Ablauf einer allogenen Stammzell-Transplantation

In den meisten Fällen werden bei einer Stammzell-Transplantation Spender-Stammzellen transplantiert. Hier erfahren Sie, was bei einer solchen allogenen Stammzell-Transplantation auf Sie zukommt – von der Spendersuche bis zur Nachsorge.

Spendersuche

Als Spender für eine allogene Transplantation kommen vor allem leibliche Geschwister oder alternativ andere Familienmitglieder infrage. Findet man in der Familie keinen geeigneten Spender, versuchen wir über eine internationale Spendersuche eine nichtverwandte Person zu finden. Deren Immunsystem – entscheidend sind hier die sogenannten HLA-Merkmale – muss möglichst gut mit dem der Patientin oder des Patienten übereinstimmen.
Familienspender können in unserem Institut für klinische Transfusionsmedizin und Hämotherapie spenden. Die Stammzellen können entweder direkt aus dem Knochenmark oder dem Venenblut gewonnen werden. In unserem zentrumseigenen Stammzell-Labor werden die Zellen dann verarbeitet und bei Bedarf kryokonserviert.

Ambulante Vorbereitung

Neben der Suche nach einem passenden Spender steht vor der Transplantation auch der Gesundheitszustand der Patientin oder des Patienten auf dem Prüfstand. Damit die Transplantation so komplikationslos wie möglich verlaufen kann, müssen die Organe – vor allem Herz, Lungen, Leber, Niere und Darm – gründlich untersucht werden. Zusätzlich ist eine zahnärztliche sowie eine frauenärztliche beziehungsweise urologische Untersuchung notwendig, um eventuell schon bestehende Entzündungsherde vorab zu erkennen und rechtzeitig behandeln zu können. Natürlich wird auch ein eventueller zukünftiger Kinderwunsch berücksichtigt. Mehr zu den Behandlungsmöglichkeiten erfahren Sie auf den Seiten des Kinderwunschzentrums der Frauenklinik.

Konditionierung und Transplantation

Die eigentliche Transplantation findet auf unserer Station M52 statt. Bevor die Stammzellen übertragen werden können, wird die sogenannte Konditionierungs-Therapie verabreicht. Diese besteht aus Chemotherapie, Strahlentherapie und Antikörpertherapie. Das Behandlungs-Schema richtet sich nach der Grunderkrankung, der Art des Transplantats und dem allgemeinen Gesundheitszustand.
Die Konditionierung führt dazu, dass die erkrankten Stammzellen zerstört werden und das körpereigene Immunsystem ausgeschaltet wird. Während der Konditionierungs-Therapie ist ein Infektionsschutz besonders wichtig. Deshalb werden die Patientinnen und Patienten schutzisoliert: Das heißt, dass jeder, der das Patientenzimmer betritt, einen Mundschutz tragen und die Hände desinfizieren muss. Die Station ist mit HEPA-Filtern ausgestattet, um die Luft keimarm zu halten.
Unmittelbar nach der Konditionierungs-Therapie werden die neuen Stammzellen in Form einer Transfusion verabreicht.

Nachsorge

Ab dem Zeitpunkt der Entlassung übernimmt unsere KMT-Ambulanz die ambulante Nachsorge. Dabei werden Blut, Haut und Schleimhäute untersucht, Temperatur, Gewicht und Allgemeinzustand erfasst und natürlich die Funktionsfähigkeit des Transplantats kontrolliert.
In welchen Abständen die Nachsorgetermine stattfinden müssen, richtet sich in erster Linie nach dem Gesundheitszustand. Die Regel ist zu Beginn meist ein wöchentlicher Rhythmus, später dann zweiwöchentlich. Nach einem halben Jahr vergrößern sich die Untersuchungsabstände auf etwa vier Wochen und nach einem Jahr auf drei Monate. Nach zwei Jahren finden die Nachuntersuchungen halbjährlich statt und fünf Jahre nach Transplantation nur noch einmal im Jahr.
Wir versuchen stets, die ambulante Behandlung auch wohnortnah zu ermöglichen, und legen daher großen Wert auf eine enge Zusammenarbeit mit anderen Kliniken sowie mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten.

Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten

Öffnungszeiten

Sprechzeiten
Montag bis Donnerstag
08:00 Uhr bis 15:00 Uhr

Freitag
08:00 Uhr bis 13:00 Uhr

Telefon

Terminvereinbarung über das Sekretariat der KMT-Ambulanz
Lubov Darst
Telefon: +49 931 201-40141

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Terminvereinbarung
kmt-anfrage(at)ukw.de


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