Ernährung bei Leber- und Gallenerkrankungen

Erkrankungen der Leber und der Galle erfordern eine individualisierte Umstellung der Ernährung. Worauf es bei den einzelnen Krankheiten ankommt, erfahren Sie hier.

Akute und chronische Leber- und Gallenerkrankungen

Wir raten zu einer vollwertigen Ernährung im Sinne einer leichten Vollkost mit fünf bis sechs kleinen Mahlzeiten unter Berücksichtigung von Unverträglichkeiten. Eine „Leberschonkost“ wird heute nicht mehr empfohlen.

Auf leberschädigende Substanzen, insbesondere Alkohol, muss selbstverständlich bei jeder akuten oder chronischen Lebererkrankung verzichtet werden.

Kaffee scheint bei chronischen Lebererkrankungen dagegen eher einen schützenden Effekt zu haben. Studien zeigen, dass das Risiko für eine höhergradige Fibrose bei regelmäßigem Genuss von mindestens drei Tassen Kaffee pro Tag sogar reduziert ist.

Nicht-alkoholische Fettlebererkrankung

Die weiterführenden Ernährungsempfehlungen bei nicht-alkoholischer Fettlebererkrankung richten sich, solange keine Zirrhose besteht, nach der Grunderkrankung (zum Beispiel Adipositas oder Diabetes mellitus). Generell wird eine mediterrane Diät zusammen mit einer generellen Lebensstilumstellung empfohlen.

Leberzirrhose

Patientinnen und Patienten mit Leberzirrhose nehmen häufig zu wenig Kalorien und zu wenig Eiweiß zu sich. Eine Unter- oder Mangelernährung führt zum Muskelschwund, einer sogenannten Sarkopenie, und begünstigt wiederum das Auftreten von Komplikationen. Für die Prognose ist es von entscheidender Bedeutung, dass diese Mangelernährung erkannt und die Energie- und Eiweißzufuhr erhöht wird. Nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährungsmedizin (DGEM) sollten Patientinnen und Patienten mit Leberzirrhose eine Gesamtkalorienzufuhr von 35 bis 40 Kilokalorien pro Kilogramm Körpergewicht und eine Eiweißzufuhr von 1,2 bis 1,5 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht am Tag erhalten.

Kommt es bei fortgeschrittener Leberzirrhose zu Anzeichen einer hepatischen Enzephalopathie, muss die Eiweißzufuhr jedoch abhängig vom Schweregrad durch spezielle proteinarme Nahrungsmittel kurzfristig reduziert werden.

Bei Leberzirrhose kommt es, vor allem wenn eine Alkoholkrankheit vorliegt, auch häufig zu einem Mangel an Vitaminen wie Vitamin C und B und Spurenelementen wie Zink oder Selen. In diesem Fall sollten diese durch Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden. Bei Lebererkrankungen mit Gallenstau und bei 40 Prozent der Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittener Zirrhose kommt es außerdem zu einem Mangel an den fettlöslichen Vitaminen A, E, D und K. Dieser muss ebenfalls ausgeglichen werden.

Hilfreiche Hinweise zur Ernährung bei chronischen Lebererkrankungen finden sich auch auf den Seiten der Deutschen Leberstiftung.

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