Lebererkrankungen mit Gallenstau

Im Rahmen des Leberzentrums behandeln wir alle Erkrankungen, die mit einem Gallenstau einhergehen, sogenannte cholestatische Erkrankungen. Ein spezieller Fokus liegt auf der Betreuung von Patientinnen und Patienten mit primär biliärer Cholangitis (PBC) und primär skerosierender Cholangitis (PSC).

Was ist ein Gallenstau?

Die Galle wird in der Leber gebildet, in der Gallenblase gesammelt und über den Gallengang in den Zwölffingerdarm abgeleitet. Ist dieser Ablauf gestört, spricht man von einem Gallenstau oder auch von einer Cholestase. Typisches Zeichen dafür ist die Gelbfärbung von Augen und Haut, die sogenannte Gelbsucht (Ikterus).

Wodurch wird ein Gallenstau verursacht?

Ein Gallenstau kann viele verschiedene Ursachen haben. Man unterscheidet zwischen Gallenstau außerhalb und innerhalb der Leber. Bei Stauung außerhalb der Leber ist der Abfluss der Galle mechanisch behindert – etwa durch einen Gallenstein, seltener auch durch Tumoren, Zysten oder Verengungen. Bei einem Gallenstau innerhalb der Leber liegt das Problem meist in einem Funktionsverlust der Leberzellen, zum Beispiel aufgrund von Medikamentenreaktionen, bakteriellen Infekten, schweren allgemeinen Erkrankungen oder einer Hepatitis.

Primär biliäre Cholangitis (PBC)

Die primär biliäre Cholangitis (PBC) ist eine chronisch fortschreitende Lebererkrankung, die meist Frauen in der zweiten Lebenshälfte betrifft. Vermutlich handelt es sich um eine Autoimmunkrankheit. Im Verlauf werden die mikroskopisch kleinen Gallengängchen innerhalb der Leber zerstört, wodurch es zu einem Gallenstau kommt. Im Endstadium entwickelt sich eine Leberzirrhose.

Primär sklerosierende Cholangitis (PSC)

Die primär sklerosierende Cholangitis (PSC) befällt die großen Gallengänge inner- und außerhalb der Leber. Dadurch kommt es zu teils ausgeprägten Engstellen mit Rückstau der Galle, und auch hier kann sich im fortgeschrittenen Stadium eine Leberzirrhose entwickeln. Typischerweise sind Männer in jüngeren Jahren betroffen, oft leiden diese zusätzlich an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung. Eine gefürchtete Komplikation ist das Auftreten eines Gallengangskarzinoms (Cholangiokarzinom).

Nicht selten kommt es zu Überlappungen der beiden Erkrankungen, sogenannten Overlap-Syndromen.

Wie sieht die Behandlung aus?

Zur Therapie cholestatischer Lebererkrankungen wie der primär biliären Zirrhose (PBC) und der primär sklerosierenden Cholangitis (PSC) wird vor allem das Medikament Ursodesoxycholsäure (UDCA) eingesetzt, eine entzündungshemmende natürliche Gallensäure. Bei Engstellen der großen Gallengänge kann ergänzend eine endoskopische Aufdehnung (Dilatation) oder eine operative Erweiterung erfolgen. Im Spätstadium kann eine Lebertransplantation angezeigt sein.

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