Septische Thorax-Chirurgie

Eine bakterielle Infektion der Lunge wird mit Antibiotika behandelt. Greift die Infektion von der Lunge auf die Brustkorbhöhle über, gelangen die Medikamente aufgrund der fehlenden Durchblutung nicht in ausreichender Konzentration an den Entzündungsherd: Die Infektion schwelt weiter, chronifiziert und droht nach Absetzen der Antibiotika wieder auszubrechen. In solchen Fällen muss der Eiter, Abszess oder Infektionsherd operativ ausgeräumt werden.

Pleuraempyem

Bei einer Rippenfell-Vereiterung, dem Pleuraempyem, kommt es zur Eiteransammlung im Pleuraspalt. Häufigste Ursachen sind Lungenentzündung, Tuberkulose, Tumoren oder Verletzung. Je nach Dauer und Ausprägung des Pleuraempyems unterscheidet man drei Stadien, die auch unterschiedlich therapiert werden:

  • Stadium 1: Der infektiöse Pleuraerguss wird durch eine Punktion oder Thoraxdrainage abgeleitet, der Pleuraspalt gespült und die Antibiotikagabe fortgeführt.
  • Stadium 2: Haben sich die Infektionsherde zu dicken Belägen verfestigt, wird das Pleuraempyem meist mit der videoassistierten Thorakoskopie (VATS) beseitigt und die Pleurablätter werden mechanisch gesäubert. Manchmal wird dabei auch eine teilweise Dekortikation durchgeführt.
  • Stadium 3: Bei Vorliegen eines chronischen Pleuraempyems mit der Ausbildung von festen Membranen oder Schwarten, welche die Lunge einschnüren, wird die Eröffnung des Brustkorbs erforderlich. In der offenen Thorakotomie werden alle erkrankten Anteile der Pleura entfernt, welche die Lunge an ihrer Ausdehnung hindern. Manchmal wird im Anschluss ein sogenanntes Thoraxfenster gesetzt, um eine ausgedehnte Spülung über einen längeren Zeitraum zu gewährleisten. Dabei wird ein Stückchen aus der Rippe entnommen. Nach Sanierung der Infektion wird das Fenster wieder operativ verschlossen.

Im Stadium 2 und 3 wird nach dem Eingriff eine Drainage gelegt.

Tuberkulose und Aspergillom

Ein chirurgischer Eingriff bei Tuberkulose in der Lunge ist selten, aber wird nötig, wenn

  • die Erreger multiresistent sind,
  • die Erkrankung die Hauptstrukturen des Bronchialbaums, die Lymphknoten im Mediastinum oder die Pleura erfasst hat oder
  • tuberkulöse Spätschäden oder Komplikationen aufgetreten sind.

Am häufigsten dabei ist das Aspergillom, eine Schimmelpilzinfektion, die sich in den Kavernen der Tuberkulose festgesetzt und Blutungen auslösen kann. Je nach Ausdehnung und Lage des Erregerherdes kommt die Bronchoskopie, die VATS oder die offene Thorax-Chirurgie zum Einsatz. In einigen stark fortgeschrittenen Fällen wird auch eine Thorakoplastik durchgeführt.

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Prof. Dr. med.
Ivan Aleksic

Sektionsleiter Thoraxchirurgie

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Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und Thorakale Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums | Zentrum Operative Medizin (ZOM) | Oberdürrbacher Straße 6 | Haus A1 | 97080 Würzburg | Deutschland

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