Vaskulitiden

Eine Vaskulitis ist eine Entzündung der Blutgefäße, also der Venen und Arterien im Körper. Sie kann sich in allen Körperregionen manifestieren, die Symptome werden durch die Art und Größe der befallenen Gefäße bestimmt. Durch die richtige Behandlung lässt sich die Erkrankung in den meisten Fällen gut beherrschen. Wir arbeiten interdisziplinär im Rahmen unseres Rheumazentrums und bieten auch die Teilnahme an klinischen Studien an.

Was sind Vaskulitiden?

Vaskulitiden sind eine Reihe von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, bei denen sich das Immunsystem gegen Blutgefäße des Körpers richtet. Dadurch kann es zu Durchblutungsstörungen kommen. Je nachdem, welche Gefäße erkrankt sind, können sehr unterschiedliche Symptome in unterschiedlichen Körperregionen auftreten. Haut, Augen, innere Organe und sogar das Gehirn können in Mitleidenschaft gezogen werden. Häufig sind Lunge oder Nieren betroffen. In fast allen Fällen sind die Entzündungswerte im Blut deutlich erhöht, was die Hausärztin oder der Hausarzt messen kann.

Folgende Krankheitsbilder werden in unserer Klinik behandelt:

  • Granulomatose mit Polyangiitis (M. Wegener)
  • eosinophile Granulomatose mit Polyangiitis (früher: Churg-Strauss-Syndrom)
  • mikroskopische Polyangiitis
  • Panarteriitis nodosa
  • Kryoglobulinämische Vaskulitis
  • kutane leukozytoklastische Angiitis
  • Polymyalgia rheumatica und Riesenzell-Arteriitis
  • Takayasu-Arteriitis 
  • Morbus Behçet
  • Vaskulitiden im Rahmen anderer Autoimmunerkrankungen wie rheumatoider Arthritis oder systemischem Lupus erythematodes

Diagnostik

Vaskulitiden verursachen sehr unterschiedliche Beschwerden und sind insgesamt selten, weswegen die Diagnose oft schwierig ist. Die meisten Patientinnen und Patienten leiden an Allgemeinsymptomen wie Abgeschlagenheit, Fieber, Gewichtsabnahme und haben erhöhte Blutentzündungswerte. Oft ist die Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachrichtungen zur Diagnose notwendig. Wir arbeiten am Universitätsklinikum eng mit allen relevanten Fächern zusammen.

Bei den Kleingefäß-Vaskulitiden gelingt oft der Nachweis besonderer Antikörper, die ANCA (anti-Neutrophile cytoplasmatische Antikörper) genannt werden. ANCA-assoziierte Vaskulitiden befallen die Lunge, die Nieren oder die Haut, können aber letztlich jedes Organ beeinträchtigen.

Sind große Gefäße wie die Aorta betroffen, können meistens keine spezifischen Antikörper im Blut nachgewiesen werden. Die Diagnose beruht dann auf bildgebenden Verfahren wie der Computertomographie. Bei oberflächlichen Gefäßen wie den Schläfenarterien kann eine Ultraschall-Untersuchung oder eine kleine Gewebeprobe hilfreich sein.

Therapie

Die Therapie ist immer langfristig angelegt und teilt sich in eine Anfangsphase und eine Erhaltungsphase auf. Es stehen unterschiedliche Medikamente zur Verfügung, die der Entzündung entgegenwirken. Neben Kortison kommen weitere Medikamente zum Einsatz, die in das Immunsystem eingreifen, darunter neuerdings auch sogenannte Biologika. Für einige Krankheitsbilder können wir die Behandlung im Rahmen klinischer Studien anbieten.

Weiterführende Informationen zur Krankheit finden Sie auch bei der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie, bei der Deutschen Rheuma-Liga und auf den Seiten unseres Rheumazentrums.

Ansprechpersonen

Portraitfoto von PD Dr. med. Marc Schmalzing

PD Dr. med.
Marc Schmalzing

Leiter des Schwerpunkts Rheumatologie / Klinische Immunologie

+49 931 201-40100

PD Dr. med.
Michael Gernert

Stellvertretender Leiter des Schwerpunktes Rheumatologie / Klinische Immunologie

+49 931 201-40100

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Universitätsklinikum Würzburg | Medizinische Klinik und Poliklinik II | Schwerpunkt Rheumatologie / Klinische Immunologie | Zentrum Innere Medizin (ZIM) | Oberdürrbacher Straße 6 | Haus A3 | 97080 Würzburg | Deutschland

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