Hildebrand (Leiterin des Staatlichen Schulzentrums für Gesundheitsberufe), Christiane Völk, Lehrkraft der Hebammenschule und Martina Göb, Lehrkraft der Hebammenschule und stellv. Schulleiterin. Foto: UKW / Katja Zischler

Würzburg. Der letzte Ausbildungsjahrgang hat bereits die Zeugnisse erhalten, am 30. September wurde bei einer offiziellen Abschiedsfeier nochmals auf die lange Geschichte der staatlichen Hebammenschule in Würzburg geschaut – und auf die neuen Perspektiven. Denn: Bereits seit zwei Jahren gibt es den Studiengang Hebammenwissenschaften an der Würzburger Universitätsmedizin. Als offizieller Startschuss für die Hebammenausbildung in Würzburg kann allerdings das Jahr 1805 gelten. Damit ist Würzburg nach München und Bamberg der drittälteste Standort der Hebammenausbildung in Bayern.

Der Hintergrund zur neuen Ausbildungsform und zur Schließung der Schule: Ende 2019 trat das neue Hebammengesetz in Kraft, das eine Akademisierung der Ausbildung vorsieht. Daher wurde 2022 an der Würzburger Universitätsmedizin der Studiengang Hebammenwissenschaften etabliert. Seit 2022 liefen beide Systeme – die Ausbildung an der staatlichen Berufsfachschule und der Studiengang, zunächst parallel. Die Berufsfachschule war ein Teil des Staatlichen beruflichen Schulzentrums für Gesundheitsberufe in Würzburg. 

„Ein Stück Würzburger Medizingeschichte“

„Die Hebammenschule ist auch ein Stück Würzburger Medizingeschichte. Das kann man bei über einer 200-jährigen Tradition schon sagen“, betont Edith Kroth, die seit 1999 die Würzburger Hebammenschule geleitet hat und künftig Aufgaben im Studiengang übernimmt. Als offizieller Startpunkt gilt das Jahr 1805. In diesem Jahr gelang es Adam Elias von Siebold, am Juliusspital eine erste „Gebärklinik“ einzurichten. Teile der Ausbildung der Hebammen fanden damals u.a. in den Privatwohnungen der Ärzte statt, so Kroth. Natürlich gab es schon viele Jahrhunderte vorher Hebammen in Würzburg, so die langjährige Leiterin der Berufsfachschule, aber das Jahr 1805 sei aufgrund der Klinikgründung herausragend.

Das 19. Jahrhundert war von mehreren Standortwechseln und unterschiedlichen Zuständigkeiten geprägt. Ein wichtiger Schritt aus Sicht der Universitätsmedizin war dabei der Übergang von der „Kreisentbindungsanstalt“, in Verantwortung des Kreises Unterfranken, hin zur „Königlichen Universitäts-Frauenklinik und Hebammenschule“, bevor dann später mit dem Bezug der „neuen“ Frauenklinik am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) in den 1930er Jahren die Hebammenschule dort eine neue Heimat fand. Seit 2020 fand die theoretische Ausbildung in den Schulräumen am Berliner Platz statt.

Männliche Hebammen? Fehlanzeige

Auf eine häufig gestellte Frage antwortet Edith Kroth: „Einen männlichen Auszubildenden hatten wir übrigens in den ganzen Jahren nicht. Es gab zwar einzelne Bewerbungen in den 1980er Jahren, aber daraus folgte keine Ausbildung.“ Sehr wohl habe sich aber der gesellschaftliche Wandel und natürlich der medizinische Fortschritt auch in den Ausbildungsinhalten gezeigt. „Bis in die 1960er Jahre war die Hausgeburt etwa dominierend, erst dann setzte die Entwicklung ein, dass die meisten Geburten in Kliniken stattfanden. Das beeinflusste natürlich auch die Aufgaben der Hebammen“, erklärt Kroth. Und auch etwas, was heute alltäglich ist bei der Geburt, setzte sich erst sehr langsam seit den 1980er Jahren durch: Die Anwesenheit des Vaters bei der Geburt. „Das war lange eine absolute Ausnahme, heute ist es der Normalfall.“ Zudem prägten viele weitere Entwicklungen die Ausbildungsinhalte: Verändertes Frauen- und Familienbild, Fortschritte bei der Hygiene, moderne Anästhesieverfahren, die Gründung von Geburts- und Hebammenhäusern vor allem in städtischen Regionen – stets begleitet von den sich ändernden gesetzlichen Rahmenbedingungen und medizinischen Leitlinien.

„Vielfältiges Berufsbild“

Eines ist Edith Kroth besonders wichtig: „Das Berufsbild ist so vielfältig. Dazu zählt die Schwangerenberatung, die Vorsorge, die Vorbereitung auf Geburt und Elternschaft, selbstverständlich die Geburt als solches und natürlich die Versorgung und Beratung im Wochenbett – es gibt so viele Facetten.“ Der letzte Ausbildungsjahrgang konnte bereits vor einigen Wochen die Zeugnisse entgegennehmen. Pro Jahr verließen zuletzt etwa 16 ausgebildete Hebammen die Schule. Kroth: „Unsere Absolventinnen sind weit verstreut – auch international.“

Zuletzt bestand das Team der Schule aus drei hauptberuflichen Hebammen-Lehrerinnen und zusätzlichen nebenberuflichen Dozenten verschiedener Fachbereiche. Die Zahl der Bewerbungen lag in den vergangenen Jahren bei jährlich etwa 300. „Das zeigt, dass der Beruf auch heute attraktiv ist“, so Kroth. Auch daher habe ihr immer die inhaltliche sowie die methodisch-didaktische Weiterentwicklung des Unterrichts besonders am Herzen gelegen. Das zeigt etwa, dass sie intensiv an der Weiterentwicklung des Lehrplans beteiligt war. Und: Natürlich ist der Abschied der Schule auch mit Wehmut verbunden, aber ganz bewusst habe man die Abschiedsfeier auch unter das ergänzende Motto „Neue Perspektiven“ gestellt.

Studiengang erfolgreich gestartet

„Durch diesen Übergang können wir die langjährige Erfahrung hier am Standort auch zukünftig in die akademische Hebammen-Ausbildung integrieren“, erklärt Prof. Dr. Ulrich Pecks, Lehrstuhlinhaber „Maternale Gesundheit und Hebammenwissenschaft“ in Würzburg und Leiter der Geburtshilfe am UKW. „Durch den Start des Studienganges 2022 wird Würzburg weiter mit großem Erfolg Hebammen ausbilden und damit diese Würzburger Medizingeschichte weiterschreiben.“

Das Studium schließt mit dem Titel „Bachelor of Science“ ab. Prof. Pecks betont: „Die praktische Erfahrung ist ein wesentlicher Teil des Studiums, das die Hebammen auf die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten vorbereitet. Das ermöglicht auch die Theorie-Praxis-Verzahnung mit den zahlreichen kooperierenden Praxiseinrichtungen in der Region.“ Und ebenso wichtig sei auch: Die lange Tradition der Hebammenausbildung in Würzburg bleibt ein wichtiges Element im Studiengang und Verpflichtung zugleich.

Informationen zum Studiengang „Hebammenwissenschaften:
https://www.med.uni-wuerzburg.de/studium/hebammenwissenschaft/
 

Schulleiterin Edith Kroth, Christine Hildebrand (Leiterin des Staatlichen Schulzentrums für Gesundheitsberufe), Christiane Völk, Lehrkraft der Hebammenschule und Martina Göb, Lehrkraft der Hebammenschule und stellv. Schulleiterin.
Bei der Abschiedsfeier: Schulleiterin Edith Kroth, Christine Hildebrand (Leiterin des Staatlichen Schulzentrums für Gesundheitsberufe), Christiane Völk, Lehrkraft der Hebammenschule und Martina Göb, Lehrkraft der Hebammenschule und stellv. Schulleiterin. Foto: UKW / Katja Zischler

Berufsfachschule für Anästhesietechnische und Operationstechnische Assistenz topmodern an neuem Standort

In großzügigen Räumen mit didaktischer Spitzenausstattung: Die ATA-/OTA-Schule des Uniklinikums Würzburg startete im Dezember dieses Jahres an ihrem neuen Standort in der Schweinfurter Straße.

Fotos von Auszubildenden und Simulationspuppen
An der BFS ATA/OTA stehen den Auszubildenden zum Üben vielfältige Simulationspuppen zur Verfügung. UKW / Susanne Just
Foto eines fachpraktischen Unterrichtsraumes
Die fachpraktischen Unterrichtsräume sind realitätsnah inklusive der nötigen Medizintechnik ausgestattet. UKW / Susanne Just
Bei der Einweihungsfeier der BFS ATA/OTA (von links): Prof. Dr. Ralf-Ingo Ernestus (stellvertretender Ärztlicher Direktor des UKW), Felix Mensch (Schulleiter) und Marcus Huppertz (Pflegedirektor des UKW)
Bei der Einweihungsfeier der BFS ATA/OTA (von links): Prof. Dr. Ralf-Ingo Ernestus (stellvertretender Ärztlicher Direktor des UKW), Felix Mensch (Schulleiter) und Marcus Huppertz (Pflegedirektor des UKW). UKW / Susanne Just

Würzburg. Am 8. Dezember 2023 feierte die zum Uniklinikum Würzburg (UKW) gehörende Berufsfachschule (BFS) für Anästhesietechnische sowie Operationstechnische Assistentinnen und Assistenten (ATA bzw. OTA) die Einweihung ihres neuen Standorts. Im Anwesen Schweinfurter Straße 4 in Würzburg stehen der Bildungseinrichtung jetzt auf zwei Etagen rund 1300 qm zur Verfügung. „Damit haben wir großzügig Platz für Klassenzimmer, Gruppenräume, fachpraktische Unterrichtsräume und Büroflächen“, freut sich Schulleiter Felix Mensch. 

Simulierter Anästhesie-Einleitungsbereich und Operationssaal

Nach seinen Worten verfügt die neueingerichtete BFS ATA/OTA zudem über eine didaktische Ausstattung auf bundesweitem Spitzenniveau. So befindet sich im ersten Stock eine Raumfolge mit einem realitätsnah gestalteten und ausgerüsteten Anästhesie-Einleitungsbereich sowie einem ebenso authentischen Operationssaal. „Hier können unsere Auszubildenden Alltags- und Notfallsituationen sowie nicht zuletzt auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit wirklichkeitsgetreu üben“, unterstreicht Alexander Wilm, der stellvertretende Schulleiter. Die Rolle der Patientinnen und Patienten in den fachpraktischen Übungsräumen übernehmen lebensechte Simulationspuppen. 

Nutzung von Virtueller Realität

„Alles, was sich so nicht simulieren lässt, versuchen wir in der Virtuellen Realität nachzubilden“, berichtet Felix Mensch. So verfügt die BFS über eine 360 Grad-Kamera, mit der zum Beispiel echte Operationen am UKW gefilmt werden können – natürlich nur mit Einverständnis der Patientinnen und Patienten. Ausgestattet mit den VR-Brillen der Schule können die Auszubildenden anschließend dreidimensional in das Geschehen eintauchen und den Akteurinnen und Akteuren quasi über die Schulter schauen. 
Generell ist die Digitalisierung an der neuen ATA-/OTA-Schule zukunftsweisend. „Jeder Seminarraum, Konferenzraum und fachpraktischer Unterrichtsraum ist für einen hybriden oder Online-Unterricht mit Kameras, Mikrophonen und Lautsprechern ausgestattet. Das erleichtet zum einen die Lehre während einer potenziellen neuen Epidemie oder Pandemie. Zum anderen können wir aber auch für alltägliche Kurse intern zwischen unseren verschiedenen Räumen Inhalte übertragen“, beschreibt Alexander Wilm. 

Ausbilden für einen hohen Bedarf

Zum 1. September 2024 heißt die BFS die nächsten 50 Auszubildenden willkommen – 30 OTA und 20 ATA. Bei einem jährlichen Start in die dreijährigen Ausbildungsgänge hat die Schule dann einen Gesamtbestand von 150 Schülerinnen und Schülern. Für ihre Ausbildung stehen zwölf Lehrkräfte und zwei Teamassistentinnen zur Verfügung. 
„Sowohl am UKW wie auch bei unseren Kooperationskrankenhäusern ist die Nachfrage nach gut ausgebildeten Assistentinnen und Assistenten im OP-Bereich nach wie vor hoch“, beschreibt Felix Mensch. So bricht nach seinen Angaben beim entsprechenden Personal die Generation der Baby-Boomer mehr und mehr weg. „Der Bedarf kann schon lange nicht mehr durch Pflegekräfte mit Fachweiterbildung allein gedeckt werden. Mit unseren Absolventinnen und Absolventen können wir die Lücke glücklicherweise weitgehend schließen“, sagt der Schulleiter.

Meilensteine in der Entwicklung der Schule 

Die Einweihung des neuen Schulstandorts fiel mit einem Jubiläum zusammen: vor zehn Jahren, im Oktober 2013 startete das Uniklinikum Würzburg seine eigene theoretische OTA-Ausbildung nach den Richtlinien der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG). Vorher wurden die theoretischen Inhalte durch eine Kooperation mit dem Uniklinikum Erlangen abgedeckt. Die Anfänge am UKW waren eher bescheiden: Zwei Lehrkräfte unterrichteten damals 18 Schülerinnen und Schüler in einem Besprechungsraum der Pflegedirektion auf dem Klinikumsaltgelände. Es folgte die Nutzung von Seminarräumen im Doppelzentrum für Operative und Innere Medizin. Ein nächster Entwicklungsschritt war der Umzug in die Akademie des UKW im Jahr 2015. Vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels rief das Klinikum im Jahr 2021 zusätzlich die ATA-Ausbildung ins Leben. Zunächst orientierte sich diese ebenfalls noch an den DKG-Richtlinien – seit Anfang 2022 erfolgt die Ausbildung nach dem Anästhesietechnische- und Operationstechnische-Assistenten-Gesetz. Der letzte Sitz der BFS vor dem Neubeginn an der Schweinfurter Straße waren die Räume der Hebammenschule am Berliner Platz in 2022.

Fotos von Auszubildenden und Simulationspuppen
An der BFS ATA/OTA stehen den Auszubildenden zum Üben vielfältige Simulationspuppen zur Verfügung. UKW / Susanne Just
Foto eines fachpraktischen Unterrichtsraumes
Die fachpraktischen Unterrichtsräume sind realitätsnah inklusive der nötigen Medizintechnik ausgestattet. UKW / Susanne Just
Bei der Einweihungsfeier der BFS ATA/OTA (von links): Prof. Dr. Ralf-Ingo Ernestus (stellvertretender Ärztlicher Direktor des UKW), Felix Mensch (Schulleiter) und Marcus Huppertz (Pflegedirektor des UKW)
Bei der Einweihungsfeier der BFS ATA/OTA (von links): Prof. Dr. Ralf-Ingo Ernestus (stellvertretender Ärztlicher Direktor des UKW), Felix Mensch (Schulleiter) und Marcus Huppertz (Pflegedirektor des UKW). UKW / Susanne Just

Unser gemeinsamer Tag im Wald

Am 17.07.2023 verbrachten wir einen ereignisreichen Tag im Kletterwald Einsiedel.

Der erlebnisreiche Tag war eine schöne Abwechslung zum stressigen Schulalltag. Zuerst haben wir gemeinsam an einem Teamevent teilgenommen, unter dem wir uns zu Beginn nicht viel vorstellen konnten. Wir wurden von den abwechslungsreichen Aufgaben positiv überrascht. Das Teamevent hat uns als Klasse darin bestärkt, Probleme zusammen zu lösen und füreinander da zu sein, wenn jemand mal Hilfe braucht.

Anschließend ging es, nach kurzer Einweisung, in luftige Höhen (3m, 5m, 6m, 9m, 14m, 20m), um das schöne Wetter zu genießen. Auf einer wackelnden Plattform in 20 Metern Höhe wurde unser Zusammenhalt sowie manche Höhenangst auf die Probe gestellt. In solchen Momenten wurde der Baum, auf dem man sich befand, gleichzeitig zum größten Feind und besten Freund.

Bei auch manchmal mulmigen Situationen und lustigen Gesprächen, haben wir viele schöne, gemeinsame Erinnerungen geschaffen.

Wandertag zwischen Zitronen und Virtual Reality

Zwischen Zitronen aus Porzellan, VR-Brillen, Donuts aus Pappe und Suppenschüsseln in Truthahnform durften die Schüle*innen der Berufsfachschule für Diätassistenten des UKWs in diesem Monat lernen, was sich alles hinter dem Begriff "Fake Food" verbergen kann. Dazu besuchten die Auszubildenden aus dem 1. und dem 2. Lehrjahr gemeinsam eine Ausstellung zum Thema "Fake Food" im Bamberger Rathaus. Nach einem anschließenden Besuch im Dom und dem Bamberger Rosengarten konnten die Schüler*innen den gemeinsamen Wandertag bei einem Eis oder einem kühlen Getränk in der sonnigen Weltkulturerbestadt ausklingen lassen. 

Bankangestellte kochen mit ukrainischen Patienten

Ein sozialer Aktionstag brachte Beschäftigte der Deutschen Bank mit ukrainische Krebskranken und deren Angehörigen am Uniklinikum Würzburg zusammen.

Gruppenbild vom Social Day 2023 in der Küche der Würzburger Berufsfachschule für Diätassistenten: Die Gäste von der Deutschen Bank, angeführt von Dieter Gobernatz (in der Bildmitte zusammen mit Gabriele Nelkenstock vom Verein Hilfe im Kampf gegen Krebs), Prof. Dr. Imad Maatouk vom Uniklinikum Würzburg (rechts), sowie die Schülerin und der Schüler der Diätschule (in Weiß).
Gruppenbild vom Social Day 2023 in der Küche der Würzburger Berufsfachschule für Diätassistenten: Die Gäste von der Deutschen Bank, angeführt von Dieter Gobernatz (in der Bildmitte zusammen mit Gabriele Nelkenstock vom Verein Hilfe im Kampf gegen Krebs), Prof. Dr. Imad Maatouk vom Uniklinikum Würzburg (rechts), sowie die Schülerin und der Schüler der Diätschule (in Weiß). Bild: UKW / Susanne Just
Prof. Dr. Christoph Härtel, der Direktor der Würzburger Universitäts-Kinderklinik, freute sich sehr über die von der Deutschen Bank gespendete ergänzende Ausstattung des Klinikspielplatzes.
Prof. Dr. Christoph Härtel, der Direktor der Würzburger Universitäts-Kinderklinik, freute sich sehr über die von der Deutschen Bank gespendete ergänzende Ausstattung des Klinikspielplatzes. Bild: UKW / Margot Rössler

Würzburg. Die „Social Days“ sind ein konzernweites Programm der Deutschen Bank zur Förderung des ehrenamtlichen Engagements ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In diesem Rahmen kamen am 13. Juli dieses Jahres 13 Führungskräfte von Filialen aus ganz Franken ans Uniklinikum Würzburg (UKW). Hier teilten sie sich in zwei Gruppen auf. Das eine Team startete ein gemeinsames Kochevent mit am UKW behandelten ukrainischen Krebspatientinnen und -patienten sowie deren Angehörigen und Kindern. Begleitet wurden sie dabei von Gabriele Nelkenstock, Vorsitzende des Vereins „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ und Mitorganisatorin des Aktionstags.

Gemeinsames Kochen in der Diätschule

Unter Anleitung einer Schülerin und eines Schülers der Staatlichen Berufsfachschule für Diätassistenten am UKW wurden zunächst hochwertige und gesunde Lebensmittel eingekauft. Dass die Schülerin selbst aus der Ukraine stammt, vereinfachte dabei die Kommunikation. Anschließend wurde in der Küche der Diätschule in der Reisgrubengasse in Würzburg in fröhlicher Runde geschnippelt, gerührt, gebraten und gekocht. „Unsere Absicht war es, den Ukrainerinnen und Ukrainern in ihrer hoch belasteten Lebenssituation mal etwas Gutes zu tun sowie in entspannter Atmosphäre einen interkulturellen Austausch zu ermöglichen“, verdeutlicht Nelkenstock. Ein Ziel, das nach ihrer Beobachtung voll und ganz erreicht wurde. 

Spielplatz der Kinderklinik weiter „aufgehübscht“

Während in der Diätschule vielfältige Speisen entstanden, engagierte sich die zweite Gruppe der Bankerinnen und Banker für die kleinen Patientinnen und Patienten der Würzburger Universitäts-Kinderklinik. Sehr zur Freude von Klinikdirektor Prof. Dr. Christoph Härtel statteten sie den dortigen Spielplatz mit weiteren Spielzeugen und Sportartikeln aus. Für deren wetterfeste Aufbewahrung installierten sie zudem eine Outdoor-Lagerbox auf dem Areal. Zum gemeinsamen Mittagessen kamen alle in der Diätschule wieder zusammen und genossen bei interessanten Gesprächen die zuvor geschaffenen Köstlichkeiten.

Achtsamkeit zum Mitnehmen

Als kleines Dankeschön an die Gäste führte Prof. Dr. Imad Maatouk, der Leiter des Schwerpunkts Psychosomatik, Psychotherapie und Psychoonkologie am UKW, mit ihnen am Nachmittag ein Achtsamkeitstraining durch, das darauf abzielte, ihnen bei der Stressbewältigung im Alltag zu helfen. Finanziert wurde der gesamte Aktionstag durch eine großzügige Spende der Deutschen Bank und der Teammitglieder an Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V. Zum Abschluss kommentierte Dieter Gobernatz, Marktgebietsleiter Bayern Nord der Deutschen Bank: „Durch die von den Ukrainerinnen und Ukrainern berichteten individuellen Krankheits-, Kriegs- und Fluchtschicksale war dieser Social Day für uns besonders emotional. Wir danken dem Verein Hilfe im Kampf gegen Krebs und dem Uniklinikum Würzburg für diese Erfahrung und hoffen, dass wir mit unserem Engagement ein mitmenschlich-positives Signal senden konnten.“

Hier geht es zur Bildergalerie des Social Days.

Gruppenbild vom Social Day 2023 in der Küche der Würzburger Berufsfachschule für Diätassistenten: Die Gäste von der Deutschen Bank, angeführt von Dieter Gobernatz (in der Bildmitte zusammen mit Gabriele Nelkenstock vom Verein Hilfe im Kampf gegen Krebs), Prof. Dr. Imad Maatouk vom Uniklinikum Würzburg (rechts), sowie die Schülerin und der Schüler der Diätschule (in Weiß).
Gruppenbild vom Social Day 2023 in der Küche der Würzburger Berufsfachschule für Diätassistenten: Die Gäste von der Deutschen Bank, angeführt von Dieter Gobernatz (in der Bildmitte zusammen mit Gabriele Nelkenstock vom Verein Hilfe im Kampf gegen Krebs), Prof. Dr. Imad Maatouk vom Uniklinikum Würzburg (rechts), sowie die Schülerin und der Schüler der Diätschule (in Weiß). Bild: UKW / Susanne Just
Prof. Dr. Christoph Härtel, der Direktor der Würzburger Universitäts-Kinderklinik, freute sich sehr über die von der Deutschen Bank gespendete ergänzende Ausstattung des Klinikspielplatzes.
Prof. Dr. Christoph Härtel, der Direktor der Würzburger Universitäts-Kinderklinik, freute sich sehr über die von der Deutschen Bank gespendete ergänzende Ausstattung des Klinikspielplatzes. Bild: UKW / Margot Rössler

Schulübergreifender Unterricht Reha und Prophylaxen

Die Schüler*Innen der BFS für Diätassistenten sorgten für die leiblichen Genüsse mit einer Möhren-Kartoffel-Suppe, dem Richten der Zutaten für die selbst zusammenstellbaren Salatbowls und servierten zu Beginn drei leckere Powerballs während eines Vortrags über ballaststoffreiche Ernährung.

Dafür erfuhren sie von den PT-Schüler*Innen etwas über Ergonomie beim Arbeiten in der Küche und wurden während des Kochprozesses gecoacht. Dazu erhielten sie Informationen zur Entstehung und Bekämpfung von Rückenschmerzen und wurden zu Übungen für die Rückengesundheit und einer Ballmassage mit einem Tennisball, den natürlich jeder/e als kleines Geschenk behalten durfte, angeleitet.

Ein perfekt ausgearbeitetes Rezeptbuch, die Handouts zur Theorie und die Übungsanleitungen wurden online allen Teilnehmern zur Verfügung gestellt.

Es war eine tolle Aktion, die allen viel Spaß gemacht hat und dabei noch lehrreich war. 

Medizinische Technologinnen und Technologen: Jetzt reformiert durchstarten

Seit Anfang dieses Jahres ist das MT-Berufe-Gesetz in Kraft. Die Reform modernisiert die Ausbildung technischer Assistenzberufe in der Medizin – auch an der staatlichen Berufsfachschule für MTA in Würzburg. Für neue Schülerinnen und Schüler ist jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Bewerbung.

Würzburg. Das zum 1. Januar 2023 in Kraft getretene MT-Berufe-Gesetz zielt darauf ab, die Ausbildung in der medizinisch-technischen Assistenz noch zeitgemäßer und attraktiver zu gestalten. Dabei sollen auch die sich stetig weiterentwickelnden technischen, medizinischen und wissenschaftlichen Erkenntnisse integriert werden. Eine der Einrichtungen, die die Neuerungen mit dem Beginn des neuen Schuljahres im Herbst 2023 umsetzt, ist die Staatliche Berufsfachschule für technische Assistenten in der Medizin an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Als Teil des staatlichen beruflichen Schulzentrums für Gesundheitsberufe Würzburg bildet sie zukünftige Fachkräfte für die Labore und die Radiologie aus.

Neue Berufsbezeichnung

Die Reform beginnt schon beim Namen: Statt von Assistentinnen und Assistenten wird nun von Medizinischen Technologinnen und Technologen für Laboratoriumsanalytik oder Radiologie (kurz MTL oder MTR) gesprochen. „Das ist auch vollkommen berechtigt, denn MTL und MTR arbeiten in weiten Teilen eigenverantwortlich und sind wichtiger Teil der Patientenversorgung“, betont Carmen Troff, die Leiterin der Würzburger Berufsfachschule.

Jetzt mit noch größerem Praxisanteil

Als weiteren Kernpunkt erhöht die Reform den Praxisanteil in allen drei Ausbildungsjahren. Betrug dieser im Labor bislang 1700 und in der Radiologie 1850 Stunden pro Schülerin oder Schüler, so arbeiten sie von nun an 2000 Stunden jährlich nahe am Patienten oder an der Patientin. 

Werdende MTR lernen hierbei nicht nur die verschiedenen Technologien und deren spezifische Einsatzbedingungen kennen, sondern üben auch den Umgang mit kranken Menschen. 

Die Auszubildenden der Laboratoriumsanalytik erhalten durch die umfangreicheren Praktikumseinsätze die Chance, die Labortätigkeiten von Anfang an in allen Fachbereichen – also in Hämatologie, Klinischer Chemie, Mikrobiologie, Histologie und Zytologie – verantwortlich durchzuführen. Selbiges gilt für den Bereich Radiologie, in dem auch die Nuklearmedizin und die Strahlentherapie Teil der Ausbildung sind. Dabei können am Uniklinikum Würzburg (UKW) im Rahmen der Ausbildung topaktuelle Methoden erfahren und Geräte genutzt werden, die in der Berufsfachschule nicht zur Verfügung stehen. „Außerdem geben ihnen die Praktika Gelegenheit, ihre Kompetenzen bei der Arbeitsplatzorganisation und bei der Gestaltung von Arbeitsabläufen in einem Team zu schulen“, schildert Fachlehrerin Anja Streit. 

Die Würzburger Berufsfachschule kann für die praktischen Einsätze Labore und Radiologieabteilungen am UKW, an der Würzburger Universität und an kooperierenden Einrichtungen nutzen. Wie vom MT-Berufe-Gesetz gefordert, werden die Schülerinnen und Schüler dort in jeder Abteilung von zertifizierten Praxisanleiterinnen und -anleitern begleitet und unterstützt.

Kompetenzen erwerben

Im Lehrplan spiegelt sich eine moderne Berufspädagogik wieder. Nicht das fachsystematische Erlernen von Faktenwissen, sondern die konkreten Anforderungen des Berufs stehen im Mittelpunkt. In Form sogenannter beruflicher Handlungssituationen erwerben die Schülerinnen und Schüler aktiv die Kompetenzen, die eine medizinische Technologin oder ein medizinischer Technologe braucht. 

In der Radiologie steht zum Beispiel ein Patient mit Lungenkrebs im Mittelpunkt einer solchen Handlungssituation. In der Berufsfachschule erlernen die Auszubildenden zunächst die Grundlagen: Wo liegt die Lunge im Körper, welche Funktion erfüllt sie und wie ist sie dafür aufgebaut? Aber auch die psychischen und sozialen Probleme sowie rechtliche Fragen rund um den Patienten werden diskutiert. Dann erkunden die Auszubildenden, wie man Lungenerkrankungen und Krebszellen erkennen kann. „Zum Üben stehen uns in der Schule ein hochmodernes Röntgengerät sowie viele verschiedene Phantome zur Verfügung“ erläutert Fachlehrerin Annett Cruschwitz und fährt fort: „Hier kann man sich die Zeit nehmen, alles in Ruhe zu erklären. Zwischendurch gehen wir regelmäßig in die Klinik, schauen uns alles vor Ort an und üben den Umgang mit Patientinnen und Patienten. In der praktischen Ausbildung sind die Schülerinnen und Schüler dann Teil des Teams der jeweiligen Abteilung.“

Bewerbungsphase läuft

Die dreijährigen Ausbildungen starten jeweils im September zum Beginn des bayerischen Schuljahres. Bewerbungen zur Aufnahme an der staatlichen Berufsfachschule in Würzburg werden bis Ende April angenommen. Seit dem 1. Dezember 2022 wird eine monatliche Ausbildungsvergütung nach dem jeweils aktuell gültigen Tarifvertrag der Länder bezahlt. Diese beträgt im ersten Ausbildungsjahr 1.130,74 Euro, im zweiten 1.190,80 Euro und im dritten 1.287,53 Euro.

Weitere Details – zum Beispiel zu den Bewerbungsvoraussetzungen – finden sich unter www.med.uni-wuerzburg.de/mta-schule

 

Tätigkeitsfelder

Medizinische Technologinnen und Technologen für Laboratoriumsanalytik

Eine oder ein MTL führt selbständig biomedizinische Analyseprozesse in der Humanmedizin durch und überprüft diese auf ihre Qualität und Richtigkeit. Dabei werden biologische, chemische und physikalische Techniken auf der Suche nach Krankheitserregern und Abweichungen in Patientenproben – zum Beispiel in Blutproben – angewendet. Ferner bereiten MTL mikroskopische Präparate aus Gewebe und Zellen zur ärztlichen Diagnostik auf. 

Medizinische Technologinnen und Technologen für Radiologie

Eine oder ein MTR führt eine radiologische Untersuchung selbstständig durch und kann überprüfen, ob die entstandenen Bilder qualitativ den Anforderungen entsprechen. Dies gilt für die Radiologie genauso wie für die Nuklearmedizin. Weiterhin kümmert sich die Fachkraft um die technische Durchführung von Therapien in der Nuklearmedizin und in der Strahlentherapie. Wichtig bei allen Arbeiten ferner der Strahlenschutz. Dessen Prinzipien beherrscht eine oder ein MTR um sich selbst, die Kolleginnen und Kollegen sowie natürlich die Patientin oder den Patienten zu schützen. 

 

Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten

Telefon

Oberstudiendirektorin
Christine Hildebrandt
+49 931 201 50131

E-Mail

bszg-wuerzburg@ ukw.de

Fax

+49 931 201-650130


Anschrift

Staatliches Berufliches Schulzentrum für Gesundheitsberufe Würzburg | Reisgrubengasse 10 |  97070 Würzburg | Deutschland