Gynäkologisch-Onkologische Tagesklinik (GOT)
Die Gynäkologisch-Onkologische Tagesklinik wird durch ein Team betreut, welches zur Frauenklinik gehört. Hierdurch haben Sie als Patientin oder als Patient den Vorteil, dass es sich um ein recht kleines Team handelt. Das Team kennt Sie gut und Sie kennen uns – das vermeidet Behandlungen in einem unpersönlichen Umfeld.
Ihr Team der GOT – familiär und jederzeit vor Ort für Sie da
Das ärztliche Team wird durch die Oberärztin Frau Dr. Jessica Salmen geleitet. Frau Dr. Salmen ist als Konstante in der Regel werktags in der GOT anwesend.
Neben Frau Dr. Salmen sind in der Regel zwei Fach- oder Assistenzärztinnen in der GOT tätig. Frau Dr. Ramona Bauer ist als Fachärztin dem Team fest zugeordnet. Unsere Assistenzärztinnen und Assistenzärzte wechseln in der Regel alle sechs Monate. Aber alle Kolleginnen und Kollegen, die für 6 Monate in der GOT waren, werden auch im Nachgang immer wieder hier eingesetzt (z.B. Vertretung bei Diensten, Urlaub oder Krankheit).
Die GOT wird durch acht Pflegekräfte betreut, die hier entweder in Vollzeit oder in Teilzeit tätig sind. Unsere Pflegekräfte sind zum großen Teil schon über viele Jahre in der GOT tätig und stehen Ihnen gerne unterstützend zur Seite. Ein Teil unserer Pflegekräfte sind onkologische Fachpflegekräfte.
Unser gesamtes Team besucht regelmäßig Fort- und Weiterbildungen, sodass wir Ihnen eine Behandlung auf höchstem medizinischen Niveau bieten können.

Häufig gestellte Fragen
Jede Therapie ist mit Ängsten und Unsicherheiten verbunden. Im Folgenden beantworten wir gerne Ihre Fragen:
Wie erfolgt die Festlegung der Therapie?
Die Therapie, die Sie bekommen, wird in der interdisziplinären Tumorkonferenz individuell festgelegt. Die Tumorkonferenz findet mehrmals pro Woche in den Räumen der Frauenklinik statt. In dieser sitzen Vertreter aller relevanten Fachrichtungen, z.B. Gynäkologinnen und Gynäkologen aus der Frauenklinik, Kolleginnen und Kollegen aus der Radiologie, der Strahlentherapie, der Pathologie, der Inneren Medizin und den Studienzentralen. Bei Bedarf nehmen Kolleginnen und Kollegen weiterer Fachrichtungen teil. Natürlich richten wir uns bei den Therapieempfehlungen nach den deutschen und internationalen Leitlinien Ihres Krankheitsbildes.
Sie erhalten nach dem Tumorboard in der Sprechstunde der Frauenklinik einen Termin zur Besprechung der Empfehlungen des Tumorboards. Bringen Sie zu dem Gesprächstermin gerne eine Begleitperson mit. Sollten vorher schon Fragen auftauchen, notieren Sie diese gerne. Denn oft ist es so, dass man Fragen in der Aufregung vergisst.
Im Rahmen der Tumorkonferenzbesprechung werden Ihnen die Therapieempfehlungen erläutert. Zudem findet die Aufklärung zu den Therapien statt, die über die Frauenklinik geplant sind.
Sie erhalten einen Ausdruck des Protokolls der Tumorkonferenz und eine Kopie der Aufklärung. So haben Sie die Möglichkeit, alles nochmal nachzulesen und ggf. noch offene Fragen zu stellen.
Was ist vor Beginn der Therapie in der GOT zu beachten?
Vor Beginn der Therapie erfolgt die ausführliche Aufklärung über die geplante Therapie in der Sprechstunde oder auf Station. Im Folgenden möchten wir auf ein paar Punkte eingehen, die immer wieder zu Rückfragen führen:
Haarersatz
Die meisten Chemotherapien führen zu einem Haarverlust, wobei die Haare in der Regel nach der Therapie wieder nachwachsen. Bei den in der Frauenklinik verwendeten Therapien ist es meist so, dass Augenbrauen und Wimpern nicht ausgehen, sondern etwas dünner werden. Es kann sein, dass die Haare nach der Therapie anders nachwachsen, sich zum Beispiel locken oder dichter sind.
Wenn Sie eine Therapie erhalten, die zum Haarverlust führt, empfehlen wir ihnen, sofern gewünscht, sich vor Therapiebeginn ein Rezept für Haarersatz ausstellen zu lassen. Sie sollten mit ihrer Krankenkasse klären, wie diese eine Perücke bezuschusst und ob die Kasse eventuell mit einem bestimmten Frisiersalon oder Perückenstudio zusammenarbeitet. Gehen Sie frühzeitig, am besten vor Therapiebeginn, zum Frisiersalon oder ins Perückenstudio. Es kann so eine für Sie passende Perücke gefunden werden. Diese kann dann an Ihre Frisur, Haarstruktur und Haarfarbe angepasst werden.
Impfungen
Bitte stellen Sie sich, sofern möglich, vor Beginn der Chemotherapie bei ihrer Hauspraxis vor und lassen Sie kontrollieren, ob Sie alle erforderlichen Impfungen haben.
Zusätzlich ist darauf zu achten, dass für alle onkologischen Patientinnen und Patienten eine Impfung gegen Pneumokokken empfohlen wird und die Impfungen gegen Influenza (=Grippe). Optimal wäre es, die Impfung gegen Pneumokokken vor Beginn der Therapie durchzuführen. Die Grippeimpfung ist nur saisonal verfügbar. Da es sich um einen Totimpfstoff handelt, darf auch in der Zeit der Chemotherapie geimpft werden.
Wir empfehlen ihnen auch die COVID-Impfung, um vor einer Infektion mit schwerem Verlauf geschützt zu sein. Bitte sprechen Sie uns an, um eventuell den optimalen Zeitpunkt für die Impfung zu besprechen.
Laborkontrollen
Um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten, bitten wir Sie, vorab zur Hauspraxis oder gynäkologischen Praxis zu gehen, um die notwendigen Blutwerte für die Therapie abnehmen zu lassen. Bei wöchentlichen Therapien dürfen die Werte nicht älter als 2 Tage sein, bei 3-wöchentlichen Therapien nicht älter als 5 Tage. Bitte lassen Sie die Blutwerte zu uns faxen unter:
Fax: +49 931 201-25631
Sie erhalten von uns einen Therapiepass. Im Therapiepass wird genau angekreuzt, welche Blutwerte wir für Ihre Therapie benötigen. Bitte zeigen Sie deshalb den Therapiepass bei Ihrer gynäkologischen Praxis oder Hauspraxis vor.
Portanlage
In den meisten Fällen empfehlen wir einen Port für die Chemotherapie.
Warum?
Wenn die Chemotherapie über eine Vene am Arm oder an der Hand verabreicht wird, führt das dazu, dass die Vene gereizt wird oder sich entzündet. Auf Dauer können sich die Venen verhärten und es kann schwierig werden, an der entsprechenden Stelle zukünftig Blut abzunehmen oder einen Zugang für eine Infusion zu legen. Außerdem besteht immer die Gefahr, dass es zu einem Paravasat kommt. Paravasat bedeutet, dass die Therapie anstelle in die Vene in das umgebende Gewebe läuft, zum Beispiel, weil die Vene, in der die Nadel für die Infusion liegt, platzt. Ein Paravasat führt meist zu Schmerzen, Rötungen, Reizungen oder Schwellungen am betroffenen Arm. Je nach Schweregrad und Art des Medikaments, welches in das Gewebe gelaufen ist, kann eine Nekrose auftreten. Das bedeutet, dass das Gewebe abstirbt. Durch einen Port kann das Risiko für Komplikationen durch die Infusion deutlich reduziert werden.
Ein Port ist ein kleines Reservoir aus sterilem Material. Er wird in einem kleinen chirurgischen Eingriff unter die Haut eingesetzt, in der Regel unterhalb des Schlüsselbeins oder am Unterarm. Von diesem Reservoir aus besteht über einen Schlauch Verbindung zu einer großen Vene. Der Port wird an den Tagen, an denen Sie zur Therapie kommen, mit einer speziellen Portnadel angestochen. Bevor Sie nach Hause gehen, wird der Port durchgespült und die Nadel wird gezogen. Nach dem Ziehen der Nadel bekommen Sie ein kleines Pflaster. Bitte entfernen Sie dieses zu Hause wieder und lassen es nicht bis zur nächsten Therapie auf Ihrem Port. So kann verhindert werden, dass eine feuchte Kammer entsteht und dadurch bedingt eine Entzündung. Sie können (sofern die kleine Wunde nach dem Legen des Ports gut verheilt ist) problemlos mit dem Port duschen oder baden.
Ein Port kann länger im Körper bleiben. Bitte beachten Sie jedoch, dass er gepflegt werden muss. In Zeiten, in denen keine regelmäßige Therapie über den Port verabreicht wird, muss er etwa alle 3 bis 6 Monate gespült werden. Die Spülung kann bei uns in der Tagesklinik erfolgen. Bitte vereinbaren Sie hierfür jedoch einen Termin.
Transportschein
Wenn Sie eine Chemotherapie erhalten, dürfen Sie an dem Tag der Therapie nicht selber Auto fahren. Durch die Therapie wird die Fahrtüchtigkeit gemindert. In den meisten Fällen übernimmt die Krankenkasse die Kosten für ein Taxi für den Weg zur Klinik und den Heimweg. Sie erhalten von der Station in der Frauenklinik oder der Gynäkologisch-Onkologischen Tagesklinik einen sogenannten Transportschein, den Sie bitte vorab bei Ihrer Krankenkasse genehmigen lassen.
Bitte klären Sie auch mit ihrer Krankenkasse ab, ob diese mit einem bestimmten Taxiunternehmen zusammenarbeitet. Wenn Sie sich privat mit einem Fahrzeug bringen lassen, erhalten Sie in der Regel einen Fahrtkostenzuschuss von der Krankenkasse. Bitte lassen Sie sich hierfür in der Therapieambulanz eine Fahrtenbescheinigung ausstellen. Diese reichen Sie am Ende der Therapie bei der Krankenkasse ein.
Verschlechterung des Allgemeinzustandes
Von Montag bis Freitag erreichen Sie zu den regulären Arbeitszeiten das Team der Gynäkologisch-Onkologischen Tagesklinik unter folgender Telefonnummer:
Telefon: +49 931 201-25601
Außerhalb dieser Zeiten, nachts und am Wochenende, steht Ihnen das Team der Dienstärztinnen und Dienstärzte zur Verfügung. Sie können sich über die Pforte der Frauenklinik mit der Dienstärztin oder dem Dienstarzt verbinden lassen. Sollten Sie persönlich in die Frauenklinik kommen, melden Sie sich bitte ebenfalls an der Pforte. Von hier aus werden Sie zu der Einheit weitergeleitet, die in der Frauenklinik gerade den Notdienst übernimmt (Poliklinik oder eine der Stationen).
Telefon: +49 931 201-25253 (Pforte Frauenklinik)
Zusammenarbeit mit den gynäkologischen und hausärztlichen Praxen
Eine gute Zusammenarbeit mit ihrer Gynäkologin oder ihrem Gynäkologen sowie ihrer hausärztlichen Praxis ist uns wichtig. Gerne stehen wir auch diesen für Fragen zur Verfügung. Bitte beachten Sie jedoch, dass ihre Hauspraxis nicht automatisch die Unterlagen bekommt, da diese in der Regel nur an die Zuweiserin oder den Zuweiser geschickt werden dürfen. Bitte geben Sie Kopien der wichtigen Unterlagen bei der Hauspraxis ab, unter anderem vom Protokoll der Tumorkonferenz. Geben Sie uns Bescheid, falls Unterlagen fehlen sollten, wir stellen Ihnen diese zur Verfügung.
Wenn Sie bei uns eine Chemotherapie erhalten, bekommen Sie von uns einen Therapiepass, der im Rahmen jeder Vorstellung ausgefüllt wird. Hier findet sich auch Platz für die Kommunikation mit den niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten – gerne können Ihre behandelnden Personen hier Fragen an uns oder Anmerkungen notieren.
Ablauf ihrer Therapie in der GOT
In der GOT verabreichen wir alle gängigen Therapien zur Behandlung von Brustkrebs bzw. von gynäkologischen Krebserkrankungen. Hierzu zählen unter anderem:
- Klassische Chemotherapien
- Antikörpertherapie
- Antikörper-Wirkstoff-Konjugate,
- antihormonelle Therapien (= endokrine Therapien),
- Immuntherapien,
- Denosumab oder Bisphosphonate
- weitere zielgerichtete Therapien
Ein Teil der Therapien wird als Infusion verabreicht. Manche Medikamente werden von Ihnen als Tabletten eingenommen oder unter die Haut oder in den Muskel gespritzt.
Die einzelnen Begriffe hören sich kompliziert an. Ihre Therapie wird speziell auf Ihre Tumorerkrankung zugeschnitten. Wir erklären Ihnen genau, was Sie an Therapie erhalten sollen und was sich hinter den einzelnen Begriffen verbirgt.
Notwendige Untersuchungen nach abgeschlossener Therapie
Die notwendige Nachsorge läuft über Ihre niedergelassene Frauenärztin bzw. Ihren Frauenarzt. Die Kollegen werden die Nachsorge mit Ihnen besprechen.
Wenn Sie bei uns eine Therapie erhalten haben, die theoretisch zu Schäden am Herzen führen kann (eine sogenannte kardiotoxische Therapie), ist neben der regulären Nachsorge eine spezielle Überwachung des Herzens empfohlen. Zu den kardiotoxischen Therapien zählen unter anderem die Chemotherapie Epirubicin bei Brustkrebs oder die Antikörpertherapien gegen Her2/neu (zum Beispiel Trastuzumab, Pertuzumab, Trastuzumab Emtansin = TDM1). Wir empfehlen, neben der regulären Nachsorge, folgendes Monitoring zusätzlich:
- EKG und Echokardiographie (= Herzultraschall) nach Therapieabschluss zunächst nach 6, 12 und 24 Monaten,
- danach jährlich bis 5 Jahre nach Abschluss der kardiotoxischen Therapie,
- danach alle 5 Jahre,
- bei Beschwerden zusätzlich, unabhängig von den Empfehlungen
Sollten bei Ihnen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorliegen, sollten mindestens jährlich Kontrollen von Blutdruck, den Blutfettwerten und dem Langzeitzuckerwert HbA1c erfolgen. Ein etwaiger Bluthochdruck sollte gut eingestellt sein. Vermeiden Sie es, zu rauchen. Übergewicht sollte reduziert werden.
Ihr Weg zu uns
Seit September 2023 ist die Gynäkologisch-Onkologsiche Tagesklinik (GOT)nicht mehr in der Frauenklinik selbst, sondern im Nachbargebäude C16. Sie finden uns in der ersten Etage. Wenn Sie mit dem Aufzug in die 1. Etage fahren, sind Sie direkt im Bereich der GOT. Wenn Sie die Treppe hochkommen, gehen Sie im 1. OG bitte nach links in die GOT.
Bitte beachten Sie, dass wir keine medizinischen Anfragen per Mail beantworten dürfen! Bitte klären Sie Ihre medizinischen Fragen bei den Gesprächen vor Ort.
Anmeldung und Terminvereinbarung
Ambulante Chemotherapie
Telefon: +49 931 201-25601
Email: fk_chemo@ ukw.de
Zusatzangebote des Comprehensive Cancer Center (CCC) Mainfranken
Als Patientin oder Patient des Comprehensive Cancer Centers Mainfranken stehen ihnen, bei Bedarf eine ganze Reihe an therapiebegleitenden Angeboten während und nach der Therapie zur Verfügung. Wir informieren Sie ausführlich über die Angebote auf der Website des CCC Mainfranken und über Flyer, die bei uns in der Therapieambulanz ausliegen. Natürlich können Sie uns bei Interesse auch jederzeit gerne ansprechen. Wir vermitteln Sie dann gerne an die richtige Stelle.
Zusatzangebote CCC Mainfranken
Psychoonkologie
Bei psychischen Problemen im Zusammenhang mit der Krebserkrankung steht Ihnen und Ihrer Familie das Team aus Ärzten und Psychologen zur Verfügung.
Komplementäre Onkologie
Unter komplementärer Onkologie versteht man zusätzliche Maßnahmen, neben der schulmedizinischen Standardtherapie. Diese Maßnahmen können helfen, die Lebensqualität zu verbessern und Nebenwirkungen durch die Therapie zu reduzieren. Im Team der GOT arbeiten ärztliche und pflegerische Mitarbeiterinnen mit entsprechenden Zusatzbezeichnungen und Qualifikationen, so dass wir, bei zeitlichen Ressourcen, entsprechende Beratungen durchführen können. Wir beraten allgemein zu Ernährung und Bewegung. Daneben leiten wir Sie zu Wickeln an oder bieten, bei entsprechender Indikation, eine therapiebegleitende Misteltherapie an.
Komplementäre integrative Onkologie
Neben dem Team der GOT gibt es am CCC die komplementäre integrative Onkologie. Hier gibt es eine eigene ärztliche und pflegerische Sprechstunde. Daneben arbeiten in dem Team Kolleginnen und Kollegen der Ernährungsberatung und der Bewegungs- und Sportberatung
Gruppenangebote
Hierzu zählen z.B. die Entspannungsgruppe für Tumorpatienten und Angehörige, Yoga oder Qigong. Informationen zu den aktuellen Angeboten finden Sie auf der Website des CCC Mainfranken.
Weitere Angebote
- Selbsthilfegruppen
- Sozialdienst und Pflegeberatung
- Patientenveranstaltungen