In einem ersten Schritt der Optimierung von CD56-gerichteten ADCs hat die an der Hautklinik forschende Arbeitsgruppe von David Schrama und Roland Houben, die sich seit vielen Jahren mit dem Merkelzellkarzinom beschäftigt, zusammen mit französischen Kollegen einen spezifischen Biokonjugierungsprozess angewandt, um ein ADC zu generieren (Adcitmer), welches überwiegend eine gleichbleibende Medikament- (das Spindelzellengift Monomethyl-Auristatin E) zu Antikörper-Ratio (DAR = 4) besitzt. Nachdem früher entwickelte CD56-spezifische ADCs eine hämatologische Zytotoxizität als therapeutische Limitation gezeigt haben, wurde in der aktuellen Arbeit der Effekt der Deglykosylierung von Adcitmer untersucht. Dabei konnte gezeigt werden, dass die Deglykosylierung durch die verringerte Bindung an FcgR die Interaktion mit Immunzellen unterbindet, die Zytotoxizität gegen Zelllinien des Merkelzellkarzinoms in vitro jedoch erhalten blieb und im präklinischen Modell sogar verstärkt wurde.
Die Studie legt nahe, dass deglykosyliertes Adcitmer als neues Therapiekonzept für Patienten mit fortgeschrittenem Merkelzellkarzinom oder anderen CD56-positiven Tumoren in Betracht kommen könnte.
Drouin A, Durand L, Esnault C, Gaboriaud P, Leblond V, Karim S, Fouché M, Dhommée C, Baltus CB, Boursin F, Aubrey N, Houben R, Schrama D, Guyétant S, Desgranges A, Viaud-Massuard MC, Gouilleux-Gruart V, Samimi M, Kervarrec T, Touzé A. Optimization of Adcitmer, a Monomethyl-Auristatin E bearing antibody-drug conjugate for the treatment of CD56-expressing cancers. J Immunother Cancer. 2025 Mar 13;13(3):e010897. doi: 10.1136/jitc-2024-010897. PMID: 40086820; PMCID: PMC11907074.