Wie die Ergebnisse der im Journal Science Translational Medicine publizierten Studie zeigen, konnten nasale Knorpeltransplantate, die zwei Wochen in vitro kultiviert wurden, nach zwei Jahren im Patienten ein signifikant besseres klinisches Resultat erzielen als solche, die nur zwei Tage kultiviert wurden.
Die positive Auswirkung der längeren in vitro Reifung des Knorpels auf die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten wurde besonders im zweiten Jahr nach dem Eingriff deutlich. Dies ist insofern bedeutsam, da in gängigen Therapieansätzen in vitro gezüchtete (Vorläufer-) Zellen, nicht aber im Labor gereiftes Gewebe implantiert wird. Beide Produkte, N-CAM mit zwei Tagen Kultivierungszeit und N-TEC mit 14-tägiger Kulturzeit, wurden sowohl in den GMP-Laboren des Universitätsklinikums Würzburg und Basel hergestellt und in fünf europäischen Zentren randomisiert (davon in Deutschland: König-Ludwig-Haus in Würzburg und Uniklinikum Freiburg). Das Knorpelimplantat mit längerer Reifungsdauer findet derzeit Anwendung im EU-Projekt ENCANTO (UKW-Pressemitteilung vom 09.02.2024), welches von der Gruppe „Implants & GMP“ um PD Dr. Oliver Pullig, Dr. Sarah Nietzer, Sebastian Häusner, Mona Rosengarth, Eva-Maria Kaindl und Eva Baumann in den GMP-Laboren des UKW hergestellt wird.
Marcus Mumme et al., Clinical relevance of engineered cartilage maturation in a randomized multicenter trial for articular cartilage repair.Sci. Transl. Med.17,eads0848(2025).DOI:10.1126/scitranslmed.ads0848