Die Behandlung der Hyperhidrosis

Etwa eine Millionen Menschen in Deutschland leiden unter krankhaft erhöhtem Schwitzen. Die Schweißdrüsen produzieren mehr Flüssigkeit als für die Regulation der Körpertemperatur nötig ist. Am häufigsten sind Arme und Hände betroffen mit der Folge, dass die Hände stets kalt und feucht sind. Betroffene wissen oft nicht, dass es wirksame Therapien gegen diese Fehlsteuerung gibt.

Ursache meist unbekannt

Die Schweißsekretion zur Temperaturregulierung wird über das sogenannte Sympathische Nervensystem gesteuert, das willentlich nicht beeinflusst werden kann. Nach Ausschluss von Grunderkrankungen, die mit vermehrtem Schwitzen einhergehen, wie Wechseljahrbeschwerden, hormonelle Entgleisungen, Infektionen, Schilddrüsenproblemen oder auch die Folgen einer Chemotherapie, spricht man von primärer Hyperhidrosis. Deren Ursache ist unbekannt.

Konservative Therapien

  • Salben und Sprays mit Aluminiumchlorid
  • Iontophorese oder Gleichstrom
  • Botox-Injektion alle drei bis sechs Monate
  • Beruhigungsmittel und Betablocker

Sympathektomie (ETS)

Wenn die nicht-operativen Methoden nicht den erwünschten Effekt bringen, kann die sogenannte endoskopische transthorakale Sympathektomie (ETS) Abhilfe schaffen. In einem minimal-invasiven Eingriff wird der Sympathikus, der als dünner Nervenstrang entlang der Wirbelsäule unter dem Brustfell verläuft, durchtrennt. Da in jeder Wirbelhöhe die spezifischen Nervenfasern für die jeweiligen Organe abgehen, führt die Durchtrennung des Nervenknotens zum Beispiel in Höhe des zweiten bis vierten Rippenköpfchens selektiv zur Schweißreduktion der Hände.

Der Eingriff

Über zwei winzige Schnitte im Bereich der Achselhöhle werden eine spezielle, fünf Millimeter dünne Kamera sowie das Operationsbesteck eingebracht. Die Zellbündel des sympathischen Nervenstrangs werden auf der gewünschten Höhe durchtrennt. Eine Drainage entlüftet nach dem Eingriff den Brustkorb, um einen Pneumothorax zu vermeiden. Die ETS erfolgt auf beiden Seiten unter Vollnarkose und dauert etwa eine halbe Stunde.

Ergebnis

Die Reduzierung der Schweißproduktion an den Händen wird bereits während der Operation erreicht. Die Dauer der gesamten stationären Behandlung beträgt etwa zwei Tage. Das Schwitzen an den Händen kann zu 90 bis 95 Prozent, in den Achseln zu 75 bis 80 Prozent behoben werden. Häufigste Nebenwirkung der ETS ist das sogenannte kompensatorische Schwitzen. 50 bis 60 Prozent der Patienten schwitzen nach der Operation vermehrt an anderen Körperstellen oder neigen zu Schweißausbrüchen während der Mahlzeiten.

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Prof. Dr. med.
Ivan Aleksic

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