Aktuelle Meldungen

Bioprinting von Organen: Wissenschaft oder Fiktion?

Wie realistisch ist das Drucken funktionsfähiger Organe – und wie weit ist die Forschung tatsächlich? Diese Fragen hat ein Team von Studierenden des SFB TRR225 „Biofab“ aufgegriffen und in einer Publikation beleuchtet, die speziell von Studierenden für Studierende konzipiert wurde.

Die Autorinnen und Autoren der Studie "Bioprinting Organs" stehen in zwei Reihen vor Roll-Ups des SFB TRR225 "Biofab"
Forschende von morgen: Das Studierendenteam hinter der Publikation zum Organ-Bioprinting.

Zu den Autorinnen und Autoren gehören auch Nicoletta Murenu und Mateo Andrade Mier vom Institut für Klinische Neurobiologie des UKW. Unterstützt wurden sie dabei von den Principal Investigators Natascha Schäfer, Gregor Lang und Silvia Budday.

Der Beitrag bietet einen kompakten Einstieg in die Grundlagen und aktuellen Entwicklungen des Organ-Bioprintings: Er erläutert Bio-Tinten, Vernetzungstechniken, Druckmethoden und jene Reifungsprozesse, die nötig sind, um ausgedruckte Zellstrukturen in funktionale Gewebe zu überführen. Zudem stellt er jüngste Fortschritte beim Drucken spezifischer Gewebe vor – sowohl für die Forschung als auch im Hinblick auf implantierbare Transplantate.

Allgemeiner Optimus in der Bevölkerung

Besonderes Augenmerk legten die Studierenden auf die öffentliche Wahrnehmung der Technologie. Eine von ihnen durchgeführte Umfrage unter Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen zeigt ein positives Stimmungsbild: Die Mehrheit blickt optimistisch auf die Zukunft des Organ-Bioprintings und seine potenzielle Rolle in Medizin und anderen Bereichen.

Gleichzeitig macht der Beitrag deutlich, dass die technologieübergreifende Verzahnung von Ingenieurwissenschaften, Biomaterialforschung, Zellbiologie, Physik und Medizin weiterhin große Herausforderungen birgt. Laufende Forschungsarbeiten adressieren diese Komplexität jedoch mit hoher Dynamik.

Das Fazit der Studierenden fällt dennoch zuversichtlich aus: Das Bioprinting könnte nicht nur zu weniger Tierversuchen und effizienterer Wirkstoffentwicklung beitragen, sondern langfristig auch personalisierte Therapien erleichtern und den Mangel an Spenderorganen abmildern.

Die Publikation ist in Advanced Healthcare Materials erschienen:
https://advanced.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/adhm.202502103

Die Autorinnen und Autoren der Studie "Bioprinting Organs" stehen in zwei Reihen vor Roll-Ups des SFB TRR225 "Biofab"
Forschende von morgen: Das Studierendenteam hinter der Publikation zum Organ-Bioprinting.

DFG verlängert Förderung für SFB TRR225 „Biofab“ – Würzburger Neurobiologie beteiligt

Der Sonderforschungsbereich/Transregio 225 „From the Fundamentals of Biofabrication towards Functional Tissue Models (Biofab)” mit Beteiligung der Universität Würzburg wird für weitere drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Der Forschungsverbund hat in den ersten Förderperioden bedeutende Ergebnisse erzielt und startet nun in seine dritte Phase (2026–2029) mit einer bewilligten Fördersumme von voraussichtlich rund 14 Millionen Euro.

PD Dr. Dr. Natascha Schäfer (links) ist Mitverantwortliche des Projekts „Bio-printed fiber-reinforced spinal cord tissue models for studying neurodegenerative diseases“. Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung fortschrittlicher 3D-Modelle von Rückenmarksgewebe zur besseren Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen.

Der SFB TRR225 wird gemeinsam von den Universitäten Würzburg (Sprecheruniversität), Bayreuth und Erlangen-Nürnberg getragen. Sprecher des Verbunds ist Prof. Dr. Jürgen Groll, Leiter des Lehrstuhls für Funktionswerkstoffe der Medizin und der Zahnheilkunde am Universitätsklinikum Würzburg.

Im Zentrum der Arbeiten stehen automatisierte 3D-Druck- und Biofabrikationsverfahren, mit denen lebende Zellen und Biomaterialien zu funktionsfähigen Gewebekonstrukten verarbeitet werden können. Diese biofabrizierten Modelle ähneln menschlichem Gewebe, reifen funktional aus und bieten neue Perspektiven – von der Reduktion von Tierversuchen über innovative Ansätze in der Pharma- und Krebsforschung bis hin zu langfristigen Anwendungen in der regenerativen Medizin. 

Seit seiner Gründung im Jahr 2018 hat der Verbund bedeutende wissenschaftliche Erfolge erzielt: Mehr als 360 Publikationen, dreizehn Patentanmeldungen sowie ein erfolgreich wachsendes Spin-off belegen die wissenschaftliche und technologische Relevanz des Projekts. 

In der kommenden Förderperiode liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Optimierung der Reifung biofabrizierter Gewebemodelle, insbesondere von Modellen des zentralen Nervensystems sowie Anwendungen in der Infektionsforschung. 

Würzburger Beiträge im SFB TRR225

Aus der Klinischen Neurobiologie sind zwei Projekte im Verbund vertreten:

Prof. Dr. Carmen Villmann ist an der Leitung des Projekt „Ultraweak hydrogels for molecular and biological functional analyses of cell-matrix and cell-cell 3D networks in neuronal cell culture systems“ (C05) beteiligt. In diesem Verbundteil werden ultra-weiche Hydrogele und 3D-Co-Kultursysteme genutzt, um Zell-Zell- und Zell-Matrix-Interaktionen zwischen neuronalen Zellen und Tumorzellen zu untersuchen, einschließlich ihrer biomechanischen Wechselwirkungen und ihrer Rolle bei Tumorprogression.
Project C05 - SFB TRR 225 biofab

PD Dr. Dr. Natascha Schäfer ist Mitverantwortliche des Projekts „Bio-printed fiber-reinforced spinal cord tissue models for studying neurodegenerative diseases“ (B10). Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung fortschrittlicher 3D-gedruckter Rückenmarks-Gewebemodelle, die mit fibrillären Strukturen angereichert sind. Diese sollen die weiche, anisotrope Umgebung des Rückenmarks nachbilden und neuronales Wachstum, Netzwerkbildung und krankheitsrelevante Mechanismen besser erforschen helfen – weit über das hinaus, was mit klassischen 2D-Systemen möglich ist. 
Project B10 - SFB TRR 225 biofab

Beide Projekte leisten einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung neuronaler 3D-Zellmodelle und stärken die neurobiologische Forschung im Gesamtverbund.

PD Dr. Dr. Natascha Schäfer (links) ist Mitverantwortliche des Projekts „Bio-printed fiber-reinforced spinal cord tissue models for studying neurodegenerative diseases“. Ziel dieses Projekts ist die Entwicklung fortschrittlicher 3D-Modelle von Rückenmarksgewebe zur besseren Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen.

Komplexe Modelle für komplexe Erkrankungen: 3D-gedruckte Synapsen eröffnen neue Wege zum Verständnis kindlicher Störungen des Nervensystems

Rund 16.000 Kilometer trennen das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) und die University of the Sunshine Coast (UniSC) im australischen Queensland – in der Forschung sind sie sich jedoch ganz nah.

Auf dem Bild sind zwei Personen zu sehen, die in der Hand eine Karte halten auf denen verschiedene rote Punkte zu sehen sind. Über der Karte steht Bavaria-Queensland Research Alliance. Im Hintergrunde hängen zwei Bilder an der Wand.
Zwischen Würzburg und Queensland entstehen neuartige, tierversuchsfreie Modelle zum Verständnis neuronaler Kommunikation: PD Dr. Natascha Schäfer, Institut für Klinische Neurobiologie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) und Prof. Robert Harvey, University of the Sunshine Coast (UniSC), arbeiten gemeinsam an 3D-gedruckten Synapsen. Ihre Forschung soll helfen, die Ursachen neurologischer Erkrankungen im Kindesalter besser zu verstehen. Foto: Anna-Lena Wießler

Würzburg. PD Dr. Natascha Schäfer vom Institut für Klinische Neurobiologie am UKW und ihr australischer Kollege Prof. Robert Harvey erhalten im Rahmen der Bayern-Queensland-Forschungsallianz eine staatliche Förderung in Höhe von 70.000 Euro über zwei Jahre. Ergänzt wird diese Förderung durch substanzielle Sachleistungen privater Partner: Die Firma PELOBiotech stellt Humane Zellkulturen, spezielle Zellkulturmedien und Medienentwicklungslösungen im Verlauf des Projekts im Wert von über 50.000 Euro zur Verfügung, während RevoBITs moderne Biodruck-Technologie und technische Infrastruktur im Umfang von über 180.000 Euro einbringt. Mit dem sogenannten Development Grant entwickeln die Forschenden gemeinsam eine innovative, tierversuchsfreie Methode zum Verständnis neurologischer Erkrankungen weiter.

„Um menschliche Erkrankungen wirklich zu verstehen, benötigen wir menschliche Zellmodelle“, betont die Molekularmedizinerin Natascha Schäfer. „Unser Ziel ist es, die Erforschung des Nervensystems auf ein neues Niveau zu heben – ohne auf tierisches Gewebe angewiesen zu sein.“

Schäfer und Harvey haben in den vergangenen Jahren bereits Pionierarbeit auf dem Gebiet künstlicher Synapsen geleistet. In Zellkulturen gelang es ihnen, die Anschaltung neuronaler Rezeptoren und ihrer Partnerproteine präzise zu steuern. Dieses System ermöglichte wichtige Einblicke in die molekularen Mechanismen der Signalübertragung im Nervensystem.
„Unsere bisherigen Modelle sind jedoch noch auf tierisches Gewebe angewiesen. Gleichzeitig beruhen sie auf klassischen zweidimensionalen Zellkulturen, bei denen das Wachstum in der Petrischale nur auf einer flachen Oberfläche stattfindet“, erklärt Schäfer. „Eine solche 2D-Umgebung bildet jedoch nicht die dreidimensionale Organisation nach, in der Nervenzellen im Gehirn oder Rückenmark miteinander vernetzt sind. In der Realität bilden sie ein hochdynamisches, räumliches Netzwerk – und genau das wollen wir im Labor nachbilden.“

Von 2D zu 3D: Biodruck unterstützt die Herstellung dreidimensionaler neuronaler Gewebemodelle

Im Mittelpunkt des neuen Projekts steht deshalb die Entwicklung von dreidimensionalen, biogedruckten Modellen künstlicher Synapsen auf Basis menschlicher induzierter pluripotenter Stammzellen (iPSCs). Diese Zellen können aus Haut- oder Blutzellen gewonnen und in nahezu jeden Zelltyp des Körpers umgewandelt werden. Unterstützt durch präzisen Biodruck können Synapsen – die Schaltstellen zwischen Nervenzellen – in einer dreidimensionalen Struktur nachgebildet werden. 

Das Team greift dafür auf die Technologie und Expertise des bayerischen 3D-Biodruck-Start-ups RevoBITs zurück, dessen Biodruck-Plattform speziell für die Herstellung anspruchsvoller Gewebemodelle entwickelt wird. Die benötigten iPSC-Zellen liefert der Partner PELOBiotech, der ein breites Spektrum an Primärzellen, Stammzellen und genetisch modifizierten Zellsystemen bereitstellt.

„Die Arbeit mit tierischem Gewebe hat nicht nur ethische Grenzen, sondern schränkt auch viele Labore ohne Tierhaltungsanlagen in ihren Forschungsmöglichkeiten ein“, erklärt Schäfer. „Mit unserer Methode wollen wir ein zugängliches, reproduzierbares System schaffen, das auf menschlichen Zellen basiert.“

Im Fokus: Autismus-Spektrum-Störungen und Epilepsie

Schäfers Arbeitsgruppe am Institut für Klinische Neurobiologie widmet sich seit 2022 der Entwicklung von dreidimensionalen Gewebemodellen des Rückenmarks, um Krankheiten des Nervensystems besser zu verstehen. Aufbauend auf den Erkenntnissen aus ihren bisherigen 2D-Modellen wollen die Forschenden nun die komplexen neuronalen Schaltstellen in dreidimensionaler Umgebung analysieren – insbesondere jene, die bei kindlichen Nervenerkrankungen eine Rolle spielen.

Das neue Projekt nimmt gezielt neurologische Erkrankungen im Kindesalter in den Blick. Weltweit leiden über 60 Millionen Kinder an solchen Erkrankungen – darunter Autismus-Spektrum-Störungen, Epilepsie oder Entwicklungsverzögerungen. Schäfer und Harvey konzentrieren sich dabei auf Mutationen in Neurotransmitter-Rezeptoren, die für die Kommunikation zwischen Nervenzellen entscheidend sind. Insbesondere GABA- und Glycinrezeptoren, deren Fehlfunktionen unter anderem zu Epilepsie führen können, stehen im Fokus.

„Wenn wir verstehen, wie genau Störungen der neuronalen Kommunikation bei Kindern wirken, können wir langfristig den Grundstein für neue, personalisierte Therapieansätze entwickeln“, sagt Schäfer.

Technologischer und wirtschaftlicher Schub für Bayern und Queensland

Das Projekt bringt nicht nur wissenschaftlichen Fortschritt, sondern birgt auch wirtschaftliche Perspektiven: Durch die Entwicklung komplexer 3D-Modelle auf Basis menschlicher Zellen entstehen neue biotechnologische Verfahren, die im Gesundheitssektor vielfach Anwendung finden können. Die gewonnenen Erkenntnisse können die Entwicklung neuer Medikamente und patientenspezifischer Therapiekonzepte beschleunigen. 

Mit Patenten, der Entwicklung spezialisierter Materialien und neuer Biodruck-Technologien möchten die beteiligten Partner aus Bayern und Queensland ihre Position in einem internationalen Wachstumsmarkt stärken.

Die Bayern-Queensland-Forschungsallianz, die im April 2024 ins Leben gerufen wurde, fördert gezielt Kooperationen zwischen den beiden Regionen im Bereich Zukunftstechnologien – von der Anschubfinanzierung kleiner Projekte bis hin zu umfangreichen Forschungszusammenarbeiten.

„Diese Förderung ist ein wichtiger Schritt, um innovative, tierversuchsfreie Forschungsansätze weltweit voranzubringen“, resümiert Schäfer. „Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir zeigen, dass Hightech, Ethik und medizinischer Fortschritt in der modernen Forschung Hand in Hand gehen können.“

Text: Pressestelle / UKW
 

Auf dem Bild sind zwei Personen zu sehen, die in der Hand eine Karte halten auf denen verschiedene rote Punkte zu sehen sind. Über der Karte steht Bavaria-Queensland Research Alliance. Im Hintergrunde hängen zwei Bilder an der Wand.
Zwischen Würzburg und Queensland entstehen neuartige, tierversuchsfreie Modelle zum Verständnis neuronaler Kommunikation: PD Dr. Natascha Schäfer, Institut für Klinische Neurobiologie am Universitätsklinikum Würzburg (UKW) und Prof. Robert Harvey, University of the Sunshine Coast (UniSC), arbeiten gemeinsam an 3D-gedruckten Synapsen. Ihre Forschung soll helfen, die Ursachen neurologischer Erkrankungen im Kindesalter besser zu verstehen. Foto: Anna-Lena Wießler

Ein "interdisziplinäres Dorf" für die Weiterentwicklung von 3D-Modellen des zentralen Nervensystems

Das Institut für Klinische Neurobiologie war vom 14. bis 17. September 2025 auf der International Society for Biofabrication (ISBF)-Konferenz in Warschau, Polen, vertreten.

Das Institut für Klinische Neurobiologie war mit (v.l.n.r.) Mateo Andrade Mier, Nicoletta Murenu, Esra Türker und PD Dr. Natascha Schäfer in Warschau vertreten.
Die ISBF 2025 war eine exzellente Plattform für wissenschaftlichen Austausch, internationale Vernetzung und neue Impulse in der Entwicklung funktionaler 3D-Modelle des zentralen Nervensystems. V.l.n.r.: Vanessa Mössler, Markus Lorske, Mirella Dottori, Ozlem Yesil Celiktas, Kristian Franze, Natascha Schäfer, Mateo Andrade Mier, Alexandre Mendes

Die Konferenz versammelte weltweit führende Wissenschaftler*innen, die sich mit der Entwicklung von 3D-Zellkulturmodellen, Biomaterialien und innovativen Ansätzen zur Gewebezüchtung beschäftigen.

Die von PD Dr. Natascha Schäfer geleitete Session „Multicellular 3D Models of Neuronal Diseases in Various Bioinks – Hypes and Falls“ stellte Erfolge und Herausforderungen bei der Entwicklung multizellulärer 3D-Modelle des zentralen Nervensystems (ZNS) in den Mittelpunkt. Es wurde eindrucksvoll aufgezeigt, wie wichtig die präzise Gestaltung von ECM und Hydrogelen sowie mechanische, chemische und elektrische Stimuli für realistische Modellsysteme sind.

Zwei herausragende Forschende sprachen in ihrer Keynote Speech über die Weiterentwicklung zellulärer Modelle des Nervensystems.

Prof. Mirella Dottori: Zelluläre Modelle für das menschliche Nervensystem

Prof. Dottori kombiniert in ihrer Forschung innovative Technologien aus der Stammzellbiologie, Neurowissenschaften und Bioengineering, um zelluläre Modelle des menschlichen Nervensystems zu entwickeln. Ihr Fokus liegt auf humanen pluripotenten Stammzellen (hPSC), die gezielt in verschiedene neuronale Zelltypen differenziert werden – darunter sensorische Neuronen des Spinalganglions, dopaminerge Neuronen sowie auditorische Nervenzellen.

Diese Modelle bieten wertvolle Einblicke in die menschliche Neuroentwicklung und bilden eine zentrale Grundlage für die Entwicklung neuer Therapien bei neurologischen Erkrankungen wie Friedreich-Ataxie, Parkinson oder Hörverlust.
Mit ihrer Forschung trägt Prof. Dottori entscheidend dazu bei, regenerative Medizin auf eine wissenschaftlich belastbare Grundlage zu stellen und gleichzeitig das Verständnis komplexer Entwicklungsprozesse des Gehirns voranzutreiben.

Prof. Kristian Franze: Mechanobiologie des Nervengewebes

Prof. Kristian Franze untersucht mit seinem interdisziplinären Team, wie mechanische und chemische Signale das Verhalten von Neuronen und Gliazellen während der Entwicklung und Regeneration beeinflussen. Seine Forschung an der Schnittstelle von Physik und Biowissenschaften nutzt hochmoderne Methoden wie Rasterkraft- und Zugkraftmikroskopie, eigens entwickelte nachgiebige Zellkultur-Substrate sowie zell- und molekularbiologische Techniken.

Ein zentrales Ergebnis seiner Arbeit: Nervengewebe ist mechanisch äußerst heterogen, und Neuronen üben kontinuierlich Kräfte auf ihre Umgebung aus, auf die sie ebenso reagieren. Diese mechanischen Eigenschaften wirken direkt auf die Ausrichtung wachsender Axone und beeinflussen die Entwicklung der chemischen Mikroumgebung im Gehirn.

Prof. Franzes Erkenntnisse tragen dazu bei, das Zusammenspiel von Gewebemechanik und neuronaler Entwicklung besser zu verstehen – ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur Lösung komplexer medizinischer Fragestellungen, die seit Jahrzehnten bestehen.

Ein starkes Signal für die interdisziplinäre Forschung

Beide Vorträge zeigten eindrucksvoll, wie bedeutend interdisziplinäre Ansätze für die Weiterentwicklung von 3D-Modellen des zentralen Nervensystems sind. Ob durch bioengineeringgestützte Stammzellmodelle oder durch die Integration physikalischer Konzepte in die Neurobiologie – die Forschung von Prof. Dottori und Prof. Franze setzt wichtige Impulse für die Zukunft der neurowissenschaftlichen Modellierung.

Als Erkenntnis aus den Vorträgen und Diskussionen während der Session schloss PD Dr. Natascha Schäfer:

„Wir brauchen nicht nur ein 'Dorf' an Zellen, Molekülen und Signalen, um funktionale 3D-Modelle des ZNS zu entwickeln – sondern auch ein interdisziplinäres 'Dorf' an Wissenschaftlerinnen, 
um dieses Ziel zu erreichen.“

Zu den Beiträgen aus Würzburg

Das Institut für Klinische Neurobiologie war mit (v.l.n.r.) Mateo Andrade Mier, Nicoletta Murenu, Esra Türker und PD Dr. Natascha Schäfer in Warschau vertreten.
Die ISBF 2025 war eine exzellente Plattform für wissenschaftlichen Austausch, internationale Vernetzung und neue Impulse in der Entwicklung funktionaler 3D-Modelle des zentralen Nervensystems. V.l.n.r.: Vanessa Mössler, Markus Lorske, Mirella Dottori, Ozlem Yesil Celiktas, Kristian Franze, Natascha Schäfer, Mateo Andrade Mier, Alexandre Mendes

500.000 Euro für die Erforschung eines neuen Therapieansatzes gegen Alzheimer

Michael Briese und Michael Sendtner vom Institut für Klinische Neurobiologie des Uniklinikums Würzburg haben einen neuen Mechanismus entdeckt, der die Bildung schädlicher Tau-Ablagerungen in den langen Fortsätzen der Nervenzellen im Gehirn verhindern könnte. Diese Akkumulationen sind ein zentraler Faktor bei Alzheimer und anderen neurodegenerativen Erkrankungen. Im Mittelpunkt steht das RNA-bindende Protein hnRNP R, das eine Art Transporthelfer für die genetische Information des Tau-Proteins ist. Es befördert die Tau-mRNA gezielt in die Axone. Durch die Hemmung von hnRNP R könnte das Fortschreiten der Alzheimer-Erkrankung aufgehalten werden. Für die Weiterentwicklung dieses vielversprechenden Therapieansatzes erhielt das Team den mit 500.000 Euro dotierten m4 Award des Bayerischen Wirtschaftsministeriums.

Die Preisträger mit Organisatorinnen und Staatssekretär auf der Bühne - davor sind Würfel mit Buchstaben m4 award
Verleihung des m4 Awards an das Würzburger Institut für Klinische Neurobiologie, v.l.n.r.: Dr. Petra Burgstaller (BioM), Dr. Thorsten Zacher (SFT), Prof. Dr. Michael Sendtner (UKW), Dr. Michael Briese (UKW), Christina Enke Stolle (BioM) und Tobias Gotthardt, Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium © BioM / Bert Willer

Würzburg. Alzheimer ist die häufigste Ursache von Demenz und zählt zu den größten Gesundheitsherausforderungen unserer Zeit. Bei dieser neurodegenerativen Erkrankung sterben Nervenzellen im Gehirn fortschreitend ab. Bislang konzentrierte sich die Alzheimer-Forschung vorwiegend auf die Amyloid-Plaques, die ein typisches Kennzeichen der Erkrankung sind. Die Wirksamkeit von Medikamenten, welche die Plaques reduzieren, ist jedoch umstritten. Daher fokussieren sich immer mehr Forscherinnen und Forscher auf das Tau-Protein, das nicht nur bei Alzheimer, sondern auch bei anderen neurodegenerativen Erkrankungen wie der Frontotemporalen Demenz (FTD) und der amyotrophen Lateralsklerose (ALS) verändert ist.

Hier ist das Institut für Klinische Neurobiologie des Universitätsklinikums Würzburg (UKW) nun einen wichtigen Schritt in der Forschung weitergekommen. Prof. Dr. Michael Sendtner, Privatdozent Dr. Michael Briese, Dr. Abdolhossein Zare und Dr. Saeede Salehi haben einen Schlüsselmechanismus zur Verhinderung schädlicher Tau-Ablagerungen im Gehirn entdeckt (bioRxiv - Preprint).

Mit 500.000 Euro dotierter „m4 Award” für Forschungsprojekte mit Ausgründungspotential

Dass eine Weiterentwicklung dieses Forschungsansatzes beträchtliches Potential für die Behandlung von Alzheimer hat, sieht auch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Staatssekretär Tobias Gotthardt und Prof. Dr. Ralf Huss, Geschäftsführer der BioM Biotech Cluster Development GmbH, überreichten am 2. Juli im Rahmen der Konferenz „BayOConnect” in München den mit 500.000 Euro dotierten „m4 Award” an die Arbeitsgruppe von Michael Briese und Michael Sendtner.
Der Preis richtet sich an akademische Forschungsprojekte mit Ausgründungspotenzial im Bereich der Biomedizin und wird alle zwei Jahre an fünf Teams vergeben. Mit der Förderung soll die Fähigkeit zu einer Anschlussfinanzierung erreicht werden. Alle ausgezeichneten Projekte erhalten zudem eine intensive Projektbegleitung auf dem Weg zur Unternehmensgründung.

Tau-Proteine stabilisieren das Zytoskelett, akkumulieren jedoch bei Alzheimer in den Axonen und führen so zum Absterben der Nervenzellen

Doch was sind Tau-Proteine eigentlich? Die Preisträger klären auf: „Tau-Proteine stabilisieren normalerweise die Struktur von Nervenzellen, das sogenannte Zytoskelett. Bei der Alzheimer-Krankheit aggregiert das Tau-Protein jedoch in den langen Fortsätzen, den Axonen, wodurch der intrazelluläre Transport und somit die Zellfunktion gestört werden. Die Nervenzellen sterben nach und nach ab, was sich bei den Betroffenen durch Gedächtnisprobleme, Orientierungslosigkeit und später durch starke kognitive Beeinträchtigungen bemerkbar macht“, erläutert Michael Briese. Der Naturwissenschaftler bringt seine Expertise in der RNA-Forschung seit 2012 in die Projekte zu neurodegenerativen Erkrankungen am UKW ein. Er studierte in Großbritannien, promovierte bei David Sattelle an der University of Oxford (MRC Functional Genetics Unit) und arbeitete anschließend als Postdoc bei Jernej Ule am Medical Research Council (MRC) Laboratory of Molecular Biology in Cambridge.

Warum also Tau nicht komplett blockieren? „Weil es in den Dendriten benötigt wird, zumindest stärker als in den Axonen“, erklärt Michael Sendtner. Der Humanmediziner leitete von 1994 bis 1999 die Klinische Forschergruppe „Neurobiologie“ am UKW, war von 2000 bis 2012 Sprecher des Sonderforschungsbereichs 581 „Molekulare Modelle für Erkrankungen des Nervensystems“ und ist seit der Jahrtausendwende Direktor des Instituts für Klinische Neurobiologie. Im Gegensatz zu den Axonen, welche die Informationen vom Zellkörper weg zu anderen Nervenzellen oder Muskeln leiten, empfangen die kürzeren, stark verästelten und baumartig aufgebauten Dendriten die Informationen von anderen Nervenzellen und leiten sie zum Zellkörper weiter. „Würde man Tau auch in den Dendriten reduzieren, ginge es dem Behandelten genauso schlecht wie bei Alzheimer: Die Person kann nicht mehr klar denken und sich nicht mehr orientieren“, schildert Sendtner.

hnRNP R hilft dabei, die Tau-mRNA in das Axon der Nervenzelle zu transportieren

Man muss also verhindern, dass die Tau-mRNA, also der Bauplan für das Tau-Protein, aus dem Zellkern zum Axon kommt und gewährleisten, dass der Transport zum Dendrit ungehindert läuft. Michael Sendtner zieht zur Veranschaulichung der Transportblockade zum Axon das Beispiel einer Buslinie heran. Die eine Linie geht vom Zellkern zum Dendrit, die andere Buslinie zum Axon. Während Tau zum Dendrit freie Fahrt hat, wird dem Protein der Einstieg in den Bus zum Axon verwehrt. 
Die Forscher schauten sich den Mechanismus genauer an. Eine Zufallsbeobachtung von Michael Briese führte schließlich zur bahnbrechenden Erkenntnis, dass das Protein hnRNP R der zentrale Transporter, also die Buslinie für die Tau-Baupläne zu den Axonen ist.

hnRNP R gehört zur Familie der heterogenen nukleären Ribonukleoproteine (hnRNP), die an RNA binden und eine wichtige Rolle bei der Verarbeitung der Erbinformationen im Zellkern spielen. „Wir haben beobachtet, dass sich hnRNP R an einen bestimmten Abschnitt der Tau-mRNA, den sogenannten 3'-UTR, anhängt. Weitere Untersuchungen an kultivierten Neuronen, in denen dieses Protein fehlt, zeigten, dass die Menge des Tau-Proteins spezifisch in den Axonen reduziert ist“, berichtet Briese.

Antisense-Oligonukleotide blockieren den Transportprozess und verhindern Bildung von Tau-Aggregaten im Axon, wodurch das Fortschreiten der Erkrankung gestoppt wird

Aus Neugier haben die Forscher sogenannte Antisense-Oligonukleotide (ASOs) entworfen, mit dem das Tau-Protein zielgenau in den Axonen reduziert werden kann. Bei ASOs handelt es sich um kurze (oligo), künstlich hergestellte Stränge aus DNA- oder RNA-Bausteinen (Nukleotide), die entgegengesetzt zur Leserichtung (antisense) der natürlichen mRNA sind. Sie binden sich komplementär an die mRNA, um diese zu blockieren. 
Und siehe da: In den Zellkulturen hatten die ASOs einen „umwerfenden Effekt“, so Sendtner. Sie verhinderten die Bindung der Tau-mRNA an hnRNP R, sodass weniger Tau-mRNA in die Axone gelangt. Mit finanzieller Unterstützung der Stiftung VERUM testeten sie die ASOs in Mausmodellen. Auch hier waren die Effekte umwerfend. „Unser Wirkstoff konnte das Fortschreiten der Alzheimer-Erkrankung stoppen“, freut sich Michael Briese über diese Entdeckung. Sie stellt einen Meilenstein in der Karriere des Grundlagenwissenschaftlers dar.

Potential für einen klinischen Wirkstoff

Wenn ein ASO, das ursprünglich nur als Proof of Principle gedacht war, derart massive Effekte hatte, wie sehen diese dann nach einer Optimierung zum echten Medikamentenkandidaten in weiteren Mausmodellen und später bei Patientinnen und Patienten aus? Besteht vielleicht sogar die Chance, dass sich die eine oder andere Funktion verbessert, wenn die Krankheit nicht mehr fortschreitet und regenerative Prozesse angestoßen werden? 
Die Forscher wandten sich an das Servicezentrum Forschung und Technologietransfer (SFT) der Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Dieses half ihnen nicht nur bei der Patentanmeldung, sondern legte ihnen auch eine Bewerbung beim Vorgründungswettbewerb „m4 Award” nahe. Sendtner: „Für die optimale und hochprofessionelle Betreuung und Begleitung durch das SFT, insbesondere durch Dr. Iris Zwirner-Baier, Leiterin des Servicezentrums InterNationalTransfer, Erfinderberaterin und Patentmanagerin, sowie durch den Innovations-Scout Thorsten Zacher, möchten wir uns ganz herzlich bedanken. Ohne sie wären wir nicht da, wo wir jetzt sind.“ Und zwar im Forschungsprojekt mit dem Namen „blockALZ/MAPT-ASO – Blockade der axonalen Tau-Synthese als neuer Therapieansatz für die Behandlung der Alzheimer-Erkrankung“. 

Der neu entwickelte Wirkstoff mit Potential zur Medikamentenentwicklung soll zunächst in Zellkulturen und später in einem Mausmodell getestet werden. Das unmittelbare Ziel der Ausgründung wäre das präklinische Testen und die Weiterentwicklung der Wirkstoffkandidaten bis hin zur klinischen Studie. „Wenn sich ähnlich gute Effekte zeigen, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass das Medikament auch beim Menschen anschlägt“, sagt Michael Sendtner. „Unser Therapieansatz ist nicht nur für die Alzheimer-Erkrankung, sondern auch für andere Tauopathien wie die frontotemporale Demenz relevant.“

Bevor die Forscher jedoch auf die Suche nach Investoren gehen, um das Medikament bis zur Marktreife weiterzuentwickeln, suchen sie noch eine Postdoktorandin oder einen Postdoktoranden mit Erfahrung im Bereich Stammzellen für die Kultivierung von humanen Neuronen. Bewerbungen gern an Michael Briese (Briese_M@ ukw.de) oder Michael Sendtner (Sendtner_M@ ukw.de).
 

Die Preisträger mit Organisatorinnen und Staatssekretär auf der Bühne - davor sind Würfel mit Buchstaben m4 award
Verleihung des m4 Awards an das Würzburger Institut für Klinische Neurobiologie, v.l.n.r.: Dr. Petra Burgstaller (BioM), Dr. Thorsten Zacher (SFT), Prof. Dr. Michael Sendtner (UKW), Dr. Michael Briese (UKW), Christina Enke Stolle (BioM) und Tobias Gotthardt, Staatssekretär im Bayerischen Wirtschaftsministerium © BioM / Bert Willer

Digitale Paper Collection beleuchtet neueste Fortschritte in der Biofabrikation

PD Dr. Natascha Schäfer vom Institut für Klinische Neurobiologie am Universitätsklinikum Würzburg hat als Gastherausgeberin eine Artikelsammlung mit Beiträgen aus dem Sonderforschungsbereich TRR 225 Biofabrikation inhaltlich mitgestaltet.

Der Sonderforschungsbereich „Von den Grundlagen der Biofabrikation zu funktionalen Gewebemodellen“ beschäftigt sich mit der automatisierten Herstellung von Zell-Material-Konstrukten, die in der Zukunft als Alternative zu Tierversuchen, für die Pharma- und Krebsforschung sowie als regenerative Therapieoption genutzt werden könnten.

Welche Fortschritte auf dem Gebiet der Biofabrikation jüngst erzielt werden konnten, beleuchtet eine neue Digitale Paper Collection. Die Artikelsammlung vereint Beiträge aus dem SFB/TRR 225 Biofabrikation. Als Gastherausgeberinnen waren PD Dr. Natascha Schäfer vom Institut für Klinische Neurobiologie am Universitätsklinikum Würzburg sowie PD Dr. Annika Kengelbach-Weigand vom Uniklinikum Erlangen und PD Dr. Sahar Salehi-Müller von der Universität Bayreuth an der Entstehung der Sammlung beteiligt.

Die Open Access-Artikel können über folgenden Link abgerufen werden: https://advanced.onlinelibrary.wiley.com/doi/toc/10.1002/(ISSN)2192-2659.TRR225-Biofab 

 

Zum Webaufritt des Sonderforschungsbereichs TRR 225 Biofabrikation

 

Ausgezeichnetes Engagement für eine grünere Zukunft: AG Villmann erhält "My Green Lab"-Zertifikat

Die Arbeitsgruppe von Prof. Carmen Villmann am Institut für Klinische Neurobiologie des Universitätsklinikums Würzburg setzt sich aktiv für Nachhaltigkeit ein. Das Team fördert umweltfreundliche Laborpraktiken und ist dafür nun ausgezeichnet worden.

MyGreenLab-Zertikat für die AG Villmann. Das Logo der MyGreenLab-Initiative ist eine Pflanze in einem Reagenzglas.
Für ihre nachhaltige Laborpraxis ist die Arbeitsgruppe von Prof. Carmen Villmann mit dem MyGreenLab-Zertifikat ausgezeichnet worden.

Seit Mai 2024 nimmt die Arbeitsgruppe an der Initiative “My Green Lab” teil, die sich der Nachhaltigkeitsarbeit in Laboren widmet. „My Green Lab“ ist eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in San Diego / Kalifornien (USA). Neben dem gleichnamigen Zertifizierungsprogramm bietet die Organisation auch das “My Green Labs” Ambassador-Programm an und initiiert die Freezer Challenge. Alle Aktionen verfolgen das Ziel, nachhaltige Standards im Forschungsbetrieb naturwissenschaftlicher Labore zu etablieren.

Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks

Ein zentraler Bestandteil auf dem Weg zur Zertifizierung ist eine Fragebogenerhebung, mit deren Hilfe das Verhalten der gesamten Arbeitsgruppe im Labor analysiert werden kann. Aspekte wie der Umgang mit Geräten oder der Einkauf und die Entsorgung von Chemikalien spielen dabei eine große Rolle. Die Analyse ermöglicht es, im Anschluss gezielte Maßnahmen für eine Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks zu ergreifen. Insbesondere dank des Engagements von Dr. Anna-Lena Wießler gelang es der AG Villmann, am 2. April 2025 das “My Green Lab”-Zertifikat in der höchsten Stufe “Level Green” zu erhalten. PD Dr. Natascha Schäfer, Dr. Anna-Lena Wießler und M.Sc. Julian Nausester nahmen außerdem erfolgreich an der Online-Fortbildung zum nachhaltigen Arbeiten teil und sind nun “My Green Labs”-Ambassadors.

1,5 Tonnen CO2 eingespart

Darüber hinaus beteiligte sich die AG Villmann an der Aktion “Klimaretter - Lebensretter". Unter dem Motto “Das Gesundheitswesen: Gemeinsam aktiv für den Klimaschutz!” ermutigt die Initiative Unternehmen und Einrichtungen der Gesundheitsbranche, mit einfachen Maßnahmen Energie und Ressourcen am Arbeitsplatz einzusparen. Im Rahmen des Projekts kann an 26 verschiedenen Klimaschutzaktionen im Arbeitsumfeld teilgenommen werden. Durch kleine aber wirkungsvolle Veränderungen im Alltag konnte die AG Villmann seit Beginn der Teilnahme im Sommer 2024 bereits etwa 1500 kg CO2 einsparen. Aktuell belegt das Uniklinikum Würzburg bei der Aktion deutschlandweit den achten Platz.

Klimaretterin des Monats

Für ihr Engagement im Rahmen der beiden Initiativen zeichnete das Uniklinikum Würzburg Dr. Anna-Lena Wießler im März 2025 zur Klimaretterin des Monats aus. Ihre Ideen trugen maßgeblich zu den messbar erfolgreichen Einsparungen der AG Villmann bei.

Die Arbeitsgruppe möchte mit ihren Initiativen auch zeigen, dass schon kleine Maßnahmen einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten können, wenn sich viele beteiligen: “Jeder Beitrag zählt und gemeinsam können wir einen positiven Einfluss auf unsere Umwelt ausüben. Die Auszeichnungen und Erfolge bestärken uns in unserem Engagement für eine grünere Zukunft”.

 

MyGreenLab-Zertikat für die AG Villmann. Das Logo der MyGreenLab-Initiative ist eine Pflanze in einem Reagenzglas.
Für ihre nachhaltige Laborpraxis ist die Arbeitsgruppe von Prof. Carmen Villmann mit dem MyGreenLab-Zertifikat ausgezeichnet worden.

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