Elastographie (Fibroscan) und Leberbiopsie

Die Elastographie der Leber ist ein schmerz- und nebenwirkungsfreies Verfahren, um den Grad einer Leberfibrose oder eine Leberzirrhose festzustellen. Vor allem zur präzisen Diagnostik früher Leberveränderungen kann jedoch auch eine Leberbiopsie sinnvoll sein.

Was ist eine Leberfibrose?

Bei einer Leberfibrose wird durch Umbauvorgänge gesundes Lebergewebe nach und nach durch minderwertiges Bindegewebe ersetzt. Diese Vernarbung kann am einfachsten im Anfangsstadium rückgängig gemacht werden. Zu den Ursachen zählen vor allem chronische Virushepatitis und Fettleber. Wird die Grunderkrankung nicht behandelt, entwickelt sich aus einer Leberfibrose irgendwann eine Leberzirrhose.

Warum ist eine möglichst frühe Fibrosediagnostik sinnvoll?

Mit fortgeschrittener Fibrose der Leber beziehungsweise bei einer Leberzirrhose kann es zu bedrohlichen Komplikationen kommen. An Speiseröhre und Magen können sich Krampfadern bilden, bei deren Einreißen es zu heftigen Blutungen kommt. Weitere Folgeerscheinungen sind Wasseransammlungen im Bauch- oder Brustraum (Aszites, Hydrothorax). Auch Leberkrebs kann sich auf dem Boden einer Leberfibrose oder Leberzirrhose entwickeln. 

Je früher eine Vernarbung der Leber festgestellt und behandelt wird, desto besser lassen sich solche Komplikationen vermeiden. Zum Teil kann sich die Leberfibrose unter einer effektiven Therapie auch zurückbilden. Für die Fibrosediagnostik stehen zwei unterschiedliche Methoden zur Verfügung: die nicht-invasive Steifigkeitsmessung der Leber (Elastographie mittels Fibroscan- oder ARFI-Technologie) und die Leberpunktion zur Gewinnung einer Gewebeprobe. Beide Untersuchungen haben Vor- und Nachteile. 

Elastographie oder Leberbiopsie?

Die transiente Elastographie der Leber, nach der am weitest verbreiteten Methode oft auch Fibroscan genannt, ist ein nicht-invasives und damit risikofreies Verfahren zur Beurteilung des Fibrosegrades. Dieses Gerät, das ursprünglich zur Bestimmung des Reifegrades von französischem Käse entwickelt wurde, misst den Vernarbungsgrad in der Leber bei chronischen Lebererkrankungen anhand der Lebersteifigkeit. Je höher der Anteil an Bindegewebe, desto steifer ist die Leber. Das System besteht aus einem Ultraschallkopf kombiniert mit einem Vibrationsmodul, durch das eine Welle in der Leber induziert wird. Deren Ausbreitungsgeschwindigkeit wird mittels Ultraschallkopf als Maß für die Steifigkeit der Leber gemessen. Eine verwandte Technologie ist das in manche Ultraschallgeräte integrierte ARFI, das ebenfalls die Lebersteifigkeit misst.

Die Untersuchung läuft wie eine Ultraschall-Untersuchung ab und ist schmerz- und komplikationsfrei. Sie ermöglicht eine gute Abschätzung des Ausmaßes der Leberfibrose und zumeist einen weitgehenden Ausschluss einer Zirrhose.

Ein Nachteil der Untersuchung ist, dass Veränderungen in der Frühphase, in der eine Behandlung besonders aussichtsreich ist, nicht sicher erfasst werden. Die Methode wird daher vor allem zur Erstdiagnostik vor einer späteren Leberbiopsie eingesetzt, vor allem aber auch zur regelmäßigen Verlaufskontrolle einer chronischen Lebererkrankung. Die großen Vorteile der Elastographie gegenüber der Biopsie sind ihre komplette Schmerzfreiheit, ihre beliebige Wiederholbarkeit und das größere Volumen des untersuchten Leberanteils. Im Fibroscan wird hundertmal so viel Lebergewebe untersucht wie in der Biopsie.

Welche Methode ist die beste für mich?

Ihre behandelnde Ärztin oder Ihr behandelnder Arzt wird das sinnvollste Vorgehen im individuellen Fall persönlich mit Ihnen besprechen und weiterführende Fragen gerne beantworten.

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