Um diese Schmerzen, mögliche Ursachen und Risikofaktoren besser zu verstehen hat ein Team des ZIS Krankenkassendaten von über 11000 Patientinnen und Patienten analysiert. Auch führten sie detaillierte Untersuchungen bei Betroffenen durch: Quantitative sensorische Testung, Blutanalysen, Hautproben und MRT-Scans der Spinalganglien des Rückenmarks.
Bei gut zehn Prozent der Versicherten konnten Hinweise auf (CPIP) gefunden werden (1/1 + 0/1), wobei der gleiche Prozentsatz von präoperativ bestehenden Leistenschmerzen durch die Operation befreit wurden (Pain 1/0) und ebenfalls beinahe eine von zehn Personen Indizien für neue Schmerzen nach der Bruchoperation (Pain 0/1) hatte. Beinahe fünf Prozent behielten ihre präoperativen Schmerzen auch nach der Operation (Pain 1/1). Diese Gruppe hatte den größten Anteil der in Anspruch genommenen Therapien (Schmerzmedikamente, stationäre und ambulante Schmerzbehandlung, Physio- und Ergotherapie) sowie psychischen Begleiterkrankungen. Der Großteil der Patientinnen und Patienten hatte weder vor, noch nach der Operation Schmerzen (Pain 0/0).
CPIP-Patientinnen und -Patienten zeigten eine Verkleinerung der Spinalganglien, veränderte Blutfette (ApoA1) sowie erhöhte Entzündungs- und Nervenwachstumsmarker (CCL2, BDNF). Durch diese neuartige Kombination aus bildgebenden Verfahren und Blutwerten hofft das Team, CPIP besser verstehen und diagnostizieren zu können.
Herrmann E, Schindehütte M, Kindl G, Reinhold AK, Aulbach F, Rose N, Dreiling J, Schwarzkopf D, Meir M, Jin Y, Teichmüller K, Widder A, Blum R, Sawalma A, Cebulla N, Sendtner M, Meissner W, Brack A, Pham M, Sommer C, Schlegel N, Rittner HL. Chronic postsurgical inguinal pain: incidence and diagnostic biomarkers from a large German national claims database. Br J Anaesth. 2025 Feb 4:S0007-0912(25)00009-1. doi: 10.1016/j.bja.2024.11.048. Epub ahead of print. PMID: 39909798.