ADHS im Erwachsenenalter


Wir erforschen neuropsychobiologische Entstehungsmechanismen der ADHS auf (epi)genetischer, neuronal-zellulärer und Netzwerkebene und beteiligen uns an der Erforschung neuer Therapieformen.

Forschungsgebiet

Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) ist die häufigste Neuroentwicklungsstörung des Kindesalters. Entgegen früherer Annahmen weiß man heutzutage, dass die ADHS in bis zu 60% der Fälle auch im Erwachsenenalter noch zu einem beträchtlichen psychischen Leidensdruck (z.B. durch Misserfolg und Frustrationserleben) bei den betroffenen Patienten führt. Außerdem sind die meisten Erwachsenen mit einer ADHS Diagnose im Laufe ihres Lebens von mindestens einer weiteren psychischen Erkrankung betroffen, wie z.B. Depression, Angsterkrankung oder Suchterkrankung. Nur etwa die Hälfte der Betroffenen spricht aber ausreichend auf die bisher etablierten Therapieoptionen, wie Psychostimulanzien oder psychotherapeutische Verfahren an. Daher wollen wir mit unserer Forschung zu einem besseren Verständnis der verschiedenen neurobiologischen und psychischen Ursachen von ADHS und deren Begleiterkrankungen beitragen, um langfristig die dringend notwendige Entwicklung zusätzlicher Therapieverfahren zu fördern.

Team

Leitung

Studienassistentin

  • Christiane Rieß

Doktoranden

  • Ana-Magdalena Pineau, PhD student
  • Cand. med. Julio de Capilla
  • Cand. med. Katharina Kürten
  • Cand. med. André Preuße
  • Cand. med. Karla Roshop

Aktuelle Projekte:

Um ein möglichst ganzheitliches Verständnis von der ADHS zu erlangen bearbeiten wir verschiedene Themenbereiche von genetischen Faktoren und Umwelteinflüssen über die Zelle bis hin zur Gehirnfunktion und deren Auswirkungen auf Symptome, Verhaltensmuster und Begleiterkrankungen. Hierfür besteht eine enge interne Zusammenarbeit, u.a. mit der AG Neuronale humane Zellmodelle (Dr. Rhiannon McNeill), der Klinischen Forschergruppe: Erkrankungen der neuronalen Entwicklung und Kognition [ZG2] (Prof. Dr. Klaus-Peter Lesch) und der AG Funktionelle Bildgebung und nichtinvasive Hirnstimulation (Prof. Dr. Martin Herrmann). Außerdem arbeiten wir mit größeren Forschungsverbünden, z.B. dem IMpACT Konsortium und der ENIGMA-ADHD Arbeitsgruppe, zusammen.

  • STIM-ADHD Studie (DFG-gefördert): randomisierte, doppelblinde, sham-kontrollierte, multizentrische Studie zur Untersuchung der Wirksamkeit transkranieller Gleichstromstimulation bei adulter Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung.
    Weitere Informationen finden Sie hier.
     
  • KoR-ADHS Studie (DFG-gefördert im Rahmen des Clinician Scientist Programmes UNION-CVD): Mit dieser Studie untersuchen wir die kardiovaskuläre Regulation bei Erwachsenen mit einer ADHS Diagnose im Vergleich mit gesunden Kontrollprobanden und deren Zusammenhang mit der Leistung in verschiedenen testpsychologischen Untersuchungen.
    Weitere Informationen finden Sie hier.
     
  • Funktionelle Untersuchung von Kopienzahlvarianten des ADHS Risikogens SLC2A3 (GLUT3) auf zellulärer Ebene im Stammzell-basierten humanen neuronalen Zellkulturmodell und auf Netzwerkebene mittels fMRT Untersuchung. Mit dieser Untersuchung tragen wir zur Erforschung der Rolle des neuronalen Energiestoffwechsels und der Zuckeraufnahme für die Neurogenese, sowie für die zentrale Emotionsverarbeitung bei.
     
  • Untersuchung des Zusammenhanges zwischen polygenetischem Risiko für ADHS und andere Traits mit ADHS und Komorbiditäten. Hier untersuchen wir den Zusammenhang zwischen erblichen Einflussfaktoren und der Häufigkeit von ADHS-Begleiterkrankungen und verschiedenen neuropsychologischen Parametern.

 

Publikationen

Publikationen der Arbeitsgruppe finden Sie auf pubmed oder im Publikationsverzeichnis der Klinik.

 


Anschrift

Klinik und Poliklinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Universitätsklinikums | Margarete-Höppel-Platz 1 | 97080 Würzburg