Leberresektion (Teilentfernung der Leber)

Eine Teilentfernung der Leber, auch Leberresektion genannt, ist ein operativer Eingriff, bei dem ein Teil der Leber entfernt wird. Dies kann aus verschiedenen Gründen notwendig sein, zum Beispiel zur Behandlung von Lebertumoren.

Die Leber ist ein einzigartiges Organ, da sie die Fähigkeit hat, sich selbst zu regenerieren. Das bedeutet, dass nach der Entfernung eines Teils der Leber das verbleibende Gewebe wachsen und die Funktionen des fehlenden Teils übernehmen kann. Dies ist das grundlegende Prinzip hinter der Methode der Leberresektion.

Indikationen zur Leberresektion

Leberresektionen werden bei verschiedenen Krankheitsbildern durchgeführt, unter anderem:

  • Gutartige Neubildungen der Leber (Adenome, Hämangiome, fokal-noduläre Hyperplasien, Zysten)
  • Bösartige Neubildungen der Leber (hepatozelluläres Karzinom, cholangiozelluläres Karzinom)
  • Lebermetastasen anderer Tumoren (kolorektales Karzinom, neuroendokrines Karzinom, Mammakarzinom und andere)

Operationstechniken bei der Leberresektion

Grundsätzlich stehen für die operative Therapie von Lebertumoren folgende Operationstechniken zur Verfügung:

  • Atypische Leberresektion: Hierbei wird der Tumor zum Beispiel mit einem keilförmigen Stück der Leber entfernt (Keil-Resektion). Dabei geht wenig gesundes Lebergewebe verloren.
  • Segmentresektion: Hierbei werden einzelne Segmente der Leber entfernt.
  • Erweiterte Resektionen: Hierbei wird ein größerer Teil der Leber entfernt. Zum Beispiel spricht man bei der Entfernung dreier Segmente von einer Trisektorektomie und bei der Entfernung einer Leberhälfte von einer Hemihepatektomie.

 

Abschätzung der Leberfunktion

Vor einer erweiterten Leberresektion ist es wichtig zu prüfen, wie gut die Leber funktioniert. Durch entsprechende Tests lässt sich abschätzen, ob der verbleibende Teil der Leber nach der Operation noch eine ausreichende Funktion hat. Dafür werden Bluttests sowie spezielle Leberfunktionstests durchgeführt.
Am Universitätsklinikum Würzburg wird zur Abschätzung der Leberfunktion häufig ein Test namens LiMAx durchgeführt. Dabei wird die Substanz C-Methacetin in der Ausatemluft gemessen, was wiederum Rückschlüsse auf die Leberleistung zulässt.

Vorbereitung der Leber auf eine Leberresektion (Präkonditionierung)

Wenn ein großer Teil der Leber entfernt werden muss, gibt es Methoden, um den verbleibenden Teil der Leber zum Wachsen bringen. Dies erreicht man, indem man die Blutzufuhr zu dem Teil der Leber stoppt, der später entfernt werden soll. Dies kann entweder im Rahmen eines interventionellen Eingriffs geschehen, bei dem die betreffenden Blutgefäße blockiert werden, oder durch das Abbinden der Blutgefäße während einer Operation. Dadurch wird der weiterhin normal durchblutete Teil der Leber zum Wachsen angeregt. Nach der Entfernung des kranken Teils kann er die Funktion der Leber übernehmen. Bis die verbleibende Leber ausreichend gewachsen ist, dauert es normalerweise zwischen drei und sechs Wochen.

In-situ-Split-Methode

Besonders effektiv ist eine Methode, die sich In-situ-Split nennt: Dabei wird im ersten Eingriff bereits das Lebergewebe zwischen rechtem und linkem Leberlappen durchtrennt. Bei diesem Verfahren kann man bereits ab dem zehnten Tag einen deutlichen Wachstumseffekt beobachten.

Kontakt, Öffnungszeiten, Sprechzeiten

Chirurgische Lebersprechstunde

Anmeldung zur operativen Therapie

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Martina Breunig
Evgenia Knjazev
Sina Reith

Tel: +49 931 201-36663
transplantationsambulanz@ ukw.de

Internistische Lebersprechstunde

Diagnostik und Therapie von chronischen Lebererkrankungen

Karin Miebach

Tel: +49 931 201-40170
Fax: +49 931 201-640170

 

 


Anschrift

Leberzentrum des Universitätsklinikums | Oberdürrbacher Straße 6 | 97080 Würzburg | Deutschland

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